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Dann holte er einen Sack Perlen, der im Schilfe lag, und ohne ein Wort weiter zu sagen, schleppte er ihn fort und verschwand hinter einem Stein




Es trug sich zu (// ; sich zutragen, tragen-trug-getragen ), dass bald hernach ( ) die Mutter die beiden Mädchen nach der Stadt schickte ( ), Zwirn, Nadeln, Schnüre und Bänder einzukaufen ( , , ; der Zwirn, die Nadel, die Schnur, das Band). Der Weg führte sie über eine Heide ( ), auf der ( ) hier und da ( , ) mächtige Felsenstücke ( ; der Fels , das Stück ) zerstreut lagen ( : ).

 

Es trug sich zu, dass bald hernach die Mutter die beiden Mädchen nach der Stadt schickte, Zwirn, Nadeln, Schnüre und Bänder einzukaufen. Der Weg führte sie über eine Heide, auf der hier und da mächtige Felsenstücke zerstreut lagen.

Da sahen sie ( ; sehen-sah-gesehen) einen großen Vogel in der Luft schweben ( ), der langsam über ihnen kreiste ( ), sich immer tiefer herabsenkte ( ; sich herabsenken) und endlich ( ) nicht weit bei einem Felsen ( ) niederstieß ( ; niederstoßen, stoßen-stieß-gestoßen ). Gleich darauf ( ) hörten sie ( ) einen durchdringenden, jämmerlichen Schrei ( ; durch , dringen ; jammern , ; der Jammer , ; ). Sie liefen herzu ( ; herzulaufen) und sahen mit Schrecken ( ; der Schrecken), dass der Adler ( ) ihren alten Bekannten ( ; der Bekannte), den Zwerg (), gepackt hatte () und ihn forttragen wollte ( ).

 

Da sahen sie einen großen Vogel in der Luft schweben, der langsam über ihnen kreiste, sich immer tiefer herabsenkte und endlich nicht weit bei einem Felsen niederstieß. Gleich darauf hörten sie einen durchdringenden, jämmerlichen Schrei. Sie liefen herzu und sahen mit Schrecken, dass der Adler ihren alten Bekannten, den Zwerg, gepackt hatte und ihn forttragen wollte.

Die mitleidigen Kinder ( ; mitleidig , das Leid ) hielten gleich das Männchen fest ( ; festhalten) und zerrten sich so lange mit dem Adler herum ( // ; herumzerren; herum , -), bis er seine Beute fahren ließ ( ; fahren lassen, lassen-ließ-gelassen ). Als der Zwerg ( ) sich von dem ersten Schrecken erholt hatte ( ; sich erholen), schrie er ( ; schreien-schrie-geschrien) mit einer kreischenden Stimme ( ): Konntet ihr nicht (// ) säuberlicher mit mir umgehen ( )? Gerissen habt ihr an meinem dünnen Röckchen ( //), dass es überall ( ) zerfetzt und durchlöchert ist ( ; das Loch ), unbeholfenes und läppisches Gesindel ( ), das ihr seid ( )! Dann nahm er ( ; nehmen-nahm-genommen) einen Sack mit Edelsteinen ( ; edel , der Stein ) und schlüpfte wieder ( ) unter den Felsen ( ) in seine Höhle ( ).

 

Die mitleidigen Kinder hielten gleich das Männchen fest und zerrten sich so lange mit dem Adler herum, bis er seine Beute fahrenließ. Als der Zwerg sich von dem ersten Schrecken erholt hatte, schrie er mit einer kreischenden Stimme: Konntet ihr nicht säuberlicher mit mir umgehen? Gerissen habt ihr an meinem dünnen Röckchen, dass es überall zerfetzt und durchlöchert ist, unbeholfenes und läppisches Gesindel, das ihr seid! Dann nahm er einen Sack mit Edelsteinen und schlüpfte wieder unter den Felsen in seine Höhle.

Die Mädchen waren an seinen Undank schon gewöhnt ( ), setzten ihren Weg fort ( ; fortsetzen) und verrichteten ihr Geschäft ( = ) in der Stadt. Als sie beim Heimweg ( ; das Heim , der Weg ) wieder auf die Heide kamen ( ), überraschten sie den Zwerg ( ), der auf einem reinlichen Plätzchen ( // ; der Platz ) seinen Sack mit Edelsteinen ausgeschüttet ( ) und nicht gedacht hatte ( ; denken-dachte-gedacht), dass so spät ( ) noch jemand ( -) daherkommen würde ( ).

 

Die Mädchen waren an seinen Undank schon gewöhnt, setzten ihren Weg fort und verrichteten ihr Geschäft in der Stadt. Als sie beim Heimweg wieder auf die Heide kamen, überraschten sie den Zwerg, der auf einem reinlichen Plätzchen seinen Sack mit Edelsteinen ausgeschüttet und nicht gedacht hatte, dass so spät noch jemand daherkommen würde.

Die Abendsonne schien über die glänzenden Steine ( ; der Abend, die Sonne; scheinen-schien-geschienen , ; glänzen ), sie schimmerten und leuchteten ( ) so prächtig ( ) in allen Farben ( : ), dass die Kinder stehen blieben ( ) und sie betrachteten ( ). Was steht ihr da ( ) und habt Maulaffen feil ( ; das Maul , , der Affe ; feil ; Maulaffen feilhalten ; , , )! schrie der Zwerg ( ; schreien), und sein aschgraues Gesicht ( - ; die Asche ) ward zinnoberrot vor Zorn ( ; der Zinnober , rot ; werden-wurde/ward/-geworden).

 

Die Abendsonne schien über die glänzenden Steine, sie schimmerten und leuchteten so prächtig in allen Farben, dass die Kinder stehen blieben und sie betrachteten. Was steht ihr da und habt Maulaffen feil! schrie der Zwerg, und sein aschgraues Gesicht ward zinnoberrot vor Zorn.

Er wollte mit seinen Scheltworten fortfahren ( : ; das Scheltwort, die Schelte , das Wort ), als sich ein lautes Brummen hören ließ ( ; lassen-ließ-gelassen) und ein schwarzer Bär ( ) aus dem Walde herbeitrabte ( ). Erschrocken sprang der Zwerg auf ( ; erschrecken-erschrak-erschrocken ; aufspringen, springen-sprang-gesprungen ), aber er konnte nicht mehr zu seinem Schlupfwinkel gelangen ( ; der Schlupf , der Winkel ), der Bär war schon in seiner Nähe ( ; die Nähe ).

 

Er wollte mit seinen Scheltworten fortfahren, als sich ein lautes Brummen hören ließ und ein schwarzer Bär aus dem Walde herbeitrabte. Erschrocken sprang der Zwerg auf, aber er konnte nicht mehr zu seinem Schlupfwinkel gelangen, der Bär war schon in seiner Nähe.

Da rief er in Herzensangst ( ; das Herz , die Angst ): Lieber Herr Bär ( ), verschont mich ( ), ich will Euch alle meine Schätze geben ( ), sehet (), die schönen Edelsteine ( ), die da liegen ( ). Schenkt mir das Leben ( ), was habt Ihr an mir ( = ) kleinen, schmächtigen Kerl ( )? Ihr spürt mich nicht zwischen den Zähnen ( ; der Zahn); da (), die beiden gottlosen Mädchen packt ( ; der Gott ), das sind für Euch ( ) zarte Bissen ( = ; der Bissen), fett wie junge Wachteln (, ; die Wachtel), die fresst in Gottes Namen ( // , ). Der Bär kümmerte sich um seine Worte nicht ( ; sich kümmern um , -), gab dem boshaften Geschöpf ( = ; geben-gab-gegeben; das Geschöpf) einen einzigen Schlag mit der Tatze ( ), und es regte sich nicht mehr ( // ; sich regen).

 

Da rief er in Herzensangst: Lieber Herr Bär, verschont mich, ich will Euch alle meine Schätze geben, sehet, die schönen Edelsteine, die da liegen. Schenkt mir das Leben, was habt Ihr an mir kleinen, schmächtigen Kerl? Ihr spürt mich nicht zwischen den Zähnen; da, die beiden gottlosen Mädchen packt, das sind für Euch zarte Bissen, fett wie junge Wachteln, die fresst in Gottes Namen. Der Bär kümmerte sich um seine Worte nicht, gab dem boshaften Geschöpf einen einzigen Schlag mit der Tatze, und es regte sich nicht mehr.

Die Mädchen waren fortgesprungen ( ; fortspringen - , springen-sprang-gesprungen ), aber der Bär rief ihnen nach ( ; nachrufen, rufen-rief-gerufen): Schneeweißchen und Rosenrot, fürchtet euch nicht ( ; sich fürchten), wartet (), ich will mit euch gehen ( ). Da erkannten sie seine Stimme ( ) und blieben stehen ( ; stehen bleiben), und als der Bär bei ihnen war ( = ), fiel plötzlich die Bärenhaut ab ( ; abfallen, fallen-fiel-gefallen ; der Bär , die Haut , ), und er stand da als ein schöner Mann ( : ; stehen-stand-gestanden ) und war ganz in Gold gekleidet ( ; kleiden ). Ich bin eines Königs Sohn ( ) , sprach er ( ; sprechen-sprach-gesprochen), und war von dem gottlosen Zwerg ( ), der mir meine Schätze gestohlen hatte ( ; stehlen-stahl-gestohlen), verwünscht ( = ), als ein wilder Bär in dem Walde zu laufen ( ), bis ich durch seinen Tod erlöst würde ( / /, ). Jetzt hat er seine wohlverdiente Strafe empfangen ( : ; wohl , verdienen , empfangen , fangen-fing-gefangen ).

 

Die Mädchen waren fortgesprungen, aber der Bär rief ihnen nach: Schneeweißchen und Rosenrot, fürchtet euch nicht, wartet, ich will mit euch gehen. Da erkannten sie seine Stimme und blieben stehen, und als der Bär bei ihnen war, fiel plötzlich die Bärenhaut ab, und er stand da als ein schöner Mann und war ganz in Gold gekleidet. Ich bin eines Königs Sohn, sprach er, und war von dem gottlosen Zwerg, der mir meine Schätze gestohlen hatte, verwünscht, als ein wilder Bär in dem Walde zu laufen, bis ich durch seinen Tod erlöst würde. Jetzt hat er seine wohlverdiente Strafe empfangen.

Schneeweißchen ward mit ihm vermählt ( = ; werden-wurde/ward/-geworden; vermählen , ) und Rosenrot mit seinem Bruder ( ), und sie teilten ( ) die großen Schätze miteinander ( = ), die der Zwerg ( ) in seiner Höhle ( ) zusammengetragen hatte (; zusammentragen , tragen-trug-getragen ). Die alte Mutter lebte noch lange Jahre ( ; das Jahr) ruhig und glücklich ( ) bei ihren Kindern ( ). Die zwei Rosenbäumchen aber nahm sie mit ( = ; mitnehmen, nehmen-nahm-genommen), und sie standen vor ihrem Fenster ( = ; stehen-stand-gestanden) und trugen jedes Jahr die schönsten Rosen ( = ), weiß und rot ( ).

 

Schneeweißchen ward mit ihm vermählt und Rosenrot mit seinem Bruder, und sie teilten die großen Schätze miteinander, die der Zwerg in seiner Höhle zusammengetragen hatte. Die alte Mutter lebte noch lange Jahre ruhig und glücklich bei ihren Kindern. Die zwei Rosenbäumchen aber nahm sie mit, und sie standen vor ihrem Fenster und trugen jedes Jahr die schönsten Rosen, weiß und rot.

Der Teufel mit den drei goldenen Haaren ( ; das Haar)

 

Es war einmal eine arme Frau (- // ), die gebar ein Söhnlein ( ; der Sohn; gebären-gebar-geboren), und weil es eine Glückshaut umhatte ( ; das Glück , die Haut ; umhaben -: ), als es zur Welt kam ( ), so ward ihm geweissagt ( ; weissagen), es werde im vierzehnten Jahr die Tochter des Königs zur Frau haben ( ; zur Frau haben -).

 

Es war einmal eine arme Frau, die gebar ein Söhnlein, und weil es eine Glückshaut umhatte, als es zur Welt kam, so ward ihm geweissagt, es werde im vierzehnten Jahr die Tochter des Königs zur Frau haben.

Es trug sich zu ( //; sich zutragen, tragen-trug-getragen ), dass der König ( ) bald darauf ( ) ins Dorf kam ( ; kommen-kam-gekommen), und niemand wusste ( ; wissen-wusste-gewusst), dass es der König war ( ), und als er die Leute fragte ( ), was es Neues gäbe ( : ; das Neue ), so antworteten sie ( ): Es ist in diesen Tagen ( ) ein Kind mit einer Glückshaut geboren ( ): was so einer unternimmt ( = ; unternehmen , nehmen-nahm-genommen ), das schlägt ihm zum Glück aus ( ; ausschlagen , , ).

 

Es trug sich zu, dass der König bald darauf ins Dorf kam, und niemand wusste, dass es der König war, und als er die Leute fragte, was es Neues gäbe, so antworteten sie: Es ist in diesen Tagen ein Kind mit einer Glückshaut geboren: was so einer unternimmt, das schlägt ihm zum Glück aus.

Es ist ihm auch vorausgesagt ( ; voraussagen), in seinem vierzehnten Jahre ( = ) solle er ( ) die Tochter des Königs zur Frau haben. Der König (), der ein böses Herz hatte ( ) und über die Weissagung sich ärgerte ( - ; sich ärgern über), ging zu den Eltern ( ; gehen-ging-gegangen), tat ganz freundlich ( ; tun-tat-getan ; .: , , ) und sagte ( ): Ihr armen Leute (, ), überlasst mir euer Kind ( ; überlassen), ich will es versorgen ( ). Anfangs () weigerten sie sich ( ), da aber ( ) der fremde Mann ( ) schweres Gold dafür bot ( = ; bieten-bot-geboten) und sie dachten ( ; denken-dachte-gedacht): Es ist ein Glückskind ( // ; das Glück , das Kind ), es muss doch ( ) zu seinem Besten ( = ; das Beste ) ausschlagen (), so willigten sie endlich ein ( , , ; einwilligen; der Wille ) und gaben ihm das Kind ( ; geben-gab-gegeben).

 

Es ist ihm auch vorausgesagt, in seinem vierzehnten Jahre solle er die Tochter des Königs zur Frau haben. Der König, der ein böses Herz hatte und über die Weissagung sich ärgerte, ging zu den Eltern, tat ganz freundlich und sagte: Ihr armen Leute, überlasst mir euer Kind, ich will es versorgen. Anfangs weigerten sie sich, da aber der fremde Mann schweres Gold dafür bot und sie dachten: Es ist ein Glückskind, es muss doch zu seinem Besten ausschlagen, so willigten sie endlich ein und gaben ihm das Kind.

Der König legte es in eine Schachtel ( ) und ritt damit weiter ( ; weiterreiten, weiter , reiten-ritt-geritten ), bis er zu einem tiefen Wasser kam ( = ; kommen): da warf er die Schachtel hinein ( ; hineinwerfen, werfen-warf-geworfen ) und dachte ( ; denken): Von dem unerwarteten Freier ( ; erwarten ) habe ich meine Tochter geholfen ( ; helfen-half-geholfen ).

Die Schachtel aber ( ) ging nicht unter ( ; untergehen), sondern schwamm ( ; schwimmen-schwamm-geschwommen) wie ein Schiffchen ( ; das Schiff ), und es drang auch kein Tröpfchen Wasser hinein ( ; hineindringen, dringen-drang-gedrungen ; der Tropfen ).

 

Der König legte es in eine Schachtel und ritt damit weiter, bis er zu einem tiefen Wasser kam: da warf er die Schachtel hinein und dachte: Von dem unerwarteten Freier habe ich meine Tochter geholfen.

Die Schachtel aber ging nicht unter, sondern schwamm wie ein Schiffchen, und es drang auch kein Tröpfchen Wasser hinein.

So schwamm sie ( //) bis zwei Meilen von des Königs Hauptstadt ( // ; die Meile; die Hauptstadt, haupt , die Stadt ), wo eine Mühle war ( ), an dessen Wehr sie hängen blieb ( = ; das Wehr; hängen bleiben , hängen , bleiben-blieb-geblieben ).

Ein Mühlbursche ( ; die Mühle , der Bursche ), der glücklicherweise (, ; glücklich , die Weise , ) da stand ( ; stehen-stand-gestanden) und sie bemerkte ( // ), zog sie mit einem Haken heran ( ; der Haken; heranziehen, ziehen-zog-gezogen ) und meinte große Schätze zu finden ( // ; der Schatz), als er sie aber aufmachte ( ), lag ein schöner Knabe darin ( ; liegen-lag-gelegen), der ganz frisch und munter war ( = ).

 

So schwamm sie bis zwei Meilen von des Königs Hauptstadt, wo eine Mühle war, an dessen Wehr sie hängen blieb.

Ein Mühlbursche, der glücklicherweise da stand und sie bemerkte, zog sie mit einem Haken heran und meinte große Schätze zu finden, als er sie aber aufmachte, lag ein schöner Knabe darin, der ganz frisch und munter war.

Er brachte ihn ( ; bringen-brachte-gebracht) zu den Müllersleuten ( ; der Müller , die Leute , die Eheleute ), und weil diese keine Kinder hatten ( // ), freuten sie sich ( ; sich freuen) und sprachen ( ): Gott hat es uns beschert ( ).

Sie pflegten den Findling wohl ( ; finden ), und er wuchs in allen Tugenden heran ( ; heranwachsen, wachsen-wuchs-gewachsen ; die Tugend ).

 

Er brachte ihn zu den Müllersleuten, und weil diese keine Kinder hatten, freuten sie sich und sprachen: Gott hat es uns beschert.





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