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Da hatte ihr neidisches Herz Ruhe, so gut ein neidisches Herz Ruhe haben kann




Die Zwerglein, wie sie abends nach Haus kamen, fanden Schneewittchen auf der Erde liegen, und es ging kein Atem mehr aus seinem Mund, und es war tot. Sie hoben es auf, suchten, ob sie was Giftiges fänden, schnürten es auf, kämmten ihm die Haare, wuschen es mit Wasser und Wein, aber es half alles nichts; das liebe Kind war tot und blieb tot.

Sie legten es auf eine Bahre ( ; die Bahre , ) und setzten sich alle siebene daran ( ) und beweinten es ( ) und weinten drei Tage lang ( ). Da wollten sie es begraben ( ), aber es sah noch so frisch aus ( ) wie ein lebender Mensch ( ) und hatte noch seine schönen, roten Backen ( ).

 

Sie legten es auf eine Bahre und setzten sich alle siebene daran und beweinten es und weinten drei Tage lang. Da wollten sie es begraben, aber es sah noch so frisch aus wie ein lebender Mensch und hatte noch seine schönen, roten Backen.

Sie sprachen ( ): Das können wir nicht in die schwarze Erde versenken ( ; versenken , ), und ließen einen durchsichtigen Sarg von Glas machen ( ; der Sarg ; das Glas ), dass man es von allen Seiten sehen konnte ( ; die Seite ), legten es hinein ( ) und schrieben mit goldenen Buchstaben seinen Namen darauf ( ; der Name ; der Buchstabe ) und dass es eine Königstochter wäre ( ). Dann setzten sie den Sarg hinaus auf den Berg ( ), und einer von ihnen blieb immer dabei ( ) und bewachte ihn ( ). Und die Tiere kamen auch und beweinten Schneewittchen (// ), erst eine Eule dann ein Rabe ( , ; die Eule; der Rabe). zuletzt ein Täubchen ( ; die Taube ).

 

Sie sprachen: Das können wir nicht in die schwarze Erde versenken, und ließen einen durchsichtigen Sarg von Glas machen, dass man es von allen Seiten sehen konnte, legten es hinein und schrieben mit goldenen Buchstaben seinen Namen darauf und dass es eine Königstochter wäre. Dann setzten sie den Sarg hinaus auf den Berg, und einer von ihnen blieb immer dabei und bewachte ihn. Und die Tiere kamen auch und beweinten Schneewittchen, erst eine Eule dann ein Rabe. zuletzt ein Täubchen.

Nun lag Schneewittchen lange, lange Zeit in dem Sarg ( , ) und verweste nicht ( ; verwesen , ), sondern sah aus, als wenn es schliefe ( , : ), denn es war noch so weiß wie Schnee ( , ), so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz (, , , ).

 

Nun lag Schneewittchen lange, lange Zeit in dem Sarg und verweste nicht, sondern sah aus, als wenn es schliefe, denn es war noch so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz.

Es geschah aber ( /-/), dass ein Königssohn in den Wald geriet ( ; geraten-geriet-geraten , ) und zu dem Zwergenhaus kam ( ), da zu übernachten ( ). Er sah auf dem Berg den Sarg ( ) und das schöne Schneewittchen darin ( ) und las, was mit goldenen Buchstaben darauf geschrieben war ( , ; lesen-las-gelesen ).

Da sprach er zu den Zwergen ( ): Lasst mir den Sarg ( ), ich will euch geben, was ihr dafür haben wollt ( , ).

 

Es geschah aber, dass ein Königssohn in den Wald geriet und zu dem Zwergenhaus kam, da zu übernachten. Er sah auf dem Berg den Sarg und das schöne Schneewittchen darin und las, was mit goldenen Buchstaben darauf geschrieben war.

Da sprach er zu den Zwergen: Lasst mir den Sarg, ich will euch geben, was ihr dafür haben wollt.

Aber die Zwerge antworteten ( ): Wir geben ihn nicht für alles Gold in der Welt ( // ; das Gold ; die Welt ).

Da sprach er ( ): So schenkt mir ihn ( ), denn ich kann nicht leben ( ), ohne Schneewittchen zu sehen ( , ), ich will es ehren ( ; die Ehre ) und hochachten ( ) wie mein Liebstes ( ).

 

Aber die Zwerge antworteten: Wir geben ihn nicht für alles Gold in der Welt.

Da sprach er: So schenkt mir ihn, denn ich kann nicht leben, ohne Schneewittchen zu sehen, ich will es ehren und hochachten wie mein Liebstes.

Wie er so sprach ( ), empfanden die guten Zwerglein Mitleid mit ihm ( ; empfinden-empfand-empfunden , ) und gaben ihm den Sarg ( ). Der Königssohn ließ ihn nun von seinen Dienern auf den Schultern forttragen ( ; der Diener ; die Schulter ; forttragen ). Da geschah es ( ), dass sie über einen Strauch stolperten ( ; der Strauch , ; stolpern ), und von dem Schüttern ( ) fuhr der giftige Apfelgrütz ( ; die Grütze ; fahren-fuhr-gefahren), den Schneewittchen abgebissen hatte ( ; abbeißen ), aus dem Hals ( ). Und nicht lange ( : ), so öffnete es die Augen ( ), hob den Deckel vom Sarg in die Höhe ( ; der Deckel ) und richtete sich auf ( ; sich aufrichten ) und war wieder lebendig ( : ).

Ach Gott, wo bin ich ( , )? rief es ( ; rufen-rief-gerufen).

 

Wie er so sprach, empfanden die guten Zwerglein Mitleid mit ihm und gaben ihm den Sarg. Der Königssohn ließ ihn nun von seinen Dienern auf den Schultern forttragen. Da geschah es, dass sie über einen Strauch stolperten, und von dem Schüttern fuhr der giftige Apfelgrütz, den Schneewittchen abgebissen hatte, aus dem Hals. Und nicht lange, so öffnete es die Augen, hob den Deckel vom Sarg in die Höhe und richtete sich auf und war wieder lebendig.

Ach Gott, wo bin ich? rief es.

Der Königssohn sagte voll Freude ( ; voll Freude ): Du bist bei mir ( ), und erzählte ( ), was sich zugetragen hatte ( ; sich zutragen ), und sprach ( ): Ich habe dich lieber als alles auf der Welt ( ; lieb haben ); komm mit mir in meines Vaters Schloss ( ; das Schloss ), du sollst meine Gemahlin werden ( ).

Da war ihm Schneewittchen gut ( ) und ging mit ihm ( ), und ihre Hochzeit ward mit großer Pracht ( ; die Pracht ) und Herrlichkeit angeordnet ( ; die Herrlichkeit ; herrlich ; anordnen ).

 

Der Königssohn sagte voll Freude: Du bist bei mir, und erzählte, was sich zugetragen hatte, und sprach: Ich habe dich lieber als alles auf der Welt; komm mit mir in meines Vaters Schloss, du sollst meine Gemahlin werden.

Da war ihm Schneewittchen gut und ging mit ihm, und ihre Hochzeit ward mit großer Pracht und Herrlichkeit angeordnet.

Zu dem Feste wurde aber auch Schneewittchens gottlose Stiefmutter eingeladen ( ; einladen-lud ein-eingeladen ). Wie sie sich nun mit schönen Kleidern angetan hatte ( ; das Kleid , ), trat sie vor den Spiegel und sprach ( ):

Spieglein, Spieglein an der Wand (, ),

Wer ist die Schönste im ganzen Land ( )?

Der Spiegel antwortete ( ):

Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier ( , ),

Aber die junge Königin ist noch tausendmal schöner als ihr ( ).

 

Zu dem Feste wurde aber auch Schneewittchens gottlose Stiefmutter eingeladen. Wie sie sich nun mit schönen Kleidern angetan hatte, trat sie vor den Spiegel und sprach:

Spieglein, Spieglein an der Wand,

Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Der Spiegel antwortete:

Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,

Aber die junge Königin ist noch tausendmal schöner als ihr.

Da stieß das böse Weib einen Fluch aus ( = // ; stoßen-stieß-gestoßen ), und ward ihr so angst, so angst ( , ), dass sie sich nicht zu lassen wusste ( : = ). Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen ( ), doch ließ es ihr keine Ruhe ( ), sie musste fort und die junge Königin sehen ( , // ). Und wie sie hineintrat ( ), erkannte sie Schneewittchen ( ; erkennen-erkannte-erkannt), und vor Angst und Schrecken ( ) stand sie da und konnte sich nicht regen ( / /).

 

Da stieß das böse Weib einen Fluch aus, und ward ihr so angst, so angst, dass sie sich nicht zu lassen wusste. Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen, doch ließ es ihr keine Ruhe, sie musste fort und die junge Königin sehen. Und wie sie hineintrat, erkannte sie Schneewittchen, und vor Angst und Schrecken stand sie da und konnte sich nicht regen.

Aber es waren schon eiserne Pantoffel über Kohlenfeuer gestellt ( ) und wurden mit Zangen hereingetragen und vor sie hingestellt (// ; die Zange). Da musste sie in die rotglühenden Schuhe treten ( : ; rot + glühend = ) und so lange tanzen ( ), bis sie tot zur Erde fiel ( ; fallen-fiel-gefallen).

 

Aber es waren schon eiserne Pantoffel über Kohlenfeuer gestellt und wurden mit Zangen hereingetragen und vor sie hingestellt. Da musste sie in die rotglühenden Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel.

Hans im Glück ( ; das Glück )

 

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient ( ), da sprach er zu ihm (// ; sprechen-sprach-gesprochen): Herr, meine Zeit ist herum ( = ; herumsein; herum ), nun wollte ich gerne ( , , ) wieder heim zu meiner Mutter ( // ), gebt mir meinen Lohn ( = ).

 

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm: Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.

Der Herr antwortete: Du hast mir treu und ehrlich gedient ( ), wie der Dienst war ( ), so soll der Lohn sein ( // ), und gab ihm ein Stück Gold ( ; das Stück; das Gold; geben-gab-gegeben), das so groß als Hansens Kopf war ( : ).

 

Der Herr antwortete: Du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein, und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war.

Hans zog ein Tüchlein aus der Tasche ( ; ziehen-zog-gezogen , ; das Tuch ), wickelte den Klumpen hinein ( ; hineinwickeln; wickeln ; hinein -), setzte ihn auf die Schulter ( = ) und machte sich auf den Weg ( ) nach Haus (). Wie er so dahinging ( //; dahingehen; dahin ) und immer ( ) ein Bein vor das andere setzte ( = ), kam ihm ein Reiter in die Augen ( ; kommen-kam-gekommen), der frisch und fröhlich ( ) auf einem muntern Pferd ( ) vorbeitrabte ( ; vorbei ; traben , ).

 

Hans zog ein Tüchlein aus der Tasche, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahinging und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbeitrabte.

Ach, sprach Hans ganz laut ( ), was ist das Reiten ein schönes Ding ( )! da sitzt einer ( -) wie auf einem Stuhl ( ; der Stuhl), stößt sich an keinen Stein ( = ), spart die Schuh ( ), und kommt fort ( ; fortkommen), er weiß nicht wie ( ).

Der Reiter (), der das gehört hatte ( ), hielt an (; anhalten, halten-hielt-gehalten ) und rief ( ; rufen-rief-gerufen): Ei, Hans, warum laufst du auch zu Fuß ( ; laufen , )?

 

Ach, sprach Hans ganz laut, was ist das Reiten ein schönes Ding! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh, und kommt fort, er weiß nicht wie.

Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief: Ei, Hans, warum laufst du auch zu Fuß?

Ich muss ja wohl ( = , ), antwortete er ( ), da habe ich einen Klumpen heim zu tragen ( ): es ist zwar Gold (, ), aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten ( ), auch drückt mirs ( ; mirs = mir es) auf die Schulter ( ).

 

Ich muss ja wohl, antwortete er, da habe ich einen Klumpen heim zu tragen: es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten, auch drückt mirs auf die Schulter.

Weißt du was ( ), sagte der Reiter, wir wollen tauschen ( : ): ich gebe dir mein Pferd ( ), und du gibst mir deinen Klumpen ( ).

Von Herzen gern ( ; das Herz , gern ), sprach Hans, aber ich sage Euch ( ), Ihr müsst Euch damit schleppen ( ; sich schleppen; schleppen , ).

 

Weißt du was, sagte der Reiter, wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.

Von Herzen gern, sprach Hans, aber ich sage Euch, Ihr müsst Euch damit schleppen.

Der Reiter stieg ab ( / /; absteigen, steigen-stieg-gestiegen ), nahm das Gold ( ; nehmen-nahm-genommen) und half dem Hans hinauf ( / /; hinaufhelfen, helfen-half-geholfen ; hinauf : -), gab ihm die Zügel fest in die Hände ( = ; der Zügel; die Hand; geben-gab-gegeben) und sprach: Wenns nun recht geschwind soll gehen ( - = ; wenns = wenn es), so musst du ( ) mit der Zunge schnalzen ( ) und hopp hopp rufen ( , ).

 

Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel fest in die Hände und sprach: Wenns nun recht geschwind soll gehen, so musst du mit der Zunge schnalzen und hopp hopp rufen.

Hans war seelenfroh ( ; die Seele ; froh ), als er auf dem Pferde saß ( = ; sitzen-saß-gesessen) und so frank und frei dahinritt ( ; reiten-ritt-geritten; frank und frei , ). Über ein Weilchen ( ; die Weile ) fiels ihm ein ( ; fiels = fiel es; einfallen, fallen-fiel-gefallen ), es sollte noch schneller gehen (// ), und fing an ( ; anfangen, fangen-fing-gefangen ) mit der Zunge zu schnalzen und hopp hopp zu rufen.

 

Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank und frei dahinritt. Über ein Weilchen fiels ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der Zunge zu schnalzen und hopp hopp zu rufen.

Das Pferd setzte sich in starken Trab ( = ; sich in Trab setzen; der Trab ), und ehe sichs Hans versah' ( ; sichs = sich es; sich versehen, sehen-sah-gesehen ) war er abgeworfen ( ; abwerfen, werfen-warf-geworfen ) und lag in einem Graben ( ; liegen-lag-gelegen; der Graben), der die Äcker von der Landstraße trennte ( ; der Acker ; das Land , , , die Straße ). Das Pferd wäre auch durchgegangen ( ; durchgehen), wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte ( ), der des Weges kam ( ) und eine Kuh vor sich hertrieb ( ; hertreiben, treiben-trieb-getrieben ). Hans suchte seine Glieder zusammen ( ; zusammensuchen; das Glied) und machte sich wieder auf die Beine ( ).

 

Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah' war er abgeworfen und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer auf gehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich hertrieb. Hans suchte seine Glieder zusammen und machte sich wieder auf die Beine.

Er war aber verdrießlich ( , ) und sprach zu dem Bauer ( ): Es ist ein schlechter Spaß ( ), das Reiten ( ), zumal ( ), wenn man auf so eine Mähre gerät ( ; geraten-geriet-geraten , ), wie diese ( ), die stößt ( ) und einen herabwirft ( ; herabwerfen; herab : -; einen Akk. man), dass man den Hals brechen kann (// ); ich setze mich nun und nimmer mehr wieder auf ( / /; sich aufsetzen; nun und nimmer , nun , nimmer ). Da lob ich mir ( = ) Eure Kuh ( ), da kann einer ( - = ) mit Gemächlichkeit ( = ) hinterhergehen ( ; hinterher ), und hat obendrein ( ) seine Milch ( : ; die Milch), Butter (; die Butter) und Käse ( ; der Käse) jeden Tag gewiss ( ). Was gäb ich darum ( ; geben-gab-gegeben ; gäbe ), wenn ich so eine Kuh hätte ( : )!

 

Er war aber verdrießlich und sprach zu dem Bauer es ist ein schlechter Spaß, das Reiten, zumal, wenn man auf so eine Mähre gerät, wie diese, die stößt und einen herabwirft, dass man den Hals brechen kann; ich setze mich nun und nimmermehr wieder auf. Da lob ich mir Eure Kuh, da kann einer mit Gemächlichkeit hinterhergehen, und hat obendrein seine Milch, Butter und Käse jeden Tag gewiss. Was gäb ich darum, wenn ich so eine Kuh hätte!

Nun (), sprach der Bauer, geschieht Euch so ein großer Gefallen ( : = ), so will ich Euch wohl die Kuh für das Pferd vertauschen ( , , ).

Hans willigte mit tausend Freuden ein ( : ; die Freude): der Bauer schwang sich aufs Pferd ( ; sich aufs Pferd schwingen; schwingen-schwang-geschwungen ; ; , ) und ritt eilig davon ( ; davonreiten; davon / ).

 

Nun, sprach der Bauer, geschieht Euch so ein großer Gefallen, so will ich Euch wohl die Kuh für das Pferd vertauschen.

Hans willigte mit tausend Freuden ein: der Bauer schwang sich aufs Pferd und ritt eilig davon.

Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her ( ; treiben) und bedachte den glücklichen Handel ( ; bedenken, denken-dachte-gedacht; der Handel ). Hab ich nur ein Stück Brot ( ; das Brot), und daran wird mirs noch nicht fehlen ( : ), so kann ich ( ), sooft ( , : ) mirs beliebe ( ), Butter und Käse dazu essen ( = ; die Butter; der Käse); hab ich Durst ( ; der Durst ), so melk ich meine Kuh ( ) und trinke Milch ( ; die Milch). Herz (), was verlangst du mehr ( = )?

 

Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte den glücklichen Handel. Hab ich nur ein Stück Brot, und daran wird mirs noch nicht fehlen, so kann ich, sooft mirs beliebe, Butter und Käse dazu essen; hab ich Durst, so melk ich meine Kuh und trinke Milch. Herz, was verlangst du mehr?

Als er zu einem Wirtshaus kam ( ; das Wirthaus, der Wirt , das Haus), machte er halt ( ; haltmachen), aß in der großen Freude alles ( ; essen-aß-gegessen), was er bei sich hatte ( ), sein Mittags- und Abendbrot ( ; der Mittag , der Abend , das Brot ), rein auf ( ; rein ), und ließ sich ( ; lassen-ließ-gelassen ; , ; , , ) für seine letzten paar Heller ( / /; der Heller) ein halbes Glas Bier einschenken ( ; das Bier).

 

Als er zu einem Wirtshaus kam, machte er halt, aß in der großen Freude alles, was er bei sich hatte, sein Mittags- und Abendbrot, rein auf, und ließ sich für seine letzten paar Heller ein halbes Glas Bier einschenken.

Dann trieb er seine Kuh weiter ( ), immer nach dem Dorfe seiner Mutter zu ( ). Die Hitze ward drückender ( = ; werden-ward-geworden; drücken , ), je näher der Mittag kam ( , ; näher kommen , nah ), und Hans befand sich in einer Heide ( ; sich befinden, finden-fand-gefunden ), die wohl noch eine Stunde dauerte ( , , : , , ). Da ward es ihm ganz heiß ( ), so dass ihm (, ) vor Durst ( ; der Durst) die Zunge am Gaumen klebte ( ; der Gaumen).

 

Dann trieb er seine Kuh weiter, immer nach dem Dorfe seiner Mutter zu. Die Hitze ward drückender, je näher der Mittag kam, und Hans befand sich in einer Heide, die wohl noch eine Stunde dauerte. Da ward es ihm ganz heiß, so dass ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte.

Dem Ding ist zu helfen ( ; das Ding ), dachte Hans, jetzt will ich meine Kuh melken ( ) und mich an der Milch laben ( ).

Er band sie ( ; binden-band-gebunden) an einen dürren Baum ( ), und da er keinen Eimer hatte ( ), so stellte er seine Ledermütze unter ( ; unterstellen; das Leder , die Mütze ), aber wie er sich auch bemühte ( ; sich bemühen; die Mühe ), es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein ( ; zum Vorschein kommen; der Tropfen ). Und weil er sich ungeschickt dabei anstellte ( ), so gab ihm ( ; geben-gab-gegeben) das ungeduldige Tier ( ; die Geduld ) endlich ( ) mit einem der Hinterfüße ( ; hinter , der Fuß ) einen solchen Schlag vor den Kopf ( ), dass er zu Boden taumelte ( ; zu Boden taumeln; der Boden , ; taumeln , , ) und eine Zeitlang ( ; die Zeit , lang ) sich gar nicht besinnen konnte ( = ; sich besinnen), wo er war ( ).

 

Dem Ding ist zu helfen, dachte Hans, jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch laben.

Er band sie an einen dürren Baum, und da er keinen Eimer hatte, so stellte er seine Ledermütze unter, aber wie er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein. Und weil er sich ungeschickt dabei anstellte, so gab ihm das ungeduldige Tier endlich mit einem der Hinterfüße einen solchen Schlag vor den Kopf, dass er zu Boden taumelte und eine Zeitlang sich gar nicht besinnen konnte, wo er war.

Glücklicherweise ( ; glücklich , die Weise ) kam gerade ein Metzger des Weges ( ; der Weg ), der auf einem Schubkarren ( ; der Schubkarren ; schieben ; der Karren , ) ein junges Schwein liegen hatte ( : ; jung , das Schwein ).

Was sind das für Streiche ( ; der Streich)! rief er ( ) und half dem guten Hans auf ( ; aufhelfen). Hans erzählte ( ), was vorgefallen war ( ; vorfallen). Der Metzger reichte ihm seine Flasche ( ) und sprach ( ; sprechen): Da trinkt einmal ( -; einmal // , -) und erholt Euch ( ; sich erholen ; ). Die Kuh will wohl keine Milch geben (, , ), das ist ein altes Tier ( ), das höchstens ( ) noch zum Ziehen taugt ( = ; ziehen , ) oder zum Schlachten ( = ; schlachten , //).

 

Glücklicherweise kam gerade ein Metzger des Weges, der auf einem Schubkarren ein junges Schwein liegen hatte.

Was sind das für Streiche! rief er und half dem guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgefallen war. Der Metzger reichte ihm seine Flasche und sprach: Da trinkt einmal und erholt Euch. Die Kuh will wohl keine Milch geben, das ist ein altes Tier, das höchstens noch zum Ziehen taugt oder zum Schlachten.

Ei, ei, sprach Hans ( ) und strich sich die Haare über den Kopf ( ; streichen-strich-gestrichen), wer hätte das gedacht ( = ; denken-dachte-gedacht)! es ist freilich gut ( ), wenn man so ein Tier ins Haus abschlachten kann ( // ), was gibts für Fleisch ( ; das Fleisch)! aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht viel ( ; sich nicht viel aus etwas machen), es ist mir nicht saftig genug ( = ; der Saft ). Ja, wer so ein junges Schwein hätte ( = )! das schmeckt anders ( ), dabei noch die Würste ( ; die Wurst).

 

Ei, ei, sprach Hans und strich sich die Haare über den Kopf, wer hätte das gedacht! es ist freilich gut, wenn man so ein Tier ins Haus abschlachten kann, was gibts für Fleisch! aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht viel, es ist mir nicht saftig genug. Ja, wer so ein junges Schwein hätte! das schmeckt anders, dabei noch die Würste.

Hört (), Hans, sprach da der Metzger, Euch zuliebe ( ) will ich tauschen ( ) und will Euch das Schwein für die Kuh lassen ( ).

Gott lohn Euch ( ) Eure Freundschaft ( ), sprach Hans, übergab ihm die Kuh ( ; übergeben), ließ sich ( = ; lassen) das Schweinchen vom Karren losmachen ( ) und den Strick ( ), woran es gebunden war ( ; binden-band-gebunden), in die Hand geben ( ).

 

Hört, Hans, sprach da der Metzger, Euch zuliebe will ich tauschen und will Euch das Schwein für die Kuh lassen.

Gott lohn Euch Eure Freundschaft, sprach Hans, übergab ihm die Kuh, ließ sich das Schweinchen vom Karren losmachen und den Strick, woran es gebunden war, in die Hand geben.

Hans zog weiter ( ; ziehen-zog-gezogen ; : ) und überdachte ( ; überdenken), wie ihm doch ( , ) alles nach Wunsch ginge ( ; der Wunsch ; gehen-ging-gegangen ; ginge /. /), begegnete ihm ja ( ) eine Verdrießlichkeit (/-/ = ; verdrießen , ), so würde sie doch gleich wieder gutgemacht (, , ). Es gesellte sich danach ein Bursch zu ihm ( ; sich gesellen), der trug ( ; tragen-trug-getragen) eine schöne weiße Gans ( ) unter dem Arm ( ). Sie boten einander die Zeit ( ; bieten-bot-geboten), und Hans fing an ( ; anfangen), von seinem Glück ( ) zu erzählen (), und wie er immer ( ) so vorteilhaft getauscht hätte ( ; der Vorteil ). Der Bursch erzählte ihm ( ), dass er die Gans ( ) zu einem Kindtaufschmaus ( ; das Kind , die Taufe , der Schmaus ) brächte (; bringen-brachte-gebracht; brächte /. /).

 

Hans zog weiter und überdachte, wie ihm doch alles nach Wunsch ginge, begegnete ihm ja eine Verdrießlichkeit, so würde sie doch gleich wieder gutgemacht. Es gesellte sich danach ein Bursch zu ihm, der trug eine schöne weiße Gans unter dem Arm. Sie boten einander die Zeit, und Hans fing an, von seinem Glück zu erzählen, und wie er immer so vorteilhaft getauscht hätte. Der Bursch erzählte ihm, dass er die Gans zu einem Kindtaufschmaus brächte.

Hebt einmal (-), fuhr er fort ( ; fortfahren, fahren-fuhr-gefahren ) und packte sie bei den Flügeln ( // ; der Flügel), wie schwer sie ist ( ), die ist aber auch acht Wochen lang genudelt worden ( ; lang ; nudeln //, ). Wer in den Braten beißt ( //), muss sich ( ) das Fett () von beiden Seiten abwischen ( ).

 

Hebt einmal, fuhr er fort und packte sie bei den Flügeln, wie schwer sie ist, die ist aber auch acht Wochen lang genudelt worden. Wer in den Braten beißt, muss sich das Fett von beiden Seiten abwischen.

Ja, sprach Hans, und wog sie mit der einen Hand ( ; wiegen-wog-gewogen), die hat ihr Gewicht ( ; das Gewicht), aber mein Schwein ( ) ist auch keine Sau ( = / /). Indessen ( ) sah sich der Bursch nach allen Seiten ganz bedenklich um ( ; sich nach allen Seiten umsehen, sehen-sah-gesehen , die Seite ), schüttelte auch wohl mit dem Kopf ( ).

 

Ja, sprach Hans, und wog sie mit der einen Hand, die hat ihr Gewicht, aber mein Schwein ist auch keine Sau. Indessen sah sich der Bursch nach allen Seiten ganz bedenklich um, schüttelte auch wohl mit dem Kopf.

Hört (), fing er darauf an ( ; anfangen), mit Eurem Schweine ( ) mags nicht ganz richtig sein ( : ; mags = mag es; es mag sein ). In dem Dorfe ( ), durch das ich gekommen bin ( ), ist eben ( ) dem Schulzen ( ; der Schulze) eins aus dem Stall gestohlen worden ( //; stehlen-stahl-gestohlen ; der Stall). Ich fürchte ( ), ich fürchte, Ihr habts da in der Hand (// : ). Sie haben Leute ausgeschickt ( ; die Leute), und es wäre ein schlimmer Handel ( = ), wenn sie Euch mit dem Schwein erwischten ( ): das Geringste ist ( ; gering ), dass Ihr ins finstere Loch gesteckt werdet ( ).

 

Hört, fing er darauf an, mit Eurem Schweine mags nicht ganz richtig sein. In dem Dorfe, durch das ich gekommen bin, ist eben dem Schulzen eins aus dem Stall gestohlen worden. Ich fürchte, ich fürchte, Ihr habts da in der Hand. Sie haben Leute ausgeschickt, und es wäre ein schlimmer Handel, wenn sie Euch mit dem Schwein erwischten: das Geringste ist, dass Ihr ins finstere Loch gesteckt werdet.

Dem guten Hans ward bang ( ; werden-wurde/ward/-geworden), ach Gott (, ), sprach er ( ), helft mir aus der Not ( ), Ihr wisst hier herum bessern Bescheid ( ; Bescheid wissen ; der Bescheid ; , ), nehmt mein Schwein da ( ) und lasst mir Eure Gans ( ).

Ich muss schon ( ) etwas aufs Spiel setzen (- ; das Spiel ; setzen ), antwortete der Bursche ( ), aber ich will doch nicht schuld sein ( ), dass Ihr ins Unglück geratet (/ ,/ ).

 

Dem guten Hans ward bang, ach Gott, sprach er, helft mir aus der Not, Ihr wisst hier herum bessern Bescheid, nehmt mein Schwein da und lasst mir Eure Gans.

Ich muss schon etwas aufs Spiel setzen, antwortete der Bursche, aber ich will doch nicht schuld sein, dass Ihr ins Unglück geratet.

Er nahm also das Seil in die Hand (, ; nehmen-nahm-genommen) und trieb das Schwein schnell auf einen Seitenweg fort ( ; forttreiben; der Seitenweg, die Seite , der Weg ): der gute Hans aber ging ( ), seiner Sorgen entledigt ( ), mit der Gans unter dem Arme der Heimat zu ( ; zugehen).

 

Er nahm also das Seil in die Hand und trieb das Schwein schnell auf einen Seitenweg fort: der gute Hans aber ging, seiner Sorgen entledigt, mit der Gans unter dem Arme der Heimat zu.

Wenn ichs recht überlege ( ; ichs = ich es), sprach er mit sich selbst ( ), habe ich noch Vorteil bei dem Tausch ( ; der Vorteil; der Tausch): erstlich den guten Braten (-, ), hernach die Menge von Fett ( ; das Fett), die herausträufeln wird ( ; träufeln , ; heraus : -), das gibt Gänsefettbrot ( ; das Gänsefettbrot, die Gans, das Fett , das Brot) auf ein Vierteljahr ( ; das Vierteljahr, das Viertel , das Jahr ), und endlich ( ) die schönen weißen Federn ( ; die Feder), die lass ich mir in mein Kopfkissen stopfen ( ), und darauf ( ) will ich wohl ungewiegt einschlafen (, , ; wiegen ). Was wird meine Mutter eine Freude haben ( = )!

 

Wenn ichs recht überlege, sprach er mit sich selbst, habe ich noch Vorteil bei dem Tausch: erstlich den guten Braten, hernach die Menge von Fett, die herausträu feln wird, das gibt Gänsefettbrot auf ein Vierteljahr, und endlich die schönen weißen Federn, die lass ich mir in mein Kopfkissen stopfen, und darauf will ich wohl ungewiegt einschlafen. Was wird meine Mutter eine Freude haben!

Als er durch das letzte Dorf gekommen war ( ), stand da ein Scherenschleifer ( ; die Schere , schleifen ; stehen-stand-gestanden) mit seinem Karren ( ), sein Rad schnurrte ( // ), und er sang dazu ( // ; singen-sang-gesungen).

Ich schleife die Schere ( ) und drehe geschwind ( ),

und hänge mein Mäntelchen ( ; der Mantel ) nach dem Wind ( ).

 





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: 2016-11-02; !; : 294 |


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