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1941




(Skizze 912)

( 912)

 

Ein schöner, warmer und sonniger Sommer ging zu Ende. Das Wetter hatte es gnädig mit den Gebirgsjägern gemeint. Wie unerträglich hätte es sein können, wenn zu all den Mühen und Entbehrungen noch Kegen und Nässe gekommen wären. Davon waren die Soldaten des im Sommer 1941 verschont geblieben. Nun stand der nordische Winter vor der Tür. Kalte Herbstwinde zogen den Liza-fjord herein und strichen über die kahlen Felsrücken hinweg. Der Soldat hatte das allmähliche Hinübergleiten des Sommers in einen frostigen, ungemütlichen Herbst kaum bemerkt. Viel zu sehr war er in harten Abwehrkämpfen beschäftigt gewesen.

, . . , Kegen . 1941 . . . Hinübergleiten , . .

 

Die Stellungen im Lizabrückenkopf waren nur mehr dünn besetzt. Einige Bataillone waren in Ruhestellungen zurückgezogen worden. Die Hauptkampflinie bestand aus ganz gering in die Tiefe gestaffelten Schützennestern. Die Gefechtsstärken der Kompanien reichten kaum aus, schwache Reserven auszuscheiden. Anfang August war der erste Nachersatz eingetroffen. Es handelte sich um jüngere, gut ausgebildete Jahrgänge, die sich bald eingelebt hatten und jetzt bereits zu den Alten" zählten. Ein weiterer Transport war auf der Höhe von Tromsö torpediert worden, wobei viele Soldaten den Tod in den Fluten gefunden hatten. Das Heranführen der Marschbataillone verzögerte sich dadurch um mehrere Wochen.

. . . . . , , "". Tromsö, . .

 

Die Verluste während der Monate Juli und August waren ungeheuer gewesen. Hieß es doch, daß die 2-. - bis dahin unter allen an der Ostfront eingesetzten Divisionen die höchsten Verlustziffern erreicht hätte. Allein bis zum 12-. August, also ohne die Ausfälle beim russischen Großangriff am 14. August, hatte die 2-. - 3079 Mann, darunter 89 Offiziere an Gesamtausfällen verloren. Davon waren 671 Gefallene, 151 Vermißte und 2257 Verwundete. Das bedeutete einen Ausfall von 26,79 Prozent der Iststärke und 35,86 Prozent der Gefechtsstärke. Ein Drittel der Truppe stand auf den Gefallenen- und Verwundetenlisten.

. , , 2-. - . 12 , 14 , 2 . - 3079 , 89 . 671 , 151 2257 . 26,79 % 35,86 % . .

 

In derselben Zeit waren der Division 299 Pferde durch Feindeinwirkung und 77 durch Krankheit verlorengegangen. Ihr Verlust konnte durch 101 Beutepferde nur zum Teil gutgemacht werden. Die Beutetiere befanden sich in einem traurigen Zustand, hatte doch der Russe aus seinen Pferden das letzte herausgeholt, um seine Versorgung ohne Rücksicht auf Ausfälle sicherzustellen.

299 77 . 101 . , , , , .

 

Die Truppe war abgekämpft, übermüdet und stumpf. Das unruhige Leben der vergangenen Wochen mit seinen seelischen und körperlichen Nöten hatte eine tiefe Wirkung hinterlassen. Die Gesichter der Männer waren wohl braungebrannt, aber bärtig und tief eingefallen. Apathisch und teilnahmslos hockten die Leute herum. Die russischen Feuerüberfälle sorgten dafür, daß man sich die meiste Zeit in den engen und dunklen Steinlöchern aufhalten mußte, die man hinter kleinen Felswänden errichtet hatte. Es gab kaum einen größeren Raum, der nicht eingesehen oder zumindest vom feindlichen Feuer beherrscht wurde. Die Bewegungsfreiheit war sehr beschränkt. Nirgends war man von plötzlich einschlagenden Granaten sicher. Es war nur gut, daß sich der Russe fast regelmäßiger Schießzeiten mit seiner Artillerie und seinen Werfern bediente. Auch begann er meist an einer Frontstelle mit seiner Feuerwalze, um sie dann in bestimmten Abständen auf die nächsten Abschnitte weiterzuverlegen. Die Jäger hatten sich auf diese Schießzeiten eingestellt.

, übermüdet . . , . . , , . , , , . . . , . , weiterzuverlegen. .

 

Die feindliche Artillerie war bei den Soldaten weit weniger gefürchtet als der Granatwerfer. Dieser schoß immer unerwartet. Sein Feuer galt vornehmlich Postenablösungen, Meldern und Tragtieren, die mit Verpflegung und Munition in die vordere Linie kamen. Er reichte durch seine steile Flugbahn im Gegensatz zur Artillerie auch hinter hohe Deckungen, so daß man selbst an Felswänden und in seinen Wohnlöchern nicht sicher war. Die einschlagenden Wurfgranaten fanden auch in den sogenannten ruhigen" Zeiten ihre Opfer. Es gab Mulden und Schluchten, wo die abgerissenen Schwänze der Granaten zu Hunderten herumlagen und der Boden wie umgeackert aussah. Auf den kahlen Felskuppen hingegen hinterließ der Werfereinschlag einen weißen Feck. Gefürchtete Kuppen wie die Steinplatte, der Col di Lana oder der Doppelkopf waren schon ganz scheckig.

. . , , . , . "" . , . , , Feck. , di Lana .

 

Als Behausungen dienten Felsspalten, unterhöhlte Steinblöcke oder kümmerliche Bunker, die man sich aus zusammengetragenen Steinen und Moorziegeln aufgebaut und mit der Zeltbahn überdacht hatte. Mit den beginnenden Herbstregenfällen tropfte durch diese Bunker" unaufhörlich das Wasser, gegen das man keinen Schutz fand. Zwischen den einzelnen Wachstunden lag man enganeinander-gepfercht in diesen Zwei- oder Dreimannlöchern. Oft vertrieb man sich die Zeit im Kampf gegen die Läuse, die zu einer unausstehlichen Plage geworden waren. Die einzelnen Landser wetteiferten im Abschuß der Läuse und es gab Rekordleistungen, bei denen es ein Mann auf 100 bis 120 solcher Abschüsse" im Tage brachte.

, , . "" , . - 2- 3-. , . , 100 120 "" .

 

Trotzdem war der Geist dieser Männer ungebrochen, wenn es galt, einen feindlichen Angriff abzuschlagen oder zu einem Spähtruppunternehmen ins Vorgelände anzutreten. Dazwischen fand man noch Zeit zu einem Kartenspiel oder zum Schreiben der Feldpostbriefe. Dann wanderten die Gedanken zurück zu schöneren Tagen, zu den Lieben in der Heimat, die man schon ein bis zwei Jahre nicht mehr gesehen hatte. Das waren jeweils Lichtblicke, jene Tage, an denen die Feldpost eintraf. Täglich wartete man darauf, und wurde doch so oft enttäuscht. Aber wenn sie ankam, gab es immer ein großes Hallo.

, Spähtruppunternehmen -. . , , 2 . , , . , , , . , .

 

Die Verpflegung war ausreichend und gut. Zeitweilig war sie etwas eintönig gewesen, als es fast nur Tubenkäse bei den Landsern Zahnpasta" genannt und norwegische Sild in Erdnußöl gab. Später wurde sie durch Zuteilungen von Speck und Schokolade aufgebessert. Das Heranbringen der warmen Verpflegung und der Gang zu den Wasserstellen war in den langen und hellen Sommertagen stets mit Lebensgefahr verbunden. Der Russe schoß auf jeden einzelnen Essenträger und Melder oft mit einer ganzen Batterie, zu der sich noch die heimtückischen Granatwerfer gesellten. Weite Umwege mußten gewählt werden. Manchmal fielen die Essenszeiten ganz aus, wenn ein Tragtierführer oder Speisenträger irgendwo im Gelände verwundet oder gefallen liegenblieb und erst später durch einen vorbeikommenden Kameraden gefunden wurde.

. , "" " " Sild . . . , . . , - .

 

Mit der fortschreitenden Zeit gab es an Stelle der Tagundnachtgleiche wieder kurze und dunkle Nächte, die zunächst nur wenige Stunden dauerten, dann aber stetig länger wurden. Es war eine merkliche Erleichterung für den Nachschub.

, , , . .

 

Auch lockte sie zu Spähtruppunternehmen in das Vorgelände, wodurch den Russen die Aktivität im Niemandsland, die sie sich dank ihrer großen Überlegenheit in den schweren Waffen bei Helligkeit erlauben konnten, stark eingedämmt wurde. Der große Nachteil der länger werdenden Nächte bestand in der notwendig werdenden stärkeren Postenbesetzung, die an den Kräften der Landser weiter zehrte. Wenn es nur endlich aus dieser elenden Stellung, herausgegangen wäre, vor zum Angriff! Auf diese Stunde freuten sich alle schon.

Spähtruppunternehmen -, , . , . , , , ! .

 

Die Eintönigkeit der Landschaft, der Gepflogenheiten und der Lebensweise wurde langsam unerträglich. War es verwunderlich, wenn diese Leute, die zwei Monate lang ununterbrochen im schweren Einsatz standen, deren letzter Urlaub fast zwei Jahre zurücklag, und die kein Haus, keine Straße und kein Lebewesen außer ihren wenigen Kameraden sahen, an nichts anderes dachten als an Ablösung., Ruhe und Urlaub. Das faszinierende Wort Ablösung" wurde in den kälter werdenden Herbsttagen erstmals laut und immer entschiedener diskutiert. Man hatte genug von Liza und Tundra; den Winter wollte man wieder einmal im Süden verbringen!

, . , , 2 , 2 , , , ., . "" . ; !

 

Arme Landserhoffnung, wie sehr solltest du enttäuscht werden! Zunächst sollte der Angriff in Richtung vor Einbruch des Winters weiter vorgetragen werden, um die ungewisse Lage an der Liza aus der Welt zu schaffen. Aus diesem Grunde kamen eben Verstärkungen an die Front und dazu machte sich die von Griechenland an den Semmering beorderte 6. - in der Heimat zum Marsche nach dem Norden bereit. Diesmal sollte der Durchbruch durch die russische Lizaverteidigung endgültig erzwungen werden. Andererseits ahnte jeder, daß auch auf der anderen Seite drüben Vorbereitungen im Gange waren, um den deutschen Brückenkopf an der Liza zu beseitigen.

, ! , . Semmering 6. - . . , , , .

 

Der Zustand der russischen Truppen unterschied sich von jenem auf deutscher Seite kaum. Nur war der Russe in seiner Lebensweise von Haus aus genügsamer wie der Deutsche. Wie aus Gefangenenaussagen ermittelt wurde, waren die russischen Verluste noch höher gewesen wie jene deutscherseits. Das war vor allem darauf zurückzuführen, daß der Russe seine Truppen in den vergangenen Monaten ohne Rücksicht auf Ausfälle immer wieder an denselben Stellen massiert zum Angriff vorgetrieben hatte. Große Lücken riß das deutsche Sperrfeuer, das an den entsprechenden Brennpunkten straff zusammengefaßt wurde.

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Von den Gefangenen und Überläufern wurden manchmal die unwahrscheinlichsten Aussagen gemacht. Einzelne Kompanien hätten darnach bei Eintreffen des Ersatzes nur mehr fünf, acht oder 15 Mann Gefechtsstärke gehabt. Diese Angaben, so unwahrscheinlich sie auch klingen mochten, wurden durch die aufgefundenen Papiere gefallener russischer Offiziere bestätigt. So wurden bei einem gefallenen russischen Kompaniechef die Stärkemeldungen vom 14. und 26. Juli gefunden. Danach hatte die Kompanie am 14. Juli einen Stand von fünf Offizieren, 17 Unteroffizieren und 36 Mannschaften, während sie am 26. Juli nur mehr drei Offiziere, vier Unteroffiziere und zehn Mannschaften betrug. Bei einem gefallenen Offizier des Schützenregiments 58 wurde eine Stärkemeldung vom 16. Juli gefunden, wonach das I. Bataillon/58 mit 177 Mann, das IL/58 mit 142 und das HL/58 mit 186 Mann gemeldet wurden.

. darnach 5, 15 . , , . 14 26 . 14 5 , 17 - 36 , 26 3 , 4 - 10 . 58 16 , I / 58 177 , IL / 58 142 . / 58 186 .

 

Seit Beginn der russischen Angriffe gegen den Lizabrückenkopf hatte der Russe ungefähr 3000 Mann Ersatz aus nachgeschoben erhalten. Er stammte vom Ersatzbataillon 112 in und setzte sich im Gegensatz zu früher nicht mehr aus Sibirern und Kaukasiern zusammen, sondern rekrutierte sich aus zentralrussischen Gebieten, ferner aus dem Wolodgagebiet und der KolahalbinseL

3000 . 112 , - , Wolodgagebiet

 

Die Mannschaften waren zu einem Großteil ungedient und gehörten entweder jüngsten Jahrgängen oder bis zum Jahrgang 1905 zurück an.

, 1905 .

 

Vor dem russischen Großangriff am 14. August waren noch ungefähr 1000 Mann Ersatz vom Plugplatz Waenga an die Front gekommen, um die gelichteten Kompanien für den entscheidungssuchenden Angriff zu verstärken. Diese Leute stammten neben 200 Freiwilligen mit militärischer Ausbildung aus dem Baubataillon 97 und wurden erst auf dem Wege zur Front ausgebildet. Sie wurden in kleineren Gruppen auf die einzelnen Kompanien der drei Schützenregimenter aufgeteilt. Auch wurden in den vergangenen Wochen alle aktiven Soldaten, die sich im rückwärtigen Gebiet auf Kommandos befanden, ihren alten Einheiten zugeführt, um den geringen Stand von aktiven Soldaten zu erhöhen. Zur Aufrechterhaltung der Kampfdisziplin und des Kampfgeistes wurden den Kompanien als Gehilfen des Kompaniechefs und des Politruks vier bis sechs Komsomolzen zugeteilt.

14 1000 Waenga , . 200 97 . 3 Schützenregimenter. , , , . 4 6 Politruks.

 

Schwere Verluste hatte der Russe in seiner Bewaffnung erlitten. Besonders empfindlich waren die Ausfälle an Maschinengewehren, Automatgewehren und Maschinenpistolen gewesen. Die sMG-Kompanien waren schon seit längerer Zeit auf die Schützenkompanien aufgeteilt, um den eingetretenen Ausfall an leichten Maschinengewehren auszugleichen. Bewundernswert war, wie schnell die Russen ihre plumpen, wassergekühlten, schweren Maschinengewehre vom System Gorki bei den ständig wechselnden Kampfsituationen bewegten und Stellungswechsel durchführten.

. , - 譭. sMG , . , , , Gorki .

 

Die Feuerkraft einer russischen Kompanie war immer noch sehr groß, da sie über zahlreiche Automat- und Zielfernrohrgewehre verfügte. Die gefährlichste Waffe war aber der Granatwerfer. Der Russe bediente sich hauptsächlich der leichten 5-cm- und der mittleren 8-cm-Werfer, die beide eine weit höhere Schußweite erreichten als die entsprechenden deutschen Waffen. Er konnte daher tief in das deutsche Hintergelände hineinreichen und selbst den Kampf gegen die Infanteriegeschütze aufnehmen. Als eine ganz gefährliche und in ihrer Wirkung unheimliche und verlustbringende Waffe entpuppte sich der schwere 12-cm-Werfer, der in Granatwerferbatterien zu vier Werfern zum Einsatz gelangte. Vereinzelt traten sogar überschwere 15-cm-Werfer auf, doch schien ihr Transport und Munitionsnachschub in diesem Gelände auf Schwierigkeiten zu stoßen.

, . , . 5 8 , . . 12 , 4 . 15 , , .

 

Sehr stark war die russische Artillerie, die mit der Masse um die Höhe 183,6, im Herzseekessel und in der Gegend des Neuen Weges konzentriert war. Es wurden Kaliber von 7,62 cm, 12,2 cm, 15,2 cm und 17,2 cm festgestellt. Zum Teil schoß der Russe sogenannte Schrapnells", die in der Luft detonierten. Damit hatte er besonders bei Massierungen in Versammlungs- und Bereitstellungsräumen Erfolg. An der straße und auch am Lopatkinaweg standen vereinzelt Panzer-und Panzerspähwagen zum Eingriff in die Kämpfe bereit.

, 183,6, . 7,62 , 12,2 , 15,2 17,2 . Schrapnells", . . , Lopatkinaweg .

 

Die Verpflegung der russischen Soldaten war in letzter Zeit besser geworden, nachdem es zeitweise nur Brot und trockene Fische gegeben hatte. Die Klagen der Gefangenen waren in dieser Hinsicht geringer geworden. Die Tendenz zum Überlaufen, die während der erfolglosen und verlustreichen Angriffe gegen die deutsche Brückenkopfstellung ziemlich groß gewesen war, hatte seit der eingetretenen Beruhigung ziemlich nachgelassen. Die Gefahr, während des Überlaufens von der einen oder anderen Seite zusammengeschossen zu werden, war auch viel zu groß. Überläufer gab es in erster Linie während russischer Angriffshandlungen, indem sich die Leute hinter Steinen und in Mulden versteckten und nach erfolglosem und abgebrochenem Angriff auf die deutsche Stellung zukamen. Das Überlaufen nahm aber nie größeren Umfang an.

, , . . , , . Überlaufens , . , . , .

 

Gliederungsmäßig hatte der Russe im Brückenkopf gegenüber der 2-. Gebirgs
division die drei Schützenregimenter 112, 58 und 205 eingesetzt. Das I./112 lag am
Fjordberg mit Gefechtsvorposten im Lager Kolonie Groß-Liza, das IL/112 hatte
die Höhe 120 (Inselhöhe) besetzt und das III. Bataillon dieses Regiments lag in
der Senke westlich des Inselsees. Vor der Höhe 274 mit der berüchtigten Stein
plattenstellung lag das Schützenregiment 58 mit allen drei Bataillonen hinter
einander gestaffelt. Den westlichen Abschnitt hatte das Schützenregiment 205 inne.
Sein I. Bataillon stand auf der Stromschnellenhöhe mit starken Vorposten gegen
den Guglhupf. Das IL war mit Masse auf dem Windischberg und das III. zwischen
Pionier- und Dreiecksberg eingesetzt.

2-. Gebirgs
division 3 Schützenregimenter 112, 58 205 . I. / 112
, IL / 112
120 ( ) III
. 274
plattenstellung 58 3
. 205 .
I
Guglhupf. IL III.
.

 

In letzter Zeit wurden starke Kräfte beim Schanzen in der Tiefe des Hauptkampffeldes beobachtet. Von der Hauptkampflinie, die durch Minenfelder und Spanische Reiter sowie starke Gefechtsvorposten gesichert war, zog sich ein tiefes Verteidigungssystem von Steinstellungen, Bunkern und Beobachtungsstellen bis über die Höhen am Horizont. Die Höhenzüge waren vollgespickt mit Steinriegeln und Steinbunkern, die wohl zum Teil unbesetzt dalagen, im Falle eines deutschen Angriffes aber sofort durch Reserven besetzt werden konnten und die einen festen Rückhalt im Falle eines deutschen Einbruches boten. Die Hauptkampflinie und damit die besetzte Hauptstellung hatte der Russe aber nach Möglichkeit an Hinterhängen, im schußtoten.Räume der deutschen Hauptkampflinie. Dadurch entzog er sich geschickt der Beobachtung, hatte eine gute Überwachung durch eigene schwere Waffen und konnte jederzeit überraschend zu Vorstößen gegen die deutschen Stellungen antreten.

. , , , , . vollgespickt , , , , , , . , , , -.Räume . , .

 

Vor der 3. - im Abschnitt 183,6 bis südlich der gesprengten Liza-brücke lagen die Regimenter der 10. Gardedivision, die selbständige Grenzschutzabteilung sowie die Reste der 14. Schützendivision.

3. - 183,6 Regimenter 10- , , 14- .

 

Um diese Zeit waren sämtliche Lazarette Nordfinnlands und s mit Verwundeten überfüllt. Unter den Genesenden befanden sich viele, die es schon zum zweiten oderdrittemnale erwischt hatte, deren Grad der Verletzung aber noch immer nicht gereicht hatte, um in ein Heimatlazarett zu kommen. Denn nur schwere Fälle waren dazu ausersehen, mit einem der großen Lazarettschiffe Stuttgart" oder Berlin" oder mittels eines Flugzeuges nach Süden befördert zu werden. Wer nur mit einem oder zwei Monaten Genesungszeit zu rechnen hatte, verblieb in den frontnahen Lazaretten.

Nordfinnlands s . , oderdrittemnale, , , , . , "" "" . , 2 , .

 

Für den Verwundeten, der aus der Hölle der Liza entrann, war die Zeit im Lazarett Erholung und Urlaub. Er lag in einem sauberen Bett, wurde umhegt und gepflegt und war von den einschlagenden Granaten sicher. Auch sah er einmal andere Menschen als bärtige Soldaten, und konnte sich unterhalten und nach Herzenslust scherzen. Und doch hatten die meisten dieser Leute keine Ruhe, wußten sie doch an der Liza ihre Kameraden in schweren Kämpfen. Täglich wurden durch eingelieferte Neuzugänge Schreckensnachrichten überbracht, die durch den über-standenen Schock während der Verwundung größtenteils übertrieben waren.

, , . , umhegt . , . , , , , . , standenen .

 

Plötzlich ging das Gerücht über einen bevorstehenden deutschen Großangriff an der Liza wie ein Lauffeuer von Krankenbett zu Krankenbett. Irgend jemand hätte nicht dichtgehalten, und zudem ließen die Ausladungen an den norwegischen Häfen und das Auftauchen neuer Truppenteile darauf schließen. Bald erzählte man sich auch Einzelheiten vom voraussichtlichen Angriffsplan, der eine neuerliche Zangenbewegung zur Einkesselung der um die Lizabrücke stehenden Russen vorsah. Eine Einheit sollte sogar über den Fjord übergesetzt werden, um dem Gegner in den Rücken zu fallen.

. - , , , . , . übergesetzt, .

 

Wenn auch nicht alles den Tatsachen entsprach, etwas Wahres lag bestimmt in den Gerüchten. Auf einmal war eine eigenartige Bewegung in den Lazaretten festzustellen. Alles war plötzlich gesund und drängte nach vorne. Hatte man geglaubt, die schweren Tage der Liza hätten dem Soldaten den letzten Einsatzgeist geraubt, machte sich in diesen Stunden vor dem neuen Angriff das Gegenteil bemerkbar. Alle wollten bei ihren Kameraden sein, wenn es wieder vorwärts ging. Der alte Jägergeist lebte noch! Trotz aller bitteren Enttäuschungen war man hoffnungsfroh und voll Vertrauen zur Führung.

, - . . . , , . , . ! .

 

Im Stoppverkehr eilten die Genesenden nach vorne. Lebhafter Betrieb herrschte allerseits. Abseite der Straße belebten neue Marschbataillone und Einheiten die Biwakräume. Tag und Nacht waren Nachschubkolonnen unterwegs. Der Lastkraftwagenverkehr riß nie ab.

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Längs der Straße hatte sich das Bild seit jenen Tagen nach dem ersten Angriff durch die Bunkerlinie wesentlich verändert. Links und rechts waren getarnte Fahrzeuge abgestellt, und hatten sich ganze Siedlungen von Blockhäusern entwickelt. Kein Schuß und keine heimtückisch einschlagende Granate störte hier die Ruhe. Nur gelegentlich tauchten russische Flieger auf und zwangen die Leute in Deckung. Dem Landser, der vom Lazarett nach vorne eilte, war das Leben längs der Vormarschstraße unverständlich. Er verstand nichts vom ungeheuren Apparat der Versorgung, der bei diesen schwierigen Nachschubverhältnissen notwendig war, sondern dachte nur an seine Kameraden, die an der Liza in behelfsmäßigen Stellungen lagen und Feindangriffe abwehrten. Oft waren es nur einige wenige, die einen Frontabschnitt von mehreren Kilometern hielten.

. , . . . , , . , , , . , .

 

Die Begeisterung wurde aber endgültig gedämpft, wenn man den Sattel westlich der Liza erreichte und auf jene kahlen grauenHöhen jenseits des Flusses hinübersah, von wo das Bellen der Maschinengewehre und das Krachen der Granateinschläge herüberhallte. Granattrichter und weiße Stellen im Fels säumten jetzt den Weg. Drunten an der Mündung der Liza war die Von-Hengl-Brücke", ein fester Übergang erstanden.

, , grauenHöhen hinübersah, herüberhallte. . Hengl ", .

 

In der Herzbergmulde zweigte der Weg nach rechts zur 3. - ab, die längs des Flusses bis hinunter zum Riffelmassiv in Stellung lag. Vor der Front der 3. - war es während der Sommermonate ruhiger geblieben. Der Russe hatte nur mit kampfkräftiger Aufklärung versucht, einigemale über den Fluß auf das Westufer zu kommen. Auch in der offenen Südflanke war es nur zu Zusammenstößen zwischen Aufklärungskräften gekommen. Hingegen hatte die Artillerie in diesem Abschnitt ihr ehernes Wort gesprochen. So hatten auch die Bataillone der Regimenter 138 und 139 mit den unterstellten Truppenteilen während der Sommermonate beträchtliche Ausfälle zu verzeichnen.

3. - , . 3. - . . . , . Regimenter 138 139 .

 

In der Hauptkampflinie hatte sich nicht viel verändert. Die Zurückgebliebenen hausten in denselben schmutzigen Löchern wie damals. Für die Toten und Verwundeten war junger Nachersatz eingetroffen. Den wenigen Alten hatte das Schicksal eine leichte Verwundung und damit ein mehrwöchiges Leben in einer anderen Welt verwehrt. Verlaust und verdreckt, mit wilden Barten im Gesicht, sahen diese Männer wirklich wie Geschöpfe einer anderen Welt aus. Eines fiel allen Zurückkehrenden sofort auf: Es war kalt und windig geworden! Die Leute hatten Mäntel oder Decken umgehängt.

. . . . , , . : ! .

 

Die Freude über das Wiedersehen und die Begrüßung der alten Kameraden wurde durch den Eindruck der Trostlosigkeit getrübt. Aber Geist und Humor dieser Männer waren ungebrochen. Sie verstanden es, über alles mit einem Scherzwort hinwegzukommen. Eine Hoffnung hatten sie alle: Aus dieser Stellung, aus diesem Dreck herauszusteigen und anzugreifen! Was dann später folgte, mußte man hinnehmen wie es kam.

. . . : , herauszustei gen ! , , .

 





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