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Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab




Was soll das? rief der andere. Warum wirfst du mich?

Ich werfe dich nicht, antwortete der erste und brummte.

Sie zankten sich eine Weile herum ( - ), doch weil sie müde waren ( ), ließen sie's gut sein ( ; sies = sie es ), und die Augen fielen ihnen wieder zu ( ; fallen-fiel-gefallen ; zufallen , ). Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an ( ), suchte den dicksten Stein aus ( ; dick ; suchen ; aussuchen , ) und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust ( ; die Gewalt ).

 

Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie's gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust.

Das ist zu arg ( ; arg ; )! schrie er ( ; schreien-schrie-geschrien), sprang wie ein Unsinniger auf (, ) und stieß seinen Gesellen wider den Baum ( ; stoßen-stieß-gestoßen ), dass dieser zitterte (// ). Der andere zahlte mit gleicher Münze ( ; die Münze ), und sie gerieten in solche Wut ( ; geraten-geriet-geraten , ; die Wut ), dass sie Bäume ausrissen ( / /; ausreißen riss aus-ausgerissen ), aufeinander losschlugen ( // ), so lange ( ), bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen ( ). Nun sprang das Schneiderlein herab ( ).

 

Das ist zu arg! schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, dass dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie gerieten in solche Wut, dass sie Bäume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lange, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen. Nun sprang das Schneiderlein herab.

Ein Glück nur ( ; das Glück), sprach es ( ), dass sie den Baum, auf dem ich saß ( , ), nicht ausgerissen haben ( ), sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen ( ; das Eichhörnchen ) auf einen andern springen müssen ( ): Doch unsereiner ist flüchtig ( )! Es zog sein Schwert ( ; das Schwert) und versetzte jedem ( ) ein paar tüchtige Hiebe in die Brust ( ; der Hieb ; tüchtig ; hauen-hieb-gehauen ), dann ging es hinaus zu den Reitern ( ) und sprach ( ): Die Arbeit ist getan ( ; tun-tat-getan ), ich habe beiden den Garaus gemacht ( ; der Garaus, j-m den Garaus machen ); aber hart ist es hergegangen ( // ), sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt ( ; die Not , ), doch das hilft alles nichts ( ), wenn einer kommt wie ich ( ), der siebene auf einen Streich schlägt ( ).

 

Ein Glück nur, sprach es, dass sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andern springen müssen: Doch unsereiner ist flüchtig! Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach: Die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht; aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt.

Seid Ihr denn nicht verwundet ( ; die Wunde )? fragten die Reiter ( ).

Das hat gute Wege ( : ), antwortete der Schneider ( ), kein Haar haben sie mir gekrümmt ( ; krümmen ; das Haar ).

Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen ( ; der Glaube ; beimessen ; messen , ) und ritten in den Wald hinein ( ; reiten-ritt-geritten ); Da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmen ( , ; das Blut ), und ringsherum lagen die ausgerissenen Bäume ( ; liegen-lag-gelegen). Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung ( ; versprechen-versprach-versprochen ; der Lohn , ; belohnen ), den aber reute sein Versprechen ( ), und er sann aufs neue ( ), wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte ( ; der Hals ; sich jemanden vom Halse schaffen -).

 

Seid Ihr denn nicht verwundet? fragten die Reiter.

Das hat gute Wege, antwortete der Schneider, kein Haar haben sie mir gekrümmt.

Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein: Da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmen, und ringsherum lagen die ausgerissenen Bäume. Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung, den aber reute sein Versprechen, und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte.

Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst ( ), sprach er zu ihm ( ), musst du noch eine Heldentat vollbringen ( ; die Tat ). In dem Walde läuft ein Einhorn ( ; das Einhorn), das großen Schaden anrichtet ( ). Das musst du erst einfangen ( ).

Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen ( , ); siebene auf einen Streich ( ), das ist meine Sache ( ).

 

Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst, sprach er zu ihm, musst du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen Schaden anrichtet. Das musst du erst einfangen.

Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache.

Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit ( ; der Strick ; die Axt ), ging hinaus in den Wald ( ) und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren ( - , ), außen warten ( ). Er brauchte nicht lange zu suchen ( ), das Einhorn kam bald daher ( ) und sprang geradezu auf den Schneider los ( ), als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen ( : / /; der Umstand; der Spieß , ; ).

 

Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen.

Sachte, sachte (, ), sprach er ( ), so geschwind geht das nicht ( ), blieb stehen und wartete ( ), bis das Tier ganz nahe war ( ), dann sprang er behendiglich hinter den Baum ( ). Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum ( ; rennen-rannte-gerannt ) und spießte sein Horn so fest in den Stamm ( ), dass es nicht Kraft genug hatte ( ), es wieder herauszuziehen ( ; heraus ), und so war es gefangen ( ; fangen-fing-gefangen ). Jetzt hab ich das Vöglein ( ), sagte der Schneider ( ), kam hinter dem Baum hervor ( - ; hervor ), legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals ( ), dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum ( ; hauen-hieb-gehauen ), und als alles in Ordnung war ( ; die Ordnung), führte er das Tier ab und brachte es dem König ( ).

 

Sachte, sachte, sprach er, so geschwind geht das nicht, blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, dass es nicht Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. Jetzt hab ich das Vöglein, sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König.

Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren ( ; gewähren ) und machte eine dritte Forderung ( ; die Forderung; fordern ). Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen ( ; wild + das Schwein = ; die Hochzeit ), das in dem Wald großen Schaden tat ( ); die Jäger sollten ihm Beistand leisten ( ).

 

Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten.

Gerne (, ), sprach der Schneider ( ), das ist ein Kinderspiel ( ; das Kind , das Spiel ).

Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald ( ), und sie waren's wohl zufrieden ( ), denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen ( = ; empfangen-empfing-empfangen), dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen ( ).

 

Gerne, sprach der Schneider, das ist ein Kinderspiel.

Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren's wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen.

Als das Schwein den Schneider erblickte ( ), lief es mit schäumendem Munde ( ; der Mund; der Schaum ; schäumen ) und wetzenden Zähnen auf ihn zu ( ; der Zahn; wetzen , ) und wollte ihn zur Erde werfen ( ). Der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle ( ), die in der Nähe war ( ), und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus ( ; der Satz ).

 

Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen. Der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus.

Das Schwein war hinter ihm hergelaufen ( ), er aber hüpfte außen herum ( // ) und schlug die Tür hinter ihm zu ( ; zuschlagen); da war das wütende Tier gefangen ( ), das viel zu schwer und unbehilflich war ( ), um zu dem Fenster hinauszuspringen ( ). Das Schneiderlein rief die Jäger herbei ( ), die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen ( ).

 

Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Tür hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen.

Der Held aber begab sich zum Könige ( ; sich begeben), der nun ( ), er mochte wollen oder nicht ( ), sein Versprechen halten musste ( ) und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab ( ; übergeben). Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld ( , ), sondern ein Schneiderlein vor ihm stand ( ), es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen ( ). Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten (, ; die Pracht ; die Freude - ) und aus einem Schneider ein König gemacht ( ).

 

Der Held aber begab sich zum Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten und aus einem Schneider ein König gemacht.

Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht ( ), wie ihr Gemahl im Traume sprach ( ): Junge, mach mir den Wams (, ) und flick mir die Hosen ( ), oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen ( ; die Elle / /).

Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war ( , : ; die Gasse), klagte am anderen Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat ( ; bitten-bat-gebeten), er möchte ihr von dem Manne helfen ( ), der nichts anderes als ein Schneider wäre ( ).

 

Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach: Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen.

Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am anderen Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anderes als ein Schneider wäre.

König sprach ihr Trost zu und sagte ( ; der Trost ): Lass in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen ( ; die Kammer ), meine Diener sollen außen stehen und ( ), wenn er eingeschlafen ist ( ), hineingehen ( ), ihn binden und auf ein Schiff tragen ( ; das Schiff), das ihn in die weite Welt führt ( = ).

Die Frau war damit zufrieden ( ), des Königs Waffenträger aber ( ; die Waffe ), der alles mit angehört hatte ( ), war dem jungen Herrn gewogen ( , ) und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag ( ).

Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben (, ; der Riegel ; einem Ding einen Riegel vorschieben , ; schieben ), sagte das Schneiderlein ( ).

 

Der König sprach ihr Trost zu und sagte: Lass in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt.

Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag.

Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben, sagte das Schneiderlein.

Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett ( ). Als sie glaubte, er sei eingeschlafen ( , ), stand sie auf ( ), öffnete die Tür und legte sich wieder ( ). Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schliefe (, , : ; schlief ; schliefe ), fing an mit heller Stimme zu rufen ( ): Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen (, ), oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen ( )! Ich habe siebene mit einem Streich getroffen ( ), zwei Riesen getötet ( ), ein Einhorn fortgeführt ( / /) und ein Wildschwein gefangen ( ) und sollte mich vor denen fürchten ( ), die draußen vor der Kammer stehen ( )!

 

Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett. Als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Tür und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schliefe, fing an mit heller Stimme zu rufen: Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! Ich habe siebene mit einem Streich getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein gefangen und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer stehen!

Als diese den Schneider also sprechen hörten ( , ), überkam sie eine große Furcht ( ), sie liefen ( ; laufen-lief-gelaufen), als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre ( = = ), und keiner wollte sich mehr an ihn wagen ( // ). Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König ( ).

 

Als diese den Schneider also sprechen hörten, überkam sie eine große Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König.

Rotkäppchen ( )

 

Es war einmal eine kleine süße Dirne (- = ), die hatte jedermann lieb ( ; jedermann ), der sie nur ansah ( : ), am allerliebsten aber ihre Großmutter ( , die Großmutter ), die wusste gar nicht ( ; gar , wissen ), was sie alles dem Kinde geben sollte ( , geben , sollte / /). Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Sammet ( ; ihm /das Kind/; der Sammet = der Samt), und weil ihm das so wohl stand ( , ) und es nichts anders mehr tragen wollte ( ), hieß es nur das Rotkäppchen ( ; heißen-hieß-geheißen).

 

Es war einmal eine kleine süße Dirne, die hatte jedermann lieb, der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre Großmutter, die wusste gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Sammet, und weil ihm das so wohl stand und es nichts anders mehr tragen wollte, hieß es nur das Rotkäppchen.

Eines Tages sprach seine Mutter zu ihm ( ): Komm, Rotkäppchen (-, ), da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein ( ; hast du , ; haben ), bring das der Großmutter hinaus ( ; bringen ; hinaus -); sie ist krank und schwach ( ) und wird sich daran laben ( , ; sich laben an etwas -, ; ).

Mach dich auf (; sich aufmachen ), bevor es heiß wird ( ; bevor ; werden ), und wenn du hinauskommst ( ), so geh hübsch sittsam ( , , ; hübsch , . ; sittsam ; die Sitte ; ) und lauf nicht vom Weg ab ( ; der Weg , ; laufen ; ), sonst fällst du und zerbrichst das Glas ( ; das Glas ; zerbrechen ; fallen ), und die Großmutter hat nichts ( , ; nichts ). Und wenn du in ihre Stube kommst ( ; in ihre Stube ), so vergiss nicht ( ; vergessen), guten Morgen zu sagen ( ), und guck nicht erst in alle Ecken herum ( ; gucken ; herum ; die Ecke ).

Ich will schon alles gut machen ( : ), sagte Rotkäppchen zur Mutter ( ) und gab ihr die Hand darauf ( , : ).

 

Eines Tages sprach seine Mutter zu ihm: Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, bring das der Großmutter hinaus; sie ist krank und schwach und wird sich daran laben. Mach dich auf, bevor es heiß wird, und wenn du hinauskommst, so geh hübsch sittsam und lauf nicht vom Weg ab, sonst fällst du und zerbrichst das Glas, und die Großmutter hat nichts. Und wenn du in ihre Stube kommst, so vergiss nicht, guten Morgen zu sagen, und guck nicht erst in alle Ecken herum.

Ich will schon alles gut machen, sagte Rotkäppchen zur Mutter und gab ihr die Hand darauf.

Die Großmutter aber wohnte draußen im Wald ( ; draußen ; der Wald), eine halbe Stunde vom Dorf ( // ; die Stunde ; das Dorf ). Wie nun Rotkäppchen in den Wald kam ( ), begegnete ihm der Wolf ( ). Rotkäppchen aber wusste nicht ( ), was das für ein böses Tier war ( , ), und fürchtete sich nicht vor ihm ( : ).

 

Die Großmutter aber wohnte draußen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf.Wie nun Rotkäppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf. Rotkäppchen aber wusste nicht, was das für ein böses Tier war, und fürchtete sich nicht vor ihm.

Guten Tag, Rotkäppchen, sprach er ( , , ).

Schönen Dank, Wolf ( , ).

Wo hinaus so früh, Rotkäppchen ( , )?

Zur Großmutter ( ).

Was trägst du unter der Schürze ( )?

Kuchen und Wein ( ; der Kuchen; der Wein): gestern haben wir gebacken ( ; backen-buk-gebacken), da soll sich die kranke und schwache Großmutter etwas zugut tun ( : - ) und sich damit stärken ( : ).

 

Guten Tag, Rotkäppchen, sprach er.

Schönen Dank, Wolf.

Wo hinaus so früh, Rotkäppchen?

Zur Großmutter.

Was trägst du unter der Schürze?

Kuchen und Wein: gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke und schwache Großmutter etwas zugut tun und sich damit stärken.

Rotkäppchen, wo wohnt deine Großmutter ( , )?

Noch eine gute Viertelstunde weiter im Wald ( // ), unter den drei großen Eichbäumen ( ; der Eichbaum), da steht ihr Haus ( ), unten sind die Nusshecken (: ; die Nuss ; die Hecke ), das wirst du ja wissen ( : ), sagte Rotkäppchen ( ).

 

Rotkäppchen, wo wohnt deine Großmutter?

Noch eine gute Viertelstunde weiter im Wald, unter den drei großen Eichbäumen, da steht ihr Haus, unten sind die Nusshecken, das wirst du ja wissen, sagte Rotkäppchen.

Der Wolf dachte bei sich ( ): Das junge zarte Ding ( ; das Ding , ), das ist ein fetter Bissen ( ; fett ; beißen-biss-gebissen ), der wird noch besser schmecken als die Alte ( ; besser ; schmecken ): du musst es listig anfangen ( : ), damit du beide erschnappst ( ).

 

Der Wolf dachte bei sich: Das junge zarte Ding, das ist ein fetter Bissen, der wird noch besser schmecken als die Alte: du musst es listig anfangen, damit du beide erschnappst.

Da ging er ein Weilchen neben Rotkäppchen her ( ; die Weile , das Weilchen .-.), dann sprach er ( // , sprechen-sprach-gesprochen): Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen ( , - ), die ringsumher stehen ( ; stehen ), warum guckst du dich nicht um (: )? Ich glaube, du hörst gar nicht ( , ), wie die Vöglein so lieblich singen ( )? Du gehst ja für dich hin ( c: ), als wenn du zur Schule gingst ( : ), und ist so lustig in dem Wald ( ; der Wald).

 

Da ging er ein Weilchen neben Rotkäppchen her, dann sprach er: Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die ringsumher stehen, warum guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar nicht, wie die Vöglein so lieblich singen? Du gehst ja für dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und ist so lustig haußen in dem Wald.

Rotkäppchen schlug die Augen auf ( ; Augen aufschlagen ; das Auge ; schlagen-schlug-geschlagen ), und als es sah ( ), wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume hin und her tanzten ( ; die Sonne ; der Strahl ; hin und her -; durch ; der Baum) und alles voll schöner Blumen stand ( : ; stehen-stand-gestanden), dachte es ( ; es /das Rotkäppchen/): Wenn ich der Großmutter einen frischen Strauß mitbringe ( ; mitbringen ), der wird ihr auch Freude machen ( ; die Freude ; machen ); es ist so früh am Tag ( : ; der Tag), dass ich doch zu rechter Zeit ankomme ( ; die Zeit ; recht ), lief vom Wege ab in den Wald hinein ( ; laufen-lief-gelaufen, hinein -) und suchte Blumen ( : ; suchen; die Blume). Und wenn es eine gebrochen hatte ( : ; brechen-brach-gebrochen), meinte es ( ; meinen , ), weiter hinaus stände eine schönere ( : = , schön-schöner-am schönsten), und lief darnach ( ), und geriet immer tiefer in den Wald hinein ( ; geraten-geriet-geraten , ; immer ; tief ).

 

Rotkäppchen schlug die Augen auf, und als es sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume hin und her tanzten und alles voll schöner Blumen stand, dachte es: Wenn ich der Großmutter einen frischen Strauß mitbringe, der wird ihr auch Freude machen; es ist so früh am Tag, dass ich doch zu rechter Zeit ankomme, lief vom Wege ab in den Wald hinein und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, weiter hinaus stände eine schönere, und lief darnach, und geriet immer tiefer in den Wald hinein.

Der Wolf aber ging ( ; gehen-ging-gegangen) geradeswegs nach dem Haus der Großmutter ( ) und klopfte an die Türe ( ).

Wer ist draußen ( : )?

Rotkäppchen, das bringt Kuchen und Wein, mach auf ( , : , ; aufmachen ).

Drück nur auf die Klinke ( ), rief die Großmutter ( ; rufen-rief-gerufen), ich bin zu schwach ( ) und kann nicht aufstehen ( ).

 

Der Wolf aber ging geradeswegs nach dem Haus der Großmutter und klopfte an die Türe.

Wer ist draußen?

Rotkäppchen, das bringt Kuchen und Wein, mach auf.

Drück nur auf die Klinke, rief die Großmutter, ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen.

Der Wolf drückte auf die Klinke ( ), die Türe sprang auf ( ; aufspringen), und er ging ( ), ohne ein Wort zu sprechen ( : ), gerade zum Bett der Großmutter ( ) und verschluckte sie ( ; schlucken ). Dann tat er ihre Kleider an ( ; antun-tat an-angetan; tun ), setzte ihre Haube auf ( ; aufsetzen , / , /), legte sich in ihr Bett ( ) und zog die Vorhänge vor ( ; der Vorhang; vorziehen-zog vor-vorgezogen; ziehen ).

 

Der Wolf drückte auf die Klinke, die Türe sprang auf, und er ging, ohne ein Wort zu sprechen, gerade zum Bett der Großmutter und verschluckte sie. Dann tat er ihre Kleider an, setzte ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett und zog die Vorhänge vor.

Rotkäppchen aber war nach den Blumen herumgelaufen ( / ; herumlaufen ), und als es so viel zusammen hatte ( ; zusammen ), dass es keine mehr tragen konnte ( : ), fiel ihm die Großmutter wieder ein ( ; einfallen-fiel ein-eingefallen ), und es machte sich auf den Weg zu ihr ( ).

 

Rotkäppchen aber war nach den Blumen herumgelaufen, und als es so viel zusammen hatte, dass es keine mehr tragen konnte, fiel ihm die Großmutter wieder ein, und es machte sich auf den Weg zu ihr.

Es wunderte sich ( ), dass die Türe auf stand ( : ), und wie es in die Stube trat ( ; treten ), so kam es ihm so seltsam darin vor ( ; vorkommen-kam vor-vorgekommen), dass es dachte ( ; denken-dachte-gedacht): Ei, du mein Gott (, , ), wie ängstlich wird mir's heute zumut ( / ; die Angst ; der Mut ; ), und bin sonst so gerne bei der Großmutter ( // ; sonst ; , )!

 

Es wunderte sich, dass die Türe auf stand, und wie es in die Stube trat, so kam es ihm so seltsam darin vor, dass es dachte: Ei, du mein Gott, wie ängstlich wird mir's heute zumut, und bin sonst so gerne bei der Großmutter!

Es rief Guten Morgen ( ), bekam aber keine Antwort ( ; bekommen). Darauf ging es zum Bett ( ) und zog die Vorhänge zurück ( , zurückziehen ): da lag die Großmutter ( , liegen-lag-gelegen) und hatte die Haube tief ins Gesicht gesetzt ( ) und sah so wunderlich aus ( , aussehen-sah aus-ausgesehen).

Ei, Großmutter, was hast du für große Ohren (, , ; das Ohr)!

Dass ich dich besser hören kann ( ).

Ei, Großmutter, was hast du für große Augen (, , ; das Auge)!

Dass ich dich besser sehen kann ( ).

Ei, Großmutter, was hast du für große Hände (, , ; die Hand).

Dass ich dich besser packen kann ( ).

 

Es rief Guten Morgen, bekam aber keine Antwort. Darauf ging es zum Bett und zog die Vorhänge zurück: da lag die Großmutter und hatte die Haube tief ins Gesicht gesetzt und sah so wunderlich aus.

Ei, Großmutter, was hast du für große Ohren!

Dass ich dich besser hören kann.

Ei, Großmutter, was hast du für große Augen!

Dass ich dich besser sehen kann.

Ei, Großmutter, was hast du für große Hände

Dass ich dich besser packen kann.

Aber, Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul ( , ; das Maul , ; das Entsetzen )!

Dass ich dich besser fressen kann ( ).

Kaum hatte der Wolf das gesagt ( ), so tat er einen Satz aus dem Bette ( ; der Satz ; tun-tat-getan ) und verschlang das arme Rotkäppchen ( ; verschlingen-verschlang-verschlungen).

Wie der Wolf sein Gelüsten gestillt hatte ( ; das Gelüsten ; stillen ), legte er sich wieder ins Bett ( ), schlief ein (; einschlafen-schlief ein-eingeschlafen) und fing an ( ; anfangen-fing an-angefangen), überlaut zu schnarchen ( ; über- ; laut ).

 

Aber, Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!

Dass ich dich besser fressen kann.

Kaum hatte der Wolf das gesagt, so tat er einen Satz aus dem Bette und verschlang das arme Rotkäppchen.

Wie der Wolf sein Gelüsten gestillt hatte, legte er sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an, überlaut zu schnarchen.

Der Jäger ging eben an dem Haus vorbei ( ) und dachte ( ): Wie die alte Frau schnarcht ( ), du musst doch sehen ( ), ob ihr etwas fehlt (, = , ; ob ). Da trat er in die Stube ( ; treten-trat-getreten //; , er tritt ), und wie er vor das Bette kam ( // ), so sah er ( ), dass der Wolf darin lag ( ). Finde ich dich hier ( : ), du alter Sünder ( ; die Sünde ), sagte er ( ), ich habe dich lange gesucht ( ).

 

Der Jäger ging eben an dem Haus vorbei und dachte: Wie die alte Frau schnarcht, du musst doch sehen, ob ihr etwas fehlt. Da trat er in die Stube, und wie er vor das Bette kam, so sah er, dass der Wolf darin lag. Finde ich dich hier, du alter Sünder, sagte er, ich habe dich lange gesucht.

Nun wollte er seine Büchse anlegen ( // ; die Büchse ), da fiel ihm ein ( ; einfallen), der Wolf könnte die Großmutter gefressen haben ( ; konnte ; könnte / /) und sie wäre noch zu retten ( ): schoss nicht ( ; schießen-schoss-geschossen), sondern nahm eine Schere und fing an ( ; nehmen-nahm-genommen), dem schlafenden Wolf den Bauch aufzuschneiden ( ).

 

Nun wollte er seine Büchse anlegen, da fiel ihm ein, der Wolf könnte die Großmutter gefressen haben und sie wäre noch zu retten: schoss nicht, sondern nahm eine Schere und fing an, dem schlafenden Wolf den Bauch aufzuschneiden.

Wie er ein paar Schnitte getan hatte ( ; tun-tat-getan), da sah er das rote Käppchen leuchten ( = , ), und noch ein paar Schnitte ( ; der Schnitt; schneiden-schnitt-geschnitten ), da sprang das Mädchen heraus und rief ( ; springen-sprang-gesprungen): Ach, wie war ich erschrocken (, : ; erschrecken-erschrak-erschrocken ), wie war's so dunkel in dem Wolf seinem Leib ( : // //; der Leib ; ; ; wars = war es )!

 

Wie er ein paar Schnitte getan hatte, da sah er das rote Käppchen leuchten, und noch ein paar Schnitte, da sprang das Mädchen heraus und rief: Ach, wie war ich erschrocken, wie war's so dunkel in dem Wolf seinem Leib!

Und dann kam die alte Großmutter auch noch lebendig heraus ( , ) und konnte kaum atmen ( ). Rotkäppchen aber holte geschwind große Steine ( ; geschwind , ; der Stein), damit füllten sie dem Wolf den Leib ( ), und wie er aufwachte ( // ), wollte er fortspringen ( ), aber die Steine waren so schwer ( ), dass er gleich niedersank ( ; nieder ; sinken-sank-gesunken ) und sich totfiel ( ; tot ; fallen-fiel-gefallen).

 

Und dann kam die alte Großmutter auch noch lebendig heraus und konnte kaum atmen. Rotkäppchen aber holte geschwind große Steine, damit füllten sie dem Wolf den Leib, und wie er aufwachte, wollte er fortspringen, aber die Steine waren so schwer, dass er gleich niedersank und sich totfiel.

Da waren alle drei vergnügt ( ); der Jäger zog dem Wolf den Pelz ab ( ; der Pelz ; abziehen-zog ab-abgezogen) und ging damit heim ( ), die Großmutter aß den Kuchen und trank den Wein ( ; essen-aß-gegessen; trinken-trank-getrunken), den Rotkäppchen gebracht hatte ( ), und erholte sich wieder ( : ), Rotkäppchen aber dachte ( ): Du willst dein Lebtag nicht wieder ( ) allein vom Wege ab in den Wald laufen ( ), wenn dir's die Mutter verboten hat ( ; verbieten-verbot-verboten).

 

Da waren alle drei vergnügt; der Jäger zog dem Wolf den Pelz ab und ging damit heim, die Großmutter aß den Kuchen und trank den Wein, den Rotkäppchen gebracht hatte, und erholte sich wieder, Rotkäppchen aber dachte: Du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dir's die Mutter verboten hat.

Es wird auch erzählt ( ), dass einmal ( ), als Rotkäppchen der alten Großmutter wieder Gebackenes brachte ( ), ein anderer Wolf ihm zugesprochen ( ) und es vom Wege habe ableiten wollen ( ). Rotkäppchen aber hütete sich ( ) und ging gerade fort seines Wegs ( ; gehen-ging-gegangen) und sagte der Großmutter ( ), dass es dem Wolf begegnet wäre ( ), der ihm guten Tag gewünscht ( ), aber so bös aus den Augen geguckt hätte ( ): Wenn's nicht auf offner Straße gewesen wäre, er hätte mich gefressen ( , ).

 

Es wird auch erzählt, dass einmal, als Rotkäppchen der alten Großmutter wieder Gebackenes brachte, ein anderer Wolf ihm zugesprochen und es vom Wege habe ableiten wollen. Rotkäppchen aber hütete sich und ging gerade fort seines Wegs und sagte der Großmutter, dass es dem Wolf begegnet wäre, der ihm guten Tag gewünscht, aber so bös aus den Augen geguckt hätte: Wenn's nicht auf offner Straße gewesen wäre, er hätte mich gefressen.

Komm, sagte die Großmutter (-, ), wir wollen die Türe verschließen ( ; wollen ; : ), dass er nicht herein kann ( ). Bald darnach klopfte der Wolf an und rief ( ): Mach auf, Großmutter, ich bin das Rotkäppchen, ich bring dir Gebackenes (, , , ).

 

Komm, sagte die Großmutter, wir wollen die Türe verschließen, dass er nicht herein kann. Bald darnach klopfte der Wolf an und rief: Mach auf, Großmutter, ich bin das Rotkäppchen, ich bring dir Gebackenes.

Sie schwiegen aber still ( ) und machten die Türe nicht auf ( ): da schlich der Graukopf etliche mal ( : ; grau ; der Kopf ; schleichen-schlich-geschlichen) um das Haus ( ), sprang endlich aufs Dach ( ) und wollte warten ( ), bis Rotkäppchen abends nach Haus ginge ( / / ), dann wollte er ihm nachschleichen ( ) und wollt's in der Dunkelheit fressen ( ; dunkel ).

 

Sie schwiegen aber still und machten die Türe nicht auf: da schlich der Graukopf etlichemal um das Haus, sprang endlich aufs Dach und wollte warten, bis Rotkäppchen abends nach Haus ginge, dann wollte er ihm nachschleichen und wollt's in der Dunkelheit fressen.

Aber die Großmutter merkte ( ; merken ), was er im Sinn hatte ( ; der Sinn). Nun stand vor dem Haus ein großer Steintrog ( ; der Trog), da sprach sie zu dem Kind ( ): Nimm den Eimer, Rotkäppchen ( , ), gestern hab ich Würste gekocht ( ; die Wurst), da trag das Wasser ( ), worin sie gekocht sind ( ), in den Trog ( ). Rotkäppchen trug so lange ( // ; tragen-trug-getragen), bis der große, große Trog ganz voll war ( , ).

 

Aber die Großmutter merkte, was er im Sinn hatte. Nun stand vor dem Haus ein großer Steintrog, da sprach sie zu dem Kind: Nimm den Eimer, Rotkäppchen, gestern hab ich Würste gekocht, da trag das Wasser, worin sie gekocht sind, in den Trog. Rotkäppchen trug so lange, bis der große, große Trog ganz voll war.

Da stieg der Geruch von den Würsten ( ; steigen-stieg-gestiegen, riechen-roch-gerochen ) dem Wolf in die Nase ( ), er schnupperte und guckte hinab ( ), endlich machte er den Hals so lang ( ), dass er sich nicht mehr halten konnte ( ) und anfing zu rutschen ( ): so rutschte er vom Dach herab ( ), gerade in den großen Trog hinein ( ; hinein -), und ertrank ( ; ertrinken-ertrank-ertrunken ). Rotkäppchen aber ging fröhlich nach Haus ( ), und tat ihm niemand etwas zuleid ( ; das Leid , ).

 

Da stieg der Geruch von den Würsten dem Wolf in die Nase, er schnupperte und guckte hinab, endlich machte er den Hals so lang, dass er sich nicht mehr halten konnte und anfing zu rutschen: so rutschte er vom Dach herab, gerade in den großen Trog hinein, und ertrank. Rotkäppchen aber ging fröhlich nach Haus, und tat ihm niemand etwas zuleid.

Schneewittchen ()

 

Es war einmal mitten im Winter ( ), und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab ( , , ; der Schnee ; die Feder ; herab ; fallen-fiel-gefallen). Da saß eine Königin an einem Fenster ( ; sitzen-saß-gesessen), das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte ( ; das Holz , ), und nähte ( ). Und wie sie so nähte ( ) und nach dem Schnee aufblickte ( ), stach sie sich mit der Nadel in den Finger ( ; stechen-stach-gestochen), und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee ( ). Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah ( ; aussehen-sah aus-ausgesehen), dachte sie bei sich ( ; denken ): Hätt' ich ein Kind ( ; hätt = hätte // ), so weiß wie Schnee ( // , ), so rot wie Blut (, ; das Blut) und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen ( // , )!

 

Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab. Da saß eine Königin an einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und nähte. Und wie sie so nähte und nach dem Schnee aufblickte, stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah, dachte sie bei sich: Hätt' ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen!

Bald darauf bekam sie ein Töchterlein ( ; bekommen ; die Tochter ; das Töchterlein /.-./), das war so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz ( // , , , , // ) und ward darum Schneewittchen (Schneeweißchen) genannt ( ; weiß ; ward = wurde ; nennen-nannte-genannt). Und wie das Kind geboren war, starb die Königin ( // , ; sterben-starb-gestorben).

 

Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz und ward darum Schneewittchen (Schneeweißchen) genannt. Und wie das Kind geboren war, starb die Königin.

Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin ( ; nahm sich ; nehmen-nahm-genommen; die Gemahlin ). Es war eine schöne Frau ( ), aber sie war stolz und übermütig ( ) und konnte nicht leiden ( ; können ), dass sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden ( - ; sollte //; von jemand -; übertroffen werden : übertreffen-übertraf-übertroffen). Sie hatte einen wunderbaren Spiegel ( ), wenn sie vor den trat und sich darin beschaute ( ; treten-trat-getreten ), sprach sie ( ; sprechen-sprach-gesprochen):

Spieglein, Spieglein an der Wand (, ; die Wand),

Wer ist die Schönste im ganzen Land ( ; das Land ; schön ; die Schönste )?

so antwortete der Spiegel (, ):

Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land ( , ).

 

Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, dass sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:

Spieglein, Spieglein an der Wand,

Wer ist die Schönste im ganzen Land?

so antwortete der Spiegel:

Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land.

Da war sie zufrieden ( ), denn sie wusste ( ; wissen-wusste-gewusst ), dass der Spiegel die Wahrheit sagte ( ; die Wahrheit ).

Schneewittchen aber wuchs heran ( ; heranwachsen ; wachsen ) und wurde immer schöner ( ), und als es sieben Jahre alt war ( ; das Jahr ), war es so schön ( ), wie der klare Tag ( ) und schöner als die Königin selbst ( , ). Als diese einmal ihren Spiegel fragte ( ; diese ):

Spieglein, Spieglein an der Wand (, ),

Wer ist die Schönste im ganzen Land ( )?

so antwortete er ( ):

Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier ( , ),

Aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr ( ; tausend ; das Mal ).

 





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