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Heftige Empörung riefen die fortgesetzten Angriffe russischer Tiefflieger auf den Hauptverbandsplatz der 3. - unter den Landsern hervor. Waren die Grausamkeiten einzelner russischer Soldaten am ersten Angriffstage noch verständlich, da sich der Russe überfallen fühlte und heftig darauf reagierte, so war die bewußte Nichtachtung des Roten Kreuzes in keiner Weise mehr zu entschuldigen. Der Krieg hatte überhaupt unmenschliche Formen angenommen. Liegengebliebene russische Verwundete schössen plötzlich auf die darüber hinweggegangenen Jäger und sorgten dafür, daß in Hinkunft kein Gefangener mehr gemacht wurde. So sehr sich das Innere dagegen sträubte, der Selbsterhaltungstrieb erforderte manche barbarische Maßnahme. Am Fischerhalse waren russische Ärzte in weißen Mänteln unbehelligt in die Stellung marschiert. Seit man aber festgestellt hatte, daß sie unter ihren Mänteln Granatwerfermunition trugen, wurden auch sie beschossen. Von diesem Zeitpunkt an wurden auf beiden Seiten die Rotkreuzarmbinden der Sanitätssoldaten entfernt. Sanitäter waren allen anderen Soldaten gleich.

3 . - . , , . , . , . & , . . , , , . . .

 

Der 11. Juli war ein Tag intensiver Angriffsvorbereitungen. Dreimal waren die Stukas vorne und bombardierten Artillerie- und Feldstellungen des Feindes. Über die Tundra hasteten Tragtierkolonnen mit Munition und Verpflegung zu den Versammlungsräumen. Plötzlich kamen über die Hügel an der Liza drei russische Flugboote angesteuert. Aus dem blauen Himmel stieß ein einzelner Messerschmittjäger herunter, kurvte auf den schwersten Brocken zu und schoß ihn mit wenigen Feuerstößen in Brand. Großer Jubel darüber bei den Gebirgsjägern! Nachdem die Besatzung mit dem Fallschirm abgesprungen war, stürzte das Flugboot als brennende Fackel über den eigenen Linien ab.

11 . . . 3 . Messerschmitt jäger , . ! , , .

 

Das IL und III./137 erkundeten gedeckte Anmarschwege aus ihren derzeitigen en an der Lizabrücke zum Punkt 68,1. Das zurückkehrende Erkundungskommando des IL Bataillons wurde samt der mitgebrachten Verpflegs-ätaffel nahe der Stellung durch die Feindartillerie unter Beschuß genommen. Es mußten daher weit ausholende Umwege gewählt werden, um die Truppe in den vorgesehenen Raum zu bringen, ohne daß der Feind die Bewegungen bemerkte und durch Artillerie und Flieger störte.

IL III. / 137 68,1. IL -ätaffel . , , .

 

Am Col di Lana, einem flachen, halbkugelförmigen Hügel, der das Telegraphen-fcal nach Süden abschloß, wehrte die 11./136- einen heftigen russischen Angriff ab. Der schneidige Kompaniechef Oberleutnant Läpp wurde dabei durch Kopfschuß schwer verwundet. Die Russen hatten sich durch das Buschwerk längs des Weges vom Herzsee zum Telegraphental herangearbeitet und waren nach erfolglosem Angriff auch wieder dort zurückgegangen.

di Lana, , , Telegraphen-fcal , 11./136- . . .

 

Am selben Tag, es war der 12-. Juli, wurde das Bataillon Hauck (I./136- ) etwas südlich der Lizamündung mit Floßsäcken übergesetzt. Das IL/137 wurde in seiner Stellung westlich der alten Lizabrücke vom IL/139 abgelöst. Wenige Stunden rorher hatte der Russe diesen Raum überfallsartig mit seiner Artillerie abgesucht md auch Tiefflieger kreisten die längste Zeit über dem Gebiet. Der Russe schien sehr nervös zu sein und stündlich einen Angriff zu erwarten. Er schoß in alle jene Räume, in denen er Truppenbewegungen bemerkte oder vermutete. Die Jäger jrkannten daraus, daß sie es mit einem abwehrbereiten und gewarnten Gegner zu;un bekämen.

, 12 , Hauck (I. / 136- ) übergesetzt. IL / 137 IL / 139. rorher md . . , . jrkannten , ; un .

 

Die Ablösungen vollzogen sich reibungslos. Die Kompanien rückten in stündlichen abständen ab. Ein weiter und schwerer Marsch in den Versammlungsraum begann, dichtes Unterholz, versteckte Senken und schmale Bachtäler wurden ausgesucht, im sich der Feindsicht zu entziehen. Manches Hindernis mußte überwunden werden md die Landser fluchten wie die Reiher. Aber sie marschierten unverdrossen. 3o lange die feindlichen schweren Waffen schwiegen, mußte man zufrieden sein.

. . , , . md . . 3, , .

 

Dichter Birkenbusch stand in den Niederungen an der Liza, vorwärts des Herz-berges. Die ineinandergewachsenen Baumkronen und Büsche bildeten ein einziges, grünes Meer. Auch am jenseitigen, ostwärtigen Ufer zog sich das Kusselwerk bis zum halben Hang der etwas entfernten Berge hin. Unten im Tale floß friedlich und glänzend die Liza. Der Fluß glich ganz unseren heimischen Gebirgswässem. In starken Windungen hatte er sich den Weg zwischen den Hügeln hindurch gebahnt und bildete malerische Stromschnellen. Sechs Kilometer nördlich mündete er bei Sapadnaya Liza in den Fjord.

, . , . , ostwärtigen Kusselwerk - . . Gebirgswässem. . 6 Sapadnaya .

 

Die Gegend westlich Punkt 68,1 war der ideale Biwakplatz für die Angriffstruppen. Im Schatten der Birken wurden die Viermannzelte aufgebaut, in denen man für wenige Stunden Ruhe genießen konnte. Es war drückend heiß und am fernen Horizont zogen Gewitterwolken auf. Großkampfstimmung herrschte wie am Tage vor dem Durchbruch durch die Bunkerlinie. Jäger, Pioniere, Artilleristen der verschiedensten Einheiten kamen durch die Senken angerückt. An der geplanten Übersetzstelle der Gruppe Hengl schleppten Pioniere ihr schweres Gerät in Flußnähe. Melder flitzten durch das Gebüsch und suchten ihre Dienststellen. Auf Schritt und Tritt begegnete man Nachrichtenleuten mit ihren schweren Feldkabeltrommeln auf dem Rücken. Sie waren beim kommenden Angriff für die Verbindung der Einheiten untereinander verantwortlich. Hunderte von Tragtieren waren im Birkenbusch angepflockt. Die schweren Lasten lagen daneben. Noch immer brachten Nachschubstaffeln Verpflegung und Munition.

68,1 . 4 , . . . , , . Übersetzstelle Hengl . . . . . . .

 

Diese Atmosphäre vor Beginn eines Großangriffes wirkte auf jeden einzelnen Soldaten mitreißend. Ob er wollte oder nicht, er wurde von einem gewissen Rausche erfaßt, dem er sich Stunden vor Angriffsbeginn gerne hingab. Biwakierende und marschierende Truppen, in Stellung gehende Artillerie und beratende Stäbe dokumentierten die eigene Stärke und waren ein Zeichen geballter Angriffskraft. Der Soldat hatte nicht mehr das Gefühl des Verlassenseins, das ihn während der Abwehr in der Stellung oft erfaßte. Er war nicht mehr allein. Hinter jedem Busch lagen Kameraden fremder Einheiten, die beim Angriff mitwirken sollten. Der Glaube an das Gelingen des Unternehmens festigte sich von Stunde zu Stunde.

. , , . , . , . . , . .

 

Tragtierführer und Tragtiere lagen friedlich nebeneinander im Tundramoos, ein Bild der Verbundenheit zwischen Mensch und Tier. Gerade in den vergangenen Tagen, da die Nachschubstaffeln rollenden Tieffliegerangriffen ausgesetzt gewesen waren, hatte sich die Liebe der Tragtierführer zu den ihnen anvertrauten Pferden oftmals bewiesen. Lieber bei seinem Tragtier sterben, als es im Stiche zu lassen, hieß es bei den Pferdewärtern.

, . , , . , .

 

Wo die Leute nicht schliefen, diente die Zeit den Vorbereitungen. Maschinengewehrschützen reinigten und ölten ihre MGs. Die Wurfgranaten der schweren Werfer wurden auf die Züge aufgeteilt. Jeder mußte eine Granate im Rucksack mitnehmen, damit genügend Munition vorne war, wenn es ernst wurde. Wer wußte, wann der erste Nachschub nachfolgte?

, . MGs. . , , . , ?

 

Auf einer kleinen Anhöhe fand die letzte Kommandeurbesprechung statt. Oberstleutnant von Hengl, der Kampfgruppenführer der Schwerpunktsgruppe, erläuterte irn Gelände und an Hand der Karte den Angriffsplan. Es käme besonders darauf an, die Verbände an den vorgesehenen Etappenzielen jeweils straff zusammenzufassen.

. Hengl, , irn . .

 

Als Etappen für den Angriff waren für die Gruppe Hengl vorgesehen:

1. Erreichen der Westrandhöhe 258,3.

2. Erreichen der Höhe 263,5.

3. Vorstoß bis zur Nordostspitze Langer See.

4. Erreichen des Bereitstellungsraumes an der Südwestspitze des Langen Sees (See zweieinhalb Kilometer ostwärts davon).

Hengl:

4. 258,3.

5. 263,5.

6. - .

4. - ( 2,5 ).

 

Um die Mittagszeit des 13. Juli erfolgte ein Angriff zweier russischer Kompanien gegen die 11./136- am Col di Lana. Unter glänzender Unterstützung durch das Sperrfeuer einer Kanonenbatterie wurde der Feindangriff zerschlagen. Nach erfolgreicher Abwehr verließen Teile der 11. und 12-./136- auf Befehl ihres Bataillons die Stellungen und stürmten im Gegenangriff dem zurückgehenden Feinde nach. Die Russen gingen überstürzt zurück. Die Überraschung war vollkommen gelungen. Wo sich einzelne Gruppen zum Widerstand festsetzten, wurden sie im zügigen Angriffsschwung geworfen. Das beschränkte Ziel des Stoßes, der Kreuzberg, wurde in einem Zuge erreicht. Der Russe ließ 30 Tote und mehrere Gefangene zurück. Ein schwerer und zwei leichte Granatwerfer, sowie acht Maschinengewehre und zahlreiches sonstiges Gerät wurden erbeutet. Die Reste des geschlagenen Feindes liefen ungeordnet in Richtung Herzsee zurück.

13 11./136- di Lana. . 11. 12-./136- . . . , . , , . 30 . 2 , 8 . .

 

Unterdessen hatte das III./138 über die Liza gesetzt und seinen Vormarsch als Vorausbataillon angetreten. Mit diesem Vorstoß wurde das Angriffsunternehmen eingeleitet. Weit auseinandergezogen und gesichert gingen die Kompanien gegen das Höhenmassiv von 263,5 vor. Ein Gewitter war aufgezogen und Blitze sprühten Feuer über die kahlen Felsrücken. Tiefliegende W'olkenbänke und Nebel machten die Orientierung schwierig, verschleierten andererseits die Bewegungen des Vorausbataillons.

III. / 138 Vorausbataillon. . 263,5. . W'olkenbänke , , , Voraus bataillons.

 

Das I./136- näherte sich von Norden dem Höhengelände von 258,3. Nur am Westabhang kam es zu einem harten Gefecht mit russischen Vorposten, die sich gut eingebaut hatten. Schweres Artilleriefeuer riß die ersten Lücken. Leutnant Cetina wurde mit zerschmetterten Beinen zurückgetragen; ein eiserner Kerl, der seinen Schmerz verbiß und die Krankenträger anpfiff, wenn sie einen schlechten Weg wählten. Knapp nach der Einlieferung am Hauptverbandsplatz verblutete er. Der Transport durch unwegsames Gelände hatte zu lange gedauert.

I. / 136- 258,3. , . . zurückgetragen; , -, . . .

 

Eine Gruppe Stukas griff russische Batterien, Stellungen und Nachschubstaffeln in der Gegend der gesprengten Lizabrücke an. Zwei Spähtrupps der Gruppe Weiß befanden sich südlich der Brücke am Ostufer der Liza und stellten fest, daß der Feind schanzte und Drahthindernisse anlegte. Andere Auf klärungstrupps erkundeten die offene Südflanke des Korps als feindfrei.

, . 2 Spähtrupps , . klärungstrupps .

 

Der Schlechtwettereinbruch kam den Gebirgsjägern in der ersten Phase des Angriffes sehr zustatten. Die tiefhängenden Wolken nahmen den russischen Beobachtern die Sicht und deckten die Versammlung der Gruppen Hengl und Windisch. In den Abendstunden trafen die letzten Kompanien nach schwerem Anmarsch ein. Noch fehlten einige Nachschubstaffeln mit Verpflegung und Munition.

. - Hengl Windisch. . .

 

13. Juli 1941, 22-.40 Uhr: Mit Schlauchbooten überquerte die 7./137 als Spitze der Gruppe Hengl auf breiter Front die Liza. Die schwachen feindlichen Sicherungen am Ostufer wurden überwältigt und im raschen Vorstoß nach Osten der kleine Brückenkopf erweitert. Es war dunstig und trüb. Die schweren Waffen des Gegners schwiegen. Der Bau des Floßsacksteges verzögerte sich, weil es nicht möglich war, das benötigte Holz rasch genug heranzuschaffen. Auch die 6. und 9./137 wurden daraufhin auf Schlauchbooten nachgeführt. Stark versumpftes und dicht bewachsenes Buschgelände erschwerten das Vorgehen. Von einer kleinen, der Höhe 258,3 westlich vorgelagerten Kuppe, erhielten die Angreifer stärkstes Feuer. Der vorausgeeilte Bataillonskommandeur des IL/137 Major Vielwerth setzte einen Zug der 8. zur Unterstützung der liegengebliebenen 6. Kompanie in Marsch und die 7. links daneben zu einem Stoß in der Vormarschrichtung an. Teilweise bis zu den Hüften im Schlamm eingesunken, versuchten sich die Jäger an die gut getarnte Stellung heranzuarbeiten. Mut und Draufgängertum waren vergebens. Unter Verlusten blieb der Angriff im Sumpfe stecken.

13 1941, 22-.40 .: 7./137 Hengl . . . . , . 6. 9./137 . . , 258,3 , . IL / 137 8. 6- 7. - .e , . . .

 

Schon gegen 4 Uhr früh des 14. Juli hatte sich der Nebel gelichtet. Die Übersetz-und Bauarbeiten konnten dem Küssen nicht verborgen bleiben. Wütendes Artilleriefeuer setzte auf der ganzen Linie ein. Es konnte die Arbeiten wohl verzögern, aber nicht aufhalten. Um 6 Uhr früh war der Steg gangbar und der riesige Heerwurm setzte sich in Bewegung: Voraus die Jäger mit Gepäck und Stahlhelm, Zug hinter Zug mit entsprechenden Abständen. Dann folgten Tragtiere, verlastete Gebirgs-eschütze, Nachrichtenmänner und Pioniere. Eine nicht abreißende Schlange verschwand im Birkengestrüpp.

4 . 14 . . . , . 6 . : , . , Gebirgs-eschütze, Nachrichtenmänner . .

 

Die Übersetzstelle war von der vermutlichen russischen Hauptkampflinie am Langenseebach so weit entfernt, daß sie von den russischen Granatwerfern nicht erreicht werden konnte. Der Gegner schoß sein Werfersperrfeuer in den linken Verteidigungsabschnitt der 3. - , da er vermutete, daß sich die Übersetztätigkeit auch auf diesen Raum ausdehnen könnte.

Übersetzstelle , . 3. - , , Über setztätigkeit .

 

Die Spitze der Gruppe Hengl mußte den nachfolgenden Teilen unbedingt einen Weg erkämpfen. Der Regimentskommandeur befahl dem IL/137, unter Belassung der 6. Kompanie am Feinde, nach Nordosten abzudrehen und den sich zäh wehrenden Feind zu umgehen. Die Wegnahme der kleinen Kuppe konnte man der nachfolgenden Gruppe Windisch überlassen. Das Loslösen gelang ohne Schwierigkeiten. Um die Mittagszeit erhielt die Spitze am Fuße der Höhe 258,3 erneut Feindfeuer. Obwohl sich Teile des I./136- auf dem Höhenplateau schon im Rücken des Gegners befanden, hielt sich dieser hartnäckig. Vor dem anstürmenden IL/137 zogen sich die russischen Gefechtsvorposten aber zurück. Um 13 Uhr war die Verbindung mit dem Bataillon Hauck (I./136- ) aufgenommen. Es erhielt den Befehl, sich dem Vormarsch der Gruppe Hengl anzuschließen.

Hengl . IL / 137, Belassung 6- , - . Windisch. . 258,3 . I. / 136- , . , IL / 137 . 13 . Hauck (I. / 136- ) . Hengl.

 

Ohne Aufenthalt ging es weiter, 258,3 und der Runde See wurden nördlich umgangen. Die Witterung hatte endgültig umgeschlagen. Es war trübe und unfreundlich, und zeitweilig gingen schwere Regenschauer nieder. Vom Lizafjord herein wehte ein naßkalter Wind und trieb den vorgehenden Landsern Regen und Nässe ms Gesicht. Die Moorflächen waren bald vollgesogen, Steine und Felsplatten wurden rutschig. Ein mühseliger Marsch mit schwerem Gepäck, der sich durch die Unbilden der Witterung zusehends verlangsamte. Und doch hatten die Regenböen ihren Vorteil: Man blieb von den Staffeln russischer Tiefflieger und vom beobachteten Artilleriefeuer verschont. _ üs war ein eigenartiger Anblick, wie sich dieser nicht endenwollende Heerwurm einer Regimentsgruppe mit einigen tausend Soldaten und Hunderten von schwer belasteten Tragtieren durch das Gelände schlängelte. Aus ostwärtiger Richtung drang entfernter Gefechtslärm an die Ohren der Jäger, die neugierig, durch die leidigen Witterungsverhältnisse etwas mißmutig geworden, ins Ungewisse stapften. Dort vorne mußte das HL/138 sein, das sich über 314 vorkämpfte und die Seenenge öffnen sollte.

, 258,3 . . , . ms . , . , . , , : . _ üs , - 1000 . ostwärtiger , , , . . / 138, - 314 .





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