.


:




:

































 

 

 

 


1




(Skizze 6)

( 6)

An der Front im Hohen Norden war die deutsche Offensivbewegung vorübergehend zum Stillstand gekommen. Indessen langten von der gesamten Ostfront große Siegesmeldungen ein und drängten auch das Norwegen" zur Fortsetzung des Angriffes gegen . Die Stimmung innerhalb der Truppe war trotz der verschiedenen Widerwärtigkeiten sehr gut. Die Soldaten selbst empfanden den Rückschlag weniger als die Führung. Einzig das Expeditionsunternehmen des I./137 war völlig gescheitert und es war naheliegend, daß man in dieser Richtung einen Sündenbock suchte. Hätte man die Erfahrungen der kommenden Monate besessen, wäre man ohne viel Federlesen über diese Sache hinweggegangen. Aber noch konnte man es nicht fassen, daß der Angriff mißlungen war. Der angeblich Schuldige", der Kommandeur des I./137, wurde abgelöst und versetzt. War man sich dabei bewußt, daß sein Bataillon den schwierigsten Auftrag hatte, und daß man mit dem I./137 mitten in das russische Wespennest hineingestochert hatte?

. , "" . . . I. / 137 , . , . , . "", I. / 137, . , , I. / 137 hineingestochert?

 

Die Soldaten machten sich nicht allzu viele Gedanken darüber. Sie zweifelten keinen Augenblick daran, daß der neue Angriff, mit stärkeren Kräften und bei tatkräftiger Unterstützung durch die Luftwaffe geführt, den Durchbruch durch die russische Lizastellung bringen mußte. Der erste Juliangriff hatte doch wesentliche Erfolge gebracht. Die Sicherungskräfte in der Nordostflanke hatten einen vollen Abwehrerfolg erzielt. Dem II. und III./137 war die Säuberung des Westufers der Liza gelungen. Und weiter südlich hatte sich die 3. - unverständlicherweise nach einem vollen Anfangserfolg wieder zurückgezogen.

. , , , . . - . II. III. / 137. 3 . - , , .

 

Was wußte man vom Feinde? Die Führung hatte sich nach den verschiedenen Gefangenenaussagen ein verschwommenes Bild über Feindgliederung und -stärke gebildet. Die am 2-. Juli gemeldete Feindkolonne auf der Russenstraße hatte sich als die 52-. Schützendivision herausgestellt. Bis 7. Juli hatte der Russe seine zweite Verteidigungslinie an der Liza errichtet und durch das Schützenregiment 58 mit drei und das Schützenregiment 205 mit zwei Bataillonen besetzt. Ein Bataillon des Regiments 112 war dazwischen eingeschoben worden, während die Reste der Regimenter 95 und 112 dahinter in Reserve lagen. Sie wurden aus mit Nachersatz aufgefüllt. Als die Lage am 9. Juli ihren Höhepunkt erreichte, wurde auch noch das HL/205 in Eilmärschen herangeworfen. Im Kampfraum der 3. - waren auch noch die Kompanien der selbständigen Grenzschutzabteilung 181 im Einsatz.

? . 2 52- . 7 58 3 205 2 . 112 , Regimenter 95 112 . . 9 , . / 205 herangeworfen. 3. - 181.

 

Die 52-. Schützendivision verfügte über bewährte Regimenter. Das Regiment 205 trug ehrenhalber den Namen Regiment zur Roten Fahne". Es war im finnischrussischen Winterkrieg damit ausgezeichnet worden. AUe untauglichen Mannschaften waren im März nach Leningrad abgeschoben und durch guten Ersatz ausgewechselt worden. Das Regiment 58 hingegen trug den stolzen Titel Ordensträgerregiment".

52- Regimenter. 205 ". finnisch russischen . . , 58 " ".

 

Beide rekrutierten sich aus dem europäischen Rußland, und die Soldaten stammten aus den Gegenden von Moskau, Leningrad und Smolensk. Die Division hatte den russisch-finnischen Winterkrieg mitgemacht und besaß Kampferfahrung.

, , Smolensk. - .

 

Die Sowjets waren bereit, die an der Liza unter allen Umständen zu halten. Die beiden Höhenzüge ostwärts der Brücke und die südlich davon gelegene Pranck- und Brandlhöhe waren in aller Eile zu festen Bastionen ausgebaut worden. Die Wegnahme dieser befestigten Plätze bedeutete den Durchbruch durch die Lizafront und somit den Vorstoß nach . Es war kaum anzunehmen, daß der Russe solch starke Reserven zur Verfügung hatte, um nach dem Fallen der Lizafront noch einmal eine neue Linie aufbauen zu können.

. Pranck- Brandlhöhe . . , , .

 

Da ein frontaler Angriff wenig Aussicht auf Erfolg hatte, war geplant, die beherrschenden Höhenzüge umfassend zu nehmen. Obwohl man ursprünglich vorhatte, mit Schwerpunkt rechts, also südlich der gesprengten Brücke anzugreifen, und alle Vorbereitungen in dieser Richtung liefen, entschloß man sich schließlich, den Schwerpunkt links zu bilden. Die Abänderung des ursprünglichen Planes kam für die Truppe unmotiviert. Der Grund hiefür war die Gefangennahme eines deutschen Meldefahrers an der Fischerhalsfront. Es handelte sich um einen Melder, der nichts anderes als den neuen Angriffsbefehl bei sich trug. Er war im guten Glauben an die eigene Hauptkampflinie vom Titowatal in Richtung Fischerhals gefahren, wo sich irgendwo der Gefechtsstand des Radfahrbataillons 67 befinden mußte. Infolge Unaufmerksamkeit der eigenen Sicherungen, die zu weit abseits der Straße postiert waren, passierte der Kradmelder die eigene Hauptkampflinie russenwärts, ohne auf eigene Leute zu stoßen. Als man ihn endlich bemerkte und durch Schüsse und Rufe warnen wollte, war es bereits zu spät. Bevor er sein Krad umgedreht hatte, wurde er von den Russen angeschossen und gefangengenommen.

, . , , , , , , . . hiefür - . , . Titowatal , - 67 . , , - russenwärts , . , , , . , .

 

Der Russe war im Besitze des Angriffsbefehls, und über die deutschen Absichten orientiert. Selbst wenn man den Angriffsplan änderte und den Schwerpunkt verlegte, erwartete er einen Angriff und war darauf vorbereitet. Als erstes Anzeichen wurde das Abziehen von Teilen seiner Artillerie in südlicher gelegene Stellungen beobachtet. Außerdem versuchte er fieberhaft, durch massierten Einsatz seiner Tiefflieger, den Nachschub und den Aufmarsch nachhaltig zu stören und Einblick in das Aufmarschgebiet zu bekommen. Überfallsartig belegte die russische Artillerie vermutete Bereitstellungsräume mit Feuer.

, . , . . , . .

 

Ab 10. Juli liefen die Vorbereitungen für das neue Angriffsunternehmen an. General weilte zu Besprechungen beim Kommandeur der 3. - und erläuterte diesem den neuen Angriffsplan. Danach sollte eine starke Schwerpunktsgruppe das russische Verteidigungssystem links umfassen, während in der Mitte eine Gruppe frontal angriff. Die rechts liegende 3. - sollte sich dem Angriff erst dann anschließen, wenn er am linken Flügel voll wirksam wurde.

10 . 3. - . , . 3. - , .

 

In den folgenden Tagen wurden Einzelheiten auch innerhalb der Truppe bekannt Der Angriffsplan war ungefähr so gedacht: Im Schutze des Brückenkopfes bei Sapadnaya Liza setzen das I./136- und das HL/138 über den Fluß. Das I./136- (Bataillon Hauck) nimmt von Norden her die Höhe 258,3 (späteres K2b) und sichert dort das Übersetzen der Gruppe Hengl bei Punkt 68,1 gegen Überraschungen aus ostwärtiger Richtung. Das III./138 (Bataillon Schratz) hat als Vorausbataillon einen weitreichenden und schwierigen Auftrag. Es hat, über den mächtigen Höhenblock von 263 und 314 vorgehend, die Seenenge zwischen Herzsee und Langem See zu erreichen und offen zu halten. Ein gefahrvoller Weg, der das Bataillon tief in das feindliche Gebiet hineinführt. Er wäre wohl kaum durchführbar und erfolgversprechend, wüßte man hinter sich nicht die Masse der Gruppe Hengl im Anmarsch.

: Sapadnaya 136- . / 138 I./. I. / 136- ( Hauck) 258,3 ( K2b) Hengl 68,1 ostwärtiger . III. / 138 ( Schratz) Vorausbataillon. , 263 314 . , . , Hengl .

 

Das selbständige III./136- (Bataillon Heinzle) hat aus seinem Brückenkopf heraus einen Vorstoß mit begrenztem Ziel zur Sperrung der Enge zwischen Herzsee, Nierensee und Mondsee am Kreuzberg durchzuführen.

III. / 136- ( Heinzle) , .

 

Den Angriff gegen die russische Hauptstellung führen die Kampfgruppen Hengl und Windisch. Die Gruppe Hengl (Regiment 137 ohne I. Bataillon, 1./ Gebirgs-artillerieregiment 111 und unterstellte Spezialtruppen der 2-. - , sowie das später zu unterstellende I./136- ) hat nach Überschreiten der Liza bei Punkt 68,1 die Verbindung mit dem I./136- auf Höhe 258,3 herzustellen und mit diesem gemeinsam den Marsch zur Nordostecke des Langen Sees anzutreten. Der Bereitstellungsraum an der Südwestecke des Langen Sees soll kämpfend erreicht, und von dort der Angriff gegen das Höhengelände ostwärts der gesprengten Lizabrücke, geführt werden. Ein Durchstoßen bis zur russischen straße ist vorgesehen.

Hengl Windisch . Hengl ( 137 I , 1./ 111 2-. - , I. / 136- ) 68,1 I. / 136- 258,3 - . - , . .

 

Nach der Gruppe Hengl folgt die Gruppe Windisch (Regiment 138 ohne III. Bataillon) über die Liza, dreht nach Süden ab und greift die Stromschnellenhöhe und die Höhe 183,6 von Norden her frontal an. Sie nimmt denselben Weg, den Tage zuvor die Gruppe Fuschiberger eingeschlagen hatte. Dichter Birkenbusch und weite Sumpfflächen waren hier die Verbündeten der Russen.

Hengl Windisch ( 138 III ) , 183,6 . , Fuschiberger . .

 

Im Süden wartet die Gruppe Weiß (138 ohne III. Bataillon, Reste der 3. - ) als rechte Angriffszange, bis der Angriff des linken Flügels wirksam wird, um ann ebenfalls über die Liza zu gehen und dem Feinde die völlige Vernichtung zu bringen.

(138 III , 3. Gebirgs division) , , ann .

 

Soweit der Angriffsplan des Norwegen". Nicht alle Soldaten und Kommandeure waren vom reibungslosen Ablauf des Unternehmens überzeugt und es machten sich gelegentliche Zweifel laut, obwohl grundsätzlich die Meinung herrschte, daß es diesmal gelingen müßte. Die Führung wählte wieder eine weit ausholende Umfassung und verzettelte ihre Kräfte in einem ausgedehnten, unübersichtlichen Gelände. Man entfernte sich freiwillig von den vorhandenen Straßen und schuf sich selbst kilometerweite Nachschubwege durch wildes, wegeloses Gelände. War es überhaupt möglich, mit einem verstärkten Regiment eine weite Querbewegung vor dem wachsamen und bereits vorsichtig gewordenen Feinde durchzuführen, ohne daß dieser darauf reagierte? Man mußte immer wieder ins Kalkül ziehen, daß es über Mitternacht hell blieb und daß man nicht im Schutze der Dunkelheit marschieren konnte. Was geschah, wenn das Gelände entgegen allen Erwartungen von stärkeren Feindkräften besetzt war?

"". , , . , . , . , ? , . , ?

 

Was wußte man von der Stärke und Gliederung des Feindes? Man baute auf die Aussagen jener Männer des I./137, die sich den Rückzugsweg um den Langen See herum gewählt hatten. Deuteten aber nicht die kompaniestarken Vorstöße der Russen gegen die Stellungen des HL/136- aus der Herzseegegend heraus darauf, daß dieses Gebiet stärker besetzt war, als angenommen wurde? Die Russen verfügten über zwei gangbare Nachschubwege in das Gebiet des Langen Sees. Der eine, der Lopatkinaweg, verlief vom Lager Lopatkina, einem Anlegeplatz im Liza-f jord, bis in den Urakessel. Der andere, der Uraweg, zog sich vom Hafen Ura Guba durch das Gelände bis zum Urasattel. Diese Wege boten sich zum Heranführen von Truppen und schweren Waffen förmlich an.

? I. / 137, . , , . / 136- , , ? 2 . , Lopatkinaweg, Lopatkina, Liza-f jord, Urakessel. , Uraweg, Ura Guba Urasattel. .

 

Man verließ sich aber auf die Kraft und Stärke der eigenen Angriffsverbände. Die Bataillone waren kampfkräftig und einsatzfreudig. Wenn es einmal gelungen war, das beherrschende Höhenmassiv wegzunehmen, war auch der Nachschub über die alte Murmanstraße und die russische Lizabrücke gesichert.

, . . , .

 

Die Führung hatte befohlen, der Soldat trat an! Die braven Gebirgsjäger fragten nicht nach dem Wie und Warum. Sie waren gewöhnt zu gehorchen, anzugreifen oder zu verteidigen. Das Vertrauen zur Führung war noch uneingeschränkt. Vater würde schon den richtigen Weg finden. Die meisten wußten nicht einmal genau, wo der Feind saß. Sie folgten in Reih und Glied den einzelnen Führern, die über den Angriffsplan im Bilde waren. Aber alle waren sie bereit, zu kämpfen und zu stürmen, wenn es an der Zeit war, wenn man den Feind ausmachen konnte und die Angriffsziele zugewiesen wurden.

, ! . . . . , . , . , , .

 

Wie überall gab es auch hier Zweifler und Nörgler. Meist waren es die sogenannten Intelligenzler", wie sie von den Unteroffizieren genannt wurden. Sie taten als Funker oder Melder Dienst und bildeten sich ihre eigene Meinung über die Kriegführung. Oft waren sie Zeugen erregter Meinungsverschiedenheiten der Kommandeure. Auch hörten sie Telephongespräche und entschlüsselten Funksprüche.

. "", -. . . .

 

Die Masse glaubte fest an den Erfolg. In wenigen Tagen mußte die russische Lizaverteidigung durchbrochen sein und dann konnte man auf der vorhandenen Straße den Vormarsch nach antreten.

. .

 

Die Tagundnachtgleiche machte der Truppe am stärksten zu schaffen. Es war nicht leicht, dem Russen die eigenen Truppenverschiebungen zu verschleiern. Von früh bis spät kreisten Ratas in den Talkesseln und spähten auf jede geringste Bewegung. Besonders in der Mulde des Herzberges, wo sich der Gefechtsstand der 2-. Division, sowie zahlreiche Batteriestellungen und Trosse befanden, gab es manchen Fliegerrummel.

. . Ratas . , 2- , , .

 

Seit man einen leichten Flakzug in diese Gegend verlegt hatte, wagten es die Russen nicht mehr, so frech wie vordem herunterzukommen. Besaßen sie schon tief-fliegend keine besondere Treffsicherheit, waren sie in größerer Höhe ziemlich harmlos.

, , . - , .

 

Die leichte Flak war dem Russen längst ein Dorn im Auge. Am frühen Morgen des 10. Juli flog ein Verband schwerer Martinbomber im Schutze einer tiefliegenden Nebelbank die vermeintliche Flakstellung an. Gewaltige Detonationen erfüllten das Talrund, und Wolken von schwarzem, stinkenden Pulverqualm verhüllten die Sicht. Wie gelähmt standen drüben am Herzberg die Landser. Die Ladung hatte gut gesessen. Wie durch ein Wunder war die Flak von Verlusten verschont gebheben. Lediglich ein Geschütz und ein Mannschaftszelt waren verschüttet worden.

. 10 . , . . . ge bheben. .

 

Wie an den Vortagen erschienen im Lizafjord russische Kanonenboote und schössen mit ihren Zwillingstürmen in den Herzbergkessel herein. Vom Doppelkopfe aus, auf dem die 13./136- lag, konnte man mit freiem Auge die Bewegungen auf dem Schiffe erkennen. Eine Schlange von Matrosen reichte die Geschosse aus den Munitionskammern über Deck zu den Geschützen, von denen sie in rasender Feuerfolge verschossen wurden. Das Aufblitzen der Abschüsse und der Einschlag fielen fast zusammen. Der Zwillingsturm entwickelte eine enorme Feuergeschwindigkeit. Ping-Ping, Rum, Rum!" dröhnte es unaufhörlich. Das Feuer war jedoch ungezielt und lag irgendwo im Gelände. Schaden hatten diese Schiffe bisher nicht viel angerichtet. Aber moralisch waren sie doch ein Zeichen der Schwäche auf seiten der .

- . , 13./136- , . , . . . Ping-Ping, , !" . - . . , , .

 

Warum kamen keine eigenen Flieger, um diese Boote für immer auszuschalten? Weshalb erhielt die Artillerie keine Feuererlaubnis auf diese Ziele? Eine norwegische Kanonenbatterie (9./111) schoß vereinzelt in den Fjord hinaus. Einmal erschienen auch die Stukas nach erfolgter Anforderung. Das Kanonenboot hatte aber vorher Wind bekommen und sich in der schattigen, dunklen Stukabucht durch Anlegen an einer steilen Felswand den Blicken der Flieger entzogen. Wie zum Hohn bombardierten die Stukas ein altes Wrack, das halb aus den Fluten herausragte.

, ? - ? (9./111) . . , , . , .





:


: 2016-03-26; !; : 371 |


:

:

.
==> ...

1759 - | 1614 -


© 2015-2024 lektsii.org - -

: 0.053 .