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Der Herzberg war als Ausgangspunkt für alle kommenden Operationen von größter Bedeutung. Von seiner höchsten Erhebung aus hatte man Einblick in das künftige Kampfgelände. In der Nähe des Flusses stand reichliches Birkengestrüpp. In Verlängerung des sichtbaren Straßenstückes mußte hinter einigen Hügeln, im Buschwerk versteckt, die Lizabrücke liegen. Gegen Osten zu sah man auf den Lizafjord und das umhegende Höhengelände hinaus.

. . . , , . umhegende .

 

Aufklärung und Beobachtung ergaben, daß der Russe mit größeren Kräften den Fluß nicht überschritten hatte und vielmehr Wert darauf legte, am jenseitigen Ufer eine neue auszubauen. Die eigene Artillerie eröffnete sofort das Feuer auf marschierende Feindkolonnen und auf schanzende Gruppen. Vielleicht hätte ein sofortiger Angriff gegen die Lizabrücke zur Bildung eines Brückenkopfes im Augenblick Erfolg gehabt. Er konnte aber kaum gewagt werden, da man mit einem divisionsstarken Gegner rechnete und das Eintreffen des Nachschubes abwarten mußte, ehe man sich auf eine größere Kampfhandlung einließ. Die Munitionsknappheit war bei der Artillerie wie bei den Jägern schon deutlich fühlbar, Feuererlaubnis wurde nur bei lohnenden Zielen, wie dies in der harten Soldatensprache heißt, erteilt.

, , . . , . , , , . , , Soldaten sprache.

 

In einem Regimentsbefehl dieses Tages hieß es: Die 2-. - befiehlt zunächst Halt und vorübergehenden Übergang zur Verteidigung, bis ein Mindestmaß an Sicherheit für die Versorgung und Munitionierung gewährleistet wird. Das Regiment geht daher in den bereits bezogenen Räumen zur Verteidigung über. An meinem Entschluß, dem Gegner an den Fersen zu bleiben, halte ich fest..."

: 2-. - , Munitionierung. . , ..."

 

Die Vorbereitungen eines Überganges über den Fluß waren richtungweisend für die Aktionen der nächsten Tage. Starke Aufklärung wurde in Richtung Lizabrücke vorgetrieben. Ein Spähtrupp der 6. Kompanie meldete am 2-. Juli um 23 Uhr: Feindliche Kolonne samt Batterie vier Kilometer vor der Hauptkampflinie!"

. . Spähtrupp 6- 2 23 .: 4 !"

 

Diese Meldung veranlaßte das Regiment, eine starke Kampfgruppe (8./137, sMG-Zug und zwei Züge 3./Pionierbataillon 82) in Richtung Brückenstelle vorzuschicken, um das Gelände zu säubern. Während die eigene Artillerie eine feindliche Batterie zum Stellungswechsel zwang, kam die Kampfgruppe Hofer rasch vorwärts. Als die Pioniere unter Hauptmann Ostermann zur Brücke vorzustoßen versuchten, wurden sie von überlegenem Feind unter Verlusten zurückgeworfen. Die 8. Kompanie bemerkte im letzten Augenblick eine Feindkompanie, die sich gerade anschickte, in die Flanke der Kampfgruppe zu stoßen. Es gelang ihr, ausgezeichnet unterstützt durch die eigene Artillerie, den Gegner abzudrängen und im Schutze der 2-./138 (3. - ), wieder einzurücken. Die 2-./138 war überraschend südwestlich der 137er vorgestoßen. Das Unternehmen hatte nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt, andererseits Einblick in die Stärke des Gegners ostwärts der Brücke ergeben. Weitere Offiziersspähtrupps klärten gegen dieBrücke auf.

, (8./137, sMG 2 3. / 82) , . , Hofer . , . 8- , . , 2-./138 (3. - ), . 2-./138 - 137. , , .e Offiziersspähtrupps dieBrücke.

 

In der Nacht vom 3./4. Juli näherten sich zwei feindliche Kompanien der Stellung des Regiments 137. Ab 3 Uhr früh war Alarm! Der dichte Nebel erschwerte die Abwehr, da man den Gegner erst auf nahe Entfernung erkannte. Der Angriff wurde unter starken Verlusten für den Feind abgewiesen. In den Vormittagsstunden stieß die 12-./137 dem zurückgehenden Gegner nach und säuberte das Vorgelände.

3/4 2 137. 3 . ! , . . 12-./137 -.

 

Das wütende russische Artilleriefeuer, das sich von Stunde zu Stunde verstärkte, ließ auf einen gefechtsbereiten Gegner jenseits des Flusses schließen. Allem Anschein nach hatte der Russe seine Hauptkräfte um die Lizabrücke konzentriert. Die Höhe 183,6 und das umliegende Berggelände schienen der Angelpunkt der neuorganisierten Lizaverteidigung zu sein. Hingegen dünkte das Gelände nahe der Flußmündung und an den Ufern des Fjordes nur schwach gesichert, obwohl sich dort einige Truppenlager befanden.

, , . . 183,6 . , , .

 

In der Nähe der Mündung stand das Lager Sapadnaya Liza, das von See aus versorgt worden war. Einige Kilometer ostwärts davon lag die Kolonie Groß-Liza mit einem guten Anlegeplatz für Schiffe. Stacheldrahtumsäumte Wohnhütten und Zelte ließen darauf schließen, daß hier Strafgefangene gehalten worden waren, die man zum Bau der straße und der Lager verwendet hatte. Die Unterkünfte waren überstürzt geräumt worden. In der Kolonie Groß-Liza standen an die hundert funkelnagelneue Lastkraftwagen, die man dort an Land gesetzt hatte. Ein Abtransport war in Ermangelung einer Straße nicht mehr möglich gewesen. Verwaist und verlassen standen die Autos neben dem Anlegeplatz. Nur einigen guten Fahrern war es gelungen, mit den Wagen am Fuße des Fjordberges entlang, durch das Lkw-Tal in das Gebiet des Herzsees und zum Uraweg zu entkommen.

Sapadnaya , . . Stacheldrahtumsäumte , , . . 100 , . . . , Uraweg.

 

Das I./137, das bisher die Sicherung nach Nordosten durchgeführt hatte, wurde in die Gegend der Lizamündung herangezogen. Es war für einen Einsatz jenseits des Flusses vorgesehen. Das Lager Sapadnaya Liza wurde durch Spähtrupps kampflos genommen. Am 3. Juli rückte die 1./137 nach Osten ab und setzte sich durch einen kühnen Handstreich in den Besitz des Lagers Groß-Liza. Eine andere Kompanie Wurde mit Floßsäcken über den Fluß gesetzt und klärte durch das sogenannte Telegraphental auf. Es handelte sich im Telegraphental um jene Drahtleitung, die von der Fischerhalbinsel nach Titowka, von dort schnurgerade durch das wegelose Gelände zum Lizafjord und in weiterer Fortsetzung in Richtung gebaut worden war.

I. / 137, -, . . Sapadnaya Spähtrupps . 3 1./137 . . , Titowka, .

 

In der Zwischenzeit hatten sich auch Teile der 3. - näher zum Fluß Liza herangeschoben. Auch in diesem Räume machten sich die fehlenden Nachschubwege in der Versorgung der Truppe während der ersten Tage bemerkbar. Bespannte und motorisierte Fahrzeuge kamen noch nicht ganz durch und mit Tragtieren allein konnte der Bedarf nicht gedeckt werden. Die Sicherstellung der Versorgung war nach wie vor die erste Voraussetzung für eine Fortsetzung des Angriffes. Durch den unermüdlichen Einsatz des Baubataillons 405 besserten sich die Verhältnisse zusehends.

3 . - . . . - . 405 .

 

Ein besonders schwieriges Problem war die Versorgung der Artillerie. Beim Feldzug in Norwegen war ein Teil der Geschütze verloren gegangen. Man hatte sie später durch Beutegeschütze ersetzt. Die Artillerie des setzte sich aus deutschen, altösterreichischen, tschechischen, norwegischen und französischen Kanonen zusammen. Es war beinahe ein Geschützarsenal, das in den Krieg zog. Viele dieser Geschütze hatten beinahe Museumswert. Die norwegischen Kanonen, mit Ziselierungen Kong Haakon" an den Rohren, hatten auffallend viele Blindgänger, andere Haubitzen hingegen infolge ihres Alters eine riesige Streuung. Gut bewährten sich die tschechischen 10,5-Skoda-Kanonen, die von den Landsern nur Tschechenbatterien" genannt wurden. Durch den unregelmäßig eintreffenden Nachschub hatten einmal diese, das anderemal wieder jene keine Munition und durften trotz lohnender Ziele nicht feuern.

. . . , -, , . , . . , Kong Haakon" , , , , . 10,5 Skoda, " ". , anderemal .

 

Daß die Artillerie trotz all dieser Hemmnisse eine von allen Jägern hochgeschätzte Unterstützung darstellte, mußte dem guten Ausbildungsstand und dem hervorragenden Einsatzgeist der Kanoniere gedankt werden. Die Artillerie des hat sich im Verlauf der Kämpfe selbst übertroffen.

, , . Gebirgs korps .

 

Nachschub in der Tundra

 

Der 30. Juni war ein wolkenloser, schöner Tag. Der kurze Sommer schien auch in der kargen Tundra seinen Einzug zu halten. Nicht für lange Zeit, wie daheim in Tirol, Salzburg oder Kärnten, aber wenigstens für einige Wochen. Den Gebirgsjägern in der Tundra sollte aber diese Sommerzeit wie eine Ewigkeit vorkommen. In den Flußniederungen des joki grünte das Birkengestrüpp. Es wand sich am Fuße der Felshügel hin. Pioniere und Bausoldaten fertigten daraus Faschinen, die zum Straßenbau im Sumpfe dringend benötigt wurden. An der neuen Acht-Tonnen-Brücke herrschte reges Leben. Nachschubfahrzeuge rollten über die holperigen Bohlen und verschwanden ostwärts in Richtung Front. Sanitätsfahrzeuge tauchten aus dem Buschgelände auf und brachten die ersten Verwundeten. Daneben humpelten kleinere Gruppen von Gefangenen durch den Morast einem ungewissen Schicksal entgegen.

30 , . . , , , , , . , , . joki . . , . 8 . . . .

 

Auch die Ortschaft Parkkina hatte seit einigen Tagen ihr Antlitz verändert. Zwischen den zerstreut liegenden Holzhäusern standen kleine Flaggen und Schilder, die den herumflitzenden Ordonnanzen den Weg wiesen. In den wenigen Steingebäuden waren die Stabseinheiten des und der 2-. - untergebracht. Das war der Angelpunkt der neuen Eismeerfront. Alle Fäden der operativen Führung und der Truppenversorgung liefen von hier aus.

Parkkina . , herumflitzenden . 2-. - . . .

 

Die Einwohner des Ortes standen vor den Häusern und betrachteten interessiert das kriegerische Leben und Treiben, das die nördliche Stille unterbrochen hatte. Mit Ferngläsern verfolgten die Finnen unsere Stukas, die hoch in den Lüften ihre Bahn nach Osten zogen, bevor man weit entfernt und leise die Detonationen der abgeworfenen Bomben vernehmen konnte.

, . , , .

 

Leben kam aber in die Zivilisten, wenn wieder ein Trupp russischer Gefangener vorbeigeführt wurde. Der schreckliche russisch-finnische Winterkrieg, der den Leuten so viel Leid gebracht hatte, war nicht vergessen. Haßerfüllte Schmährufe wurden den Gefangenen zugeschrien, und die Frauen klatschten den Bewachungsmannschaften, die mit geschultertem Gewehr hinterherstapften, Beifall. Der ganze Haß eines Volkes, das friedlich seiner Arbeit nachgegangen und plötzlich durch den russischen Überfall im Winterkrieg überrascht worden war, kam jetzt zum Ausbruch.

, , . - , , . Schmährufe , , geschultertem hinterherstapften, . , , .

 

Nahe dem ehemaligen russischen Konsulat hatte man durch Stacheldrahtumzäunung ein Gefangenenlager errichtet. Die Russen machten einen übermüdeten, abgekämpften Eindruck. Die Schrecken des Kampfes standen ihnen ins Gesicht geschrieben, und vielfach war es auch die Angst vor der Zukunft, die ihnen die Kommissare in düstersten Farben geschildert hatten. Meist waren es schlitzäugige Asiaten, die sich trotz der Wärme in Decken einhüllten und warme Woll- oder Pelzmützen trugen. Dankbar nahmen sie die ersten Zigarettenstummel oder eine warme Suppe entgegen. Manchen sah man an, daß ihnen das Los der Gefangenschaft nicht unerwünscht war.

. übermüdeten, . , , . , . . , .

 

An der Brücke über den joki sammelte sich eine zusammengewürfelte Nachschubkolonne der Artillerie. Sie war aus dem Rücklaßkommando und Innendienstlern zusammengestellt worden. Die Soldaten wußten noch nichts von den Versorgungsschwierigkeiten, die das Korps und die Divisionen am ersten Tag nach Angriffsbeginn bereits bedrückten. Es war ihnen nur bekannt, daß der Durchbruch durch die russische Bunkerlinie geglückt und der Vormarsch planmäßig weitergeführt wurde. Drüben aber, im nahen Steingebäude, in dem sich der lb der 2-. - Major Fußenegger aufhielt, wurde schon fieberhaft gerechnet, wie lange Munitions- und Verpflegsvorräte bei der Truppe reichten und wie viele Stunden es dauerte, ehe die ersten Nachschubfahrzeuge zur kämpfenden Truppe vorkamen.

joki . Rücklaßkommando Innen dienstlern. , . , . , , , lb 2-. - , , Verpflegsvorräte , .

 

Es gab keine durchgehende Straße. Die motorisierten Fahrzeuge waren im Sumpfe steckengeblieben, und der Großteil der Motorkarreten hatte im Felsgelände die Raupen verloren und war ausgefallen. Die ganze Hoffnung ruhte auf den Tragtieren und den bespannten Kolonnen. Vorne schrie die Truppe bereits nach Munition und Verpflegung.

. , . . .

 

Der Auftrag lautete, mit 30 Karreten und 10 Feldwagen, alle schwer mit Artilleriemunition beladen, längs des Vormarschweges über , Bereitstellungsraum und Bunkerlinie, das Russenlager an der Titowa zu erreichen und der in Richtung Herzberg vorgestoßenen Regimentsgruppe Hengl zu folgen. Der Auftrag mußte ohne Rücksicht auf Ausfälle durchgeführt werden. Mit Verlusten war weniger durch Feindeinwirkung, als vielmehr durch das Steckenbleiben von Fahrzeugen im Sumpfe zu rechnen. Karte gab es für den Kolonnenführer keine. Die Spuren der vorstürmenden Truppe sollten den Weg weisen.

, 30 10 , - , , Titowa Hengl. . . . vorstürmenden .

 

Über die Brücke, die allen Belastungen der Vortage standgehalten hatte, ging es zum ostseitigen Ufer des Flusses. Da die Randberge nahe des Ufers steil aufstiegen und eine Höhe von 150 Metern erreichten, hatte man die Straße zwischen den Hügeln hindurch in ein sumpfiges Tal geführt. Nur mit Hilfe von Faschinendämmen war es gelungen, den tiefen Morast zu überwinden. Für eine fachmännische Anlegung durch Ausheben des Bodens und Unterlegen mit einer Steinpackung hatten sowohl die Zeit wie die Arbeitskräfte gefehlt.

, , . 150 , . . .

 

Eine finnische Baueinheit in Zivil arbeitete zwischen den birkenbewachsenen Hügeln am Ausbessern der Straße". Schulbuben und Greise klopften Steine und füllten die Sumpflöcher mit Kies und Schotter. Die Finnen waren Meister im Straßenbau, das hatten wir schon an der Eismeerstraße festgestellt.

"". . , .

 

Die Jungen blickten neugierig auf die Kolonne, während die Alteren teilnahmslos weiterarbeiteten. Verwegene Gesichter saßen unter den Finnenmützen. Es war das letzte Aufgebot eines ausgebluteten Volkes. Finnland war genötigt, den letzten wehrfähigen Mann in die Grenzschutzeinheiten zu stellen. Was dann noch übrigblieb, mußte zum Straßenbau.

, . . . . , , .

 

Ein undefinierbarer Schrei hallte über die Baustelle, und blitzartig verschwanden die Finnen hinter Steinen und Büschen. Ehe die Männer der Nachschubkolonne recht begriffen, was hier vorging, tauchten über den linksseitigen Hügeln zwölf russische Tiefflieger auf. Die Fahrer blieben am Bock sitzen, wie es die Vorschrift befahl, oder nahmen ihr Pferd kurz am Zügel. Die Geschosse der Bordwaffen zwitscherten über ihre Köpfe, und Querschläger gellten vom Gestein auf. Ganz nieder, in 30 bis 40 Meter Höhe, brausten die kurzen, gedrungenen Maschinen vom Typ Rata" oder IL 2 über die verduzten Nachschubleute hinweg.

, . , , 12 . , , . , . , 30 40 , , Rata" IL 2 verduzten .

 

Binnen wenigen Minuten war der Spuck vorüber. Verluste waren weder bei Fahrern, noch bei Pferden eingetreten. Bei diesem Tieffkegerangriff zeigte es sich, daß man als Fahrer dem Feindfeuer vielleicht noch offener und ungedeckter ausgesetzt war als der Mann der kämpfenden Truppe. Einige Vorsichtsmaßregeln wurden für die Zukunft getroffen. Man versuchte, Fliegerabstände zwischen den einzelnen Fahrzeugen einzuhalten. Aber die störrischen Gäule liefen immer wieder auf, weil sie den Marsch in Gebirgskolonne, unmittelbar hintereinander, gewöhnt waren. Wie sollten aber die Fahrer auf die Abstände achten, wenn Steinblöcke und tiefe Sumpflöcher ihre Aufmerksamkeit voll in Anspruch nahmen? Der weite Weg durch unwegsames Gebiet lag vor ihnen.

. , . Tieffkegerangriff , , , . . . Gäule , Gebirgskolonne, . , , , ? .





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