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Sie schluckt und es tut entsetzlich weh. 31. August.




Der ganze Abend wird ein verrückter Fiebertraum. Thesi denkt später oft an diesen Abend zurück, sie versucht sich zu erinnern, was gesprochen wurde, sie presst die Augen zusammen und ruft die Gesichter ins Gedächtnis. Bestimmt alle waren da. Der Zirkusdirektor mit schneeweißen Gamaschen auf funkelnd polierten Schuhen, dieser Papa Nielsen mit dem kleinen Schnurrbart, der wie eine nagelneue Zahnbürste ausschaut. Ulla in großer tiefausgeschnittener Toilette, viel weißes Fleisch und dunkelroter Mund. Betsy, die Amerikanische. Gary, der meistens still neben Betsy sitzt und manchmal ganz normale Sachen sagt und nicht mehr Kriegsbilder sieht. Andersen, der vornehm wirken will und den kleinen Finger wegspreizt, wenn er ein Glas hält. Und John, natürlich auch John.

 

183. Die Welt hält den Atem an, aber man spürt es nicht in Thesis Zimmer ( , ; der Atem; anhalten , ). Ein Abend wie alle Abende (// , // ). Übrigens es ist der Abend des 31. August ( ).

Der Fußboden ist aus Watte ( ; die Watte). Manchmal dreht sich auch das Zimmer ( ). Dann verschwimmen die Gesichter und die Stimmen kommen aus weiter Ferne ( , ). Man muss die Zähne fest zusammenbeißen, damit sie nicht aneinanderschlagen ( , : ). Es ist sehr schwer, ein Tablett mit vielen Gläsern zu tragen, wenn man Fieber hat ( , ; das Tablétt; das Fieber). Man muss ein paar Schluck Whisky trinken ( ). Oder Sodawasser ( ). Das hilft ( ). Das Zimmer dreht sich nicht mehr, man weiß dann auch genau, mit wem man gerade spricht und versteht den Sinn der Worte ( , , , ). Thesi steht mit ihrem Tablett vor Ulla ( ). Ulla bemüht sich, damenhaft zu sein, sie spricht langsam und durch die Nase und erzählt lauter langwellige Sachen ( , , ).

 

183. Die Welt hält den Atem an, aber man spürt es nicht in Thesis Zimmer. Ein Abend wie alle Abende. Übrigens es ist der Abend des 31. August. Der Fußboden ist aus Watte. Manchmal dreht sich auch das Zimmer. Dann verschwimmen die Gesichter und die Stimmen kommen aus weiter Ferne. Man muss die Zähne fest zusammenbeißen, damit sie nicht aneinanderschlagen. Es ist sehr schwer, ein Tablett mit vielen Gläsern zu tragen, wenn man Fieber hat. Man muss ein paar Schluck Whisky trinken. Oder Sodawasser. Das hilft. Das Zimmer dreht sich nicht mehr, man weiß dann auch genau, mit wem man gerade spricht und versteht den Sinn der Worte. Thesi steht mit ihrem Tablett vor Ulla. Ulla bemüht sich, damenhaft zu sein, sie spricht langsam und durch die Nase und erzählt lauter langwellige Sachen.

 

184. Die Scharlachepidemie ( ; der Scharlach), sagt Ulla gerade ( / / ). Ich habe in der Abendzeitung gelesen, dass heute in Kopenhagen allein neunzig Fälle in die Spitäler gebracht wurden ( , ; der Fall ; das Spitál; bringen , , ). Ist das nicht schrecklich ( )? Ja, sehr schrecklich (, ), nickt Thesi und geht zu John und Papa Nielsen ( ). Die beiden tuscheln in einer Ecke ( ).

Die Schiffsaktien werden steigen ( ), sagt Papa Nielsen gerade zu John ( / / ), sie steigen schon jetzt ( ). Sie werden am Krieg gut verdienen, Mr. Nielsen ( , ).

So habe ich es nicht gemeint ( ), sagt Papa Nielsen schnell ( ), und was mein Barkapital anbelangt, so denke ich ( , ; das Barkapitál) . Noch etwas Whisky ( )? fragt Thesi dazwischen ( ). Die Herren nehmen noch etwas Whisky ( ). Direktor Andersen will den Warschauer Sender hören und schraubt verzweifelt am Radio herum ( ; der Sender , ; senden ; ). Dabei erklärt er Gary die große Weltpolitik ( ; die Politík). Fünfmal wiederholt er den banalen Satz ( ): Wir stehen am Vorabend eines Weltkrieges ( ; am Vorabend , )...

 

184. Die Scharlachepidemie, sagt Ulla gerade. Ich habe in der Abendzeitung gelesen, dass heute in Kopenhagen allein neunzig Fälle in die Spitäler gebracht wurden. Ist das nicht schrecklich? Ja, sehr schrecklich, nickt Thesi und geht zu John und Papa Nielsen. Die beiden tuscheln in einer Ecke.

Die Schiffsaktien werden steigen, sagt Papa Nielsen gerade zu John, sie steigen schon jetzt. Sie werden am Krieg gut verdienen, Mr. Nielsen. So habe ich es nicht gemeint, sagt Papa Nielsen schnell, und was mein Barkapital anbelangt, so denke ich .

Noch etwas Whisky? fragt Thesi dazwischen. Die Herren nehmen noch etwas Whisky. Direktor Andersen will den Warschauer Sender hören und schraubt verzweifelt am Radio herum. Dabei erklärt er Gary die große Weltpolitik. Fünfmal wiederholt er den banalen Satz: Wir stehen am Vorabend eines Weltkrieges...

 

185. Diesen Satz hört man jede Woche ( ). Thesi erinnert sich später manchmal an die hohe eifrige Stimme des kleinen dicken Andersen ( - ).

Später stellt Gary das Radio ab ( ): Verzeihung es macht mich nervös ( ). Er sitzt bei Ulla und Betsy ( ). Betsy hat einen amerikanischen Lippenstift, einen sehr interessanten Lippenstift, kurz und dick und versilbert ( , , ). Der kommt angeblich aus Hollywood, und Ulla schraubt ihn begeistert auf und zu ( // , ). Gary dreht dann auch am Lippenstift herum, seine Gedanken sind wieder weit fort, weiß Gott wo ( , - , ). Vielleicht in Spanien (, ). Vielleicht überlegt er, ob heute wirklich dieser Vorabend ist (, , //). Ulla sagt, dass Betsy immer orangerote Lippen tragen soll, es passt ihr gut ( , - = - , ). So viel fremde Leute, denkt Thesi ( , ). Warum ladet man eigentlich fremde Leute ein (, , )?

Da läutet das Telefon ( ).

 

185. Diesen Satz hört man jede Woche. Thesi erinnert sich später manchmal an die hohe eifrige Stimme des kleinen dicken Andersen.

Später stellt Gary das Radio ab: Verzeihung es macht mich nervös. Er sitzt bei Ulla und Betsy. Betsy hat einen amerikanischen Lippenstift, einen sehr interessanten Lippenstift, kurz und dick und versilbert. Der kommt angeblich aus Hollywood, und Ulla schraubt ihn begeistert auf und zu. Gary dreht dann auch am Lippenstift herum, seine Gedanken sind wieder weit fort, weiß Gott wo. Vielleicht in Spanien. Vielleicht überlegt er, ob heute wirklich dieser Vorabend ist. Ulla sagt, dass Betsy immer orangerote Lippen tragen soll, es passt ihr gut.

So viel fremde Leute, denkt Thesi. Warum ladet man eigentlich fremde Leute ein?

Da läutet das Telefon.

 

186. Thesi ist zu müd' um zum Apparat zu gehen ( , ). Das Telefon soll nur läuten, es ist ganz egal, wer anruft ( , , = ). Sven ruft nie an, Sven wird nie mehr anrufen, alles ist sehr egal ( , , )

. Gary nimmt den Hörer ( ). Dann: Thesi, komm doch her, ich kann ja nicht Dänisch (, , -)!

Thesi geht zum Telefon ( ): Hallo wer dort ( )?

Hier Doktor Aagaard, ich wollte nur fragen, ob ( , ) .

Ich habe die Goldplombe schon bezahlt, und warum rufen Sie deshalb um Mitternacht an, und überhaupt ( , - , ; die Mitternacht ) fährt Thesi los ( ). Sie ist wütend auf Doktor Aagaard ( ). Erstens ist er ein Zahnarzt, zweitens ist er ihr eigener Zahnarzt und drittens hat er in ihrer Seele herumgebohrt, als er von Sven und Karen sprach (-, , -, , -, , ).

 

186. Thesi ist zu müd' um zum Apparat zu gehen. Das Telefon soll nur läuten, es ist ganz egal, wer anruft. Sven ruft nie an, Sven wird nie mehr anrufen, alles ist sehr egal . Gary nimmt den Hörer. Dann: Thesi, komm doch her, ich kann ja nicht Dänisch!

Thesi geht zum Telefon: Hallo wer dort?

Hier Doktor Aagaard, ich wollte nur fragen, ob .

Ich habe die Goldplombe schon bezahlt, und warum rufen Sie deshalb um Mitternacht an, und überhaupt fährt Thesi los. Sie ist wütend auf Doktor Aagaard. Erstens ist er ein Zahnarzt, zweitens ist er ihr eigener Zahnarzt und drittens hat er in ihrer Seele herumgebohrt, als er von Sven und Karen sprach.

 

187. Liebe, verehrte gnädige Frau, verzeihen Sie (, , , ) , kommt es aus dem Telefon ( ), ich bin hier mit einem Freund, und mein Freund möchte Sie gern besuchen und hihihi, wir sind so lustig ( , --, ) . Was ist denn los ( )? erkundigte sich John und tritt neben Thesi ( ). Thesi reicht ihm den Hörer ( ). Mein Zahnarzt ( ). Ich glaub' mein Zahnarzt ist besoffen ( , )! John nimmt den Hörer ( ). Man hört ganz deutlich Jazzmusik durchs Telefon, der Zahnarzt scheint sich irgendwo zu amüsieren ( , , , - ). John spricht Englisch ( ): Hello hier John Craven ( ). Was wollen Sie ( )? Herkommen ( )? Gut (). Packen Sie den Freund in ein Auto und kommen Sie her (: )! Ja, Sie können hier weitertrinken also los (, = , )!

Ulla steht sofort auf und beginnt sich die Haare zu richten und die Nase einzupudern, weil zwei neue Herren erwartet werden ( , : ). Ihr Blick fällt auf Thesi ( ). Thesi lehnt an der Wand und ist sehr weiß im Gesicht ( , ; die Wand). Thesi was ist mit Ihnen ( ), fragt Ulla erschrocken ( ).

 

187. Liebe, verehrte gnädige Frau, verzeihen Sie , kommt es aus dem Telefon, ich bin hier mit einem Freund, und mein Freund möchte Sie gern besuchen und hihihi, wir sind so lustig . Was ist denn los? erkundigte sich John und tritt neben Thesi. Thesi reicht ihm den Hörer. Mein Zahnarzt. Ich glaub' mein Zahnarzt ist besoffen! John nimmt den Hörer. Man hört ganz deutlich Jazzmusik durchs Telefon, der Zahnarzt scheint sich irgendwo zu amüsieren. John spricht Englisch: Hello hier John Craven. Was wollen Sie? Herkommen? Gut. Packen Sie den Freund in ein Auto und kommen Sie her! Ja, Sie können hier weitertrinkenalso los! Ulla steht sofort auf und beginnt sich die Haare zu richten und die Nase einzupudern, weil zwei neue Herren erwartet werden. Ihr Blick fällt auf Thesi. Thesi lehnt an der Wand und ist sehr weiß im Gesicht. Thesi was ist mit Ihnen, fragt Ulla erschrocken.

 

188. Nichts, gar nichts (, ) , sagt Thesi mühsam und schüttelt krampfhaft den Kopf ( ; mühsam , , ; die Mühe ), es geht sicher gleich vorüber mir war nur so schwindlig ( ) .

Ulla schaut Thesi aufmerksam ins Gesicht ( ). Ein Baby ()? Ich ich weiß nicht ( ). Halsschmerzen sind doch kein Symptom dafür ( ; das Symptóm)?

Ulla lacht ( ). Da läutet es an der Wohnungstür, Thesi nimmt sich zusammen und geht ins Vorzimmer ( , ). Die Knie sind wie aus Gummi, und der Boden ist wieder ein Wattepolster ( , , ; der Gummi). Sie macht die Tür auf ( ). In der offenen Tür steht Sven ( ). Dahinter Doktor Aagaard ( ). Aber zuerst einmal Sven ( ). Gelockerte Krawatte, Hut nach rückwärts geschoben ( , ; locker , , ; lockern ; schieben ). Halbgeschlossene Augen ( ). Zigarette im Mund ( ).

Du bist ganz gut besoffen ( ), sagt Thesi zur Begrüßung ( ).

Herrlich besoffen ( ), nickt Sven ( ).

 

188. Nichts, gar nichts , sagt Thesi mühsam und schüttelt krampfhaft den Kopf, es geht sicher gleich vorüber mir war nur so schwindlig . Ulla schaut Thesi aufmerksam ins Gesicht. Ein Baby? Ich ich weiß nicht. Halsschmerzen sind doch kein Symptom dafür? Ulla lacht. Da läutet es an der Wohnungstür, Thesi nimmt sich zusammen und geht ins Vorzimmer. Die Knie sind wie aus Gummi, und der Boden ist wieder ein Wattepolster. Sie macht die Tür auf.

In der offenen Tür steht Sven. Dahinter Doktor Aagaard. Aber zuerst einmal Sven. Gelockerte Krawatte, Hut nach rückwärts geschoben. Halbgeschlossene Augen. Zigarette im Mund.

Du bist ganz gut besoffen, sagt Thesi zur Begrüßung.

Herrlich besoffen, nickt Sven.

 

189. Verzeihen Sie, gnädige Frau ich hab' ja gemeint, aber Sven wollte durchaus noch (, , / / ) , stottert Doktor Aagaard und tanzt verlegen hinter Sven herum (, , ). Er zwinkert fortwährend und hat lustig glitzernde Äuglein und kichert, als ob er etwas schrecklich Unanständiges sagen wollte ( , : , , - ; das Äuglein). Er sagt aber gar nichts Unanständiges, er kichert nur ( , ): Wir waren im Ambassadeur und haben hihihi getrunken und dann hat Sven gesagt, wir gehen noch zu Thesi ( Ambassadeur -- , ). Ja, das hat Sven gesagt und hihihi, da hab' ich angerufen (, --, ) . Bitte, kommen Sie weiter (, ), sagt Thesi steif ( ; steif ; ; , ). Dann fällt ihr ein, dass drin im Zimmer Papa Nielsen sitzt ( , ). Vor lauter Schadenfreude vergeht ihr Halsweh ( ; die Schadenfreude; der Schaden , , , ; die Freude ). Dass Sven den Schwiegervater um Mitternacht gerade in ihrem Wohnzimmer treffen soll, dass der alte Nielsen den zukünftigen Schwiegersohn um Mitternacht gerade also, das wirkt herzerfrischend (, , // , ; herzerfrischend , ; erfrischen , , ; wirken , , ).

 

189. Verzeihen Sie, gnädige Frau ich hab' ja gemeint, aber Sven wollte durchaus noch , stottert Doktor Aagaard und tanzt verlegen hinter Sven herum. Er zwinkert fortwährend und hat lustig glitzernde Äuglein und kichert, als ob er etwas schrecklich Unanständiges sagen wollte. Er sagt aber gar nichts Unanständiges, er kichert nur: Wir waren im Ambassadeur und haben hihihi getrunken und dann hat Sven gesagt, wir gehen noch zu Thesi. Ja, das hat Sven gesagt und hihihi, da hab' ich angerufen . Bitte, kommen Sie weiter, sagt Thesi steif. Dann fällt ihr ein, dass drin im Zimmer Papa Nielsen sitzt. Vor lauter Schadenfreude vergeht ihr Halsweh. Dass Sven den Schwiegervater um Mitternacht gerade in ihrem Wohnzimmer treffen soll, dass der alte Nielsen den zukünftigen Schwiegersohn um Mitternacht gerade also, das wirkt herzerfrischend.

 

190. Komm nur, Sven, komm nur weiter ( , , ), drängt sie liebenswürdig und macht die Tür weit auf und schiebt den besoffenen Sven und den kichernden Doktor ins Wohnzimmer ( , ). Drinnen ist es totenstill geworden ( ).

Darf ich bekannt machen Sven Poulsen und Doktor Aagaard, mein schrecklicher Zahnarzt ( , ), meldet Thesi ( ). Sven ist viel zu betrunken, um die Leute anzusehen ( , ). Er schüttelt Hände ( ). Kommt auch zu Papa Nielsen ( ).

Ihre Braut sagte mir, dass Sie heute mit ihr zu einem Konzert gehen wollten ( , ; das Konzért), bemerkt Papa Nielsen und bleibt mühsam ernst ( ).

So? murmelt Sven, will schon weiter, dreht sich aber plötzlich zu Papa Nielsen um ( , , ). Die Stimme kommt ihm bekannt vor ( ; vorkommen ). Er beugt sich etwas herunter, zieht den Zirkusdirektor zur Lampe und schaut ihm ins Gesicht ( , ). Das ist aber nett, dass du auch meine Frau besuchst (, , , )! meint er dann und ist überhaupt nicht verlegen ( ). Er klopft dem alten Nielsen sogar auf die Schulter ( ): Reizende Frau, diese Thesi, nicht wahr, Papa ( , , , )?

 

190. Komm nur, Sven, komm nur weiter, drängt sie liebenswürdig und macht die Tür weit auf und schiebt den besoffenen Sven und den kichernden Doktor ins Wohnzimmer. Drinnen ist es totenstill geworden.

Darf ich bekannt machen Sven Poulsen und Doktor Aagaard, mein schrecklicher Zahnarzt, meldet Thesi.

Sven ist viel zu betrunken, um die Leute anzusehen. Er schüttelt Hände. Kommt auch zu Papa Nielsen.

Ihre Braut sagte mir, dass Sie heute mit ihr zu einem Konzert gehen wollten, bemerkt Papa Nielsen und bleibt mühsam ernst.

So? murmelt Sven, will schon weiter, dreht sich aber plötzlich zu Papa Nielsen um. Die Stimme kommt ihm bekannt vor. Er beugt sich etwas herunter, zieht den Zirkusdirektor zur Lampe und schaut ihm ins Gesicht.

Das ist aber nett, dass du auch meine Frau besuchst! meint er dann und ist überhaupt nicht verlegen. Er klopft dem alten Nielsen sogar auf die Schulter: Reizende Frau, diese Thesi, nicht wahr, Papa?

 

191. Sven, Zigarette noch immer im Mund, Haare etwas wirr, beherrscht vollkommen die Situation (, , , ). Die Leute rundherum sind ihm ganz gleichgültig ( ). Thesi ist sehr begeistert von Sven: ihr sind die Leute auch ganz egal, und es ist sehr schön, dass Sven gekommen ist ( : , , ).

Thesi, koch mir einen starken Mokka (, )! ruft Sven ihr zu, während er sich gemütlich neben Ulla setzt ( , ). Ulla, du schaust heute wieder bezaubernd aus ( ; bezaubern ; der Zauber )! Ach da ist auch Betsy ( )! Betsy, wann gehen wir wieder bummeln (, ; bummeln , )? Sie müssen einmal mit mir nach ( ) . Thesi kocht richtigen Mokka ( ). Teuflisch starken Mokka ( ). Sie füllt eine Teeschale voll, und Sven stürzt mit einem Schluck das schwarze Zeug hinunter ( , ; das Zeug ; , ; : ). Teeschale Schwarzen, wie früher ( //, ), sagt Sven und sieht Thesi an ( ).

 

191. Sven, Zigarette noch immer im Mund, Haare etwas wirr, beherrscht vollkommen die Situation. Die Leute rundherum sind ihm ganz gleichgültig. Thesi ist sehr begeistert von Sven: ihr sind die Leute auch ganz egal, und es ist sehr schön, dass Sven gekommen ist.

Thesi, koch mir einen starken Mokka! ruft Sven ihr zu, während er sich gemütlich neben Ulla setzt. Ulla, du schaust heute wieder bezaubernd aus! Ach da ist auch Betsy! Betsy, wann gehen wir wieder bummeln? Sie müssen einmal mit mir nach .

Thesi kocht richtigen Mokka. Teuflisch starken Mokka. Sie füllt eine Teeschale voll, und Sven stürzt mit einem Schluck das schwarze Zeug hinunter.

Teeschale Schwarzen, wie früher, sagt Sven und sieht Thesi an.

 

192. Ja, wie früher (, ) , lächelt Thesi und verstaut den kichernden Zahnarzt in einem Fauteuil ( ). Thesi kann Doktor Aagaards Gekicher nicht mehr aushalten ( ; das Gekicher). Mein Hals muss ganz dick geschwollen aussehen, überlegt sie, ich will nicht mehr reden und nicht mehr denken, jetzt kommt John auf mich zu, ich will nicht ( , , , , , ) .

Thesi-Darling, du bist so blass (, , )? Das kommt dir nur so vor, John, ich fühle mich sehr wohl ( , , ). Es ist ein netter Abend, nicht wahr ( , )?

John findet auch, dass es ein netter Abend ist, und Thesi denkt: Ruhe, niederlegen und nichts mehr hören ( , , : , ; die Ruhe)! Wenn ich noch länger hier herumstehe, dann fall' ich hin, mir ist so elend ( , , = ; hinfallen ). Aber wenn ich mich auf die Couch nebenan lege, dann setzt sich John zu mir ( / / , ). Ich will irgendwo liegen, wo es still ist und Badezimmer ( -, )! Ja, das Badezimmer (, ). Ich leg' mich in die Wanne und schlafe, da ist es kühl, und die anderen kommen nicht herein ( , , ).

 

192. Ja, wie früher , lächelt Thesi und verstaut den kichernden Zahnarzt in einem Fauteuil. Thesi kann Doktor Aagaards Gekicher nicht mehr aushalten. Mein Hals muss ganz dick geschwollen aussehen, überlegt sie, ich will nicht mehr reden und nicht mehr denken, jetzt kommt John auf mich zu, ich will nicht . Thesi-Darling, du bist so blass?

Das kommt dir nur so vor, John, ich fühle mich sehr wohl. Es ist ein netter Abend, nicht wahr?

John findet auch, dass es ein netter Abend ist, und Thesi denkt: Ruhe, niederlegen und nichts mehr hören! Wenn ich noch länger hier herumstehe, dann fall' ich hin, mir ist so elend. Aber wenn ich mich auf die Couch nebenan lege, dann setzt sich John zu mir. Ich will irgendwo liegen, wo es still ist und Badezimmer! Ja, das Badezimmer. Ich leg' mich in die Wanne und schlafe, da ist es kühl, und die anderen kommen nicht herein.

 

193. Thesi liegt in der leeren Badewanne ( ). Sie hat kein Licht angedreht ( ). Streckt sich aus und streicht das neue Kleid schön glatt so, nicht reden, nicht schlucken ( , , ) .

Svens Stimme ( ): Thesi was ist denn los mit dir ( )?

Lass mich in Ruh und mach kein Licht ich will allein sein ( )!

Später macht Thesi die Augen auf und sieht ein rotglühendes Pünktchen: eine Zigarette im Finstern ( : ; das Pünktchen; das Finstern).

Sven?

Ja.

Was machst du noch hier ( )?

Ich sitze auf dem Korb mit der Schmutzwasche und rauche eine Zigarette ( ; die Schmutzwasche).

Ich will aber nicht reden, Sven (, ). Stille.

Sven?

Ja.

Du bist gar nicht mehr besoffen ( )!

Nein, keine Frau kocht so starken Mokka wie du (, , ).

Darauf lässt sich nichts erwidern ( ). Thesi möchte plötzlich schrecklich gern mit Sven sprechen, es ist so schön, dass es finster ist und dass Sven bei ihr ist ( , , ). Sie könnte jetzt vieles sagen, ohne Svens amüsiertes überlegenes Gesicht zu sehen ( , ).

 

193. Thesi liegt in der leeren Badewanne. Sie hat kein Licht angedreht. Streckt sich aus und streicht das neue Kleid schön glatt so, nicht reden, nicht schlucken .

Svens Stimme: Thesi was ist denn los mit dir?

Lass mich in Ruh und mach kein Licht ich will allein sein!

Später macht Thesi die Augen auf und sieht ein rotglühendes Pünktchen: eine Zigarette im Finstern.

Sven?

Ja.

Was machst du noch hier?

Ich sitze auf dem Korb mit der Schmutz wasche und rauche eine Zigarette.

Ich will aber nicht reden, Sven. Stille.

Sven?

Ja.

Du bist gar nicht mehr besoffen!

Nein, keine Frau kocht so starken Mokka wie du.

Darauf lässt sich nichts erwidern. Thesi möchte plötzlich schrecklich gern mit Sven sprechen, es ist so schön, dass es finster ist und dass Sven bei ihr ist. Sie könnte jetzt vieles sagen, ohne Svens amüsiertes überlegenes Gesicht zu sehen.

 

194. Du, Sven warum bist du eigentlich hergekommen ( = , , , )?

Ich war mit dem Aagaard bummeln, ich hab' so viel getrunken wie schon lange nicht ( , , ). Seit unserer Scheidung hab' ich nicht so viel an einem Abend gesoffen ( ; saufen / /; , ). Da bist du mir eingefallen ( : ) .

Ach so ( ), sagt Thesi schnell ( ). Weiß Gott warum, Svens Worte tun ihr weh ( , ). Svens kühle sachliche Stimme ( ): Ich komme gerade aus der Stadt, Thesi, ich habe im Ambassadeur ein paar Abgeordnete gesprochen ( , , Ambassadeur ). Es schaut scheußlich in Europa aus ( : ). Ich weiß, du bist ein kleiner Idiot und machst alles mit dem Herzen und nichts mit dem Kopf sei einmal im Leben vernünftig und fahr morgen mit John nach Amerika ( , : )! Ich bin hergekommen, um dir das zu sagen ( , ). Verstehst du mich ( )?

Ja, sagt Thesi, du hast wahrscheinlich ganz Recht (, ). Sieht es scheußlicher aus als sonst ( , )?

Ja. Hör zu () .

 

194. Du, Sven warum bist du eigentlich hergekommen?

Ich war mit dem Aagaard bummeln, ich hab' so viel getrunken wie schon lange nicht. Seit unserer Scheidung hab' ich nicht so viel an einem Abend gesoffen. Da bist du mir eingefallen.

Ach so, sagt Thesi schnell. Weiß Gott warum, Svens Worte tun ihr weh. Svens kühle sachliche Stimme: Ich komme gerade aus der Stadt, Thesi, ich habe im Ambassadeur ein paar Abgeordnete gesprochen. Es schaut scheußlich in Europa aus. Ich weiß, du bist ein kleiner Idiot und machst alles mit dem Herzen und nichts mit dem Kopf sei einmal im Leben vernünftig und fahr morgen mit John nach Amerika! Ich bin hergekommen, um dir das zu sagen. Verstehst du mich?

Ja, sagt Thesi, du hast wahrscheinlich ganz Recht. Sieht es scheußlicher aus als sonst? Ja. Hör zu.

 

195. Aber Thesi hört nicht mehr zu ( ). Sie ist ein kleiner Idiot ( ). Ihr Kopf funktioniert überhaupt nicht, ihr Kopf tut weh ( , ). Sie spürt nur, dass Sven will, dass sie wegfahren soll ( , , ).

Hörst du mir zu, Thesi ( , )?

Nein.

Soll ich mit John Craven sprechen ( )? Du musst vorausfahren, wenn John beruflich in Europa zu tun hat, er ist doch Kriegsberichterstatter ( , , ).

Ja, ja , murmelt Thesi, ihr ist es ganz egal, was Sven noch redet ( , , ). Sven schickt sie endgültig fort ( , ; endgültig ).

Sven wird ungeduldig ( ; die Geduld ): Du bist wirklich dumm, du erfasst überhaupt nicht, was rund um dich vorgeht ( , , ; erfassen )

Es geht dich gar nichts an, was ich mache ( , ), knurrt sie ( ). Sie hat eine häßliche Rabenstimme und kann vor Halsschmerzen kaum reden ( , - ; die Rabenstimme; der Rabe ).

Du hast Recht ( ). Verzeih, dass ich nicht daran dachte (, ), kommt es aus dem Finstern ( ). Sie kann Svens Gesicht nicht sehen, aber sie weiß, dass er jetzt amüsiert lächelt und eiskalt höflich bleiben wird ( , , ; amüsieren ; ; ).

 

195. Aber Thesi hört nicht mehr zu. Sie ist ein kleiner Idiot. Ihr Kopf funktioniert überhaupt nicht, ihr Kopf tut weh. Sie spürt nur, dass Sven will, dass sie wegfahren soll.

Hörst du mir zu, Thesi?

Nein.

Soll ich mit John Craven sprechen? Du musst vorausfahren, wenn John beruflich in Europa zu tun hat, er ist doch Kriegsberichterstatter.

Ja, ja , murmelt Thesi, ihr ist es ganz egal, was Sven noch redet. Sven schickt sie endgültig fort.

Sven wird ungeduldig: Du bist wirklich dumm, du erfasst überhaupt nicht, was rund um dich vorgeht!

Es geht dich gar nichts an, was ich mache, knurrt sie. Sie hat eine häßliche Rabenstimme und kann vor Halzschmerzen kaum reden.

Du hast Recht. Verzeih, dass ich nicht daran dachte, kommt es aus dem Finstern. Sie kann Svens Gesicht nicht sehen, aber sie weiß, dass er jetzt amüsiert lächelt und eiskalt höflich bleiben wird.

 

196. Du, Sven , beginnt sie ( ). Und bricht ab ( : //). Sven schickt sie nach Amerika ( ). Da ist nichts mehr zu sagen ( ).

Möchtest du noch etwas sagen ( - )?

Nein nein, wirklich nichts ( , ). Ich hab' große Angst vor dem Krieg ( : ) .

Du sollst keine Angst haben, du sollst nach Amerika fahren ( , ). Oder willst du gar nicht nach Amerika ( )?

Die letzten Worte klingen ganz gleichgültig, Sven spricht leise und sehr sachlich ( , ; sachlich -).

Nein! schreit Thesi auf und presst dann schnell die Hände vor den Mund ( ).

 

196. Du, Sven , beginnt sie. Und bricht ab. Sven schickt sie nach Amerika. Da ist nichts mehr zu sagen. Möchtest du noch etwas sagen?

Nein nein, wirklich nichts. Ich hab' große Angst vor dem Krieg .

Du sollst keine Angst haben, du sollst nach Amerika fahren. Oder willst du gar nicht nach Amerika?

Die letzten Worte klingen ganz gleichgültig, Sven spricht leise und sehr sachlich.

Nein! schreit Thesi auf und presst dann schnell die Hände vor den Mund.

 

197. Du, Bumsi , kommt es aus dem Dunkeln ( ). Gar nicht sachlich, sondern sehr überrascht ( , ). Thesi spürt Svens Hand auf ihrem Gesicht, die Hand tastet über ihre Haare, streichelt ihre Wange ( , , ) .

Du hast ein sehr heißes Gesicht ( ), sagt Sven ruhig ( ), du hast bestimmt Fieber ( ). Und lachend ( ): Bumsi, du bist ein elendes Wesen (, : ). Du hast mir alle Nielsens auf den Hals gehetzt sei ganz still, du hast doch der alten Nielsen erzählt, dass man mich nicht allein lassen soll und dass ich so gern in die Oper gehe ( - : , , ; jemadem jemanden auf den Hals hetzen , - -). Bumsi, du bist ein häßlicher Zwerg (, ; der Zwerg). Heut hat mir die Alte gestanden, dass sie diese Ratschläge von dir hat und ich bin hergekommen, weil ich dich auszanken muss ( , , ; gestehen; der Ratschlag; zanken //). So, jetzt ist dir schon besser, nicht (, , )? Und jetzt wirst du Aspirin nehmen und ins Bett mit dir ( , : ; das Aspirin)! Und morgen kauft dir der alte Sven sehr feine Kleider, für Amerika, alle werden sehen, was du für ein schönes Bumsi bist ( , , ). Du wirst eine ganz große Dame werden und den netten John Craven heiraten ( ) . Nein, bitte nicht (, , ) .

 

197. Du, Bumsi , kommt es aus dem Dunkeln. Gar nicht sachlich, sondern sehr überrascht. Thesi spürt Svens Hand auf ihrem Gesicht, die Hand tastet über ihre Haare, streichelt ihre Wange .

Du hast ein sehr heißes Gesicht, sagt Sven ruhig, du hast bestimmt Fieber. Und lachend: Bumsi, du bist ein elendes Wesen. Du hast mir alle Nielsens auf den Hals gehetzt sei ganz still, du hast doch der alten Nielsen erzählt, dass man mich nicht allein lassen soll und dass ich so gern in die Oper gehe. Bumsi, du bist ein häßlicher Zwerg. Heut hat mir die Alte gestanden, dass sie diese Ratschläge von dir hat und ich bin hergekommen, weil ich dich auszanken muss. So, jetzt ist dir schon besser, nicht? Und jetzt wirst du Aspirin nehmen und ins Bett mit dir! Und morgen kauft dir der alte Sven sehr feine Kleider, für Amerika, alle werden sehen, was du für ein schönes Bumsi bist. Du wirst eine ganz große Dame werden und den netten John Craven heiraten . Nein, bitte nicht .

 

198. Willst du nicht Kleider vom alten Sven haben ( )? Schau, ich hab' einen Nerzmantel gesehen und (, ) .

O ja, Kleider möcht' ich schon ( , = ). Aber den John ( )? Du, Sven, ich ich muss dir (, , ) . Die Tür wird aufgerissen ( ). Jemand macht Licht (- ).

Thesi kauert in der leeren Wanne ( , , ; kauern c , , ). Ihr Gesicht ist weiß wie die Badezimmerwand ( , ). Die Augen fiebrig groß und glänzend (, , ; fiebrig , ). Sven sitzt auf dem Wannenrand und hält Thesi im Arm ( ). Das kleine Badezimmer ist plötzlich vollgestopft: alle drängen sich herein ( : ; vollgestopft ; stopfen , ; ). Jawohl: Sven hält Thesi im Arm ( : ).

Thesi war so lange verschwunden ich dachte, ihr ist vielleicht nicht gut ( , , , ; verschwinden), sagt Ulla verlegen ( ).

Thesi, ist dir schlecht (, )? fragt John. Es klingt sehr streng ( ).

Sie hat Fieber ( ), sagt Sven, zieht Thesi in die Höhe und hebt sie aus der Wanne ( , ).

 

198. Willst du nicht Kleider vom alten Sven haben? Schau, ich hab' einen Nerzmantel gesehen und .

O ja, Kleider möcht' ich schon. Aber den John? Du, Sven, ich ich muss dir .

Die Tür wird aufgerissen. Jemand macht Licht. Thesi kauert in der leeren Wanne. Ihr Gesicht ist weiß wie die Badezimmerwand. Die Augen fiebrig groß und glänzend. Sven sitzt auf dem Wannenrand und hält Thesi im Arm. Das kleine Badezimmer ist plötzlich vollgestopft: alle drängen sich herein. Jawohl: Sven hält Thesi im Arm.

Thesi war so lange verschwunden ich dachte, ihr ist vielleicht nicht gut, sagt Ulla verlegen.

Thesi, ist dir schlecht? fragt John. Es klingt sehr streng.

Sie hat Fieber, sagt Sven, zieht Thesi in die Höhe und hebt sie aus der Wanne.

 

199. Lass nur, ich kann sehr gut allein stehen (, ), sagt Thesi, obwohl ihr schrecklich elend ist ( , ). Dann gibt sie den Gästen mechanisch die Hand zum Abschied ( ). Auf Wiedersehen, Ulla, Adieu, Herr Nielsen, es war reizend, dass Sie gekommen sind, Adieu, Doktor Aagaard, lebt wohl Betsy und Gary, leb wohl, John ( , , , , , , , , , , )... Nein. John soll noch nicht fortgehen ( ). John! Einen Augenblick John ( )! Sie hört ihre eigene Stimme aus weiter Ferne ( ). Das ist so komisch, wenn man Fieber hat: man steht neben dem eigenen Ich ( , : ). Man kann nichts überlegen, man braucht alle Kraft, um deutlich zu reden und Worte zu finden ( , , // ). Mit John ist noch etwas zu erledigen ( - ). Wenn es erledigt sein wird, kann man sich auf die Couch werfen und endlich richtig krank sein ( , , , - ). Kann ich noch etwas für dich tun, Darling ( - , )? fragt John ganz sanft ( ; sanft , ).

 

199. Lass nur, ich kann sehr gut allein stehen, sagt Thesi, obwohl ihr schrecklich elend ist. Dann gibt sie den Gästen mechanisch die Hand zum Abschied. Auf Wiedersehen, Ulla, Adieu, Herr Nielsen, es war reizend, dass Sie gekommen sind, Adieu, Doktor Aagaard, lebt wohl Betsy und Gary, leb wohl, John... Nein. John soll noch nicht fortgehen.

John! Einen Augenblick John!

Sie hört ihre eigene Stimme aus weiter Ferne. Das ist so komisch, wenn man Fieber hat: man steht neben dem eigenen Ich. Man kann nichts überlegen, man braucht alle Kraft, um deutlich zu reden und Worte zu finden. Mit John ist noch etwas zu erledigen. Wenn es erledigt sein wird, kann man sich auf die Couch werfen und endlich richtig krank sein.

Kann ich noch etwas für dich tun, Darling? fragt John ganz sanft.

 

200. Er spricht meistens so sanft mit ihr und, weiß der Teufel warum, in letzter Zeit macht Johns sanfte Stimme sie wütend ( , , ). Nein, danke (, ). Ich ich wollte dich nur bitten, dass du morgen auf das Rathaus gehst und bitte, bestelle unsere Hochzeit wieder ab, ja ( , , = )?

Darling, du hast Fieber, geh schnell ins Bett (, , )! Soll ich noch Tee kochen ( )? Bitte sei nicht traurig und nicht bös, aber ich möchte dich viel lieber nicht heiraten ( , , , ; viel lieber ). Komm, ich bring' dich jetzt ins Bett (, )! Vielleicht solltest du dich vorher messen, hast du ein Thermometer (, , ; das Thermométer)?

Thesi geht langsam auf John zu ( ). Sie packt ihn an den Armen und lehnt den Kopf an seine Schulter ( ). Ganz deutlich spürt sie den Anzugstoff an der Wange ( = ; der Anzugstoff; der Anzug ). Außer dem Anzugstoff spürt sie gar nichts mehr ( , ). Bitte, versteh mich richtig (, ) , sagt sie erschöpft ( ; schöpfen ; ; erschöpfen ; , ), ich möchte dich gar nicht gern heiraten ( ). Und ich will auch nicht nach Amerika ( ). Ich bleibe hier ( ). Ich bleibe wahrscheinlich noch lange hier (, )...

 

200. Er spricht meistens so sanft mit ihr und, weiß der Teufel warum, in letzter Zeit macht Johns sanfte Stimme sie wütend.

Nein, danke. Ich ich wollte dich nur bitten, dass du morgen auf das Rathaus gehst und bitte, bestelle unsere Hochzeit wieder ab, ja?

Darling, du hast Fieber, geh schnell ins Bett! Soll ich noch Tee kochen?

Bitte sei nicht traurig und nicht bös, aber ich möchte dich viel lieber nicht heiraten.

Komm, ich bring' dich jetzt ins Bett! Vielleicht solltest du dich vorher messen, hast du ein Thermometer?

Thesi geht langsam auf John zu. Sie packt ihn an den Armen und lehnt den Kopf an seine Schulter. Ganz deutlich spürt sie den Anzugstoff an der Wange. Außer dem Anzugstoff spürt sie gar nichts mehr. Bitte, versteh mich richtig , sagt sie erschöpft, ich möchte dich gar nicht gern heiraten. Und ich will auch nicht nach Amerika. Ich bleibe hier. Ich bleibe wahrscheinlich noch lange hier...

 

201. Darling, redet Johns sanfte Stimme ( ), du hast dir diesen Entschluss bestimmt nicht überlegt (, , ; der Entschluss; sich entschließen , ).

Nein, nein denkt Thesi, ich habe nichts überlegt (, , ). In ein paar Tagen wird in Europa der Krieg ausbrechen ( : ). Aber du wirst mit mir in Amerika sein ( ). Denk doch die kleine Farm in Kalifornien, denk doch wir zwei Thesi ( , )! Ich denke an alles ( ), sagt Thesis tonlose Stimme ( ), heute hat mir schon einer gesagt, dass Krieg ausbrechen wird ( , ). Ich bleibe trotzdem hier ( ). Man kann seinem Schicksal nicht davonfahren ( = ). Du () , zischt John wütend, seine Stimme ist nicht mehr sanft und zärtlich, John zischt erbittert auf ( , , ): Mach keine großen Worte ( )! Schicksal ()? Du meinst ja Sven ( )! Du bist in Sven verliebt und du machst dich lächerlich, du du ( , ; lächerlich , , ; sich lächerlich machen , ).

 

201. Darling, redet Johns sanfte Stimme, du hast dir diesen Entschluss bestimmt nicht überlegt.

Nein, nein denkt Thesi, ich habe nichts überlegt. In ein paar Tagen wird in Europa der Krieg ausbrechen. Aber du wirst mit mir in Amerika sein. Denk doch die kleine Farm in Kalifornien, denk doch wir zwei Thesi!

Ich denke an alles, sagt Thesis tonlose Stimme, heute hat mir schon einer gesagt, dass Krieg ausbrechen wird. Ich bleibe trotzdem hier. Man kann seinem Schicksal nicht davonfahren.

Du , zischt John wütend, seine Stimme ist nicht mehr sanft und zärtlich, John zischt erbittert auf: Mach keine großen Worte! Schicksal? Du meinst ja Sven! Du bist in Sven verliebt und du machst dich lächerlich, du du.

 

202. Thesi bleibt ruhig an seiner Schulter ( = ). Schrei nur, John, schrei nur (, , ). Du bist jetzt enttäuscht von mir ( ). Wenn man in der Ehe enttäuscht wird, schreit man noch viel lauter und bösartiger ( , ).

Gute Nacht, John ( , ), sagt sie freundlich ( ), ich danke dir für alles ( ). Bitte, geh jetzt (, )! Gute Nacht ( )! Sie lässt seine Arme los, das kleine Vorzimmer dreht sich, weil sie wieder frei steht ( , , = ). Thesi lächelt, obwohl ihr jetzt auch vom Magen her übel ist ( , : ).

Du lachst ( )? schreit John ( ).

Ja, weil ich dir jetzt alles gesagt habe (, ). Ich hab' nämliche Angst davor gehabt (, ). Aber es ist gutgegangen, mir ist jetzt viel leichter ( , )...

Wir sprechen morgen weiter darüber ( )! sagt John in der Eingangstür ( // ). Das sagt man meistens nach einer endgültigen Unterredung ( , ).

 

202. Thesi bleibt ruhig an seiner Schulter. Schrei nur, John, schrei nur. Du bist jetzt enttäuscht von mir. Wenn man in der Ehe enttäuscht wird, schreit man noch viel lauter und bösartiger.

Gute Nacht, John, sagt sie freundlich, ich danke dir für alles. Bitte, geh jetzt! Gute Nacht! Sie lässt seine Arme los, das kleine Vorzimmer dreht sich, weil sie wieder frei steht. Thesi lächelt, obwohl ihr jetzt auch vom Magen her übel ist.

Du lachst? schreit John.

Ja, weil ich dir jetzt alles gesagt habe. Ich hab' nämliche Angst davor gehabt. Aber es ist gutgegangen, mir ist jetzt viel leichter...

Wir sprechen morgen weiter darüber! sagt John in der Eingangstür. Das sagt man meistens nach einer endgültigen Unterredung.

 

203. Thesi fällt auf ihre Couch ( ). Im neuen Abendkleid, wie sie ist ( , ). Das Polster ist kühl (// ). Ich hätte John heiraten müssen, denkt sie ( , ). Es wäre vernünftiger gewesen ( ; die Vernunft ). Aber ich bin zu feig' dazu, ich hab' Angst, wieder einen wildfremden Mann zu heiraten ( , , ; feige). Sie presst die Augen zu, die Augen brennen ( / , ). Der Magen (). Vielleicht ist alles nur verdorbener Magen, vielleicht wird es keine Halsentzündung (, - , , ; verderben )... Svens Gesicht ( ). Ganz nah ( ). Aber dann ist Svens Gesicht plötzlich nur das Polster ( ). Man kann mit geschlossenen Augen Nelson sehen, den alten toten Admiral aus dem Geschichtsbuch ( , ). Er schaut wirklich so aus wie auf dem Bild im Lehrbuch für Mädchenmittelschulen in Wien ( , ). Sven denkt Thesi wieder ( ). Sven sie küsst das Polster ( ). Sven kann helfen, der tote Admiral sagt ( , ): Ihr werdet alle vergast ( )! Alle! Auch du, alter Zirkusdirektor ( , ). Ja, dein Kapital wird schon gerettet, du hast es nach Amerika verschoben (, , ). Hahaha Kapital gerettet, Nielsen vergast (-- , )!

 

203. Thesi fällt auf ihre Couch. Im neuen Abendkleid, wie sie ist. Das Polster ist kühl. Ich hätte John heiraten müssen, denkt sie. Es wäre vernünftiger gewesen. Aber ich bin zu feig' dazu, ich hab' Angst, wieder einen wildfremden Mann zu heiraten. Sie presst die Augen zu, die Augen brennen. Der Magen. Vielleicht ist alles nur verdorbener Magen, vielleicht wird es keine Halsentzündung...

Svens Gesicht. Ganz nah. Aber dann ist Svens Gesicht plötzlich nur das Polster. Man kann mit geschlossenen Augen Nelson sehen, den alten toten Admiral aus dem Geschichtsbuch. Er schaut wirklich so aus wie auf dem Bild im Lehrbuch für Mädchenmittelschulen in Wien. Sven denkt Thesi wieder. Sven sie küsst das Polster. Sven kann helfen, der tote Admiral sagt: Ihr werdet alle vergast! Alle! Auch du, alter Zirkusdirektor. Ja, dein Kapital wird schon gerettet, du hast es nach Amerika verschoben. Hahaha Kapital gerettet, Nielsen vergast!

 

204. Thesi schlägt die Augen auf das Zimmer ist grau und leer ( ). Sie möchte gern aufstehen und Wasser trinken, der Hals brennt höllisch ( , ). Aber der Kopf ist wie eine schwere Kugel, wenn man den Kopf hebt, bricht der Hals ab ( , , ). Und das Nachthemd ist komisch, so schwerer Stoff ( , ). Ach so, sie hat gar kein Nachthemd an ( , ). Das ist das Kleid von gestern Abend ( ). Thesi versucht zu denken: gestern Abend waren viele Leute da ( : ). Und alle haben gesagt, dass sie Fieber hat ( , ). Man hat über die Kriegsgefahr geplaudert und über Scharlach ( ). Ein Gedanke entsteht ( ). Ein richtig klarer Gedanke (- ). Thesi taumelt aus dem Bett, es geht ganz gut, nur der Kopf ist eine schwere Kugel ( , , ). Sie macht den Bücherkasten auf ( ). So da ist das Lexikon ( ; das Lexikón). Warum hat ein Lexikon so schwere, schwere Bände ( - ; der Band)?

 

204. Thesi schlägt die Augen auf das Zimmer ist grau und leer. Sie möchte gern aufstehen und Wasser trinken, der Hals brennt höllisch. Aber der Kopf ist wie eine schwere Kugel, wenn man den Kopf hebt, bricht der Hals ab. Und das Nachthemd ist komisch, so schwerer Stoff. Ach so, sie hat gar kein Nachthemd an. Das ist das Kleid von gestern bend. Thesi versucht zu denken: gestern bend waren viele Leute da. Und alle haben gesagt, dass sie Fieber hat. Man hat über die Kriegsgefahr geplaudert und über Scharlach.

Ein Gedanke entsteht. Ein richtig klarer Gedanke. Thesi taumelt aus dem Bett, es geht ganz gut, nur der Kopf ist eine schwere Kugel. Sie macht den Bücherkasten auf. So da ist das Lexikon. Warum hat ein Lexikon so schwere, schwere Bände?

 

205. Band XVII: Rio bis Schönebeck ( XVII: ظ). Thesi zieht Band XVII heraus und schleppt sich zum Fauteuil ( XVII ). Es ist schon hell, man kann ganz gut lesen ( , ) . Scharkieh, ägyptische Provinz am Ostrand des Deltas, Scharlach (Scharlachfieber, Scarlatina), fieberhafte ansteckende Krankheit (, , / , Scarlatina/, , ; die Provínz; der Ostrand; der Osten ; das Delta; die Krankheit) .

Thesi studiert aufmerksam den Abschnitt über Scharlach oder Scarlatina ( Scarlatina; der Abschnitt). Sie liest laut, um gut zu begreifen ( , ; laut ; laut lesen ). Zuerst hat man das Gefühl brennender Hitze, steht im Lexikon ( , ; die Hitze; brennen ). Allgemeine Schmerzhaftigkeit der Glieder, steht im Lexikon, der Schlaf ist gestört, und Brennen im Hals ( , , ; die Schmerzhaftigkeit; das Glied; das Brennen; gestört , , ). Stimmt (: ). Bis jetzt stimmt alles ( ).

 

205. Band XVII: Rio bis Schönebeck. Thesi zieht Band XVII heraus und schleppt sich zum Fauteuil. Es ist schon hell, man kann ganz gut lesen .

Scharkieh, ägyptische Provinz am Ostrand des Deltas, Scharlach (Scharlachfieber, Scarlatina), fieberhafte ansteckende Krankheit .

Thesi studiert aufmerksam den Abschnitt über Scharlach oder Scarlatina. Sie liest laut, um gut zu begreifen. Zuerst hat man das Gefühl brennender Hitze, steht im Lexikon. Allgemeine Schmerzhaf tigkeit der Glieder, steht im Lexikon, der Schlaf ist gestört, und Brennen im Hals. Stimmt. Bis jetzt stimmt alles.

 

206. Auf der Haut erscheinen zahlreiche dicht beieinanderstehende gerötete Punkte ( , ) .

Thesi schleppt sich zum Fenster und schaut ihre Arme an ( ). Kleine rote Flecken ( ). Noch kaum sichtbar ( ). Mit einem tiefen Seufzer klappt Thesi das Konversationslexikon, Band XVII, zu ( , XVII).

Jetzt kommt das Telefonbuch an die Reihe ( ). Vor Thesis Augen flimmert die Rubrik Krankenhäuser ( ). Ihr fällt das große Krankenhaus ein, an dem sie oft mit der Straßenbahn vorbeifährt ( , ). Es ist ein hübsches Krankenhaus ( ). Vorn gibt es Rosenbeete ( ; die Rose; das Beet ; ). Ein so großes Krankenhaus hat sic





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