Deutschland war nicht immer ein Einwanderungsland. In der Vergangenheit war Deutschland hauptsächlich ein Auswanderungsland. Deutschland hatte in den 60er Jahren ökonomische Probleme, beziehungsweise viel Arbeit aber wenig Arbeitskräfte. Auf Grund eines relativ toleranten Asylantengesetzes, war es nicht schwierig für Ausländer in Deutschland Arbeit zu finden. Nach den Regeln des Gesetzes musste ein Ausländer nur politische Verfolgung beweisen (was nicht sehr schwer war), und er durfte in Deutschland bleiben.
Das Gesetz war eine gute Lösung für Deutschland bis 1989, als der Eiserne Vorhang fiel. Auf einmal konnten alle die Leute, die vorher in ihren Osteuropäischen Länder eingesperrt waren, aus ihren Ländern heraus. Auf der Suche nach einem besseren Leben zogen viele von diesen Leuten nach Deutschland. Die Zahl von Asylanten vermehrte sich ständig. 1992 wurde das Asylrecht etwas verschärft, aber es hatte wenig Einfluss auf die Zahl von neuen Asylanten. Im folgenden Jahr, am ersten Juli, wurde das Gesetz geändert.
Dieses Gesetz wurde geschrieben, damit politisch verfolgte Asylanten immer noch geschützt werden, während es Asylanten, die das Asylrecht unberechtigt ausnützen, daran hindern soll. Diese Asylanten, die offensichtlich nicht oder nicht mehr unter politischer Verfolgung leiden, kommen nicht mehr vor das Gericht mit langwierigen Prozessverhandlungen, um ihr Asylrecht zu bekommen. Das Gesetz wurde auch geschrieben, um den gerichtlichen Prozess schneller zu machen.
Die wichtigsten Punkte des Gesetzes:
ü Asylanten, die von einem sicheren dritten Staat nach Deutschland wollen, werden nicht angenommen. Diese Staaten sind die EU Mitgliedsländer, Finnland, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und die Schweiz.
ü Die deutsche Regierung darf eine Liste von sicheren Ländern aufstellen, wo keine politische Verfolgung stattfindet. Asylanten von diesen Ländern werden nicht angenommen.
ü Asylbewerbungen dürfen abgelehnt werden, wenn wichtige Teile der Bewerbung nicht oder nicht ausreichend bewiesen sind. Die Bewerbungen werden auch abgelehnt, wenn der Asylant falsche Information über seine Identität und Staatsbürgerschaft gibt. Er wird auch nicht angenommen, wenn er den Asylprozess nicht akzeptiert oder wenn er als kriminell oder dem Staat gegenüber gefährlich bezeichnet wird. Wenn sie nicht angenommen werden, müssen Asylanten in einer Woche aus Deutschland ausreisen. Nach der Ablehnung von ihren Asylbewerbungen haben die Asylanten eine Woche, um sich noch mal zu bewerben. Spätestens nach einer Woche muss der Staat eine entgültige Entscheidung treffen.
ü Asylanten, die am Flughafen ankommen, müssen da bleiben, bis sie Asyl bekommen. Wenn sie nicht angenommen werden, haben die Asylanten drei Tage, um sich wieder zu bewerben. Der Staat muss in einer Zeit von vierzehn Tagen eine Entscheidung treffen. Wenn der Staat innerhalb von drei Tagen nach der Ankunft und Anmeldung eines Asylanten keine Entscheidung treffen kann, wird der Asylant in das Land erlaubt.
ü Sollte in einem Land Krieg oder Bürgerkrieg herrschen, werden Asylanten von diesen Ländern angenommen, aber nur für die Dauer des Krieges.
ü Angenommene Asylanten haben auf vielen sozialen, wirtschaftlichen und legalen Gebieten die gleichen Rechte wie der deutsche Staatsbürger.
ü Ehegatten und minderjährige Kinder von angenommene Asylanten haben die gleichen Rechte.
b) Schreiben Sie die Fragen zu diesem Text.
c) Ergänzen Sie die Sätze:
1. Deutschland hatte in den 60er Jahren..................
2. Es war nicht schwierig für Ausländer.................
3. Auf der Suche nach einem besseren.............
4. Die Zahl von Asylanten........................
5. 1992 wurde das Asylrecht etwas.................
6. Damit politisch verfolgte Asylanten immer noch geschützt werden,......
7. Asylbewerbungen dürfen abgelehnt werden, wenn.....................
8. Asylanten, die am Flughafen ankommen, müssen da bleiben,................