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Germanys next Musterlebenslauf




Angeblich bereiten die Kurse die Studenten auf die Arbeitswelt vor. Und die sei eben brutal. Genauso gut kann man jungen Mädchen sagen, dass sie nur dann einen Mann finden werden, wenn sie sich die Brüste machen lassen (klar, ein paar spezielle Männer fallen sonst tatsächlich aus). Eigentlich könnten die Studenten einfach ihr Fach gründlich studieren und zusätzlich normale Menschen sein, also denken und etwas ausprobieren, das sie interessiert und einen Sinn ergibt. Aber das reicht angeblich nicht mehr. Es gibt heute ein Schönheitsideal für Studenten-Lebensläufe, und die Career-Center tun so, als wären sie Heidi Klum: die Schönste, die alles weiß. Die echte Heidi sagt:

Willst du das hier gewinnen? Zeig uns, dass du es kannst.

Jetzt musst du noch mal richtig Gas geben. Du bist nicht wandlungsfähig, ein Model muss viele Facetten zeigen können.

Du bist wie eine mäßige Mahlzeit: ganz lecker, aber ziemlich fad.

Ich will nichts schwabbeln sehen.

Die Karriereberater sagen das Gleiche. Sie übersetzen es bloß in Musterlebensläufe, die sie ins Internet stellen. Zum Beispiel die Universität Münster. Ihre Musterstudentin kann vorweisen: Schüleraustausch in Amerika, Abiturnote 1,6, Freiwilliges Soziales Jahr in einem argentinischen Kinderheim, BWL-Bachelor und BWL-Master, Auslandssemester in Amerika, Unternehmenspraktika, Organisation eines Mentorenprogramms für die Fachschaft, Arbeit als studentische Hilfskraft, zwei Stipendien und zur Weiterbildung die Teilnahme am Seminar Teamkommunikation. Früher hieß das Klarkommen mit anderen Menschen, und wer das nicht konnte, dem half auch kein zweitägiges Seminar.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/karriere-beratung-an-universitaeten-ich-will-nichts-schwabbeln-sehen-13089532.html, vom 12.08.2014.

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Deutschlands Rolle in der Welt (3 680 Zeichen)

Schluss mit dem Wegducken

Die Zahl der Konflikte auf der Welt steigt die Erwartungen an Deutschland werden auch immer größer. Die Bundesregierung nimmt in der Ukraine-Krise die neue Rolle als außenpolitischer Akteur in der ersten Reihe an. Doch das reicht nicht.

 

10.08.2014, von MAJID SATTAR

 

In Deutschland wird über eine engagiertere Außenpolitik heftig debattiert. Das Eigentümliche an der Debatte ist: Diese neue deutsche Außenpolitik gibt es längst. Der Bundespräsident, der Außenminister und die Verteidigungsministerin mögen sich Anfang des Jahres noch als Impulsgeber eines breiten Diskurses über Deutschlands gewachsene internationale Rolle gesehen haben, nach einer Wahlperiode, die vom Management der Euro-Krise, aber auch von außen- und sicherheitspolitischer Zurückhaltung bestimmt war.

Im Ringen um eine politische Lösung des Ukraine-Konflikts hat Deutschland auf dem Fahrersitz der internationalen Diplomatie Platz genommen, ganz nach dem Wunsche Washingtons. In wechselnden Formaten mal mit den Franzosen, mal unter Hinzunahme der Polen im Weimarer Dreieck suchen Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln.

Der Erfolg ist bescheiden, müsste man es nicht schon als Erfolg bezeichnen, dass der Ausbruch eines offenen Krieges zwischen den beiden Staaten bislang verhindert werden konnte. Das Hinzuziehen einzelner EU-Partner soll verbrämen, dass Brüssel auch in diesem Konflikt kein bedeutsamer außenpolitischer Akteur ist.

Wie weit die europäischen Interessen auseinandergehen, zeigte zuletzt Paris: Das Hubschrauberträger-Geschäft mit Moskau soll auf jeden Fall erfüllt werden. Vielleicht war es kein Zufall, dass Präsident Hollande beim letzten Telefonat Merkels mit Putin noch nicht mal als Statist zugeschaltet war.

Angesichts der deutschen Rolle im ukrainisch-russischen Konflikt kam es Berlin in den vergangenen Monaten entgegen, dass der Nahost-Konflikt den Vereinigten Staaten überlassen werden konnte. Das Scheitern der Verhandlungsinitiative des Außenministers Kerry und der Gaza-Krieg haben die Lage allerdings verändert. Israels Außenminister rief Deutschland nun gar dazu auf, als politische Führungsnation in Europa eine bedeutsame Rolle zu übernehmen.

Für den Fall einer langfristigen Waffenruhe wird erwogen, die EU-Grenzmission zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu reaktivieren und hernach palästinensische Sicherheitskräfte an den Übergängen zu Israel von Grenz- und Zollbeamten aus Europa zu überwachen. Freilich: In den Konflikten in Syrien, dem Irak und in Libyen ist Berlin kein maßgeblicher Akteur.

Steinmeiers Worte, die Kultur der militärischen Zurückhaltung dürfe nicht verwechselt werden mit einer Kultur des Sichheraushaltens, waren auch an die Bündnispartner gerichtet. Das kriegsmüde Amerika wollte nicht mehr hinnehmen, dass sich Berlin mit dem in Deutschland nach wie vor populären Verweis auf die Geschichte militärisch wegduckt.

Das wirtschaftlich daniederliegende Frankreich verlangte europäische deutsche Solidarität für seine Einsätze in Afrika, das längst Hinterhof Europas ist. Das überschaubare Engagement Berlins in Afrika als Beleg für eine Militarisierung der deutschen Außenpolitik zu deuten ist eine bewusste Fehlinterpretation der Absichten der Bundesregierung.

Die Impulsgeber der Debatte teilten eine Überzeugung: Beim Ausbruch regionaler Konflikte dürfe Deutschland nicht immer zuerst vor allem damit vernommen werden, was es nicht zu tun bereit sei. Berlins Isolierung im Libyen-Konflikt wirkte hier nach. Auffällig war es, dass das Kanzleramt sich zurückhielt.

 

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/deutschlands-rolle-in-der-welt-schluss-mit-dem-wegducken-13090593.html, vom 12.08.2014.

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