Die grammatischen Kategorien sind die in jedem Satz regelmäßig wiederkehrenden, sprachlichen Zeichnen besonderer Art, die die lexikalische Zeichnen überlagern und die Wörter in der Rede zu einem sinngemäßen, zusammenhängenden Satzganzen gestalten. Wie alle sprachlichen Zeichnen außerdem Phonemen sind sie sinnhaltig und besitzen Form und Inhalt. Die Zahl der grammatischen Kategorien ist sehr beschränkt. Sie drücken die Beziehungen aus, die bei jedem Sprechtakt und den Ausdruck die Aussage ordnet und gestaltet: die Bezeichnungen zwischen Sprecher, Aussage und Außenwelt. Der systemhafte Charakter der grammatischen Kategorien findet einen Ausdruck darin, dass jede grammatische Kategorie eine geschlossene Korrelation von Formen und grammatischen Inhalten ist. Der Indikativ existiert nur, weil es Konjunktiv gibt. Die erste Person existiert, sofern es eine zweite und eine dritte gibt.
Die moderne Sprachwissenschaft verwendet strenge Methoden der Erforschung grammatischer Kategorien Ausgangspunkt der Betrachtung ist das Paradigma, also System von Formen. Das Paradigma lässt sich durch mehrfache Teilung des Ganzen in binären Oppositionen gliedern. z.B: finite und infinite Verbalformen. Die grammatische Kategorie, die von dieser Opposition geprägt wird, heißt Kategorie der Finität. Das differenzierende Merkmal ist das definiten(persönlichen) Verbalformen im Satz nur als Prädikate erscheinen und die mit der Prädikation verbundenen Kategorien der Person, der Zeit, des Modus besitzen, währen die infiniten (unpersönliche) Verbalformen verschiedene andere Stellen im Satz besetzen können. Ausgennomen die Stelle des Prädikats, innerhalb der finiten Verbalformen sind durch weitere Untergliederung zu unterscheiden:
a)imperativ(nicht imperativ).
b)Konjunktiv (indikativ)
c)Passiv-Aktiv.
Das differenzierende Merkmal, der Kategorie der Zeit ist das zeitliche Verhältnis zwischen den Vorgang und dem Sprechakt. Daher die dreigliedrige Opposition gegenwärtig (in Redemoment gültig), Vergangen(vor den Redemoment abgelaufen), Zukünftig (nach dem Redemoment eintreten).
Die grammatische Bedeutung der Wortformen.
Fass alle Wortformen sind vieldeutig. Eine jede Wortform(Gramem) ist Träger verschiedener kategorialer Bdg. Ein wirksames methodisches Verfahren, dass bei der Erforschung der kategorieller Bdg. eines Grammems verwendet werden kann, ist die Analogie nach den Bedeutungskomponenten(Semen), die man auch Komponentenanalyse oder Semanalyse nennt. Dabei wird die Bdg. eines Wortes oder Grammems als eine Bedeutungsstruktur aufgefasst, die in einzelne nicht weiter aufteilbare Bedeutungskomponenten aufgegliedert werden kann.
Unter Bedeutungskomponenten(Sem) versteht man die kleinste nicht weiter ausgliederbare Inhaltskomponente eines sprachlichen Zeichens oder nach E. Schendels ist die Bedeutungskomponente eines Grammems das Sem als das kleinste ausgliederbare Element der kategorieller Bdg. einer Wortform zu verstehen. Die Analyse der Verwendung des Präsens ergibt folgenden Gehalt an Semen z. B: es donnert –Gültigkeit in Redemoment;
Vater schläft—Gültigkeit in Redemoment unter Erstreckung auf die Vergangenheit in Zukunft.
Im Jahre 1914 bricht der erste Weltkrieg auf. (Ablauf vor den Redemoment)
Morgen fahre ich nach Kyiv(Eintritt nach dem Redemoment).
Die Kategorie der Person.
Die meisten grammatischen Kategorien des Verbs (Person, Zeit, Modus) sind prädikative Kategorien d.h.: sie gestalten den Satz als eine Aussage und kommen den finiten Formen des Verbs als Prädikat des Satzes zu. Die Abwandlung der Verben nach der Person zeigt auf wem der Sprechende die Aussage bezieht:
Auf sich selbst---I Person.
Auf sein Gesprächspartner—II Person.
Auf eine Person, die am Gespräch nicht teilnimmt oder einen Gegenstand---III Person.
Die Kategorie der Person beruht auf der Oppositionsreihe sprechend, angesprochen, besprochen.
Die differenzierenden Merkmale, die die Gramme der ersten, zweiten und dritten Person kennzeichnend sind:
1) Die Beteiligung nicht Beteiligung angesprochen.
2) Die Beteiligung an Gespräch als Sprechender oder Gesprächspartner.
