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Studienreisen in alle Welt




Bei mir an der Uni in Passau fahren aber auch sehr viele Studenten in andere Länder während der Semesterferien. Aber auch das ist nicht nur Urlaub, denn die Uni Passau hat viele Studenten, die fremde Sprachen lernen oder verschiedene Kulturen der Welt studieren. Deswegen hängen an den Wänden unserer Universität hunderte Werbeplakate von Reiseveranstaltern, die Sprachkurse in aller Welt anbieten. "Chinesisch in Peking", "Russisch in Moskau", "Arabisch in Beirut" oder "Polnisch in Warschau" heißen dann die Reisen und die sind also nicht nur Urlaub, sondern immer auch hartes Lernen.

Ich zum Beispiel habe genau so eine "Studienreise" in den letzten Ferien gemacht, obwohl ich vier Hausarbeiten hätte schreiben müssen. Nun muss ich in den nächsten sechs Wochen insgesamt 60 Seiten über vier verschiedene Themen abliefern. Ich habe noch keine Ahnung, ob ich das schaffen werde, aber mit vielen Nachtschichten werde ich hoffentlich das meiste noch erfolgreich schaffen. Ich glaube, ich mache mich jetzt mal lieber schnell an die Arbeit. Bis zum nächsten Mal!

David

Der Artikel erschien in "Der Weg" 4/2005

Karte 5. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (561 Wörter; 3017 Zeichen) 3.74 Min.

Immer Ebbe in der Kasse

David studiert an der Universität Passau Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien. Diesmal schreibt er über die finanzielle Situation der deutschen Studenten.

Leere! Ich will mir noch schnell was zu Essen kaufen, da merke ich an der Kasse, dass in meinem Portemonnaie gähnende[2] Leere herrscht. Es hilft nichts ich mu die Sachen wieder zurückbringen und unverrichteter Dinge aus dem Laden gehen. Und hoffen, dass sich auf meinem Bankkonto noch etwas findet und mir irgendwo ein Geldautomat weiterhilft.

ssAber häufig passiert es Studenten auch, dass das Geld nicht nur im Portemonnaie alle ist, sondern auch auf dem Konto. Gerade wenn man gegen Ende eines Monats einen Studenten fragt: Kommst Du mit ins Kino?, ist die Antwort häufig: Nein, ich kann erst nächste Woche wieder, hab´ kein Geld mehr.

Dabei sind die deutschen Studenten eigentlich gut versorgt. Statistisch hat jeder von ihnen im Durchschnitt rund 770 Euro pro Monat zur Verfügung. Woher dieses Geld kommt, ist ganz verschieden. Die meisten der rund zwei Millionen Studenten in Deutschland bekommen Geld von ihren Eltern.

Hilfe vom Staat

Doch wenn die Eltern nicht genug Geld haben, um ihren Kindern das Studium zu bezahlen, dann hilft der Staat weiter. [3] Fast jeder dritte deutsche Student bekommt bis zu 530 Euro BAFöG pro Monat. [4] Die eine Hälfte darf der Student behalten, während die andere Hälfte ein zinsloses Darlehen ist. Zurückzahlen muss man es jedoch frühestens fünf Jahre nach dem Ende des Studiums, und zwar nur, wenn man dann genügend Geld verdient.

Unabhängig vom Gehalt bekommen die Eltern auch noch ein Kindergeld. Zurzeit sind das für das erste Kind 154 Euro pro Monat. Wenn die Kinder nicht mehr Zuhause wohnen, geben viele Eltern das Geld direkt an ihre Kinder weiter.

Viele Studenten arbeiten auch noch nebenbei, um ihre Kasse aufzubessern. Besonders beliebt ist der Job als Kellner in einem Restaurant oder als Verkäufer, zum Beispiel in einem Bekleidungsgeschäft. Dafür gibt es dann zwischen 6,00 und 12,00 Euro pro Stunde je nachdem in welchem Unternehmen und in welcher Region man arbeitet. Besonders in Ostdeutschland verdient man weniger Geld, in Süddeutschland eher mehr. Aber dafür sind die Ausgaben in Süddeutschland auch höher als an anderen Gegenden Deutschlands.

In diesem Jahr werden in mehreren Bundesländern Studiengebühren von durchschnittlich 500 Euro je Semester eingeführt. Dies wird die Studenten stark belasten.

Zu dritt in einer WG

Ich wohne zusammen mit zwei Freunden in einer Wohnung. Jeder hat ein kleines Zimmer, und wir teilen uns eine Küche, ein Bad und ein Wohnzimmer mit Balkon. Mein Anteil an der Miete beträgt 150 Euro plus 60 Euro für Nebenkosten wie Wasser, Heizung und Strom. Im Durchschnitt zahlen Studenten in Deutschland fürs Wohnen etwa 250 Euro. [5] Fast noch einmal so viel Geld brauchen die meisten Studenten monatlich für Essen und Trinken. Das restliche Geld wird für viele verschiedene Dinge ausgegeben: Bücher, die man zum Studieren braucht, kosten leicht schon mal 50 Euro, Bahnfahrten kosten schon über mittellange Strecken schnell 100 Euro, und auch für Kleidung geben manche Studenten ziemlich viel Geld aus, zumal[6] wenn sie auf schicke[7] Kleidung Wert legen. Bei den Ausgaben für Freizeitaktivitäten gehen die Gewohnheiten wohl am stärksten auseinander. Manche Studenten gehen häufig ins Kino oder in eine Kneipe[8]. Andere müssen sparsamer sein und sehen Zuhause mit Freunden fern und kochen ihr Essen am eigenen Herd. Aber Geld ist fast immer ein Thema!

Der Artikel erschien in "Der Weg" 1/2006

 

 

Karte 6. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (586 Wörter; 3078 Zeichen) 3.9 Min.

Willkommen in meiner WG!

David studiert an der Universität Passau Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien. Diesmal schreibt er über seine Wohnung.

Herzlich Willkommen! Ja, bitte, immer herein in die gute Stube! Darf ich euch mal meine Wohnung zeigen?

Von außen hattet ihr vielleicht noch nicht so einen guten Eindruck. Das Hochhaus, in dem ich wohne, ist hässlich gelb, und der einzige Farbfleck ist die Deutschland-Fahne im 6. Stock. Ja, die hab´ ich wegen der Weltmeisterschaft aufgehängt. Nun gut, aber jetzt kommt erst mal rein. Wir sind eine nette Studenten-WG. Was eine WG ist? WG ist die Abkürzung für Wohn-Gemeinschaft. So leben viele Studenten in Deutschland. Man teilt sich mit mehreren Leuten eine Wohnung, aber jeder hat ein eigenes Zimmer und damit eine eigene Privatsphäre.

Wenn wir jetzt den Flur entlang gehen, ist rechts das Zimmer von Jonathan. Er hat in unserer Wohnung den meisten Platz. Direkt daneben ist mein Zimmer. Ich habe auf 15 Quadratmetern einen sehr großen Schreibtisch, einen Bücherschrank und einen Kleiderschrank. Mein Bett besteht nur aus einer Matratze, die ich tagsüber immer an die Wand stelle, damit ich mehr Platz habe. Noch eine Tür weiter im Flur auf der rechten Seite ist das Zimmer von Manuel, meinem dritten Mitbewohner. Wir haben ein gemeinsames Bad mit Badewanne, Dusche und Waschmaschine. Das Bad ist zwar ziemlich alt, mit schrecklichen grünen Fliesen, aber dafür gibt es dort genug Platz. Daneben ist die Toilette und die nächste Tür, das ist unsere Küche. Hier essen wir abends manchmal zusammen. Zu Mittag essen wir meistens in der Uni-Mensa, und morgens muss jeder zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Haus, so dass wir uns nur selten zwischen Marmelade und Nutella treffen.

Das Spannendste an unserer Küche ist wohl der Zettel, der über der Spüle hängt. Eine Liste mit vielen kleinen Strichen und einigen Zeichnungen. Da darf man in der jeweiligen Spalte einen Strich machen, wenn man das Geschirr abgewaschen, den Boden gefegt, den Müll weggebracht oder die Toilette geputzt hat. So hat man immer eine Übersicht, wer fleißig und wer faul war und wer sich in Zukunft deswegen mehr ins Zeug legen muss. Ich glaube, dieser Zettel, der die Verteilung der Hausarbeit bestimmt, ist typisch für Studenten-WGs bei uns in Deutschland. Die ausländischen Studenten lächeln oft darüber. Aber - Ordnung muss sein, auch in einem Studentenhaushalt!

Unser schönstes Zimmer ist das Wohnzimmer. Es ist mit gut 30 Quadratmetern ziemlich groß. Die drei Sofas und zwei Sessel haben wir alle billig von anderen Studenten gekauft. Die Südfenster lassen den ganzen Tag viel Sonne herein. Wir haben auch einen kleinen Balkon, auf dem man in der Sonne sitzen kann und lesen, lernen oder schreiben.

Jeder von uns zahlt etwa 200 Euro im Monat. Das ist nicht zu viel. Der Durchschnitt liegt bei 250 Euro, denn in größeren Städten sind die Mieten viel teurer. Rund 20 Prozent der Studenten leben in einer WG, genauso viele wohnen noch bei ihren Eltern oder allein. Etwas mehr als ein Fünftel aller Studenten wohnen mit ihren Partnern zusammen, und etwas weniger wohnen in Studentenheimen der Universitäten.

Natürlich gibt es auch hin und wieder Probleme, aber wir haben es bisher immer geschafft, uns zu einigen. Vielleicht hat dabei auch geholfen, dass wir drei uns schon kannten, bevor wir zusammengezogen sind. Aber viele Studenten ziehen auch mit Unbekannten in eine WG ein und hoffen dann, dass sie sich schon irgendwie mit den anderen verstehen werden. Das klappt aber nicht immer, und dann findet man zwei Monate nach Semesterbeginn Bekanntmachungen an der Uni: Tausche WG-Zimmer.

Der Artikel erschien in "Der Weg" 3/2006

 

 

Karte 7. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (539 Wörter; 2891 Zeichen) 3.5 Min.

Studium mit dem Computer

David, 23, studiert an der Universität Passau Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien. Diesmal schreibt er über die Technik, die in die Uni Einzug gehalten hat.

Ohne einen Computer kann man in Deutschland eigentlich gar nicht mehr studieren, denn auch an den Unis haben moderne Techniken Einzug gehalten. Die Anmeldungen zu den wichtigsten Prüfungen gehen nur noch über das Internet, und wenn einer die Prüfung bestanden hat, erfährt er das auch nur auf seiner persönlichen Homepage an der Uni.

Viel wichtiger ist aber, dass auch die Unterrichtsinhalte nur mit dem Computer zugänglich sind. An der Uni Passau hat jeder Raum einen Beamer, der die Powerpoint-Folien der Dozenten an die Wand strahlt. Sobald die Vorlesung zu Ende ist, fahre ich immer schnell nach Hause, und finde diese Unterlagen dann schon im Internet.

Dort kann ich dann auch meine Fragen an den Dozenten loswerden, die man in den großen Vorlesungen nur sehr schwer stellen kann. Meine Frage wird in einem Forum veröffentlicht, und der Dozent antwortet dann schriftlich auf die Frage, so dass alle anderen Studenten die Antwort auch lesen können.

Die Uni im Internet

Genau genommen müsste ich nicht einmal nach Hause fahren, denn mit einem Laptop kann man in vielen Räumen unserer Uni auch per Funk ins Internet gehen und dann E-Mails schreiben oder im Internet surfen, wenn die Vorlesungen zu langweilig werden. Oder doch wieder lernen. Wir haben zum Beispiel einen Russisch-Sprachkurs an der Uni, der nur im Internet angeboten wird. Man muss sich dort Texte anhören oder durchlesen, und danach in einer bestimmten Zeit einige Fragen dazu beantworten, am Ende gibt es sogar ein richtiges Zertifikat für die Teilnahme und eine Note.

In Bayern wird zurzeit sogar versucht, eine ganze Universität im Internet aufzubauen. Alle bayrischen Studenten können sich für Kurse der Virtuellen Hochschule Bayern anmelden und dann einzelne Vorlesungen nur im Internet besuchen. Allerdings ist dies noch in der Anfangsphase, und es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis daraus eine wirkliche Universität geworden ist.

Leben mit Plastikkarten

Wer aber keinen eigenen Computer zu Hause hat, kann auch einen an der Uni benutzen. Insgesamt gibt es an der Uni knapp 200 Computer, die jeder Student kostenlos benutzen kann, wenn die Uni geöffnet hat. Die Studenten an der Informatik-Fakultät haben es allerdings noch besser: Sie bekommen eine Magnetkarte, mit der sie auch nachts, wenn die Uni geschlossen hat, die Türen öffnen können und so die Computer benützen können.

Überhaupt wird das Leben an der Uni Passau von Plastikkarten bestimmt. Eine braucht man, um in der Mensa zu bezahlen, eine für die Drucker und eine für die öffentlichen Kopiergeräte, die überall herumstehen und von den Studenten wahnsinnig gerne genutzt werden. Häufig sieht man an den Kopierern Studenten stehen, die ganze Bücher mit Hunderten von Seiten kopieren, weil sie die Titel nicht aus der Bibliothek ausleihen können. Manche Studenten sagen schon im Scherz, dass der Hauptunterschied zwischen einem Studenten im ersten Semester und einem Studenten im zehnten Semester nicht darin besteht, wie viel er weiß, sondern in der Art, wie er mit dem Kopierer umgeht. Ein Student im ersten Semester kann nur einfache Kopien machen, einer im zehnten Semester kann zweiseitig kopieren und die Kopien automatisch sortieren und heften.

Der Artikel erschien in "Der Weg" 4/2006

 

Karte 8. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (372 Wörter; 2891 Zeichen) 2.48 Min.

Endlich Ferien

Liebe Weg - Leser,

unsere Reise in das Leben der deutschen Studenten geht weiter. Dieses Mal möchte ich euch über Freizeit und Ferien während des Studiums berichten.

Die Ferien an den meisten Universitäten sind nach dem Wintersemester ab Mitte Februar bis Mitte April und nach dem Sommersemester ab Ende Juli bis Mitte Oktober. Die überwiegende Mehrheit der Studenten arbeitet in den Ferien, um sich das Geld für das Studium zu verdienen. Nachdem in Deutschland Studiengebühren eingeführt worden sind, ist ein Nebenjob für Studenten fast ein Muss geworden.

Für die Freizeitgestaltung bieten Studentenwerk, Hochschulen und Stadtverwaltungen ein vielfältiges Programm an. Es werden interessante Seminare und Workshops empfohlen, wo man Fremdsprachen lernen kann, sich interkulturelle Kompetenzen aneignen kann, sich mit dem Bewerbungsverfahren um ein Praktikum oder eine Arbeitsstelle vertraut machen kann. Außerdem werden Koch-, Mal- und Tanzkurse sowie Theater- und Musikzirkel angeboten. Von Studenten selbst werden internationale Abende organisiert, wo man junge Leute aus anderen Länder und Kulturen kennenlernen kann. Für gute Stimmung sorgen nicht nur Studentenpartys sondern auch zahlreiche Kinos, Museen und Ausstellungen.

Neben der Möglichkeit, sich neue geistige Impulse zu holen, kann man sich auch körperlich fit halten. Dafür bieten Hochschul-Sporteinrichtungen Kurse an zum Schwimmen, Klettern, Inline-Skating, Schlittschuhlaufen, Aerobic, Volleyball, Basketball, Verteidigungskunst und vielem anderen. Außerdem lieben alle Studenten ihr Fahrrad. Vor den Unis und überall in den Städten stehen hunderte Fahrräder, die auf ihre Besitzer warten.

Und wer sich von der ganzen Vielfalt des Freizeitprogramms in der Stadt nicht angesprochen fühlt, der entscheidet sich für das Reisen. Mit speziellen Angeboten für Studenten von der Deutschen Bahn kommt man sehr günstig in die Berge zum Wandern, Klettern oder Skifahren. Äußerst schnell und preiswert gelangt man auch mit der Mitfahrgelegenheit[1] zu seinem Ausflugsziel, sei es eine Stadt innerhalb von Deutschland oder irgendwo in Europa. Diese Art des Reisens wird bei Studenten immer beliebter. Die Studenten übernachten vorzugsweise in Jugendherbergen oder mit dem Schlafsack bei Freunden oder Bekannten.

Also wenn ich euer Interesse geweckt habe, bewerbt euch doch um ein Stipendium für einen Sommerkurs, für ein Praktikum oder ein Auslandssemester. Wie das funktioniert und welche Förderungsmöglichkeit für Ausländer es in Deutschland gibt, schreibe ich in der nächsten Weg - Ausgabe.

Mit freundlichen Grüßen

Eure Svitlana

Der Artikel erschien in "Der Weg" 4/2008

 

Karte 9. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (359 Wörter; 2354 Zeichen) 2.39 Min.

 

Ausbildung: Wunschtraum und Wirklichkeit

Martin hat vor drei Jahren die Realschule mit einem Notendurchschnitt von 1,8 abgeschlossen. Seine Lieblingsfächer waren Mathematik, Physik und Geografie.

Jetzt macht er eine Ausbildung als Fahrzeugbauer. Er ist jetzt Auszubildender (Azubi) im 3. Lehrjahr und arbeitet in einer Autowerkstatt mit insgesamt 22 Beschäftigten. Er hilft bei Reparaturen und arbeitet auch schon selbstständig. Neben der praktischen Ausbildung im Betrieb besucht er zweimal in der Woche die Berufsschule. Außer berufsspezifischen Fächern stehen Mathematik, Deutsch und Informatik auf seinem Stundenplan. Die Zwischenprüfung hat er mit gutem Erfolg bestanden. Am Ende der 3-jährigen Ausbildung muss er eine theoretische und eine praktische Abschlussprüfung ablegen. Danach ist er Facharbeiter. Später möchte er gern eine Weiterbildung machen, um Flugzeugtechniker zu werden. Eigentlich wollte er Pilot werden. Das war sein Traum seit seiner Kindheit. Vor kurzem hat er in einer Zeitschrift folgende Anzeige gefunden:

Ausbildung zum Piloten
Faszinierende Aussichten
Die Deutsche Lufthansa AG sucht engagierte[2] und verantwortungsbewusste Abiturienten für die Ausbildung zum Piloten. Möchten Sie Ihren Traum vom Fliegen verwirklichen? Dann bereiten wir Sie in voll vorfinanzierten Lehrgängen auf einen faszinierenden Arbeitsplatz vor.
Die Lufthansa heißt Sie willkommen an Bord.
Die Voraussetzungen: Alter 19-27 Jahre
allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife
Deutsch und Englisch in Wort und Schrift
gutes Sehvermögen
Größe zwischen 1,65 und 1,95 m
körperliche Fitness
Staatsangehörigkeit eines EU-Landes oder eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland
Disziplin, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit.
Die Lufthansa ist eine der bedeutendsten Fluggesellschaften im internationalen Luftverkehr. Das Engagement, das Können und die Servicebereitschaft von über 30.000 Mitarbeitern/innen sind unsere größten Stärken.

Jobprobleme für junge Akademiker

In den letzten Jahren gab es mehr als doppelt so viele Studenten an deutschen Universitäten wie vor 20 Jahren. Die Situation für Berufsanfänger mit Hochschulabschluss hat sich stark verändert: Immer weniger Akademiker finden direkt nach dem Studium eine passende Dauerstelle. Die meisten bekommen zunächst nur einen Arbeitsvertrag für eine begrenzte Zeit von ein bis zwei Jahren. Viele Unternehmen testen sogar Universitätsabsolventen in vorbereitenden Kursen oder Praktika und können sich so die besten Bewerber aussuchen. Die Kursleiter sehen das so: Wir wollen die Berufschancen der Akademiker verbessern, denn die meisten Firmen stellen lieber solche Berufsanfänger ein, die sich in der Praxis schon bewährt haben.

 

Karte 10. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (781 Wörter; 4039 Zeichen) 5.2 Min.

Den Wolf umarmen

Die Schriftstellerin Luise Rinser erinnert sich in ihrer Autobiografie: "Den Wolf umarmen" (Fischer Verlag, 1984) an ihre erste Stelle als Lehrerin:

Mitten im Winter 1932 auf 1933 kam ein Schreiben der Regierung: der Auftrag, in dem Dorf Großkarolinenfeld bei Rosenheim die Aushilfe für eine erkrankte Lehrerin zu übernehmen. Zum ersten Mal wirklich allein mit einer Klasse. Zum ersten Mal verantwortlich anwenden, was ich gelesen und gelernt hatte. Endlich eine handfeste Arbeit, endlich gebraucht werden. Der erste Morgen: der Lärm von 70 Kindern, den drei unteren Jahrgängen, zusammen in einem Schulzimmer. Ich gehe ans Pult. Die Kinder nehmen keine Notiz von mir. Die Mädchen schwätzen, und die Buben prügeln sich. Eine merkwürdig erbitterte Prügelei. Ich höre Schreie: Du Sozi! Du Roter! Du verdammter Nazi! Aber das sind doch Kinder! Das kann doch nicht sein, das ist ein Alptraum. Es ist keiner: Die Kinder prügeln sich, weil die Väter es tun. Es ist der Winter vor der Machtergreifung Hitlers. Ein Teil der Väter sind Kommunisten, ein anderer Sozialdemokraten, und einige sind schon Nazis. Ich habe das gesamte deutsche Inferno im Kleinen vor mir in der Klasse. Ich schlage mit einem der drei vor mir liegenden Rohrstöcke auf das Pult. Keine Reaktion. Ich habe eine Eingebung: Ich hole mir aus dem Knäuel der Buben einen heraus und zeige ihm den Rohrstock. Er versteckt seine Hände hinter dem Rücken: Seine Erfahrung sagt ihm, dass er jetzt geschlagen wird. Ich sage: Nimm den Stock! Er begreift nicht. Ich rufe einen anderen. Da, nimm den Stock!

Er nimmt ihn ängstlich, als sei es eine Schlange, und hält ihn ratlos weit von sich. Ich sage: Zerbrich ihn! Er hält das für eine Versuchung, einen üblen Trick. Die Kinder werden allmählich aufmerksam und still. Was geht denn da vor sich, das kann doch nicht geglaubt werden! Einer der Buben wagt das Ungeheuerliche: Er zerbricht den Stock, das Symbol der Lehrerautorität. Wirf ihn in den Ofen! Und den zweiten und dritten auch gleich! Die Rohrstöcke brennen im großen schwarzen Eisenofen.

So, sage ich, jetzt brauchen wir etwas so Hässliches nicht mehr. Ich werde euch nicht schlagen müssen, weil ihr gern in der Schule sein und gern lernen werdet.

70 Kinder zwischen 6 und 8 Jahren, von einer lange schon lungenkranken und müden Lehrerin schlecht unterrichtet, von den Eltern schlecht erzogen, in die wüsten Wirbel der politischen Kämpfe einbezogen - wie sollte ich da arbeiten?

Am Zweiten 1933 kann ich dem Dr. Stein berichten: Mir geht es sehr gut. In meiner Schule wächst nun mit Macht das Neue - eine gelöste, freie kindliche Gemeinschaft.

Heute kam ich in der Frühe in die Schule, da saß bereits eine Gruppe still und versunken beisammen und sang ein Lied, zweistimmig sangen sie Dann kamen immer mehr Kinder und sangen mit, und schließlich sangen alle und schauten sich an und hatten sich an den Händen gefasst. Die Gemeinschaft ist geboren! Und dann die Arbeit. Die Gruppen arbeiten tatsächlich schon ganz ohne mich, ohne dass ich Aufgaben zu stellen brauche, und es geht auch schon viel stiller zu (nicht immer zwar - wenn um Probleme gerungen wird, wird es sehr lebhaft). Und das Seltsame: Mir liegt doch alles nur am Erzieherischen und - ich erreiche (nur nebenbei) zugleich das Unterrichtliche. Alle kommen sehr schön voran, im Rechnen bin ich geradezu verblüfft. Das kommt von der Selbsthilfe: Die Kinder erklären sich gegenseitig viel besser, als ich es kann. Ich weiß ja nicht, wo es am Verständnis fehlt, ich kenne den springenden Punkt oft nicht, aber die Kinder kennen ihn. Und es kommt der Unterrichtserfolg auch von der absoluten Selbstständigkeit, zu der ich sie erziehe.

Die Kinder arbeiten mit großer Freude. Sie rechneten eine ganze Stunde lang, hatten die Wandtafel hinten und vorn ganz klein beschrieben. Sie hatten es so gemacht: Jedes musste eine Rechnung vorrechnen, so dass alle drankamen, das ging ganz still vor sich. Es waren schwierige Rechnungen. Dann riefen sie mich freudestrahlend und sagten: "Jetzt haben wir`s geschafft, schauen Sie - wie wir schwitzen!" Und richtig standen ihnen trotz der offenen Fenster die Schweißtropfen auf der Stirn. Sie waren überglücklich, sie hatten ein Werk getan. Gestern sagte ich meinen Schülerinnen (?), dass ich nun leider bald wieder fortgehen müsse, da die Lehrerin zurückkomme. Da sagten sie: "Nein!", bloß: "Nein!" Und dann ein Sturm: "Jetzt wo wir richtig arbeiten können, wo wir fein miteinander auskommen, jetzt wo es so schön ist." Eine Woche später kam die genesene Lehrerin wieder. Ich übergab ihr die verwandelte Klasse.

Man erzählte mir, was sie sagte: "So, die Zeit der Experimente ist vorbei, jetzt weht wieder ein anderer Wind." Mir blieben aus jener Zeit große Erfahrungen und einige Kinderzeichnungen und Gedichte.

Der Artikel erschien in "Der Weg" 4/2004

 

Karte 11. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (500 Wörter; 2772 Zeichen) 3.35 Min.

 

Manchmal wünscht man sich drei Köpfe

Stress und Angst vor Prüfungen wer kennt das nicht? Leider gehören Prüfungen nun einmal zum Lernen dazu, aber mit etwas Strategie und unseren Tipps kann das Ergebnis besser ausfallen. Dabei immer zuerst den Kopf einschalten!

Prüfungen werden nicht dann entschieden, wenn sie abgenommen werden, sondern vorher - jedenfalls zu 90%. Nur ganz selten fällt eine Prüfung besser aus, als ihre Vorbereitungen hätten erwarten lassen. Die Qualität der Vorbereitung kann man nicht einfach an den Arbeitsstunden messen. Sechs Wochen lernen können zum Fenster hinausgeworfen sein, wenn man es ungeschickt anstellt, und ein oder zwei Stunden können genügen, wenn man das Richtige tut. Voraussetzung ist, dass man das Köpfchen gebraucht - und zwar rechtzeitig.

Damit sind wir schon beim Ersten, was man beachten muss: rechtzeitig anfangen. Je früher man anfängt, desto besser. Natürlich soll man nicht übertreiben, aber die Gefahr ist sicher gering; normalerweise fängt man viel zu spät an. Am Anfang der Vorbereitung stehen vier Fragen:

Was wird in der Prüfung verlangt?
Was kann ich davon bereits?
Welches Wissen fehlt mir also noch?
Was will und kann ich davon noch lernen?

Hat man sich das ohne Illusionen, aber auch ohne falschen Pessimismus, gefragt, dann versucht man, möglichst objektiv zu schätzen, wie lange man für das Lernen braucht. Und die dabei erhaltene Zeit verdoppelt man dann. Warum verdoppeln? Ganz einfach. Man unterschätzt den Arbeitsaufwand stets erheblich. Außerdem braucht man unbedingt eine Sicherheitsreserve, weil ja bekanntlich immer etwas dazwischen kommt. Zudem soll man vor Prüfungen nicht im höchsten Tempo lernen - womöglich 11 Stunden täglich -, denn das ruiniert die Nerven so, dass man sein Wissen nachher gar nicht mehr anbringen kann. Und schließlich muss man mit dem Lernen nicht nur rechtzeitig anfangen, sondern auch das Andere tun: rechtzeitig aufhören!

Das Hervorholen von Wissen wird nämlich gestört durch Lernprozesse, die unmittelbar vor der Prüfung stattgefunden haben. Und solche Störungen können ganz erheblich sein. Lernt man z.B. fünf Minuten vor einer Prüfung noch etwas ganz Neues - oder versucht es wenigstens -, so kann es durchaus vorkommen, dass man danach in der Prüfung praktisch nichts mehr weiß von dem Stoff, obwohl man ihn schon beherrscht hatte. Das Gehirn ist dann nämlich mit dem Verdauen des zuletzt Gelernten völlig ausgelastet.

Deshalb gilt die eiserne Regel: Eine Stunde vor der Prüfung wird kein Buch mehr angerührt! Je umfangreicher das verlangte Wissen ist, desto früher sollte man mit dem Lernen aufhören. Dieses Aufhören verlangt natürlich eine gewisse Selbstdisziplin, denn kurz vor der Prüfung fallen einem meist noch so viele Dinge ein, die man wissen müsste ! Aber so entsteht Prüfungsstress, der meist nur schadet! Stattdessen sollte man sich vor der Prüfung darauf konzentrieren, in welcher Form geprüft wird, welche Hilfsmittel benützt werden dürfen und wie viel Zeit zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung steht.

Fragen: Welche Aussagen des Textes können Sie aus Erfahrung bestätigen?
Vergleichen Sie die Ratschläge im Text mit Ihren eigenen Regeln!
Hatten Sie schon einmal Prüfungsangst? Was haben Sie dagegen getan?

Der Artikel erschien in "Der Weg" 2/2005

 

 

Karte 12. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (681 Wörter; 3998 Zeichen) 4.5 Min.

Warum ich in Deutschland studiere

Sieben von 250000: Internationale Studentinnen und Studenten erzählen von ihren Erfahrungen am Studienstandort Deutschland, davon, was ihnen gefällt, was ihnen Schwierigkeiten bereitet hat.

Asmaa
32 Jahre, aus Ägypten, Studentin der Volkswirtschaftslehre: Zum ersten Mal bin ich nach Berlin gekommen, um Deutsch zu lernen. Das hat einfach Spaß gemacht. Aber der Anfang an der Humboldt-Uni war hart. Ich bin sehr gut in Mathe, trotzdem fehlten mir einige Grundlagen. Mir hat dann ein Professor seine Hilfe angeboten, später habe ich viel in Gruppen gearbeitet und dabei nette Leute kennen gelernt. Letzten Endes habe ich durch die Startschwierigkeiten aber viel an Selbstbewusstsein gewonnen. Jetzt stehe ich kurz vor dem Abschluss.

Tiina
22 Jahre, aus Finnland, Psychologiestudentin: Mein erster Eindruck war: Welch eine Bürokratie! Aber ich habe einen Orientierungskurs mitgemacht, den das International Office der Uni anbietet. Die Tipps haben mir sehr geholfen. Ansonsten war es kein Kulturschock, nach Deutschland zu kommen. Nur die Leute sind in München sehr viel freundlicher im Vergleich zu Helsinki! An der LMU werde ich ein Jahr lang bleiben. Was das Studium betrifft: Es finden hier sehr viel mehr Diskussionen statt und die Veranstaltungen sind interaktiver. Kontakt zu finden war übrigens gar nicht schwer, in unserem Studentenwohnheim finden ständig Partys statt.

Eric Clement
22 Jahre, aus Indien, Student der Molekularbiologie: Ich wollte an eine Universität, die mir ein breites Grundlagenwissen vermittelt. Und in Heidelberg habe ich die richtige Hochschule gefunden. Die Ausbildung bereitet mich und meine Kommilitonen gut auf den internationalen Arbeitsmarkt vor. Aber nicht nur die Universität gefällt mir. Das Leben in Deutschland ist in vielem sehr angenehm: Es gibt viel Kultur und schöne historische Städte. Freunde habe ich auch schnell gefunden ich jobbe in der Bar unseres Studentenwohnheims."

Indradeo
30 Jahre, aus Mauritius, Medizinstudent: Auf Mauritius kann man nicht Medizin studieren, deshalb musste ich ins Ausland. Viele gehen nach England, aber die Studiengebühren sind extrem hoch. In Deutschland zahlen wir jetzt zwar auch 500 Euro pro Semester, aber das ist schon in Ordnung. Nach einem Praktikum in Heidelberg bin ich gezielt nach München gegangen. Jetzt kommt das praktische Jahr: Chirurgie absolviere ich hier am Klinikum Großhadern, innere Medizin in Harvard und Neurologie in Newcastle. Die Münchner kooperieren mit diesen Unis, die Betreuung ist super.

Aleksandra
23 Jahre, aus Polen, Master-Studentin Molecular and Cellular Biology: Mir fiel die Entscheidung für Deutschland leicht: So einen Studiengang, wie ihn die Universität Heidelberg bietet, gibt es nur selten. Damit habe ich sehr gute Chancen. Die Sprache war auch kein Problem: Gelehrt wird in Englisch, die meisten Studenten sind wie ich Ausländer, darum reden wir auch untereinander Englisch. Zuerst habe ich in Italien studiert. Aber in Deutschland sind die Universitäten organisierter und die Menschen offener. Nach Polen möchte ich nach meinem Abschluss im Sommer nicht unbedingt zurück. Am liebsten würde ich hier in Deutschland auch arbeiten."

Ahmad
28 Jahre, aus Palästina, Mikrobiologe: Berlin ist eine crazy City (verrückte Stadt)! Alles ist voller Leben. Ich habe von Anfang an intensiv Deutsch gepaukt, sonst lernt man eine Stadt nicht kennen. Ich arbeite im Unikrankenhaus Charité und werde in drei Jahren mit meiner Promotion fertig sein. Die Kollegen in unserer Gruppe kommen aus 20 Nationen. Und ich lerne hier molekulare Techniken, die wir in Palästina nicht haben. Mein Wissen möchte ich später gern als Dozent in meiner Heimat weitergeben. Mit einem deutschen Abschluss habe ich sehr gute Perspektiven.

Nahid
25 Jahre, aus Bangladesch, Maschinenbau-Studentin: Schon in Bangladesch habe ich drei Jahre Informatik studiert. Darum wollte ich ursprünglich auch nur für kurze Zeit als Austauschstudentin nach Deutschland gehen. Aber dann habe ich es mir anders überlegt und an der Technischen Universität Darmstadt den Bachelor-Studiengang, Computational Mechanical and Process Engineering begonnen. Die Entscheidung habe ich bisher nicht bereut. Die Universität ist klasse. Kein Wunder, dass sie international so einen guten Ruf hat. Aber es wird auch einiges verlangt. Obwohl ich schon zu Hause am Goethe-Institut ein Jahr lang Deutsch gelernt hatte, habe ich hier weitere Kurse besucht. All die technischen Fachbegriffe zum Beispiel kannte ich nicht auf Deutsch. Wahrscheinlich werde ich jetzt sogar noch länger bleiben und einen Master-Abschluss ablegen."

Deutschland magazine www.magazine-deutschland.de

 

 

Karte 13. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (787 Wörter; 5495 Zeichen) 5,2 Min.

Bildung für die Welt von morgen - Zahlen und Fakten

Exzellenzinitiative, neue Studienfächer und immer mehr Bachelor- und Masterstudiengänge: Eine Übersicht über die deutsche Hochschullandschaft

Einheit von Forschung und Lehre lautet das Prinzip, nach dem die deutschen Hochschulen aufgebaut sind. Wissenschaftliche Spitzenforschung geht Hand in Hand mit den Lehrveranstaltungen für die Studierenden.

Die wissenschaftliche Exzellenz der deutschen Universitäten und Fachhochschulen überzeugt immer mehr Studenten aus aller Welt. Von den zurzeit rund 1,98 Millionen an deutschen Hochschulen immatrikulierten Studenten kommen fast 250000 aus dem Ausland fast 100000 Studentinnen und Studenten mehr als vor zehn Jahren. Allein im Studienjahr 2004/2005 stieg die Zahl der in Deutschland studierenden US-Amerikaner um zehn Prozent. Vor allem bei Studierenden aus China, Bulgarien, Polen und Russland ist ein deutscher Studienplatz begehrt. Aber auch deutsche Studierende werden immer mobiler: Etwa 69000 Deutsche studieren in einem anderen Land.

Im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe liegt Deutschland im Spitzenfeld. Ob in einer Großstadt oder lieber im Grünen, ob traditionsreich oder modern: Kaum ein anderes europäisches Land verfügt über solch eine vielfältige Hochschullandschaft. 376 Universitäten, Fachhochschulen, Kunsthochschulen, Pädagogische sowie Theologische Hochschulen und Verwaltungsfachhochschulen bieten ein immenses Angebot an Fächern und Studiengängen. Anfang 2007 verzeichnet der von der Hochschulrektorenkonferenz herausgegebene Hochschulkompass 8865 Studiengänge, die zu einem ersten Hochschulabschluss führen, und 2807 weiterführende Studienmöglichkeiten. Ob Medizin, Europa-Studien, Automobildesign, Wirtschaftswissenschaften oder Computervisualistik die akademischen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Und sollte ein Fach tatsächlich in Deutschland nicht angeboten werden, eröffnen über 18000 internationale Kooperationen mit fast 4000 ausländischen Hochschulen in 140 Staaten weitere Möglichkeiten.

23000 Professorinnen und Professoren geben in Hörsälen und Seminarräumen ihr Wissen an die Studierenden weiter. An privaten Hochschulen lehren allerdings die wenigsten. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Ländern spielen die privaten Bildungseinrichtungen in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Fast alle Studierenden sind an öffentlichen Universitäten oder Fachhochschulen eingeschrieben, die unter staatlicher Aufsicht stehen und in der Regel für jeden offen sind, der Abitur oder einen vergleichbaren Schulabschluss besitzt.

In den Vorlesungsverzeichnissen tauchen aber nicht nur immer wieder neue Studiengänge auf. Auch bei den Abschlüssen verändert sich die deutsche Bildungslandschaft[3] grundlegend. Im Zuge des Bologna-Prozesses ersetzen die Hochschulen bis 2010 ihre Magister- und Diplomstudiengänge durch solche mit Bachelor- und Masterabschluss. Fast die Hälfte aller Studiengänge an den deutschen Hochschulen sind bereits umgestellt. Die Abschlüsse der Studierenden sind so einfacher international vergleichbar. Auch die Universitäten selbst stellen sich dem Wettbewerb. 1,9 Milliarden Euro stellen der Bund und die einzelnen Länder für die laufende Exzellenzinitiative zur Verfügung. Geld, mit dem Graduiertenschulen für den Forschernachwuchs, Exzellenzcluster für die Spitzenforschung und die Forschungsprofile von bis zu zehn ausgewählten Elite-Universitäten gefördert werden.

Hochschultypen nach Maß

Fachhochschule, Technische Hochschule, Universität, Berufsakademie: Das deutsche Hochschulsystem hat viele Seiten, viele verschiedene Hochschultypen das verwirrt vielleicht auf den ersten Blick, bedeutet aber auch: Die große Vielfalt bietet die bestmögliche Studienwahl. Wer sehr viel Wert auf Praxisnähe legt, ist an einer Fachhochschule gut aufgehoben, wen es in die eher theoriebezogene Forschung zieht, wählt eine Universität.

Universität

Universitäten sind die klassische Form der Hochschule. Die 102 deutschen Unis verknüpfen Forschung und Lehre eng miteinander. Die meisten von ihnen bieten das gesamte Fächerspektrum an. Besonders stark technisch orientierte Universitäten bezeichnen sich als Technische Universität (TU) oder Technische Hochschule (TH). Gegenüber den anwendungsorientierten Fachhochschulen legen sie größeren Wert auf Grundlagenforschung.

Fachhochschule

Ausbildung für Praktiker: Die 170 deutschen Fachhochschulen (FH) verstehen sich als Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Sie stehen für hohen Praxisbezug und eine starke Anbindung an die Arbeitswelt, die Schwerpunkte liegen auf Technik, Wirtschaft, Gestaltung und Sozialwesen. Ein Medizin- oder Jurastudium oder eine Promotion kann man an einer FH dagegen nicht absolvieren.





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