1. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie eine Entwicklung1 aus einem physikalischen Laboratorium sehr schnell in der Praxis Anwendung findet. Als Beispiel kann man den Transistor, die Röntgenröhre, den Kernreaktor oder den Laser anführen. In dieser Reihe hält der Laser sicher den Rekord in der Vielfalt der Anwendungen. Der Laserstrahl ist Messinstrument für kosmische Entfernungen, Skalpell des Chirurgen, Leitstrahl für den Bau von U-Bahntunneln und für die Landung von Flugzeugen; er zeichnet Fernsehbilder, schweißt, schneidet und perforiert.
2. Viele dieser Anwendungen erfordern keine große Leistung des Laserstrahls. So, zum Beispiel, für die Bearbeitung kleinster Teile in der Uhrenindustrie oder in der Elektronik genügen oft Leistungen von einigen Watt.
3. Das Schaffen leistungsstarken Laser erweiterte nicht die bereits in der Praxis vorhandenen Anwendungsgebiete, sondern erschloss auch prinzipiell ganz neue Möglichkeiten.
4. Die im Laserstrahl geschaffene Temperatur kann 80 Millionen Kelvin2 übersteigen und ist für die Erwärmung bis zu extrem hohen Temperaturen geeignet. Geringe Stoffmengen können so schon heute auf mehrere Millionen Kelvin erhitzt werden, was besonders für gesteuerte Kernfusion von Interesse ist.
5. Die hohe Dichte des fokussierten Laserstrahls gibt die Möglichkeit, ihn statt einiger traditioneller Bearbeitungstechnologien in der Produktion anzuwenden, wobei ein hoher Nutzen erzielt wird. In Russland ist in einem Kraftfahrzeugwerk ein Laser von 5 kW Leistung eingesetzt. Er schweißt 20 mm dicke Stahlplatten fünfzig mal schneller als das gewöhnliche Schweißgerät und verbraucht dazu 60 Prozent weniger Elektroenergie. Der Laserstrahl schneidet bereits Stahl bis zu 40 mm und bearbeitet harte keramische Werkstoffe für Gasturbinentriebwerke schneller als ein Diamantwerkzeug.
6. Laser eröffnet die Möglichkeit, Energie über große Entfernungen „drahtlos“ zu übertragen. Die ersten Experimente, die den Weg in dieser Richtung eröffnen, waren Versuche zur Laserortung des Mondes. Zunächst konnte die Entfernung auf 150 km genau bestimmt werden. Später wurde im Laboratorium von Professor Bassow eine Apparatur entwickelt, die die Messfehler auf +/- 15 m verringerte. Heute wird die Präzision solcher Messungen noch höher, auf 2 bis 3 cm genau können wir nun die Entfernung des Mondes bestimmen.
7. Die Anstrengungen der Wissenschaftler und Ingenieure, die sich mit der Entwicklung und Anwendung von leistungsstarken Lasern befassen, sind auf die Anwendung der Laserstrahlen zu friedlichen Zwecken gerichtet.