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Stil des öffentlichen Verkehrs




Soziale Funktion: Ermöglichung der offiziellen Verständigung zwischen den öffentlichen Behörden, Organisationen und Bevölkerung.

Fleischer und Michel: Funktionaler Stiltyp der Direktive.

Dieser Stil ist in Amtdokumenten, offiziellen Mitteilungen, Vorträgen, Gesetzbüchern usw. verkörpert.

Erscheinungsformen: - schriftlich-monologisch (Dokumente, Akte, Protokole)

- mündlich-monologisch (Rede von Amtspersonen)

- mündlich-polilogisch (Diskussion)

Alles ist literarisch genormt, auch beim mündlichen Verständigungsweg – keine umgangssprachliche Auflockerung.

Stilzüge: Sachlichkeit (der Verkehr im öffentlichen Bereich ist sachbezogen)

Förmlichkeit (nach Standard zusammengestellt)

Fehlen von Individualität

Unpersönlichkeit (inpersönliche Konstruktionen)

Fehlen von Emotionalität

Präzision (Streben nach Verdeutlichung)

Eindeutigkeit

leichte Fassbarkeit

Sprachlich-stilistische Besonderheiten:

Lexik – funktinalgefärbte Lexik, spezielle sachliche Bezeichnungen (Termini, Formulierungen, Fachausdrücke)

Morphologie – zusammengesetzte Substantive, abstrakte substantivische Wörter auf –ung, substantivische Infinitive, Pronominaladverbien, Passivkonstruktionen, Partizipialgruppen, Imperativformen.

Syntax – der Struktur nach: 4gliedrige einfache Sätze mehr als zusammengesetzte Sätze (Satzgefüge), der kommunikativen Typ nach: Aussagesätze, Imperativsätze und Fragesätze kommen vor.

 

 


 

Stil der Wissenschaft und Technik

Soziale Funktion: Ermittlung von Erkenntnissen (Formulierung von Gesetzen, Beweisen der Tatsachen usw.)

Stilzüge: Logik, Klarheit, Sachbezogenheit, Fehlen von emotioneller Expressivität, Objektivität.

Neben der Logik existiert noch die Abstraktion.

Linguistische Spezifik:

Lexik – Termini, Fremdwörter, spezielle Realienbezeichnungen.

Morphologie – zusammengesetzte Substantive, Substantive auf –ung (abstrakte), substantivische Infinitive, Passivsätze, Streckformen.

Syntax - einfache viergliedrige Sätze, eine große Zahl von zusammengesetzten Sätzen, dem kommunikativen Typ nach: Aussagesätze, Ausrufe- und Fragesätze erscheinen hier sehr selten; der Semantik des Verbs nach: Vorgangssatz.

 


 

Stil der Presse und Publizistik

Soziale Funktion: Informieren und Propaganda (informiert über Ereignisse in der Welt), auch Aufmerksamkeit zu ziehen, den Leser zu beeinflüssen und zu erziehen.

Textsorten: Leitartikel, Bericht, Kommentar, Nachricht, Meldung, literarische Stücke.

Stilzüge: eine ideologisch-politische Orientierung, Aktualität der Thematik, der unmittelbare Appell zu dem Leser, Streben nach Objektivität, Knappheit, Kompression.

Die Persönlichkeit eines Berichterstatters, einer politischen Figur wird dabei auch ins Spiel gebracht.

Linguistische Spezifik:

Lexik – viele reale Bezeichnungen, gesellschaftlich-politische Termini, viele Fremdwörter (hauptsächlich Internationalismen), emotional-gefärbte Wörter.

Morphologie – das Vorhandensein vieler Substantive, die oft als substantivische Gruppen, Ketten von Genitivattributen, Aufzählungen.

Syntax – variierte Wortfolge, Ellipse; alle Arten der Sätze der Struktur nach und dem kommunikativen Typ nach.

Mittel der Bildkraft: Wortspiel, Wörter mit polysemantischen Bedeutung.

 


 

Stil der Alltagsrede.

Soziale Funktion: Gestaltung des alltäglichen Sprachverkehrs in der nichtoffiziellen Sphäre. Vorwiegend mündlich. Für den alltäglichen Sprachverkehrs ist unmittelbare Kontakt unter Kommunikanten charakteristisch.

Stilzüge: Konkretheit, eine bestimmte Nachlässigkeit, Ungezwungenheit der Sprechweise, dynamischer Verlauf, emotionale Expressivität.

Linguistische Spezifik:

Lexik – zahlreiche Wörter und Wendungen aus unteren Sprachschichten, Mundartwörter, Lieblings- und Modewörter, Schimpf- und Groblexik, seltener Gebrauch von Fremdwörter, wenig abstrakte Substantive, Flickwörter (Modalwörter), Partikel (ja, doch, nun), viele Adverbien (hin, her), Schwammwörter (Wörter ohne irgendwelche konkrete Bedeutung – nett, großartig). Im Allgemeinen bevorzugt man Wörter, die in ihrer Struktur konkret, einfach sind.

Morphologie – relativ seltener Gebrauch von Passivsätzen, eigenartig ist die Verwendung von Verbalzeitformen, grammatische Regeln werden gebrochen, viele Pronomen.

Syntax – Bevorzug der Parataxe im Vergleich zu der Hypotaxe, allgemeine Tendenz zur Auflockerung von Satzbaus, dem kommunikativen Typ nach: kurze Aussagesätze, Fragesätze, Ausrufesätze, Aufforderungssätze als Merkmal der Expressivität.

Bildkraft der Rede – unzählige bewertende Epitheta, bildhafte Vergleiche, Hyperbeln, Metaphern, Idiome und Sprichwörter.

 


 





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