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Sven nimmt die Brille ab und schiebt die Zeitung beiseite. Es scheint ihm Freude zu machen, dass Thesi nach seiner Arbeit fragt.




 

343. Deine Sekretärin sagte mir heute am Telefon, dass du eine Konferenz wegen Bombenunterständen ( , )

Es sind hauptsächlich Luftschutzkeller ( , ; der Luftschutzkeller; der Luftschutz ). Ich richte sie in den großen Schulen und in ein paar anderen Gebäuden ein, und du kannst dir denken ( , ; das Gebäude) Sven erzählt von Luftschutzkellern ( ). Also deshalb hat er so viel zu tun, denkt Thesi, es sind Unterstände und nicht Kriegsgewinnlervillen (, , , , , ). Heute Abend hat sie weniger Angst vor dem Krieg als sonst ( , ). Vielleicht, weil sie bei Sven ist (, ). Im Krieg muss man wissen, wohin man gehört, denkt sie und erschrickt ( , = , / /).

 

343. Deine Sekretärin sagte mir heute am Telefon, dass du eine Konferenz wegen Bombenunterständen

Es sind hauptsächlich Luftschutzkeller. Ich richte sie in den großen Schulen und in ein paar anderen Gebäuden ein, und du kannst dir denken Sven erzählt von Luftschutzkellern. Also deshalb hat er so viel zu tun, denkt Thesi, es sind Unterstände und nicht Kriegsgewinnlervillen. Heute Abend hat sie weniger Angst vor dem Krieg als sonst. Vielleicht, weil sie bei Sven ist. Im Krieg muss man wissen, wohin man gehört, denkt sie und erschrickt.

 

344. Ich habe schon in den letzten Tagen vor Kriegsausbruch mit dieser Arbeit begonnen ( ), sagt Sven, aber Karen hat gar nicht verstanden, wie traurig es ist, Luftschutzkeller zu bauen ( , , ). Man denkt daran, dass reizende Landhäuser einstürzen werden und dass man eigentlich Kirchen und Rathäuser bauen wollte ( , , , ). Sie ist bei dem Gedanken an Krieg nicht verrückt geworden, sie kann sich so wenig vorstellen ( , : ).

Sven spricht eigentlich nicht zu Thesi (, ). Zumindest schaut er sie nicht an ( , ). Er nimmt noch ein paar Löffel Creme ( ).

Karen ist doch so jung, erst neunzehn ( , ). Ein Neuling (; der Neuling)..., lächelt Thesi ( ).

Guter Ausdruck ein Neuling ( ), nickt Sven ( ).

 

344. Ich habe schon in den letzten Tagen vor Kriegsausbruch mit dieser Arbeit begonnen, sagt Sven, aber Karen hat gar nicht verstanden, wie traurig es ist, Luftschutzkeller zu bauen. Man denkt daran, dass reizende Landhäuser einstürzen werden und dass man eigentlich Kirchen und Rathäuser bauen wollte. Sie ist bei dem Gedanken an Krieg nicht verrückt geworden, sie kann sich so wenig vorstellen.

Sven spricht eigentlich nicht zu Thesi. Zumindest schaut er sie nicht an. Er nimmt noch ein paar Löffel Creme.

Karen ist doch so jung, erst neunzehn. Ein Neuling..., lächelt Thesi. Guter Ausdruck ein Neuling, nickt Sven.

 

345. Ich war auch einmal ein Neuling ( - ), erzählt Thesi ( ). Sie liegt flach da, verschränkt die Hände unterm Kopf und balanciert auf den Knien den Teller ( , , ). Nur über Krieg hab' ich zufällig etwas gewusst ( - ). Wir Kriegskinder vergessen langsam, es gibt da ein paar Erinnerungen, die man uns eingebrannt hat, Papierschuhsohlen und Frostbeulen an den Füßen, weißt du (, , , , / /, , ; die Frostbeule). Und Fliegeralarm und keinen Vater, nur einen Soldaten mit Heldentod ( , ; der Alárm , ). Aber im übrigen war ich doch auch ein Neuling ( ). Ich hab' mir die Ehe als schrecklich schönen und ernsthaften Flirt vorgestellt, man ist immer verliebt und ich sag' dir, ich war ein Anfänger ( , , ; der Flirt; der Anfänger)!

Marie tritt ins Zimmer, räumt ab und stellt eine Mokkakanne und Tässchen auf den Tisch ( , / / ; die Mokkakanne; abräumen; die Tasse). Ich würde nie einen Neuling heiraten ( )..., fügt Thesi noch hinzu ( ; hinzufügen).

 

345. Ich war auch einmal ein Neuling, erzählt Thesi. Sie liegt flach da, verschränkt die Hände unterm Kopf und balanciert auf den Knien den Teller. Nur über Krieg hab' ich zufällig etwas gewusst. Wir Kriegskinder vergessen langsam, es gibt da ein paar Erinnerungen, die man uns eingebrannt hat, Papierschuhsohlen und Frostbeulen an den Füßen, weißt du. Und Fliegeralarm und keinen Vater, nur einen Soldaten mit Heldentod. Aber im übrigen war ich doch auch ein Neuling. Ich hab' mir die Ehe als schrecklich schönen und ernsthaften Flirt vorgestellt, man ist immer verliebt und ich sag' dir, ich war ein Anfänger!

Marie tritt ins Zimmer, räumt ab und stellt eine Mokkakanne und Tässchen auf den Tisch. Ich würde nie einen Neuling heiraten..., fügt Thesi noch hinzu.

 

346. Marie geht wieder, Sven schenkt Kaffee ein und reicht Thesi eine Tasse ( , ). Thesi stürzt sich auf den Mokka, sie möchte gern ganz wach sein ( , ). Ich rede zu viel, denkt sie, ich rede dummes Zeug, nachher wird mir alles Leid tun ( , , , ). Es ist so schön bei Sven, mein Herz ist auf einmal weit offen ( , ). Sven löscht die Deckenbeleuchtung aus und lässt nur die kleine Stehlampe in der Zimmerecke brennen ( ). Die Stehlampe hat einen bunten Schirm und wirft rötliche Lichtflecken ins Zimmer ( , ; der Schirm). Es ist riesig gemütlich ( ).

 

346. Marie geht wieder, Sven schenkt Kaffee ein und reicht Thesi eine Tasse. Thesi stürzt sich auf den Mokka, sie möchte gern ganz wach sein. Ich rede zu viel, denkt sie, ich rede dummes Zeug, nachher wird mir alles Leid tun. Es ist so schön bei Sven, mein Herz ist auf einmal weit offen.

Sven löscht die Deckenbeleuchtung aus und lässt nur die kleine Stehlampe in der Zimmerecke brennen. Die Stehlampe hat einen bunten Schirm und wirft rötliche Lichtflecken ins Zimmer. Es ist riesig gemütlich.

 

347. Sven zieht einen Sessel an Thesis Bett ( ): Erinnerst du dich an den Abend, an dem ich zu dir gekommen bin, Thesi ( , , )? Am Nachmittag vorher sprach ich mit Karen über den Krieg ( ). Und sie wollte nichts darüber hören, sie wollte das genaue Programm für die Hochzeitsreise zusammenstellen ( , ; das Prográmm). Karen sagt, dass wir in einem neutralen Land leben und dass uns das Ganze vorderhand nicht angeht ( , // ; neutrál). Wir kämpfen doch nicht mit, sagt Karen und ( , )

Du baust Luftschutzkeller für Kinder, und du hast bestimmt auch eine Meinung über diesen Krieg ( , ). Im Krieg sind wir doch alle Soldaten ( ). Du bist Bürger eines neutralen Staates, das ist ein großes Glück ( , / /). Aber das verpflichtet ganz besonders, eine Meinung zu haben ( ). Es gibt doch keine neutralen Herzen ( )... Man sollte wissen, wohin man gehört ( , = ). Im Krieg weiß man das plötzlich ( ). Und wohin gehörst du ( )? fragte Sven langsam ( ). Thesi kann sein Gesicht nicht sehr gut sehen, es ist zu dämmrig im Zimmer ( , ). Er lächelt spöttisch, denkt sie, und ihr Herz Herzen sind komische Organe , Thesis offenes Herz klappt wieder zu ( , , ; das Orgán). Nun ()? erkundigt sich Sven noch einmal ( ). Thesi gibt keine Antwort ( ).

 

347. Sven zieht einen Sessel an Tliesis Bett: Erinnerst du dich an den Abend, an dem ich zu dir gekommen bin, Thesi? Am Nachmittag vorher sprach ich mit Karen über den Krieg. Und sie wollte nichts darüber hören, sie wollte das genaue Programm für die Hochzeitsreise zusammenstellen. Karen sagt, dass wir in einem neutralen Land leben und dass uns das Ganze vorderhand nichts angeht. Wir kämpfen doch nicht mit, sagt Karen und Du baust Luftschutzkeller für Kinder, und du hast bestimmt auch eine Meinung über diesen Krieg. Im Krieg sind wir doch alle Soldaten. Du bist Bürger eines neutralen Staates, das ist ein großes Glück. Aber das verpflichtet ganz besonders, eine Meinung zu haben. Es gibt doch keine neutralen Herzen... Man sollte wissen, wohin man gehört. Im Krieg weiß man das plötzlich. Und wohin gehörst du? fragte Sven langsam. Thesi kann sein Gesicht nicht sehr gut sehen, es ist zu dämmrig im Zimmer. Er lächelt spöttisch, denkt sie, und ihr Herz Herzen sind komische Organe , Thesis offenes Herz klappt wieder zu. Nun? erkundigt sich Sven noch einmal. Thesi gibt keine Antwort.

 

348. Das scheint Sven nicht weiter zu ärgern (, ). Er meint ganz freundlich ( ): In diesen Zeiten weiß man auch, wohin man persönlich gehört ( , ). Das wolltest du doch sagen, nicht ( , )? Also ich habe erkannt, dass Karen viel zu jung für mich ist (, , ). Wie hast du doch so liebenswürdig gesagt ( )? Alt und schäbig werde ich, ja das war es ( , ). Karen erwartet noch zu viel vom Leben, ich kann ihre Erwartungen nicht erfüllen, und ich kann es nicht einmal versuchen, weil ich die historische Institution der Ehe kenne ( , , , ). Nein, wir wollen keine Anfänger mehr heiraten (, / ). Frau Poulsen, du bist gar kein so dummes Mädchen ( , )!

 

348. Das scheint Sven nicht weiter zu ärgern. Er meint ganz freundlich: In diesen Zeiten weiß man auch, wohin man persönlich gehört. Das wolltest du doch sagen, nicht? Also ich habe erkannt, dass Karen viel zu jung für mich ist. Wie hast du doch so liebenswürdig gesagt? Alt und schäbig werde ich, ja das war es. Karen erwartet noch zu viel vom Leben, ich kann ihre Erwartungen nicht erfüllen, und ich kann es nicht einmal versuchen, weil ich die historische Institution der Ehe kenne. Nein, wir wollen keine Anfänger mehr heiraten. Frau Poulsen, du bist gar kein so dummes Mädchen!

 

349. Thesi schaut Sven an, und es macht nichts, dass sie sein Gesicht nicht deutlich sieht ( , , ). Sie kennt dieses Gesicht auswendig ( ). Svens Gesicht wenn er lacht, wenn er wütend ist, wenn er sich langweilt, wenn er schläft ( , , , )... Sven muss zum Lesen eine Brille nehmen, Sven ist älter geworden, Sven wollte wahrscheinlich die blonde Karen ins Haus nehmen, um nicht mehr allein zu sein ( = , , = , , , ). Es ist blödsinnig, aber ihr ist so weh bei dem Gedanken, dass Sven älter wird und allein sein soll ( , , ). Narrischheiten, hat die Wiener Köchin Marie immer gesagt, die tschechische Marie (, , ; der Narr , , ; ). Narrischheiten, sagt sich Thesi, wir müssen jetzt sachlich sein (, , //). Die Miete ( )! Warum hast du eigentlich meine Miete nicht ausgelegt (, , )? fragt sie unvermittelt ( ). Sven versteht nicht ( ). Welche Miete ( )?

 

349. Thesi schaut Sven an, und es macht nichts, dass sie sein Gesicht nicht deutlich sieht. Sie kennt dieses Gesicht auswendig. Svens Gesicht wenn er lacht, wenn er wütend ist, wenn er sich langweilt, wenn er schläft... Sven muss zum Lesen eine Brille nehmen, Sven ist älter geworden, Sven wollte wahrscheinlich die blonde Karen ins Haus nehmen, um nicht mehr allein zu sein. Es ist blödsinnig, aber ihr ist so weh bei dem Gedanken, dass Sven älter wird und allein sein soll.

Narrischheiten, hat die Wiener Köchin Marie immer gesagt, die tschechische Marie. Narrischheiten, sagt sich Thesi, wir müssen jetzt sachlich sein. Die Miete!

Warum hast du eigentlich meine Miete nicht ausgelegt? fragt sie unvermittelt. Sven versteht nicht. Welche Miete?

 

350. Ich war doch im Krankenhaus ( ). Und da hab' ich vergessen, dass am Ersten Miete zu zahlen ist ( , ). Für meine kleine Wohnung, weißt du ( , ). Und ich hätte auch kein Geld gehabt, ich muss schnell wieder Modelle zeichnen ( , ). Es ist vielleicht eine Sünde, im Krieg Abendkleider zu zeichnen, aber ich werde morgen damit anfangen (, , , / /). Und die Miete sicher hat dich der Hausherr angerufen, alle Leute belästigen dich meinetwegen, weil wir früher verheiratet waren ( , - , ). Dieser gemeine Kerl hat dir bestimmt gesagt, dass die Miete nicht bezahlt ist und dass er mich aus der Wohnung schmeißt, und die Möbel sollen abgeholt werden, sonst stellt er sie auf die Straße (, , , , ). Und das war dir sehr peinlich ( /)!

 

350. Ich war doch im Krankenhaus. Und da hab' ich vergessen, dass am Ersten Miete zu zahlen ist. Für meine kleine Wohnung, weißt du. Und ich hätte auch kein Geld gehabt, ich muss schnell wieder Modelle zeichnen. Es ist vielleicht eine Sünde, im Krieg Abendkleider zu zeichnen, aber ich werde morgen damit anfangen. Und die Miete sicher hat dich der Hausherr angerufen, alle Leute belästigen dich meinetwegen, weil wir früher verheiratet waren. Dieser gemeine Kerl hat dir bestimmt gesagt, dass die Miete nicht bezahlt ist und dass er mich aus der Wohnung schmeißt, und die Möbel sollen abgeholt werden, sonst stellt er sie auf die Straße. Und das war dir sehr peinlich!

 

351. Ach so ( ). Du meinst, ich habe deine Sachen herbringen lassen, damit sie nicht auf der Straße stehen und ein Verkehrshindernis ( , , ; das Verkehrshindernis ; hindern )?

Ja natürlich (, ). Aber, wenn du mir die Miete geborgt hättest (, = )... Ich weiß, mein Scharlach war schon sehr teuer ( , )! Wir müssen jetzt geschäftlich reden ( -; das Geschäft , )... Wir müssen gar nicht geschäftlich reden ( -). Deine Miete ist bezahlt worden, und du hast sehr vornehm und freiwillig deine Wohnung verlassen ( , ). Ich habe in deinem Auftrag gekündigt und die Möbel herbringen lassen (, , / / ).

Aber warum denn, Sven ( , )? schreit Thesi und denkt mechanisch: alter Trick der Gegenpartei, ein Trick, ein Trick ( : , , ). Ich denke, es ist das beste ( , ), sagt Sven sehr leise und sehr ruhig ( ).

 

351. Ach so. Du meinst, ich habe deine Sachen herbringen lassen, damit sie nicht auf der Straße stehen und ein Verkehrshindernis bilden?

Ja natürlich. Aber, wenn du mir die Miete geborgt hättest... Ich weiß, mein Scharlach war schon sehr teuer! Wir müssen jetzt geschäftlich reden...

Wir müssen gar nicht geschäftlich reden. Deine Miete ist bezahlt worden, und du hast sehr vornehm und freiwillig deine Wohnung verlassen. Ich habe in deinem Auftrag gekündigt und die Möbel herbringen lassen.

Aber warum denn, Sven? schreit Thesi und denkt mechanisch: alter Trick der Gegenpartei, ein Trick, ein Trick.

Ich denke, es ist das beste, sagt Sven sehr leise und sehr ruhig.

 

352. Thesis Herzschlag setzt aus ( ; aussetzen , ). Sie macht die Augen zu und spürt, das war schon einmal so, ganz genauso ( , , ). Mir ist der Atem stehen geblieben vor lauter Glück, es war in den Bergen, Kitzbühel in Tirol, die Sterne waren ganz nah, der Schnee war aus Silber, und Sven sagte oh, Sven ( , , , , , , )... Warum weinst du ( )? fragt Sven.

Ich weine doch nicht, lass mich (, , ), sagt Thesi und schämt sich, weil sie wahrscheinlich doch weint, sie hat es nur nicht gemerkt ( , , , - , ).

Sie spürt Svens Hand auf ihrem Gesicht ( ). Der Sternenhimmel in Tirol und die Miete in Kopenhagen, alles wirbelt durcheinander ( , ; wirbeln , ). Sie schaut Sven an ( ). Sven sitzt auf dem Bettrand und ist überhaupt nicht gerührt, er lacht sogar ( , ).

 

352. Thesis Herzschlag setzt aus. Sie macht die Augen zu und spürt, das war schon einmal so, ganz genauso. Mir ist der Atem stehen geblieben vor lauter Glück, es war in den Bergen, Kitzbühel in Tirol, die Sterne waren ganz nah, der Schnee war aus Silber, und Sven sagte oh, Sven...

Warum weinst du? fragt Sven.

Ich weine doch nicht, lass mich, sagt Thesi und schämt sich, weil sie wahrscheinlich doch weint, sie hat es nur nicht gemerkt.

Sie spürt Svens Hand auf ihrem Gesicht. Der Sternenhimmel in Tirol und die Miete in Kopenhagen, alles wirbelt durcheinander. Sie schaut Sven an. Sven sitzt auf dem Bettrand und ist überhaupt nicht gerührt, er lacht sogar.

 

353. Lach nicht ( )! Und gib mir schnell eine Zigarette, ich bin sehr aufgeregt ( , )!

Warum bist du denn so aufgeregt ( )?

Weil ( ) Mit einem Ruck wirft sich Thesi im Bett herum und bohrt den Kopf in die Kissen ( ). Ganz tief hinein wühlt sie sich, und Sven hört komische Laute ( , ). Man weiß nicht recht, ob diese Thesi weint oder lacht, auf jeden Fall beißt sie in das Polster ( , , , // ).

Thesi, beiß doch nicht in das Polster (, )! Lass mich, ich muss in das Polster beißen ( , ) , kommt es ganz erstickt ( ; ersticken //; ; ; ).

Du sollst aber nicht ( )!

Thesis Kopf taucht wieder auf ( ; auftauchen ): Ich beiß' immer in das Polster, wenn ich glücklich bin ( , ). Weißt du, so wahnsinnig glücklich ( , ) , sagt sie atemlos ( , ).

Sonst muss ich schreien ( )...

Nimm jetzt die Zigarette, und bitte schrei nicht ( , , , )! sagt Sven und schiebt ihr die Zigarette in den Mund ( ).

 

353. Lach nicht! Und gib mir schnell eine Zigarette, ich bin sehr aufgeregt! Warum bist du denn so aufgeregt?

Weil Mit einem Ruck wirft sich Thesi im Bett herum und bohrt den Kopf in die Kissen. Ganz tief hinein wühlt sie sich, und Sven hört komische Laute. Man weiß nicht recht, ob diese Thesi weint oder lacht, auf jeden Fall beißt sie in das Polster.

Thesi, beiß doch nicht in das Polster! Lass mich, ich muss in das Polster beißen, kommt es ganz erstickt.

Du sollst aber nicht!

Thesis Kopf taucht wieder auf: Ich beiß' immer in das Polster, wenn ich glücklich bin. Weißt du, so wahnsinnig glücklich , sagt sie atemlos. Sonst muss ich schreien...

Nimm jetzt die Zigarette, und bitte schrei nicht! sagt Sven und schiebt ihr die Zigarette in den Mund.

 

354. Ich möchte ( ) , beginnt Thesi leise nach einer Weile ( - ).

Ja, Thesilein, ich weiß Dauerwellen (, , ). Morgen begleite ich dich zu einem Friseur ( ; der Friséur), sagt Sven, und es ist wie im Traum, weil seine Stimme so lieb klingt ( , , ).

Nein, Sven, ich wollte nur sagen (, , ) Du meinst natürlich, dass wir auch die Formalitäten in Ordnung bringen wollen (, , , ). Wir werden wieder heiraten und ( ) Ja, das auch (, ). Aber ich wollte dich eigentlich bitten Sven, ich möchte so gern könntest du mich nicht wieder einmal küssen ( , , , )?

Etwas später bittet Thesi ( ): Lösch doch die Lampe aus, ich küss' so gern im Finstern (, , )!

Und noch etwas später Svens Stimme ( ): Ich werde dich jetzt allein lassen ( ). Der Primararzt hat gesagt, du sollst dich sehr schonen und vollkommene Ruhe haben ( , )...

Nach einer zauberhaften Ewigkeit Thesi ( ; die Ewigkeit; ewig ): Siehst du, es ist ganz egal, was dieser Primararzt sagt ( , , )...

 

354. Ich möchte , beginnt Thesi leise nach einer Weile.

Ja, Thesilein, ich weiß Dauerwellen. Morgen begleite ich dich zu einem Friseur, sagt Sven, und es ist wie im Traum, weil seine Stimme so lieb klingt.

Nein, Sven, ich wollte nur sagen

Du meinst natürlich, dass wir auch die Formalitäten in Ordnung bringen wollen. Wir werden wieder heiraten und

Ja, das auch. Aber ich wollte dich eigentlich bitten Sven, ich möchte so gern könntest du mich nicht wieder einmal küssen?

Etwas später bittet Thesi: Lösch doch die Lampe aus, ich küss' so gern im Finstern!

Und noch etwas später Svens Stimme: Ich werde dich jetzt allein lassen. Der Primararzt hat gesagt, du sollst dich sehr schonen und vollkommene Ruhe haben...

Nach einer zauberhaften Ewigkeit Thesi: Siehst du, es ist ganz egal, was dieser Primararzt sagt...

 

XII

 

355. Auf dem Rathausplatz werden heute Nacht oder morgen die Knospen der Kastanienbäume aufspringen, und die neuen Modelle aus Paris sind gekommen ( , ; die Knospe). Le dernier cri, schreiben die Modeberichterstatterinnen (Le dernier cri / /./ ). Sie spielen Komödie, und ihre Leserinnen spielen mit ( , ). Denn diesmal handelt es sich wirklich um den letzten, den allerletzten Schrei ( , //).

 

355. Auf dem Rathausplatz werden heute nacht oder morgen die Knospen der Kastanienbäume aufspringen, und die neuen Modelle aus Paris sind gekommen. Le dernier cri, schreiben die Modeberichterstatterinnen. Sie spielen Komödie, und ihre Leserinnen spielen mit. Denn diesmal handelt es sich wirklich um den letzten, den allerletzten Schrei.

 

356. Thesi schlendert über den Rathausplatz ( ). Ihr Ziel ist der große Modetee im Restaurant Viwex ( Viwex). Jedes Jahr im Mai erscheinen dort alle Kopenhagener Damen und solche, die es werden wollen, und grüßen einander und schauen die Mannequins an, die der kleine dicke Andersen auf ein Podium hetzt, um die letzten Pariser Abendkleider und Strandanzüge vorzuführen ( , , , , ; das Mannequín; das Podium; der Strandanzug; hetzen , //). Und auch in diesem Mai sind die Damen getreulich aufmarschiert, lächeln mit sorgfältig gemalten Lippen, klirren mit den Teelöffeln, kneifen die Augen zu, um besser zu sehen, und tun, als ob überhaupt nichts geschehen wäre ( / , , , , , , ). Dabei ist sehr viel geschehen ( ). In der großen Welt und in der kleinen, in die diese Damen gehören ( , ). Die Stiefel der deutschen Besatzungstruppen stampfen über den Rathausplatz, durch die Bredgade, die Österbrogade entlang und exerzieren, wo es ihnen gefällt, und zertreten alles, woran diese Damen so felsenfest geglaubt haben ( , , , , , ; besetzen ; ; die Besatzung ; der Fels ; fest ).

 

356. Thesi schlendert über den Rathausplatz. Ihr Ziel ist der große Modetee im Restaurant Viwex. Jedes Jahr im Mai erscheinen dort alle Kopenhagener Damen und solche, die es werden wollen, und grüßen einander und schauen die Mannequins an, die der kleine dicke Andersen auf ein Podium hetzt, um die letzten Pariser Abendkleider und Strandanzüge vorzuführen. Und auch in diesem Mai sind die Damen getreulich aufmarschiert, lächeln mit sorgfältig gemalten Lippen, klirren mit den Teelöffeln, kneifen die Augen zu, um besser zu sehen, und tun, als ob überhaupt nichts geschehen wäre. Dabei ist sehr viel geschehen. In der großen Welt und in der kleinen, in die diese Damen gehören. Die Stiefel der deutschen Besatzungstruppen stampfen über den Rathausplatz, durch die Bredgade, die Österbrogade entlang und exerzieren, wo es ihnen gefällt, und zertreten alles, woran diese Damen so felsenfest geglaubt haben.

 

357. An ihre eigene Sicherheit zum Beispiel haben sie geglaubt (, ). Und an den Erfolg ihrer VogelStrauß-Politik, bei der man den Kopf in den Sand steckt, mit Eifer fünf verschiedene Teesurrogate ausprobiert, Buttermarken an der Schwarzen Börse kauft und im übrigen glaubt, dass der Krieg einen nichts angeht ( , , , // , ; der Vogel ; der Strauß ; der Eifer ; die Buttermarke; das Teesurrogát; die Börse). Aber noch halten die Damen den Schein aufrecht ( ; der Schein , ; aufrecht , ; ). Sie gehen zu Viwex, um die letzten Pariser Abendkleider zu sehen ( Viwex, ). Und es wird noch eine Weile dauern, bis die fremden Stiefel entdecken werden, dass diese Damen ihr bisheriges Leben nur nach außen weiterzuleben versuchen und sehr genau wissen, dass dieser Krieg auch sie angeht ( - , , , ).

Trägt man auch Abendkleider, wenn es keine Männer mehr gibt ( , )? erkundigt sich Thesi bei Betsy ( ). Thesi ist hierhergekommen, weil ihr Beruf es verlangt ( , ). Sie hat Betsy gebeten, ihr Gesellschaft zu leisten ( ; bitten).

 

357. An ihre eigene Sicherheit zum Beispiel haben sie geglaubt. Und an den Erfolg ihrer Vogel-Strauß-Politik, bei der man den Kopf in den Sand steckt, mit Eifer fünf verschiedene Teesurrogate ausprobiert, Buttermarken an der Schwarzen Börse kauft und im übrigen glaubt, dass der Krieg einen nichts angeht. Aber noch halten die Damen den Schein aufrecht. Sie gehen zu Viwex, um die letzten Pariser Abendkleider zu sehen. Und es wird noch eine Weile dauern, bis die fremden Stiefel entdecken werden, dass diese Damen ihr bisheriges Leben nur nach außen weiterzuleben versuchen und sehr genau wissen, dass dieser Krieg auch sie angeht.

Trägt man auch Abendkleider, wenn es keine Männer mehr gibt? erkundigt sich Thesi bei Betsy. Thesi ist hierhergekommen, weil ihr Beruf es verlangt. Sie hat Betsy gebeten, ihr Gesellschaft zu leisten.

 

358. Hören Sie auf der Krieg wird gut ausgehen ( ), fährt Betsy auf und denkt an Gary ( ).

Kriege können nicht gut ausgehen, überlegt Thesi und lächelt Ulla zu, die auf dem Podium steht und sich in den Hüften wiegt ( , , ). Alles, was der liebe Gott rund an einer Frau geschaffen hat, ist wieder modern geworden (, , ). Mit unendlich arrogantem Blick schaut Ulla über die Tee trinkenden Damen hinweg ( , ). Ulla weiß Bescheid über sie, Ulla kennt ja die Gatten ( , // ).

 

358. Hören Sie auf der Krieg wird gut ausgehen, fährt Betsy auf und denkt an Gary.

Kriege können nicht gut ausgehen, überlegt Thesi und lächelt Ulla zu, die auf dem Podium steht und sich in den Hüften wiegt. Alles, was der liebe Gott rund an einer Frau geschaffen hat, ist wieder modern geworden. Mit unendlich arrogantem Blick schaut Ulla über die Tee trinkenden Damen hinweg. Ulla weiß Bescheid über sie, Ulla kennt ja die Gatten.

 

359. Thesi spürt, dass man sie fixiert ( , - ). Sie wendet sich um: alle drei Damen Nielsen ( : ). Tante Ottilie zielt mit ihrem Lorgnon auf Thesi ( ). Neben ihr sitzt Karen und blickt sofort auf ihren Teller, weil Thesi hinschaut ( , ). Dann gibt es noch Mama Elsbeth ( ). Aber Mama Elsbeth hat keine Zeit für Thesi, sie starrt mit dem Blick eines weidwunden Rehs auf Ulla weidwundes Reh passt zwar nicht auf die dicke Frau Nielsen, aber Thesi fällt kein anderer Ausdruck ein, sie hat auch noch nie ein weidwundes Reh gesehen so ungefähr dürfte es aber dreinsehen ( // , = , , , , ; das Reh; die Weid /./ , ; die Wunde ). Papa Nielsen packt das Ganze falsch an, denkt Thesi, man darf einem anderen Menschen nicht so weh tun ( : , , ; anpacken , -). Nein, nicht weh tun, das ist die Hauptsache (, , )...

 

359. Thesi spürt, dass man sie fixiert. Sie wendet sich um: alle drei Damen Nielsen. Tante Ottilie zielt mit ihrem Lorgnon auf Thesi. Neben ihr sitzt Karen und blickt sofort auf ihren Teller, weil Thesi hinschaut. Dann gibt es noch Mama Elsbeth. Aber Mama Elsbeth hat keine Zeit für Thesi, sie starrt mit dem Blick eines weidwunden Rehs auf Ulla weidwundes Reh passt zwar nicht auf die dicke Frau Nielsen, aber Thesi fällt kein anderer Ausdruck ein, sie hat auch noch nie ein weidwundes Reh gesehen so ungefähr dürfte es aber dreinsehen. Papa Nielsen packt das Ganze falsch an, denkt Thesi, man darf einem anderen Menschen nicht so weh tun. Nein, nicht weh tun, das ist die Hauptsache...

 

360. Da richtet Karen ihr Gesicht auf ( ). Sie schaut Thesi an, und Thesi senkt den Kopf zum Gruß ( , ). Ich schäme mich, denkt sie dabei, ich kann ja nichts dafür, ich konnte ihr meinen Mann nicht lassen ( , , , ). Aber ich schäme mich trotzdem (, , ).

Und jetzt geschieht es, dass Karen sich großartig benimmt ( , ). Sie steht auf, zwängt sich zwischen den Tischen durch und geht auf Thesi zu ( , ). Ich habe gehört, dass Sie im letzten Herbst sehr krank waren, und ich will Ihnen nur sagen, dass ich mich freue, weil weil Sie wieder gesund sind ( , , , , ), stößt Karen eilig hervor ( ; hervorstoßen ; , ).

 

360. Da richtet Karen ihr Gesicht auf. Sie schaut Thesi an, und Thesi senkt den Kopf zum Gruß. Ich schäme mich, denkt sie dabei, ich kann ja nichts dafür, ich konnte ihr meinen Mann nicht lassen. Aber ich schäme mich trotzdem.

Und jetzt geschieht es, dass Karen sich großartig benimmt. Sie steht auf, zwängt sich zwischen den Tischen durch und geht auf Thesi zu. Ich habe gehört, dass Sie im letzten Herbst sehr krank waren, und ich will Ihnen nur sagen, dass ich mich freue, weil weil Sie wieder gesund sind, stößt Karen eilig hervor.

 

361. Wollen Sie sich nicht zu uns setzen ( )? fragt Thesi und findet die Situation gräßlich ( ).

Nein, danke. Aber ich möchte noch sagen, dass ich gehört habe, dass Sie wieder verlobt sind und, ja ich wollte Ihnen viel Glück wünschen ( , , , ). Das ist zu viel ( ).

Fräulein Karen, brechen Sie mir nicht das Herz ( , ), sagt Thesi, setzen Sie sich zu uns und essen Sie ein Stück Kuchen ( ).

Nein, ich muss zu meiner Mutter zurück, wir wollen gemeinsam die Modelle anschauen, ich brauche zwei neue Abendkleider (, , , ), antwortet Karen hastig und versucht davonzustürzen ( ). Es geht schlecht, sie bringt das Nebentischchen in Gefahr, und alles ist sehr aufregend ( , = , // = ).

Sie wollte Ihnen zeigen, dass sie sich nicht kränkt ( , ), urteilt Betsy ( ; urteilen ; das Urteil , ).

 

361. Wollen Sie sich nicht zu uns setzen? fragt Thesi und findet die Situation gräßlich.

Nein, danke. Aber ich möchte noch sagen, dass ich gehört habe, dass Sie wieder verlobt sind und, ja ich wollte Ihnen viel Glück wünschen. Das ist zu viel.

Fräulein Karen, brechen Sie mir nicht das Herz, sagt Thesi, setzen Sie sich zu uns und essen Sie ein Stück Kuchen.

Nein, ich muss zu meiner Mutter zurück, wir wollen gemeinsam die Modelle anschauen, ich brauche zwei neue Abendkleider, antwortet Karen hastig und versucht davonzustürzen. Es geht schlecht, sie bringt das Nebentischchen in Gefahr, und alles ist sehr aufregend.

Sie wollte Ihnen zeigen, dass sie sich nicht kränkt, urteilt Betsy.

 

362. Aber sie kränkt sich doch ( - ), sagt Thesi, und ich habe ein schlechtes Gefühl ihr gegenüber ( = ). Zuerst verlobt sie sich mit meinem Mann, dann verlobe ich mich mit ihrem Bräutigam ( , ). Und jetzt, jetzt schütteln wir einander die Hände wie Gegner nach einem Tennismatch ( , , ; der Gegner; der Tennismatch). Der Besiegte grinst womöglich noch mehr als der Sieger (, , , ). Sie kennen doch die Bilder aus der Wochenschau ( ; die Wochenschau). Aber bei mir geht es nicht um einen Pokal ( ; der Pokál). Bei Gott, es geht um alles ( , ). Betsy es ist scheußlich, dass wir so modern tun müssen ( , ; modérn).

Wie waren denn Sie mit neunzehn Jahren ( )? erkundigt sich Betsy spitz (: ). Ich ? Thesi lacht ( ). Ich war ganz unmodern ( ). Ich habe gedacht, ich sterbe, wenn mich Herr Poulsen nicht heiratet ( , , ).

Erschütternd (; erschüttern )! Warum? Ich habe doch gewusst, dass er mich heiraten wird ( , ). Oh sehen Sie doch , dieses Kleid ist ein Traum ( , )! Ein Traum in Sonnengelb, nicht wahr ( - , )?

 

362. Aber sie kränkt sich doch, sagt Thesi, und ich habe ein schlechtes Gefühl ihr gegenüber. Zuerst verlobt sie sich mit meinem Mann, dann verlobe ich mich mit ihrem Bräutigam. Und jetzt, jetzt schütteln wir einander die Hände wie Gegner nach einem Tennismatch. Der Besiegte grinst womöglich noch mehr als der Sieger. Sie kennen doch die Bilder aus der Wochenschau. Aber bei mir geht es nicht um einen Pokal. Bei Gott, es geht um alles. Betsy es ist scheußlich, dass wir so modern tun müssen. Wie waren denn Sie mit neunzehn Jahren? erkundigt sich Betsy spitz. Ich ? Thesi lacht. Ich war ganz unmodern. Ich habe gedacht, ich sterbe, wenn mich Herr Poulsen nicht heiratet. Erschütternd!

Warum? Ich habe doch gewusst, dass er mich heiraten wird. Oh sehen Sie doch , dieses Kleid ist ein Traum! Ein Traum in Sonnengelb, nicht wahr?

 

363. Le dernier cri de Paris, sagt Betsy und starrt blicklos auf die sonnengelben Tüllwolken ( = - ; die Tüllwolke). Sie denken also auch die ganze Zeit daran (, )? flüstert Thesi ( ). Diese Kleider sind vor vier Wochen hier angekommen ( ). Die übrigen Bestellungen, die Andersen in Paris gemacht hat und die längst hier sein müssten, kamen nicht mehr ( , , ; die Bestellung; bestellen ). Dieses sonnengelbe Kleid ist also das letzte wirkliche Pariser Modell (, - ; das Modéll)... Paris fällt morgen oder übermorgen ( ), sagt Betsy und zündet sich eine Zigarette an ( ). Sie macht ein wichtiges Gesicht ( ): Unser Minister hat es heute früh selbst zu Papa gesagt ( ; der Miníster).

Mir hat es kein Minister gesagt, aber ich konnte es mir selbst aus den Radiomeldungen zusammenreimen ( , ; zusammenreimen , ; der Reim ; die Radiomeldung), antwortete Thesi und macht gar kein wichtiges Gesicht ( ). Urplötzlich während die Musik einen Straußwalzer spielt stützt sie völlig ungezogen beide Ellbogen auf den Tisch, vergräbt ihr Gesicht in den Händen und heult ( , , ; der Ellbogen; erziehen ).

 

363. Le dernier cri de Paris, sagt Betsy und starrt blicklos auf die sonnengelben Tüllwolken.

Sie denken also auch die ganze Zeit daran? flüstert Thesi. Diese Kleider sind vor vier Wochen hier angekommen. Die übrigen Bestellungen, die Andersen in Paris gemacht hat und die längst hier sein müssten, kamen nicht mehr. Dieses sonnengelbe Kleid ist also das letzte wirkliche Pariser Modell... Paris fällt morgen oder übermorgen, sagt Betsy und zündet sich eine Zigarette an. Sie macht ein wichtiges Gesicht: Unser Minister hat es heute früh selbst zu Papa gesagt.

Mir hat es kein Minister gesagt, aber ich konnte es mir selbst aus den Radio meidungen zusammenreimen, antwortete Thesi und macht gar kein wichtiges Gesicht. Urplötzlich während die Musik einen Straußwalzer spielt stützt sie völlig ungezogen beide Ellbogen auf den Tisch, vergräbt ihr Gesicht in den Händen und heult.

 

364. Weinen Sie über das sonnengelbe Kleid ( - - )? erkundigt sich Betsy und mustert ungeniert die herumsitzenden Damen, die ebenso ungeniert die weinende Thesi betrachten ( , ; sich genieren , ). Weinen Sie über Paris ( - )?

Keine Antwort ( ). Aber jetzt nimmt sich Thesi zusammen ( ). Sie putzt sich die Nase, fährt mit der Puderquaste über das Gesicht und legt Rouge auf und lächelt wieder leer und wohlerzogen ( , , : ). Wir können gehen ( ), sagt sie dann unvermittelt ( ), es ist sowieso egal, was Frauen anziehen, wenn Männer im Schützengraben liegen ( , , ; das Schützengrab; der Schütze ; ). Vor dem Ausgang bleibt Betsy plötzlich stehen ( ): Übrigens möchte ich Ihnen Lebewohl sagen, ich reise morgen ( , , ).

 

364. Weinen Sie über das sonnengelbe Kleid? erkundigt sich Betsy und mustert ungeniert die herumsitzenden Damen, die ebenso ungeniert die weinende Thesi betrachten. Weinen Sie über Paris?

Keine Antwort. Aber jetzt nimmt sich Thesi zusammen. Sie putzt sich die Nase, fährt mit der Puderquaste über das Gesicht und legt Rouge auf und lächelt wieder leer und wohlerzogen. Wir können gehen, sagt sie dann unvermittelt, es ist sowieso egal, was Frauen anziehen, wenn Männer im Schützengraben liegen.

Vor dem Ausgang bleibt Betsy plötzlich stehen: Übrigens möchte ich Ihnen Lebewohl sagen, ich reise morgen.

 

365. Thesis Herz stockt ( ). Sie war mit Betsy niemals wirklich befreundet, der Zufall wollte es nur, dass sie beide in einigen sehr entscheidenden Monaten ihres Lebens oft zusammen waren ( - , ). Die Gesandtschaft hat den Bescheid bekommen, dass alle Amerikaner Dänemark verlassen müssen ( , ). Amerika wird wahrscheinlich nicht mehr lange neutral bleiben (, ).

Aber Papa bleibt natürlich bis zum letzten Augenblick ( , , ). Mama und ich fliegen über Stockholm nach England ( ).

Thesi nickt zerstreut ( ). Warum soll Betsy nicht auch aus ihrem Leben verschwinden ( )? So viele Menschen sind schon in ihrem Leben spazieren gegangen und dann verschwunden ( ). In welchem Kriegspressequartier sitzt John ( )?

 





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