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Der Primararzt kann nichts voraussagen. 2




Thesi kann sich nicht erinnern, Sven jemals so herzlich lachen gesehen zu haben. Es ist beleidigend. Kränkend. Es ist gemein und tut weh. Warum lachst du so? fährt sie ihn an.

 

291. Sven beißt sich auf die Lippen und schluckt, um reden zu können ( , ). Weil du so wahnsinnig komisch ausschaust, Bumsi ( , ), bringt er hervor und lacht weiter ( ).

Du bist ein Scheusal, geh weg ( , )! ruft Thesi ( ). Sie ist machtlos ( ). Sven bleibt und lacht ( ).

Sven ich bin wieder gesund, ich brauche einen neuen Schlafrock, ich möchte einen rosaseidenen Schlafrock ( , , ; die Seide )! sagt sie kläglich ( ; klagen ).

Ja wozu denn ( )? fragt Sven und amüsiert sich königlich ( - ; der König).

Thesi denkt, dass sie um alles in der Welt eine schöne Frau sein will, wenn Sven sie durch ein Fenster anschaut ( , : , ; um alles in der Welt , ). Aber das kann sie ihm doch nicht sagen ( ). Lieber in diesem Sack zugrunde gehen als ihm das einfach zu sagen ( , ). Deshalb erklärt sie eifrig ( : ): Schau, wenn Betsy mich besuchen kommt oder Ulla oder Papa Nielsen (, , , )...

 

291. Sven beißt sich auf die Lippen und schluckt, um reden zu können. Weil du so wahnsinnig komisch ausschaust, Bumsi, bringt er hervor und lacht weiter.

Du bist ein Scheusal, geh weg! ruft Thesi. Sie ist machtlos. Sven bleibt und lacht.

Sven ich bin wieder gesund, ich brauche einen neuen Schlafrock, ich möchte einen rosaseidenen Schlafrock! sagt sie kläglich.

Ja wozu denn? fragt Sven und amüsiert sich königlich.

Thesi denkt, dass sie um alles in der Welt eine schöne Frau sein will, wenn Sven sie durch ein Fenster anschaut. Aber das kann sie ihm doch nicht sagen. Lieber in diesem Sack zugrunde gehen als ihm das einfach zu sagen. Deshalb erklärt sie eifrig: Schau, wenn Betsy mich besuchen kommt oder Ulla oder Papa Nielsen...

 

292. Was, der alte Nielsen hat dich besucht (, )?

Thesi nickt ( ): Natürlich (). Betsy hat Ulla angerufen und ihr gesagt, dass ich Scharlach habe und möglicherweise sterben muss, und dass man durch ein Fenster zuschauen kann ( , , , , ). Ulla kommt manchmal her, sie hat es wahrscheinlich dem alten Nielsen erzählt ( , , ). Der alte Nielsen kommt ziemlich oft, er hat sogar einmal rote Rosen mitgebracht, der alte Gauner ( , , ; der Gauner )!

Sven schüttelt den Kopf ( ): Ich verstehe das nicht ( ). Die Nielsens sind doch bös mit uns ( ). Warum denn, Sven ( , )?

Aber, Thesi! Ich hab' doch die Verlobung mit Karen gelöst ( ). Und seitdem sind die Nielsens bös ( )!

 

292. Was, der alte Nielsen hat dich besucht?

Thesi nickt: Natürlich. Betsy hat Ulla angerufen und ihr gesagt, dass ich Scharlach habe und möglicherweise sterben muss, und dass man durch ein Fenster zuschauen kann. Ulla kommt manchmal her, sie hat es wahrscheinlich dem alten Nielsen erzählt. Der alte Nielsen kommt ziemlich oft, er hat sogar einmal rote Rosen mitgebracht, der alte Gauner!

Sven schüttelt den Kopf: Ich verstehe das nicht. Die Nielsens sind doch bös mit uns.

Warum denn, Sven?

Aber, Thesi! Ich hab' doch die Verlobung mit Karen gelöst. Und seitdem sind die Nielsens bös!

 

293. Jetzt lacht Thesi dem langen Sven ins Gesicht ( ). Natürlich, wenn sich Herr Poulsen früher mit Leuten verkrachte, dann war es selbstverständlich, dass diese Leute auch bös mit Frau Poulsen waren (, - , , ). Früher ()!

Das ist doch widersinnig, Sven ( , ), erklärt ihm Thesi ernsthaft ( ), warum soll irgendein Mensch bös mit mir sein, weil du Fräulein Nielsen nicht geheiratet hast ( - - , )? Ich kann doch nichts dafür ( ). Und jetzt hab' ich meine eigenen Bekannten, sie haben nichts mit dir zu tun, wir sind doch nicht verheiratete Leute ( , , )! Also das wird sich ändern (, ), wirft Sven zerstreut hin ( ; hinwerfen).

Zuerst hat Thesi einen Stich im Herzen, dann ist sie überzeugt, dass sie falsch gehört hat ( , , ; der Stich; falsch , , ; überzeugt , ; überzeugen ). Sie kann auch nicht weiter überlegen, weil Betsys Gestalt neben Sven erscheint ( , ). Hallo-Betsy! Hallo-Thesi!

 

293. Jetzt lacht Thesi dem langen Sven ins Gesicht. Natürlich, wenn sich Herr Poulsen früher mit Leuten verkrachte, dann war es selbstverständlich, dass diese Leute auch bös mit Frau Poulsen waren. Früher!

Das ist doch widersinnig, Sven, erklärt ihm Thesi ernsthaft, warum soll irgendein Mensch bös mit mir sein, weil du Fräulein Nielsen nicht geheiratet hast? Ich kann doch nichts dafür. Und jetzt hab' ich meine eigenen Bekannten, sie haben nichts mit dir zu tun, wir sind doch nicht verheiratete Leute!

Also das wird sich ändern, wirft Sven zerstreut hin.

Zuerst hat Thesi einen Stich im Herzen, dann ist sie überzeugt, dass sie falsch gehört hat. Sie kann auch nicht weiter überlegen, weil Betsys Gestalt neben Sven erscheint.

Hallo-Betsy! Hallo-Thesi!

 

294. Draußen vor der Scheibe großes Händeschütteln ( ). Betsy redet eifrig auf Sven ein, und Sven scheint sehr liebenswürdig zu sein, Betsy strahlt, und das Ganze ist für Thesi wie ein Stummfilm ( - , , , , , , ; der Stummfilm). Die beiden draußen schreien natürlich nicht miteinander, sie hört deshalb kaum, dass gesprochen wird ( , ,

// , , ). Thesi sieht nur Gesten und Lippenbewegungen und sitzt, in ihren Sack gehüllt, davor und schaut zu ( , , , // ; die Geste; die Lippe ). Jetzt erinnert sich Betsy, dass sie eigentlich hergekommen ist, um Thesi zu besuchen ( , , , , ): Herrlich, wundervoll (, )! Sie sind aufgestanden ( )! Sind Sie schon ganz gesund ( )? Wann kommen Sie fort von hier ( )?

Übermorgen (), sagt Sven.

Wieso ( )? schreit Thesi aufgeregt ( ; sich aufregen ).

Ich hab' heute früh mit dem Primararzt telefoniert, er sagt, du kannst übermorgen nach Hause ( , , ), berichtet Sven ( ).

 

294. Draußen vor der Scheibe großes Händeschütteln. Betsy redet eifrig auf Sven ein, und Sven scheint sehr liebenswürdig zu sein, Betsy strahlt, und das Ganze ist für Thesi wie ein Stummfilm. Die beiden draußen schreien natürlich nicht miteinander, sie hört deshalb kaum, dass gesprochen wird. Thesi sieht nur Gesten und Lippenbewegungen und sitzt, in ihren Sack gehüllt, davor und schaut zu. Jetzt erinnert sich Betsy, dass sie eigentlich hergekommen ist, um Thesi zu besuchen: Herrlich, wundervoll! Sie sind aufgestanden! Sind Sie schon ganz gesund? Wann kommen Sie fort von hier?

Übermorgen, sagt Sven.

Wieso? schreit Thesi aufgeregt.

Ich hab' heute früh mit dem Primararzt telefoniert, er sagt, du kannst übermorgen nach Hause, berichtet Sven.

 

295. Komisch, er telefoniert fortwährend mit dem Primararzt (/, ). Es ist sehr nett und aufmerksam von ihm, denkt Thesi ( , ).

Ich habe Post, die Sie interessieren wird ( , ; die Post), redet Betsys Stimme in ihre Gedanken ( ), von Gary und John ( )! Thesi sieht Sven an ( ). Sein Gesicht ist gleichgültig ( ). Nicht einmal besonders gelangweilt, obwohl doch von anderen Männern die Rede ist ( , , ).

Betsy presst eine Ansichtskarte triumphierend an die Scheibe ( ): Die ist von John ( ). Aus dem französischen Kriegspressequartier ( /, / ). Er schreibt nur vom Wetter und ja, er lässt Sie grüßen, schreibt er zuletzt ( , , ).

Betsy macht eine Pause und wartet auf Thesis Antwort ( ). Thesi, es ist sehr unhöflich, nicht zu antworten (, )!

 

295. Komisch, er telefoniert fortwährend mit dem Primararzt. Es ist sehr nett und aufmerksam von ihm, denkt Thesi.

Ich habe Post, die Sie interessieren wird, redet Betsys Stimme in ihre Gedanken, von Gary und John!

Thesi sieht Sven an. Sein Gesicht ist gleichgültig. Nicht einmal besonders gelangweilt, obwohl doch von anderen Männern die Rede ist.

Betsy presst eine Ansichtskarte triumphierend an die Scheibe: Die ist von John. Aus dem französischen Kriegspressequartier. Er schreibt nur vom Wetter und ja, er lässt Sie grüßen, schreibt er zuletzt.

Betsy macht eine Pause und wartet auf Thesis Antwort. Thesi, es ist sehr unhöflich, nicht zu antworten!

 

296. Aber Thesi lebt seit Wochen in einer seltsamen weißen Welt, in der man keine Umgangsformen braucht und sich nie zusammennehmen muss ( , ). Thesi vergisst zu antworten ( ). Sie hat einen Fuß vorgestreckt und studiert aufmerksam den grauenhaften Filzpantoffel ( ). Plötzlich fährt sie auf die Pause hängt bleischwer in der Luft und lächelt verlegen ( , ; bleischwer , ; das Blei ): Ja, natürlich, John lässt grüßen (, , ). Und was schreibt Gary ( )? Betsy zieht eine Korrespondenzkarte hervor und erzählt, dass es schwer ist, von Gary Post zu bekommen ( , ). Er ist schon an der Front ( ). Wieder als Freiwilliger, sein Jahrgang ist noch nicht an der Reihe ( , ; der Freiwilliger; der Jahrgang). Er schickt seine Post an das amerikanische Konsulat in Paris, und die Herren haben ( , ; das Konsulát)... Thesi schielt unterdessen nach Sven hinüber (, , ). Sie möchte gern wissen, wie die Erwähnung Johns auf ihn gewirkt hat ( , ). Sie schielt und muss gleich wegschauen, weil sie Svens ironischem Blick begegnet ( , ). Sven hat nur darauf gewartet, dass sie zu ihm hinschielt ( , ). Ich muss jetzt gehen ( ), sagt Betsy, die wahrscheinlich die ganze Zeit gesprochen hat ( , , , .

 

296. Aber Thesi lebt seit Wochen in einer seltsamen weißen Welt, in der man keine Umgangsformen braucht und sich nie zusammennehmen muss. Thesi vergisst zu antworten. Sie hat einen Fuß vorgestreckt und studiert aufmerksam den grauenhaften Filzpantoffel. Plötzlich fährt sie auf die Pause hängt bleischwer in der Luft und lächelt verlegen: Ja, natürlich, John lässt grüßen. Und was schreibt Gary?

Betsy zieht eine Korrespondenzkarte hervor und erzählt, dass es schwer ist, von Gary Post zu bekommen. Er ist schon an der Front. Wieder als Freiwilliger, sein Jahrgang ist noch nicht an der Reihe. Er schickt seine Post an das amerikanische Konsulat in Paris, und die Herren haben...

Thesi schielt unterdessen nach Sven hinüber. Sie möchte gern wissen, wie die Erwähnung Johns auf ihn gewirkt hat. Sie schielt und muss gleich wegschauen, weil sie Svens ironischem Blick begegnet. Sven hat nur darauf gewartet, dass sie zu ihm hinschielt. Ich muss jetzt gehen, sagt Betsy, die wahrscheinlich die ganze Zeit gesprochen hat.

 

297. Soll ich Sie übermorgen vom Krankenhaus abholen ( )?

Nein, danke , sagt Thesi schnell ( ), es ist dumm von mir, aber ich möchte gern allein von hier fortgehen ( , ). Ich bin doch allein hergekommen ( ). Ich weiß, es ist eine dumme Idee von mir ( , ), fügt sie schüchtern hinzu ( ). Sie ist sehr verlegen, weil sie sich selbst nicht versteht ( , ). Aber sie hat das entscheidende Gefühl, dass irgend etwas Neues in ihrem Leben beginnen wird ( = , - ). Sie hat sich geschält, sie hat die große Kinderkrankheit überstanden ( , ; überstehen). Sie möchte sehr gern allein durch das Tor treten ( ; treten ).

Ich werde deine Aufräumefrau verständigen, sie soll dir etwas Warmes zum Anziehen bringen und dich übermorgen in deiner Wohnung erwarten ( , - : = ; das Anziehen ). Wann wirst du denn ungefähr hinkommen ( )? fragt Sven ( ).

 

297. Soll ich Sie übermorgen vom Krankenhaus abholen?

Nein, danke , sagt Thesi schnell, es ist dumm von mir, aber ich möchte gern allein von hier fortgehen. Ich bin doch allein hergekommen. Ich weiß, es ist eine dumme Idee von mir, fügt sie schüchtern hinzu.

Sie ist sehr verlegen, weil sie sich selbst nicht versteht. Aber sie hat das entscheidende Gefühl, dass irgend etwas Neues in ihrem Leben beginnen wird. Sie hat sich geschält, sie hat die große Kinderkrankheit überstanden. Sie möchte sehr gern allein durch das Tor treten.

Ich werde deine Aufräumefrau verständigen, sie soll dir etwas Warmes zum Anziehen bringen und dich übermorgen in deiner Wohnung erwarten. Wann wirst du denn ungefähr hinkommen? fragt Sven.

 

298. Thesis Gesicht wird ratlos ( ): Wann darf ich denn fort von hier ( )? Übermorgen, ab acht Uhr früh (, ; ab , /- /), sagt Sven, als ob es die einfachste Sache der Welt wäre, dieses stille weiße Zimmer und die geduldige Schwester Theophania zu verlassen ( , ).

Nun wann kommst du also ( )? Man ist gesund und muss wieder Entscheidungen treffen ( ). Ich werde lange schlafen und dann lange frühstücken und dann großen Abschied von Schwester Theophania nehmen und gegen elf fortgehen ( , , , ), entscheidet Thesi ( ).

 

298. Thesis Gesicht wird ratlos: Wann darf ich denn fort von hier? Übermorgen, ab acht Uhr früh, sagt Sven, als ob es die einfachste Sache der Welt wäre, dieses stille weiße Zimmer und die geduldige Schwester Theophania zu verlassen.

Nun wann kommst du also?

Man ist gesund und muss wieder Entscheidungen treffen. Ich werde lange schlafen und dann lange frühstücken und dann großen Abschied von Schwester Theophania nehmen und gegen elf fortgehen, entscheidet Thesi.

 

299. Ich freue mich riesig auf Sie ( )! Sie müssen mir viel erzählen ( ). Warum ist Ihre Sache mit John eigentlich auseinandergegangen (, , ; auseinandergehen)? Sie müssen mir alles sagen, es geht mich sehr viel an, Sie haben ihn mir ja eigentlich weggenommen und ich bin so glücklich, dass Sie gesund geworden sind und ( , , , , , ; wegnehmen) Betsy redet viel und schnell und merikanisch und freut sich aufrichtig ( - ). Sven steht daneben und sagt überhaupt nichts ( ). Doch zuletzt sagt er ( ): Also, leb wohl, Thesi (, , )!

Das ist wenig ( ). Höflichkeit ist noch weniger als Grobheit ( , ). Ich bin ihm schon wieder ganz egal, denkt Thesi müde ( , ).

Danke für den lieben Besuch auf Wiedersehen ( )! sagt sie artig und hat nur einen Wunsch: zurück ins Bett ( , : )!

Schwester Theophania schält sie sanft aus dem häßlichen Spitalsmantel und zieht ihr die großen Filzpantoffeln aus ( : ). Das Bett ist weich und so vertraut ( ). Ich bin also gesund (, )..., flüstert Thesi und wundert sich darüber ( ).

 

299. Ich freue mich riesig auf Sie! Sie müssen mir viel erzählen. Warum ist Ihre Sache mit John eigentlich auseinandergegangen? Sie müssen mir alles sagen, es geht mich sehr viel an, Sie haben ihn mir ja eigentlich weggenommen und ich bin so glücklich, dass Sie gesund geworden sind und Betsy redet viel und schnell und merikanisch und freut sich aufrichtig. Sven steht daneben und sagt überhaupt nichts. Doch zuletzt sagt er: Also, leb wohl, Thesi!

Das ist wenig. Höflichkeit ist noch weniger als Grobheit. Ich bin ihm schon wieder ganz egal, denkt Thesi müde.

Danke für den lieben Besuch auf Wiedersehen! sagt sie artig und hat nur einen Wunsch: zurück ins Bett!

Schwester Theophania schält sie sanft aus dem häßlichen Spitalsmantel und zieht ihr die großen Filzpantoffeln aus. Das Bett ist weich und so vertraut.

Ich bin also gesund..., flüstert Thesi und wundert sich darüber.

 

300. Thesi erwacht zum letztenmal im weißen Spitalsbett ( ). Schwester Theophania stellt ihr zum letztenmal das Tablett mit dem Frühstückskaffee auf die Bettdecke und sagt zum letztenmal ( ): Vorher müssen wir brav die Zähne putzen ( / ). Später kommt der Herr Primararzt herein, es ist keine Visite mehr, sondern ein Abschiedsbesuch ( , , ; die Visíte; der Abschiedsbesuch). Ich freue mich, dass wir Sie so schön durchgebracht haben, Frau Poulsen ( , , ), nickt er und schaut Thesi befriedigt an ( / ; befriedigen ).

Ich bin Ihnen sehr dankbar ( ), sagt Thesi und spürt, wie plötzlich die gesunde Welt ins weiße Zimmer drängt ( , ). Man war todkrank und wurde gesund gepflegt und wechselt jetzt wohlerzogene Worte ( , , ; pflegen ; gesund ). Wirklich ich werde es Ihnen nie vergessen ( ), fügt sie artig hinzu ( ; hinzufügen). Ja, ja und weiter alles Gute (, )! sagt der Primararzt zerstreut ( ). Er denkt wahrscheinlich schon an einen neuen Scharlachfall (, ). Gesunde Leute sind uninteressant ( ).

 

300. Thesi erwacht zum letztenmal im weißen Spitalsbett. Schwester Theophania stellt ihr zum letztenmal das Tablett mit dem Frühstückskaffee auf die Bettdecke und sagt zum letztenmal: Vorher müssen wir brav die Zähne putzen. Später kommt der Herr Primararzt herein, es ist keine Visite mehr, sondern ein Abschiedsbesuch.

Ich freue mich, dass wir Sie so schön durchgebracht haben, Frau Poulsen, nickt er und schaut Thesi befriedigt an.

Ich bin Ihnen sehr dankbar, sagt Thesi und spürt, wie plötzlich die gesunde Welt ins weiße Zimmer drängt. Man war todkrank und wurde gesund gepflegt und wechselt jetzt wohlerzogene Worte. Wirklich ich werde es Ihnen nie vergessen, fügt sie artig hinzu.

Ja, ja und weiter alles Gute! sagt der Primararzt zerstreut. Er denkt wahrscheinlich schon an einen neuen Scharlachfall. Gesunde Leute sind uninteressant.

 

301. Noch später kommen zwei junge Ärzte herein und sagen, dass sie sich freuen, weil Frau Poulsen gesund entlassen wird ( , , : ). Thesi erinnert sich, dass sie in der Fieberzeit diese beiden immer für ein und denselben gehalten hat, sie trippelten brav hinter dem Primararzt daher und hatten fröhliche glatte Gesichter ( , , , ). Es waren also zwei, nicht einer (, , ).

Danke, danke für alles (, ), murmelt sie mechanisch ( ).

Der eine der beiden erkundigt sich noch leise, ob Thesi manchmal tanzen geht und wohin sie tanzen geht ( , ). Ich bin wieder gesund, denkt Thesi, aber ich will nicht mehr mit fremden Männern tanzen und dabei nachdenken, über wie viele Hände eigentlich so ein einziger Mann verfügt ( , , , , , ). Plötzlich hat er überall zugleich Hände ( )...

 

301. Noch später kommen zwei junge Ärzte herein und sagen, dass sie sich freuen, weil Frau Poulsen gesund entlassen wird. Thesi erinnert sich, dass sie in der Fieberzeit diese beiden immer für ein und denselben gehalten hat, sie trippelten brav hinter dem Primararzt daher und hatten fröhliche glatte Gesichter. Es waren also zwei, nicht einer. Danke, danke für alles, murmelt sie mechanisch.

Der eine der beiden erkundigt sich noch leise, ob Thesi manchmal tanzen geht und wohin sie tanzen geht. Ich bin wieder gesund, denkt Thesi, aber ich will nicht mehr mit fremden Männern tanzen und dabei nachdenken, über wie viele Hände eigentlich so ein einziger Mann verfügt. Plötzlich hat er überall zugleich Hände...

 

302. Ich bin schrecklich alt geworden, nicht mehr das Richtige für Sie ( , ), lächelt Thesi dem jungen Arzt zu und ärgert sich, dass so einer in ihrem weißen Zimmer aus und ein gehen darf ( , // = , ). Und ganz zuletzt steht sie in ihrem alten grauen Wintermantel da, und Schwester Theophania sagt ihr, dass sie sich noch recht schonen müsse und achtgeben vor Verkühlung, und den Wollschal fest um den Hals binden ( , , , ; die Verkühlung; der Wollschal; die Wolle ).

Das schöne Kleid, in dem Sie hergekommen sind, ist noch in der Desinfektionsabteilung ( , , ). Es wird an Ihre Adresse geschickt ( )! meldet sie ( ).

 

302. Ich bin schrecklich alt geworden, nicht mehr das Richtige für Sie, lächelt Thesi dem jungen Arzt zu und ärgert sich, dass so einer in ihrem weißen Zimmer aus und ein gehen darf.

Und ganz zuletzt steht sie in ihrem alten grauen Wintermantel da, und Schwester Theophania sagt ihr, dass sie sich noch recht schonen müsse und achtgeben vor Verkühlung, und den Wollschal fest um den Hals binden. Das schöne Kleid, in dem Sie hergekommen sind, ist noch in der Desinfektionsabteilung. Es wird an Ihre Adresse geschickt! meldet sie.





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: 2016-11-18; !; : 369 |


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