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Firmen suchen qualifizierten Nachwuchs




Und darum konnten sie auch einige renommierte Unternehmen als Partner mit ins Boot holen. Wie etwa die Deutsche Bank, die Lufthansa, das Energieunternehmen RWE und Unilever. Aufgrund des demografischen Wandels, sagt Stefan Peukert, müssen Unternehmen schließlich immer früher daran interessiert sein, qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren. Über Praktikanten, die wissen, was sie wollen. Durch die straffe Organisation in Bachelor- und Masterstudiengänge bleibt den Studenten sowieso nur wenig Zeit für mehrere Praktika.

 

Unternehmen, die sich auf ihrem Portal präsentieren, können sich, versichert Stefan Peukert, natürlich nicht von kritischen Bewertungen frei kaufen. Das wäre auch zu billig für ein paar Tausend Euro, die das Start-up-Unternehmen dafür erhält. Denn das bietet immerhin globale Perspektiven. Im Ausland für deutsche Bewerber und in Deutschland für Ausländer.

 

Studenten aus dem Ausland etwa finden nach der Eingabe ihrer Wunschstandorte in Deutschland die Unternehmen, die dort Praktika anbieten. Oder, soweit es sich um Global Player handelt, in anderen Ländern auf dem Globus. Und auch deutsche Studenten, die es in die Welt hinaus zieht, werden fündig. Ob bei der Lufthansa oder deutschen Autobauern, die in den USA, China oder Südafrika Produktionsstandorte unterhalten. Eine Börse für Praktikanten - die in Zeiten des Internets keine Grenzen mehr kennt und Gesuchte mit Suchenden zusammen bringen kann.

Autor: Klaus Deuse Redaktion: Monika Lohmüller

 

Karte 60. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (742 Wörter; 5398 Zeichen) 10 Min.

Spielen mit Klischees

Aufgeweckt: David Werker

David Werker hat das Studium als Comedy-Programm entdeckt. Der 25-jährige Germanistikstudent verschmäht kein Klischee vom lustigen Studentenleben und hat damit Erfolg.

 

In einer roten Trainingsjacke stolziert er lässig auf die Bühne, kratzt sich die wuscheligen Haare und bekennt freimütig, dass er gerade erst aufgestanden ist, um 15:30 Uhr morgens. Der Student als Langschläfer, Faulenzer, Frauenheld und Kochmuffel David Werker bedient in seinem Comedy-Programm "Aus dem Leben eines aufgeweckten Studenten" alle Klischees. Und hat damit in Zeiten von Bachelor und Master, Studiengebühren und Wohnungsnot Erfolg.

Guten Morgen!

Im Jahr 2007 gewann der 25-jährige Germanistikstudent aus Siegen die Talentschmiede im "Quatsch Comedy Club". Seitdem tourt er mit seinem Programm durch Deutschland und hat unter dem Titel "Morgens 15:30 Uhr in Deutschland" sogar ein Buch dazu veröffentlicht. Er ist im siebten Semester und bezeichnet sich selbst als einen "Langzeitstudenten", der sich schon mittwochs ins wohlverdiente Wochenende verabschiedet. Kein Wunder, denn David Werker ist die Comedy-Karriere wichtiger als der Master. Was er bei dieser Studienwahl für naheliegend hält.

Klischees als "Türöffner"

"Als Germanist ist man gewohnt, dass die Leute über einen lachen", sagt er. Der Sprung auf die Bühne sei für ihn daher nicht so weit gewesen. "Und da ich ja eine Fünf-Stunden-Woche habe, blieb genug Zeit, um ein Buch zu schreiben." Nicht nur auf der Bühne, auch in seinen Interviews gibt sich David Werker als der lässige Teilzeitstudent. Er bedient alte Klischees über das unbeschwerte Studentenleben, die nach den Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks längst Vergangenheit sind. Denn danach haben Bachelorstudenten mindestens eine 43-Stunden-Woche. 19 Prozent von ihnen empfinden die zeitliche Belastung als zu hoch.

Bologna-Reform?

David Werker sieht das anders. Die Klischees, die er in seinem Buch aufführe, nutze er in seinem Buch und Comedy-Programm bewusst als "Türöffner", gibt er zu. "Aber vieles ist doch wahrer als ich selbst geglaubt hätte." So gebe es durchaus Studenten, die in Zeiten der Bologna-Reform fragten, ob das etwas mit Spaghetti zu tun habe, die ihre Zeit im Netz statt in der Vorlesung verbringen und statt zu jobben lieber bei den Eltern die Hand aufhalten würden.

Wenig Arbeit für viel Geld

So philosophiert er in seinem Buch lapidar über Nebenjobs, die wenig Arbeit machen und viel Geld bringen. Zum Beispiel Blut spenden und Kellnern. Aber er muss dann doch zugeben, dass es "schwieriger ist, als man denkt", als Student Geld aufzutreiben. Da bleibt für David Werker nur eins: Streiken, damit die Studiengebühren wieder abgeschafft werden. Tatsächlich jobben laut Deutschem Studentenwerk 66 Prozent der Studierenden nebenbei. Für die Hälfte von ihnen ist der Nebenjob als Taxifahrer, Verkäufer, Bürokraft oder eben Kellner notwendig für den Lebensunterhalt.

Überlebenskünstler...

Zumal auch das Wohnen immer teurer wird. Die Studentenbude ist auch für David Werker ein ausgesprochen ergiebiges Thema. Da würden "Löcher sehr kreativ vermarktet", erzählt er und nennt das Beispiel einer Annonce, in der die kleine, dunkle und feuchte Kellerwohnung als "modernes 0,5-Zimmer-Appartement Nähe Parterre" vermietet wird. Studentenwohnheime sind für ihn "Herbergen der international anerkannten Nullsternekategorie" und Wohngemeinschaften nur durch Hartnäckigkeit zu erobern. "Ich empfehle jedem, immer wieder in der WG eines Freundes zu übernachten, dann wird man irgendwann automatisch als Mitbewohner akzeptiert."

David Werker übrigens wohnt, wie 17 Prozent aller Studierenden, alleine in einer kleinen Mietwohnung. "Ich kann die Nudeln vom Herd nehmen, ohne dafür vom Bett aufstehen zu müssen", erzählt er. Doch das kommt bei ihm nicht allzu oft vor. Aus seinem Studienort Siegen nämlich flüchtet er, so oft er kann. Die eher kleinbürgerliche Stadt ist wohl auch ein Grund dafür, dass der Germanistikstudent Comedian geworden ist. "Wenn einen viele Sachen aufregen", so meint er, "ist es einfach, Komik darin zu finden."


Autorin: Sabine Damaschke Redaktion: Gaby Reucher


David Werker: Morgens 15:30 Uhr in Deutschland. Handbuch für aufgeweckte Studenten, Langenscheidt, 180 Seiten, 9,95 Euro.

 

Karte 61. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (771Wörter; 5157 Zeichen) 10 Min.

Nebenberuf: Studentin

 

Sara ist 2004 aus Marokko in die USA gekommen. Sie will Sprachtherapeutin werden. Die 24-Jährige ist eine gute Studentin obwohl sie nebenbei viel arbeitet. Aber nur so kann sie ihr Studium finanzieren.

 

Wenn meine Mitbewohnerin Sara abends nach Hause kommt, dann wirft sie ihre Jacke über den Stuhl und legt einen dicken Stapel Bücher auf den Tisch. Feierabend ist für sie noch lange nicht. "Ich hab morgen einen Test, und den muss ich nicht nur bestehen, sondern der muss gut werden", sagt die dunkelhaarige 24-Jährige. Sara ist Studentin. Sie will Sprachtherapeutin werden, und ist auf dem besten Weg dorthin. Doch dieser Weg ist für die gebürtige Marokkanerin nicht gerade einfach, und das hat nichts mit den Studieninhalten zu tun. Die 24-Jährige hat für die ersten vier Jahre ihres Studiums, bis zum Bachelor-Abschluss, rund 60.000 US-Dollar gezahlt nicht für Miete und einen aufwendigen Lebensstil, sondern allein für Studiengebühren.

 

Studieren in den USA ist teuer, sehr teuer sogar. Wer da keine wohlhabenden Eltern hat, der muss hart arbeiten so wie Sara das tut. Da ist zum einen das Babysitting am Samstagabend. Zum anderen verdient die lebhafte junge Frau ihr Geld mit Kochen - Sara schafft es, innerhalb von anderthalb Tagen 30 Personen mit marokkanischem Essen zu versorgen. Außerdem arbeitet sie an gleich zwei Universitäten als Tutorin, das heißt, sie hilft jüngeren Studenten bei der Organisation ihres Studiums.

 





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