Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus L.) ist der Baum des Jahres 2009. Dies gab Dr. Silvius Wodarz, Präsident der Stiftung Menschen für Bäume, am 15. Oktober in Berlin bekannt. Alljährlich wählt das „Kuratorium Baum des Jahres“, der Fachbeirat der Stiftung, eine Baumart zum „Baum des Jahres“.
Die Alpen sind die Region, wo der Berg-Ahorn am eindrücklichsten unter Beweis stellt, dass er seinen Namen zu Recht trägt. Im Schweizer Wallis ist er noch auf fast 2 000 m als halbwegs wohlgeformter Baum zu finden. In den Kalkalpentälern bildet er in Höhen, in die die Buche nicht mehr vordringen kann, sogar vereinzelt reine Waldbestände. In den deutschen Mittelgebirgen prägt er vor allem zusammen mit der Esche und der Berg-Ulme die feuchten Schlucht- und Blockhaldenwälder. Die vegetationskundlich offizielle Nordgrenze seiner natürlichen Verbreitung verläuft am nördlichen Rand der Mittelgebirge. Doch längst fühlt sich der Berg-Ahorn auch im platten norddeutschen Land ausgesprochen wohl – nicht nur als Park- und Straßenbaum oder als Feldgehölz, sondern auch als Waldbaum.
Das helle, beinahe weiße Holz des Berg-Ahorns wurde schon vor rund achttausend Jahren bei den jungsteinzeitlichen Ackerbauern gerne zur Herstellung von Gefäßen benutzt. Bis heute ist es die erste Wahl bei hölzernen Küchengerätschaften wie Schalen, Schneid- und Frühstücksbrettern, Kochlöffeln, Fleischklopfern und Nudelhölzern.
Eine weitere klassische Verwendung hat das recht harte, aber gut drechselbare Holz des Berg-Ahorns im Musikinstrumentenbau gefunden. Wegen seiner schmucken hellen Farbe wird es gerne für Flöte oder Fagott genommen. Und bei Saiteninstrumenten, beim Cello, bei der Bratsche und vor allem bei der Geige ist Ahornholz der Garant für eine wunderbare Resonanz. Berühmt sind die Geigenböden, die aus so genanntem Riegelahorn gefertigt wurden.
Es gibt eine Fülle weiterer Einsatzbereiche für das Holz des Berg-Ahorns: Zimmerleute nehmen es gerne beim etwas edleren Innenausbau für Treppen und Fußböden. Und auch die Möbeltischler sind begeistert. Lediglich im Außenbereich und als Bau- und Konstruktionsmaterial hat sich das Holz des Berg-Ahorns nicht bewährt.
Eine ganz spezielle Eigenschaft allerdings entfaltet das Ahornholz im Volksglauben als Türschwelle. Denn: Zauberer und Hexen trauen sich nicht über eine solche Schwelle. Selbst wenn nur die Verankerungszapfen in der Schwelle aus Ahorn gefertigt sind – sie bleiben draußen.
Und wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, der stelle zusätzlich belaubte Zweige ins Fenster: Die fünflappigen, entfernt an gespreizte Hände erinnernden Blätter tun ein Übriges, um all solch unheimliche Wesen fernzuhalten.
12 Vogelkirsche – Baum des Jahres 2010
Eine attraktive und ökologisch wertvolle Baumart wird im Jahr 2010 als „Baum des Jahres“ im Mittelpunkt stehen: die Vogelkirsche. Die Baumart ist die Urform der Süßkirsche - alle Bäume der Süßkir-schen gehen züchterisch auf sie zurück.
Im Frühling ist der bis zu 20 Meter hohe Baum unübersehbar. Mit einer Fülle schneeweißer Blüten ist die Vogelkirsche ab April an Waldrändern, Hecken und Wäldern eine Augenweide. Doch nicht nur Menschen freuen sich über den schönen Anblick, auch Bienen lieben die Blüte als frühe Nahrungsquelle. Neben der Blütenpracht im Frühjahr fällt die Vogelkirsche durch die sogenannte Ringelborke das ganze Jahr über auf. Korkporen, auch Lentizellen genannt, reihen sich in Ringeln über die Rinde. Die kleinen schwarz-roten Steinfrüchte werden von einer Vielzahl von Tieren und Vögeln als Nahrung benutzt. Auch der Mensch kann die Kirschen des Baumes essen, allerdings besitzen die gezüchte-ten Formen mehr Fruchtfleisch. Heutzutage werden die Früchte nur noch von wenigen für Marmelade und Schnäpse verwendet. Das Laub der Vogelkirsche ist leicht zersetzbar und trägt damit zur Bodenverbesserung bei, was neben der Nahrung also noch ein wei-terer Pluspunkt in Sachen Ökologie ist. Beliebt ist auch das sehr dekorative Holz dieser recht schnellwüch-sigen Baumart. Die warmen Farbtöne werden von der Möbelindu-strie gern verwendet. Da die Vogelkirsche, die etwa 100 Jahre alt werden kann, schon mit 50 Jahren ordentliche Dimensionen erreicht und gut bezahlt wird, lohnt sich der Anbau auch in finanzieller Hin-sicht. Die SDW wird im kommenden Jahr viele Veranstaltungen zum Thema Vogelkirsche durchführen, um den Bekanntheitsgrad dieses wertvollen Baumes zu erhöhen.
Der Hamburger Wald
Im Hamburger Wald gibt es mehr als 40 Baumarten. Über die häufigsten Arten mit ihren Flächenanteilen, ihrer Rolle bei uns und ihren Besonderheiten können Sie sich hier informieren. Jede von ihnen hat ihre besonderen Ansprüche an den Boden, das örtliche Klima, den Wasserstand und das Licht. Aufgabe des Försters ist es, die gegebene und standörtlich mögliche Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln - möglichst naturnah, stetig und vorsichtig.
Kommen Sie in den Wald, besuchen Sie Ihre Bäume! Hören Sie den Geräuschen des Waldes zu (auch wenn in der Nähe oder Ferne die Straßen nicht zu überhören sein werden), achten Sie auf die Unterschiede: der Wind hört sich im Buchenwald anders an als im Kiefernwald. Und im Winter ist wieder alles anders als im Sommer, von den Unterschieden zwischen Waldlichtung und dunklem Buchenwald nicht zu reden.
Es gibt nicht nur Laub- und Nadelbäume oder große und kleine Bäume. Zwischen Kiefern riecht es anders als zwischen Fichten. Entdecken Sie, dass es unter Eichen viel heller ist als unter Buchen. Und genießen Sie das Farbenfeuerwerk des Herbstes im Hamburger Wald, bei uns macht die Baumarten-Mischung den "Indian Summer" (Eine mögliche Erklärung für den Begriff kommt aus indianischen Überlieferungen: der Herbst war und ist die beste Jagdsaison für Wild, um Fleischvorräte für den Winter anzulegen. "Das Rot des Laubes war so rot wie das Blut der erlegten Tiere", so heißt es. Verbreitet wurde der Name dann aber wohl von europäischen Kolonisten, die (in dieser für Indianer arbeitsreichen Zeit) mit weniger Angriffen zu rechnen hatten).
Man kann die verschiedenen Baumarten auch erfühlen. Ein Birkenstamm ist etwas ganz anderes als etwa die Rinde einer Esche. Und beide fühlen sich in der Jugend anders an als im Alter: richtig - auch hier sind die jungen Bäume glatter.
Man kann mit Bäumen viel erleben, gönnen Sie sich und Ihren Kindern den Spaß!
Waldzustand 2005
Praktisch alle Länderberichte beschreiben den Zustand des Waldesals ein Üsammenspiel von Stickstoffentrag, Witterung bzw. Wasserhaushalt und Befall durch Schädlinge.
Für die vier Hauptbaumarten ist folgende Entwicklung festzustellen:
Fichte: Verbessert haben sich die Werte in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bayern, so gut wie unverändert sind sie in Sachsen-Anhalt, schlechter sind sie ind den übrigen Ländern. In Baden-Württemberg, wo zuletzt Werte für die einzelnen Baumarten von 2001 verfügbar waren, haben sich die Zahlen für die Fichte wie auch für alle anderen Baumarten deutlich verschlechtert.
Kiefer: Verbesserungen haben sich ergeben in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, kaum Veränderungen gibt es in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Thuringen und Bayern, ansonsten haben sich die Werte verschlechtert. In Norddeutschland ist sie die Baumart mit den geringsten deutlichen Schäden.
Buche: Ihr Kronenzustand hat sich, mit Ausnahme von Saarland und Baden-Württemberg, überall verbessert, wenngleich - nicht immer in dem erwarteten Maße.
Eiche: Verbesserungenin der Ländergruppe Nordost, in Schleswig-Holstein und in Rheinland-Pfalz stehen z.T. deutliche Verschlechterungen in den anderen Ländern gegenüber. Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteiil der deutlichen Schäden überall über 30%, in Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern gar über 60%.
Waldzustand 2008
Dem Wald in Nordrhein-Westfalen geht es, wie schon 2007, insgesamt etwas besser. Das ist das Ergebnis des Waldzustandsberichts 2008, den Umweltminister Eckhard Uhlenberg am 4. November in Düsseldorf vorstellte. Der Anteil der ungeschädigten Bäume hat sich demnach im Vergleich zum Vorjahr um erfreuliche weitere zwei Prozent verbessert. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume hat ebenfalls um 2 Prozent abgenommen. Der Bestand der schwach geschädigten Bäumen bleibt mit 44 Prozent stabil auf Vorjahresniveau.
„Das Jahr 2008 ist gekennzeichnet durch einen, für das Waldwachstum, günstigen Witterungsverlauf“, so Minister Uhlenberg. „Der Borkenkäfer hat sich durch das feuchte Wetter nicht groß vermehren können. Auch die Wiederbewaldung nach Kyrill geht jetzt in die entscheidende Phase und wir bereiten den Wald mit unserem Wiederbewaldungskonzept auf den Klimawandel vor. Der Wald in Nordrhein-Westfalen stabilisiert sich also, hat aber immer noch mit Schadstoffeinträgen zu kämpfen, wodurch Bäume und Böden geschädigt werden. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, Schadstoffeinträge weiterhin zu minimieren.“
Bei der Betrachtung der einzelnen Baumarten haben sich vor allem Fichte und Buche positiv entwickelt. Der Anteil der Bäume ohne Schäden ist bei der Fichte von 31 Prozent im letzten Jahr auf 36 Prozent in diesem Jahr gestiegen. Bei der Buche weisen 29 Prozent der Bäume keine Schadensmerkmale auf, eine Steigerung um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Kiefer dagegen geht es in diesem Jahr schlechter als noch 2007. Hier stieg der Anteil der deutlich geschädigten Bäume von 13 auf 20 Prozent. Auch bei der Eiche haben die Schäden zugenommen. 51 Prozent der Eichen weisen deutliche Schäden auf, das sind 8 Prozent mehr als 2007. Hauptursache hierfür ist das verstärkte Auftreten von Eichenmehltau in Verbindung mit einer mittleren Fraßbelastung durch Eichenwickler- und Frostspannerraupen.
Besondere Befürchtungen bestanden nach den Orkanen Kyrill und Emma, dass sich der Borkenkäfer stark ausbreitet. Das atlantisch geprägte, feuchte Wetter hat aber 2008 einen starken Befall durch den Borkenkäfer verhindert. Unterstützt wurde dies durch eine konsequente und schnelle Aufarbeitung des Sturmholzes. Eine Entwarnung kann allerdings noch nicht gegeben werden. Die Entwicklung des Borkenkäfers muss in Zukunft gut beobachtet werden, um geeignete Maßnahmen gegen Massenvermehrungen einleiten zu können.
Auch die Wiederbewaldung nach Kyrill tritt in eine entscheidende Phase. Mit dem Wiederbewaldungskonzept des Umweltministeriums wurden Empfehlungen gegeben, wie ein zukunftsfähiger Mischwald mit Blick auf den Klimawandel aussehen kann. Dazu gehört die Anpflanzung heimischer Baumarten wie Buche, Eiche oder Kirsche sowie bewährter fremdländischer Baumarten wie zum Beispiel die Douglasie. Hinzu kommt eine natürliche Verjüngung durch Birke, Weide oder Vogelbeere. Die Wiederbewaldung mit diesen Bäumen wird vom Umweltministerium gefördert.
Ebenfalls gefördert wird die Kalkung von Böden in Privat- und Kommunalwald. Besonders Stickoxide und Ammoniak in der Luft greifen die Wälder an. In den Waldböden werden Schadstoffe zudem über Jahrzehnte gespeichert, so dass die Böden inzwischen stark versauert und nährstoffarm sind. Durch die Bodenschutzkalkungen wird der Waldboden stabilisiert und die Versauerung für einen Zeitraum von rund 10 Jahren neutralisiert.
Um den Waldzustandsbericht 2008 zu erstellen, haben im Juli und August geschulte Fachleute den Baumkronenzustand von etwa 9.500 zufällig ausgesuchten Bäumen erhoben. Die Analyse des Zustandes von Blättern und Nadeln gibt Auskunft über die gesundheitliche Verfassung der Bäume. Zusätzlich werden Klimawerte, Ergebnisse aus Dauerbeobachtungsflächen und Erhebungen zum Schädlingsbefall ausgewertet.
Der Waldzustandsbericht wird seit 1984 jährlich erstellt.