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Gegenstand und Aufgaben der Lexikologie




Die Lexikologie ist eine linguistische Disziplin, die den Wortschatz (das Lexikon) einer Sprache in seiner Entstehung, Entwicklung und seinem gegenwärtigen Zustand untersucht. Der Terminus Lexikologie" geht auf die griechischen Wörter zurück: lexikos = auf das Wort bezogen, das Wort betreffend; logos = Lehre/Wissenschaft (eigentlich = Wortlehre).

Gegenstand der Lexikologie ist:

1) der Wortschatz (das Lexikon) einer Sprache als System mit verschiedenen Gruppierungen der Lexik (ihre Makro-, Medio- und Mikrostrukruren);

Eine der Grundfragen der Lexikologie ist Was ist Wortschatz. Dabei unterscheidet man drei Auffassungen von Wortschatz:

- Wortschatz = die mentale Speicherung von Wörtern beim Individuum(als identifizierte Bezeichnung verwenden wir mentales Lexikon);

- Wortschatz als Grundstock eines beliebigen Ausschnitts einer natürlichen Sprache;

- Wortschatz im Verhältnis zur Grammatik, wofür sich die Bezeichnung Lexikon sinnvollerweise eingebürgert hat.

2) das einzelne Wort als strukturelle und semantische Grundeinheit der Sprache mit seiner formalen und inhaltlichen Struktur, mit seinen Beziehungen (Relationen) zu anderen Wörtern im Wortschatz und im Text. Der Terminus das Wort hat mehrere Bedeutungen:

- das einzelne Wort ist kleinste selbstständige sprachliche Einheit von Lautung und Inhalt, bzw. Bedeutung

- Äußerung das sind bestimmte Meinungen mit bestimmten Bedeutung (z.B. freundliche Worte)

- Ausspruch, Zitat, Aphorismus

- Text (z.B. etwas in Wort und Bild darlegen)

Kurz gesagt ist Lexikologie die Lehre vom Lexikon. Dabei versteht man unter dem Lexikon das lexikalische und phraseologische Subsystem der Sprache, die Gesamtheit von Wörtern und festen Wortkomplexen, die als relativ feste Zuordnungen von Formativ (Lautkomplex) und Bedeutung reproduzierbar sind, im Gedächtnis gespeichert und als Basiselemente zur Bildung von Sätzen und Texten verwendet werden.

Die Lexikologie beschreibt und erforscht den Wortbestand einer Sprache, seine Schichtung und Struktur, Bildung, Bedeutung (im System) und Funktionen seiner Elemente (in der Kommunikation, in verschiedenen sozialen Sphären und Situationen).

Allgemeine Aufgaben der Lexikologie können folgenderweise formuliert werden:

1) das Wort (das Lexem) als Grundeinheit der Sprache, seine strukturellen Merkmale und lexikalische Bedeutung mit verschiedenen Typen, Aspekten und Funktionen (aus nominativer, kommunikativer, kognitiver, pragmatischer Sicht), das Wort als Element des lexikalisch-semantischen Systems und als Teil der Rede / Konstituente des Satzes und Textes zu erforschen;

2) die Struktur des Lexikons als mehrdimensionales System, lexikalische Kategorien (Polysemie, Homonymie, Synonymie, Antonymie, Hyperonymie/Hyponymie, Paronymie u. a. Gruppierungen der Lexik (Sachgruppen, lexikalisch-semantische Paradigmen, semantische Felder sowie konzeptuelle Strukturen) zu ermitteln und zu beschreiben. Auf dieser Grundlage soll die Kategorien der Lexikologie aufgebaut werden;

3) die Stratifikation des Wortbestandes, d.h. seine historische, regionale, soziolinguistische und soziale, national bedingte und kulturspezifische Schichtung zu begründen und darzustellen;

4) System-Struktur-Bezug und funktionale Bestimmung kommunikativ-pragmatische Leistung der lexikalischen Einheiten und Subsysteme in ihrer gegenseitigen Übereinstimmung zu beschreiben;

5) Wege und Quellen der Wortschatzerweiterung, kommunikativ begründete Veränderungen des Wortbestandes zu untersuchen;

6) die Phraseologie als Teilbereich des Lexikons in ihrem Wechselverhältnis mit dem lexikalischen Subsystem, ihre Klassifikationen und Funktionen zu erforschen;

7) die Lexikografie (einschließlich der Typologie der Wörterbücher) als empirisch-praktischen Anwendungsbereich der lexikologischen Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten einzubeziehen.

Je nach der Zielsetzung unterscheidet man folgende Forschungsrichtungen in der Wortschatzlehre:

die allgemeine Lexikologie, die sich zum Ziel setzt, solche Klassifizierungen vorzunehmen, Kategorien und Sprachgesetze aufzudecken, die für viele Sprachen gültig sind, d. h. Universalcharakter haben;

die spezielle Lexikologie untersucht Wort und Wortschatz einer natürlichen Sprache und gehört zur Theorie der betreffenden Sprache. Wir sprechen daher von der deutschen, englischen, russischen etc. Lexikologie;

die historische (diachrone) Lexikologie als sprachgeschichtliche Disziplin berücksichtigt die Dialektik von Synchronie und Diachronie, um den jeweiligen Zustand des Wortschatzes als Ergebnis seiner jahrhundertelangen Entwicklung zu beschreiben. Dabei werden Konstanz und Veränderungen im Wortschatz untersucht;

die kontrastive (vergleichende) Lexikologie ist bemüht, Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Wortschatz von zwei oder mehreren natürlichen Sprachen festzustellen und im Hinblick auf sprachtypologische Verallgemeinerungen zu erklären.

Moderne Lexikologie der deutschen Sprache hat viele Aufgaben zu erfüllen. Sie befasst sich mit der Problematik der Wortschatzerweiterung, in deren Rahmen produktive Wege der Wortschatzbearbeitung erforscht werden.

 

 






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