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Berufliche Ausbildung in Deutschland




Zwei Drittel aller Jugendlichen in Deutschland absolvieren in Deutschland nach Ablauf der Vollzeitschulpflicht eine Berufsausbildung. Da diese Ausbildung an zwei Lernorten statt findet, und zwar in der Berufsschule und im Betrieb, spricht man in Deutschland vom "dualen System". Ziel der in der Regel dreijährigen Ausbildung ist es, dass die Schüler eine allgemeine und berufliche Grundbildung erhalten und die Kompetenzen für den Beruf einer qualifizierten Fachkraft erwerben.Das deutsche Berufsschulsystem ist hochdifferenziert und gliedert sich in eine Vielzahl von Schultypen (s. unten) und Fachrichtungen. Es ist bewusst so durchlässig gestaltet, dass Berufsschulabsolventen auch Wege zur Fachhochschulreife und Hochschulreife offen stehen.
Derzeit haben Auszubildende in Deutschland die Wahl zwischen 355 anerkannten Ausbildungsberufen, die 68 Berufsgruppen zugeordnet sind. Die Fachrichtungen der meisten Berufsschulen sind gewerblich, kaufmännisch, hauswirtschaftlich oder landwirtschaftlich. An drei bis vier Tagen lernen die Jugendlichen im Betrieb, an bis zu zwei Tagen in der Berufsschule. Die Kosten für die Ausbildung tragen die Betriebe, die bundesweit einheitlichen Ausbildungsordnungen verpflichtet sind. Ausbildungsplätze bieten Betriebe der Wirtschaft, des öffentlichen Dienstes, Praxen freier Berufe und private Haushalte an. Je nach Branche erwerben die Auszubildenden nach bestandener Lehrprüfung einen Facharbeiter-, Kaufmannsgehilfen- oder Gesellenbrief. Die Prüfungen werden vor den entsprechenden Kammern wie Industrie- und Handelskammer, Kammer der Freien Berufe oder Handwerkskammer abgelegt.Hat ein Berufsschulabsolvent etwa drei Jahre Berufserfahrung in seinem Ausbildungsberuf gesammelt, kann er sich an der sogenannten Fachschule weiterbilden. In ein bis drei Jahren erwirbt er hier die Fähigkeit und das Recht, einen Betrieb seines Fachbereichs selbständig zu leiten und den Berufsnachwuchs auszubilden.

Jedes Jahr beschließen die regierenden Bildungspolitiker den sogenannten Berufsbildungsbericht. Er wird auf der Grundlage von aktuellen Ausbildungsplatz- und Arbeitsmarktanalysen erstellt und dokumentiert die berufsbildungspolitischen Maßnahmen des kommenden Regierungsjahres. Im Berufsbildungsbericht 2002 erklärt Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn die Bereitstellung eines ausreichenden Ausbildungsplatzangebotes zur gesellschaftliche Daueraufgabe. Zwar hat es auch 2001 im gesamten Bundesgebiet mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gegeben. Der Ausbildungsmarkt ist aber in zweierlei Hinsicht von einem Ungleichgewicht geprägt. Zum einen fällt das Ausbildungsplatzangebot regional sehr unterschiedlich aus. Während im Westen Deutschlands ein Überangebot besteht, reicht es in den neuen Bundesländern nur für rund 60 Prozent der Bewerber aus. Zum anderen besteht ein Ungleichgewicht zwischen Ausbildungsplatzbewerbern und Fachrichtungen. Einem Ausbildungsplatzmangel bei Kraftfahrzeugmechanikern, Bürokaufleuten und Mediengestaltern steht ein Bewerbermangel bei Nahrungsmittelfachverkäufern, Fleischern und Zahnarzthelfern gegenüber.Verschiedene staatliche Sonder- und Förderprogramme sollen die Ausbildungsplatzsituation im Osten verbessern und die Mobilitätsbereitschaft der ausbildungsplatzsuchenden Jugendlichen fördern.
Die größten Herausforderungen an die aktuelle Berufsbildungspolitik stellen allerdings der Wandel von der Industrie- zur Informations- und Dienstleistungsgesellschaft sowie die Beschäftigungsfähigkeit älterer Erwerbstätiger dar. Auf erstere reagiert die Bundesregierung mit der Modernisierung und Entwicklung von Ausbildungsgängen, die sich am aktuellen Fachkräftebedarf der Wirtschaft orientieren. In den letzten drei Jahren sind 43 Ausbildungsberufe aktualisiert und 10 neue Berufe geschaffen worden. Bis Mitte 2002 werden die Ausbildungsordnungen für 19 weitere Berufe erwartet.

Um die Beschäftigungsfähigkeit älterer Erwerbstätiger in einer Arbeitswelt zu erhalten, deren Qualifikationsanforderungen sich immer schneller verändern, gewinnt die lebenslange Weiterbildung an immenser Bedeutung. Für das Aktionsprogramm "Lebensbegleitendes Lernen für alle" hat das Bundesbildungsministerium deshalb 250 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Schultypen für die berufliche Ausbildung in Deutschland:

  • Berufsschule - erteilt im Rahmen einer Berufsausbildung im dualen System allgemeinen und berufsbezogenen Unterricht in Teilzeitform
  • Berufsoberschule - ermöglicht Absolventen einer Berufsausbildung im dualen System den Erwerb der Hochschulreife
  • Berufsfachschule - dient der Berufsvorbereitung oder der Berufsausbildung mit unterschiedlichem Qualifikationsniveau
  • Berufliches Gymnasium - unterrichtet neben allgemein bildenden auch berufsbezogene Fächer wie Wirtschaft und Technik und führt zur allgemeinen Hochschulreife
  • Fachoberschule - führt nach einer fachpraktischen Ausbildung in Betrieben und ergänzendem Unterricht zur Fachhochschulreife
  • Fachschule - setzt eine berufliche Erstausbildung und eine mehrjährige Berufstätigkeit voraus und führt zu einer weitergehenden Qualifikation im Beruf

Die betriebliche Ausbildung für einen anerkannten Ausbildungsberuf im dualen System ist durch Rechtsverordnungen des Bundes geregelt. Eine Übersicht über alle anerkannten Ausbildungsberufe und ihre Anforderungen findet sich unten.

Elisabeth Oehler

Karte 29. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (747 Wörter; 4930 Zeichen) 5 Min.

Ganztagsschulen sind gute Übungsfelder Rimma Kanevski im Gespräch

 

Was die emotionale Entwicklung von Jugendlichen anbelangt, sind Ganztagsschulen den Halbtagsschulen offenbar überlegen. Das legt die Studie Peers in Netzwerken (PIN) nahe, die Erziehungswissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg an Teenagern durchgeführt haben. Insbesondere Jungen sind hier aufmerksamer für Gefühle anderer und lösen Konflikte eher mit Humor als mit schlagenden Argumenten. Goethe.de sprach mit Schul-Expertin Rimma Kanevski.

Frau Kanevski, im Zuge der PIN-Studie haben Sie das Beziehungsverhalten von rund 400 Jugendlichen aus Brandenburg untersucht, die nach einer sechsjährigen gemeinsamen Schulzeit in der Primarschule in die Sekundarschule gewechselt sind. Die 12 bis 14 Jahre alten Halbtags- und Ganztagsschüler wurden zu Beginn und zum Ende der siebten Jahrgangsstufe befragt. Was ändert sich für die Jugendlichen durch den Wechsel?

Wenn Jugendliche mit ihren Freunden aus der Grundschule neu auf die weiterführende Schule kommen, gehen sie gemeinsam in neue Projekte und Arbeitsgemeinschaften, bewältigen gemeinsam den Schulalltag, lernen neue Strukturen kennen. Im Laufe des Schuljahres werden Teenager unabhängiger von den alten Kontakten. Sie knüpfen neue Beziehungen und unternehmen mehr mit neuen Freunden.





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