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Die freundliche Dame holt einen Aktenordner




Warten Sie mal, im Juni oder Juli war er öfter hier...

Müller geht um den Schreibtisch herum und blickt mit der Bibliothekarin auf handgeschriebene Namenslisten.

Wie heißt er denn?

Schönfeld, Joachim Schönfeld. Kunststudent aus Berlin.

Sind Sie sicher? Der junge Mann, den ich meine, hat sich unter dem Namen 'Schmidt' eingetragen.

Die beiden finden tatsächlich heraus, dass Joachim als 'Joachim Schmidt' öfter in der Bibliothek war. Aber warum nicht unter seinem richtigen Namen?

Die beiden plaudern noch ein bisschen. Es stellt sich heraus, dass die Bibliothekarin, die sich Müller als 'Claudia' vorstellt, in Berlin studiert hat. Und Müller lädt sie für den nächsten Nachmittag zum Kaffee ein.

Gut, dann bis morgen, Claudia. Ich hole Sie gegen 16 Uhr hier in der Bibliothek ab.

Zurück im Hotel legt sich Müller erstmal in die Badewanne. Seine Beine schmerzen. Das lange Spazierengehen ist er nicht gewöhnt. Entspannt liegt er im heißen Wasser und sammelt die bisherigen Ergebnisse seiner Suche.

Warum trägt sich Joachim unter falschem Namen ein? Warum ist er seit zwei Wochen verschwunden, wie das Mädchen behauptet? Wer ist das Mädchen? Wo kann er weitersuchen? Wo sucht ein Berliner Privatdetektiv, der zum ersten Mal in seinem Leben in dieser riesigen Stadt zu Besuch ist, einen verschollenen Studenten?

 

Kann ich Ihnen helfen?

Ja, ähm, wo soll ich anfangen.

Moment, ich kann mal nachsehen.

Sind Sie sicher?

 

 

Nach einem Besuch im Rockefeller Center, das Müller überhaupt nicht gefallen hat ( ), und einem langen Spaziergang im Central Park kommt Müller viel zu früh ( ) ins Goethe-Institut.

Claudia schlägt ihm vor, doch noch einen Besuch im Naturkunde-Museum ( , die Naturkunde) gegenüber () zu machen, aber da seine Beine wieder protestieren, setzt sich Müller in die Bibliothek und studiert die Zeitung.

Außer ihm ( ) sitzen noch zwei ältere Herren im Raum und lesen.

Plötzlich () geht die Tür auf, und ein Mädchen tritt ein (, , eintreten).

Müller dreht sich weg (). Er hat sie sofort erkannt ( , erkennen). Das Mädchen von der 35. Straße.

Sie ist bestimmt zum ersten Mal in der Bibliothek und versucht (, ), dies zu verbergen ( ). Sie geht von einem Regal zum anderen und kommt immer näher zu Müllers Ecke. Schließlich nimmt sie ein Journal und setzt sich an den Nachbartisch ( , der Nachbar ). Sie liest nicht, blättert hastig () die Seiten um (, umblättern) und beobachtet die Tür. Sie wartet wohl (, ) auf die Bibliothekarin.

Müller steht auf und setzt sich zu ihr an den Tisch.

Guten Tag, das war ja ein schnelles Wiedersehen! lächelt er.

Das Mädchen ist erschrocken (, erschrecken , der Schreck ) und überlegt kurz wegzusehen. Resigniert ( , ) legt sie das Journal weg () und betrachtet () Müller.

So ein Zufall ( , m), Herr äh, wie war doch Ihr Name?

Müller. Helmut Müller aus Berlin. Kommen Sie öfter hier in die Bibliothek?

Als das Mädchen antworten will, geht die Tür auf, und Claudia kommt herein ( ). Sie sucht im Raum ( , m) nach Müller, und als sie ihn sieht, runzelt () sie kurz die Stirn () und geht in die Leseecke.

Hallo, Claudia. Heute ist in Ihrer Bibliothek großes Treffen. Das ist Fräulein, äh, wie war eigentlich Ihr Name?

Ich habe meinen Namen noch nicht genannt (, nennen), Herr Müller. Ich heiße Ilona.

Und ich Claudia, sagt die Bibliothekarin und streckt Ilona ihre Hand hin ().

Darf ich die beiden Damen zum Kaffee einladen? lächelt Müller.

Vielleicht haben wir beide, äh, Ilona und ich, die gleichen Probleme...

 

Kurze Zeit später sitzen die drei in einem Coffee-Shop und Müller eröffnet das Gespräch.

Tja, Fräulein Ilona, ich bin immer noch auf der Suche ( ) nach Joachim. Gestern hatte mir Claudia bestätigt (), dass Joachim öfter in der Bibliothek war. Unerklärlich (, erklären ) ist nur, warum er sich unter falschem Namen in die Besucherliste eingetragen hat. Können Sie das erklären?

Ist das ein Verhör (, n, verhören ), oder was? Die Studentin ist immer noch sehr skeptisch.

Natürlich nicht, Ilona, aber wie ich schon sagte, vielleicht haben wir beide das gleiche Problem, und das heißt Joachim...

Was wollen Sie eigentlich von Joachim?

Persönlich gar nichts. Wie ich Ihnen gestern schon erklärt habe, ist seine Tante eine alte Freundin von mir, und die macht sich Sorgen um Joachim ( , - ). Er hat sich ja schon seit über einem Jahr bei ihr nicht mehr gemeldet. Und Frau Schönfeld dachte, dass Joachim längst nach Berlin zurückgekehrt sei ()...

An welcher Akademie studiert eigentlich Joachim? fragt Claudia.

Ilona blickt von Claudia zu Müller und von Müller zu Claudia, seufzt tief ( ) und beginnt zu erzählen.

Joachim ist verschwunden. Er ist seit zwei Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Schon seit längerer Zeit fühlte er sich ( ) verfolgt () und hatte vor irgend etwas Angst (- ). Ich konnte aber mit ihm nicht darüber sprechen. Er wurde sofort wütend ( , , die Wut , ). Vielleicht erklärt das, warum er den falschen Namen benutzt hat (, nutzen , der Nutzen )...

In Müllers Kopf rattert es (, ) wie in einem Computer, und er kommt zu der Überzeugung ( , überzeugen ), dass Joachim erpresst worden ist ( , )...

Weiß Ilona etwas von dem Erbe ( , n)?

Warum sind Sie denn nicht nach Berlin zurückgefahren, Fräulein Ilona? fragt Müller misstrauisch ().

Wir hatten kein Geld mehr für die Tickets.

Aber Sophie, ich meine Frau Schönfeld, hätte doch sicher das Geld zur Verfügung gestellt ( , über etwas verfügen -)...

Die, niemals (). Die sitzt doch auf ihrem Geld, der alte Geizkragen (: , geizen )!

Müller lässt sich sein Erstaunen (, n) nicht anmerken ( ).

Und die Polizei? Wenn es sich um eine ernsthafte Bedrohung handelt ( ), geht man doch einfach zur Polizei, erklärt Claudia.

Das habe ich Joachim auch vorgeschlagen, aber er wollte mit mir nicht darüber reden (). Es wäre eine private Angelegenheit (, ), die sich bald klären würde ( )...

 

Das Gespräch ist an einem Endpunkt angelangt ( , m). Und so reden die drei über New York und Berlin, tauschen Tipps ( -, der Tipp) für Kino- Theater- oder Austellungsbesuche aus. Claudia gibt Müller ihre Telefonnummer und verspricht (), ihm an einem der nächsten Abende ein sehr gutes russisches Restaurant in Brighton Beach zu zeigen ().

 

Nach einem Besuch im Rockefeller Center, das Müller überhaupt nicht gefallen hat, und einem langen Spaziergang im Central Park kommt Müller viel zu früh ins Goethe-Institut.

Claudia schlägt ihm vor, doch noch einen Besuch im Naturkunde-Museum gegenüber zu machen, aber da seine Beine wieder protestieren, setzt sich Müller in die Bibliothek und studiert die Zeitung.

Außer ihm sitzen noch zwei ältere Herren im Raum und lesen.

Plötzlich geht die Tür auf, und ein Mädchen tritt ein.

Müller dreht sich weg. Er hat sie sofort erkannt. Das Mädchen von der 35. Straße.

Sie ist bestimmt zum ersten Mal in der Bibliothek und versucht, dies zu verbergen. Sie geht von einem Regal zum anderen und kommt immer näher zu Müllers Ecke. Schließlich nimmt sie ein Journal und setzt sich an den Nachbartisch. Sie liest nicht, blättert hastig die Seiten um und beobachtet die Tür. Sie wartet wohl auf die Bibliothekarin.

Müller steht auf und setzt sich zu ihr an den Tisch.

Guten Tag, das war ja ein schnelles Wiedersehen! lächelt er.

Das Mädchen ist erschrocken und überlegt kurz wegzusehen. Resigniert legt sie das Journal weg und betrachtet Müller.

So ein Zufall, Herr äh, wie war doch Ihr Name?

Müller. Helmut Müller aus Berlin. Kommen Sie öfter hier in die Bibliothek?

Als das Mädchen antworten will, geht die Tür auf, und Claudia kommt herein. Sie sucht im Raum nach Müller, und als sie ihn sieht, runzelt sie kurz die Stirn und geht in die Leseecke.

Hallo, Claudia. Heute ist in Ihrer Bibliothek großes Treffen. Das ist Fräulein, äh, wie war eigentlich Ihr Name?

Ich habe meinen Namen noch nicht genannt, Herr Müller. Ich heiße Ilona.

Und ich Claudia, sagt die Bibliothekarin und streckt Ilona ihre Hand hin.

Darf ich die beiden Damen zum Kaffee einladen? lächelt Müller.

Vielleicht haben wir beide, äh, Ilona und ich, die gleichen Probleme...

Kurze Zeit später sitzen die drei in einem Coffee-Shop und Müller eröffnet das Gespräch.

Tja, Fräulein Ilona, ich bin immer noch auf der Suche nach Joachim. Gestern hatte mir Claudia bestätigt, dass Joachim öfter in der Bibliothek war. Unerklärlich ist nur, warum er sich unter falschem Namen in die Besucherliste eingetragen hat. Können Sie das erklären?

Ist das ein Verhör, oder was? Die Studentin ist immer noch sehr skeptisch.

Natürlich nicht, Ilona, aber wie ich schon sagte, vielleicht haben wir beide das gleiche Problem, und das heißt Joachim...

Was wollen Sie eigentlich von Joachim?

Persönlich gar nichts. Wie ich Ihnen gestern schon erklärt habe, ist seine Tante eine alte Freundin von mir, und die macht sich Sorgen um Joachim. Er hat sich ja schon seit über einem Jahr bei ihr nicht mehr gemeldet. Und Frau Schönfeld dachte, dass Joachim längst nach Berlin zurückgekehrt sei...

An welcher Akademie studiert eigentlich Joachim? fragt Claudia.

Ilona blickt von Claudia zu Müller und von Müller zu Claudia, seufzt tief und beginnt zu erzählen.

Joachim ist verschwunden. Er ist seit zwei Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Schon seit längerer Zeit fühlte er sich verfolgt und hatte vor irgend etwas Angst. Ich konnte aber mit ihm nicht darüber sprechen. Er wurde sofort wütend. Vielleicht erklärt das, warum er den falschen Namen benutzt hat...

In Müllers Kopf rattert es wie in einem Computer, und er kommt zu der Überzeugung, dass Joachim erpresst worden ist...

Weiß Ilona etwas von dem Erbe?

Warum sind Sie denn nicht nach Berlin zurückgefahren, Fräulein Ilona? fragt Müller misstrauisch.

Wir hatten kein Geld mehr für die Tickets.

Aber Sophie, ich meine Frau Schönfeld, hätte doch sicher das Geld zur Verfügung gestellt...

Die, niemals. Die sitzt doch auf ihrem Geld, der alte Geizkragen!

Müller lässt sich sein Erstaunen nicht anmerken.

Und die Polizei? Wenn es sich um eine ernsthafte Bedrohung handelt, geht man doch einfach zur Polizei, erklärt Claudia.

Das habe ich Joachim auch vorgeschlagen, aber er wollte mit mir nicht darüber reden. Es wäre eine private Angelegenheit, die sich bald klären würde...

Das Gespräch ist an einem Endpunkt angelangt. Und so reden die drei über New York und Berlin, tauschen Tipps für Kino- Theater- oder Austellungsbesuche aus. Claudia gibt Müller ihre Telefonnummer und verspricht, ihm an einem der nächsten Abende ein sehr gutes russisches Restaurant in Brighton Beach zu zeigen.

 

So ein Zufall, Herr äh, wie war doch Ihr Name?

Darf ich die beiden Damen zum Kaffee einladen?

Können Sie das erklären?

 

 

Müller hat sein Hotelzimmer in ein kleines Büro umgewandelt (, ). Überall () liegen Zettel (, der Zettel) mit Notizen und Spekulationen ( , , die Spekulation) herum (, .. , ). Er notiert, streicht durch (, durchstreichen) und wirft die meisten () Zettel weg (, wegwerfen).

Irgend etwas stimmt an der Geschichte nicht (- : - ), und irgendwer lügt (- ).

Frau Schönfeld behauptet (), Joachim zwei Semester Studium in New York bezahlt zu haben ( ...)...

Ilona, vermutlich () Joachims Freundin, bezeichnet (, ) die alte Dame als Geizkragen...

Joachim hat Angst, benutzt () einen falschen Namen und taucht unter ( = , , untertauchen), jedenfalls behauptet das seine Freundin...

 

Müller ordnet seine Gedanken ( , der Gedanke) und kommt zu dem Schluss ( , m), dass Joachim wegen der anstehenden Erbschaft (- , anstehen , ) erpresst wird ( , ). Aber von wem ()? Und woher wissen die Erpresser von Joachims Erbe? Wo ist die undichte Stelle ( , = , dicht , ; , )?

 

Die halbe Nacht liegt Müller wach (, ).

Ein furchtbarr Verdacht ( ) treibt ihn aus dem Bett (). Er blickt auf die nächtliche Stadt. Sophie Schönfeld hat gesagt, dass sie den Auftrag an ihn und Bea Braun gegeben hat. Bea! Ist dort die undichte Stelle? Beas neuer Freund den er sowieso ( , , ) nicht leiden kann ( ). Der hätte das Format zum Erpresser ( , , )! Und Bea, immer pleite ( : ), bei dem geringen ( , ) Honorar, das er ihr bezahlt...

Und beide sind seit Anfang ( ) August verschwunden. Sind die beiden vielleicht die Erpresser!!!?

Müller erinnert sich, dass damals, als sein Freund Angermeier einen gefälschten 'Klee' verkauft hat, der Kontakt zu Frau Schönfeld über Bea hergestellt worden ist ( ...)... Bea weiß also bestimmt über die Verhältnisse ( , das Verhältnis, sich verhalten , ; / /) und das Vermögen ( ) von Sophie Schönfeld Bescheid (, , ).

Bea als Erpresserin...?

 

Müller ist ganz erschlagen (: , , schlagen ) von seinen Spekulationen.

Er holt sich noch ein Budweiser aus der Zimmerbar, und eine dumpfe () Leere (, ) füllt ihn aus ().

Zwei Stunden später: Müller hat noch ein bisschen geschlafen, wirres Zeug (- : ) geträumt ( ), und die nächtlichen Überlegungen () beunruhigen () ihn noch immer.

Vielleicht sollte er Ilona besuchen und ihr die Wahrheit () über seine Suche nach Joachim erzählen. Ist sie eine Verbündete (, der Bund , binden ) oder Gegnerin (, der Gegner)? Soll er Frau Schönfeld anrufen und über das Geld befragen, dass sie Joachim für das Studium bezahlt hat...

Soll er Bea anrufen dann wüsste ( ) er immerhin (-, ), dass sie nicht oder nicht mehr in New York ist... Zu viele Fragen für einen Privatdetektiv am frühen Morgen, ohne Frühstück.

 

Müller hat sein Hotelzimmer in ein kleines Büro umgewandelt. Überall liegen Zettel mit Notizen und Spekulationen herum. Er notiert, streicht durch und wirft die meisten Zettel weg.

Irgend etwas stimmt an der Geschichte nicht, und irgendwer lügt.

Frau Schönfeld behauptet, Joachim zwei Semester Studium in New York bezahlt zu haben...





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