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Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle




AUFGABEN ZU DEN SEMINAREN

Seminar 1

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Sprache ist ein sozial vereinbartes und geschichtlich bedingtes System von sprachlichen Zeichen. Sie existiert nur in der menschlichen Gesellschaft.

2. Sprechen ist ein Tun, eine Form der Sprechtätigkeit, eine Sprachrealisation, eine Kombination von ausgewählten sprachlichen Zeichen zum Zwecke der Übertragung eines bestimmten Inhalts auf den Hörer.

3. Sprache und Sprechen bilden eine dialektische Einheit und sind voneinander nicht zu trennen: sie bedingen einander, denn das Sprechen bedarf der Mittel der Sprache, und die Sprache existiert real nur im Sprechen.

4. Phonetik ist ein wichtiges Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das die Sprachlaute und Intonationsmittel der Sprache sowohl vom Standpunkt ihrer materiellen Beschaffenheit als auch vom Standpunkt ihrer bedeutungsunterscheidenden Funktion untersucht.

5. Funktionale Phonetik erforscht die Funktion der Lautelemente und der Prosodik.

6. Allgemeine Phonetik befasst sich mit der Erforschung und Erklärung der phonologischen, physiologischen, sozialen, kombinatorischen u. a. lautlichen Möglichkeiten der Sprache überhaupt, ohne Bezug auf irgendeine konkrete Sprache.

7. Beschreibende Phonetik gibt eine eingehend präzise Erklärung der Laute des Lautsystems, der Artikulationsbasis, der lautlichen Möglichkeiten und der Phonemkombinatorik einer konkreten Sprache.

8. Oszillogramm gibt die Druckschwankungen in Abhängigkeit von der Zeit wieder, es ist eine Zeitdarstellung des Signals.

9. Maßeinheit der Wellenfrequenz ist ein Hz (das Hertz).

10. Akustische Maßeinheit der Zeitdauer ist eine Millisekunde (msec). Das ist ein 1000-ster Teil der Sekunde.

AUFGABEN UND ÜBUNGEN

Finden Sie in den unter a, b, c, d, e angegebenen Ausschnitten die Antworten auf die folgenden Fragen:

- Was versteht man unter dem Begriff "Sprechlaut"?

- Wodurch unterscheiden sich solche Begriffe wie "Sprechlaut" und "Sprachlaut"?

- Welche elektroakustischen Mittel werden für die Untersuchung der lautlichen Systeme angewandt?

- Worauf basiert das heutige Standarddeutsche?

  1. Der Sprechlaut ist ein real gesprochener Laut. Er ist das Ergebnis artikulatorischer Bemühung, ein akustisches Phänomen. Sowohl artikulatorisch als auch akustisch ist der Sprechlaut etwas Zusammengesetztes, obwohl der Hörer normalerweise nur einen einheitlichen Ton wahrnimmt, den Ton, der für die Muttersprache des Hörers von Bedeutung ist.
  2. Der Sprechlaut... existiert in direkter Abhängigkeit vor einer gegebenen Sprache.

Das Sprechen wird von uns als ein Kontinuum ausgewertet, dessen Einzelteile wir nur auf analytischem Wege unterscheiden können. Der Sprechlaut ist das Ergebnis einer solchen Analyse, nicht der "Baustein", der uns durch bestimmte Synthese zum Wort und von dort weiter zum Ausspruch führt. Die durch die menschliche Stimme oder durch Musikinstrumente verursachten Schwingungen haben verschiedenartige KLANGFARBEN (das Timbre). Sie sind so charakteristisch, dass wir Instrumente und Stimmen daran erkennen können. Die Klangfarbe hängt von der Schwingungsform bzw. von der Zusammensetzung des Klanges ab. Die durch einfache Pendelschwingungen hervorgerufenen Klänge nennt man einen EINFACHEN Ton.

Die Töne, aus denen sich ein Klang zusammensetzt, heißen seine TEILTÖNE oder PARTIALTÖNE. Den tiefsten Teilton des Klanges nennt man dessen GRUNDTON. Nach ihm wird die Tonhöhe des ganzen Klanges bemessen. Die übrigen Teiltöne heißen auch (harmonische) OBERTÖNE, da sie über dem Grundton liegen.

GERÄUSCHE sind aus unharmonischen Tönen zusammengesetzt, d. h. aus den Tönen, die nicht in dem harmonischen Verhältnis zueinander wie die Teiltöne der Klänge stehen.

Laute im physikalischen Sinne haben nicht immer dieselbe Dauer, d. h. sie können mit beliebiger Dauer hervorgebracht werden und werden als solche erkannt.

  1. Für die Untersuchung der lautlichen Segmente werden elektroakustische Methoden angewandt. Sie beurteilen das Produkt der Stimme, den Schall. Schallerzeugung, Schallaufnahmen, Schallwiedergabe und Klangforschung haben durch die Entwicklung der Elektroakustik ganz besonders an Bedeutung gewonnen. Schall ist ein mechanischer Schwingungsvorgang, d. h. Molekularbewegungen eines Mediums (normalerweise der Luft), die von einem Schallsender ausgehen und unser Ohr erreichen.
  2. Das heutige Standarddeutsche basiert auf dem neuhochdeutschen Dialekt, einer westgermanischen Sprache der indoeuropäischen Sprachfamilie. Von der Lautentwicklung her ist das Hochdeutsche durch die erste ("germanische") Lautverschiebung von den anderen indogermanischen Sprachen abgetrennt und durch die zweite ("hochdeutsche") Lautverschiebung vom Niederdeutschen und den anderen germanischen Sprachen unterschieden.

FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle:

1. Was bedeutet die segmentale Ebene der Phonetik?

2. Was bildet den Gegenstand der Phonetik?

3. Welche Auffassung von der Phonetik haben Sie?

4. Was ist aus der Entwicklung der Phonetik als Sprachwissenschaft bekannt?

5. Welche Beziehungen hat die Phonetik zu anderen linguistischen Disziplinen und zu den Naturwissenschaften?

6. Welche Zweige der Phonetik sind Ihnen bekannt und welche Aufgabe erfüllt jedes von diesen Teilgebieten?

9. Welche aktiv beweglichen Sprechorgane sind Ihnen bekannt?

10. Wodurch unterscheiden sich passiv bewegliche von unbeweglichen Artikulationsorganen?

11. Wie entstehen die Sprechlaute?

12. Zeichnen Sie ein Schema des Sprechapparats.

13. Welche Besonderheiten der deutschen Sprache sind Ihnen bekannt?

14. Welche akustischen Maßeinheiten sind Ihnen bekannt und was bedeuten sie?

15. Wodurch unterscheidet sich das Sonagramm von dem Oszillogramm?


Seminar 2

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Phoneme sind kleinste bedeutungsunterscheidende Spracheinheiten. Sie üben keine bedeutungstragende Funktion, wie die Morpheme aus, dagegen eine distinktive; die funktionale Phonetik ist durch eine Reihe von Phonemen und ihrer Realisationen repräsentiert. Den Phonemgehalt bilden die potentiell distinktiven (phonologisch relevanten) Merkmale.

2. Distinktive Funktion ist ein grundlegender Sachverhalt der Sprache bzw. der sprachlichen Kommunikation. Sie betrifft die Fähigkeit sprachlicher Elemente, die Unterscheidung sprachlicher Ausdrücke (Wörter, Wortgruppen, Sätze) im Hinblick auf ihre inhaltliche Verschiedenheit zu gewährleisten.

3. Distinktive Merkmale sind solche, die für das Netz der bedeutungs-unterscheidenden Oppositionen relevant sind. Die distinktiven Merkmale können in prosodische und inhärente Merkmale untergliedert werden.

4. Die zu vergleichenden Paare von Wörtern, die sich nur in einem Segment unterscheiden, nennt man Minimalpaare.

6. Allophone der Phoneme sind entsprechende lautliche Realisationen, die akustisch repräsentiert werden.

7. Obligatorische Varianten (Allophone) eines und desselben Phonems sind für die Fälle typisch, wenn zwei artikulatorisch und akustisch identische Laute niemals in der gleichen Lautumgebung vorkommen, sondern ihre Verwendung in Abhängigkeit von der Lautnachbarschaft sprachlich geregelt ist.

8. Fakultative phonetische Varianten treten im Fall auf, wenn zwei verschiedene Laute in der gleichen lautlichen Umgebung miteinander vertauscht werden können, ohne dass dadurch eine Änderung der Wortbedeutung herbeigeführt wird.

9. Distribution (Verteilung) ist Gesamtheit der Umgebungen, in denen ein sprachliches Element vorkommt, in Bezug auf die Umgebungen aller anderen Elemente.

10. Komplementäre Distribution ist für zwei nicht kontrastierende Allophone charakteristisch, die komplementär verteilt bezeichnet werden, d. h. sie treten niemals beide in der gleichen Umgebung auf.

 

AUFGABEN UND ÜBUNGEN

 

Finden Sie in den unter a, b, c, d folgenden Ausschnitten die Antworten auf die Fragen:

- Wie verstehen Sie Scerbas Phonemauffassung in der schwachen Position?

- Wie interpretiert R. I. Avanessov die Abschwächung von Oppositionen?

- Welcher phonologischen Schule geben Sie den Vorzug und warum?

- Was versteht man unter dem Begriff "Grundallophon eines Phonems"?

- Wodurch unterscheidet sich das Grundallophon eines Phonems von positionell-kombinatorischen Varianten?

- Welche Funktionen der Phoneme sind Ihnen bekannt?

  1. Die Phonemauffassung L. W. Scerbas hat in der Leningrader Schule dazu geführt, dass die Übereinstimmung der lautphysiologischen und akustischen Merkmale zweier Laute als Beweis dafür dient, dass beide Laute zum gleichen Phonem gehören (das Rad - der Rat), die Nichtübereinstimmung hingegen dafür, dass die beiden fraglichen Laute zu verschiedenen Phonemen gehören. Ein bestimmtes phonetisches Element erhält also in allen Positionen, in denen es auftritt, die gleiche phonematische Interpretation.
  2. Für das Problem der Aufhebung bzw. Abschwächung von Oppositionen bietet die Moskauer Schule noch einen zweiten Lösungsvorschlag an. Er stammt von R. I. Avanessov, der neben Reformatskij der wohl bekannteste Vertreter dieser Schule ist. R. I. Avanessov geht von dem Gedanken aus, dass Phoneme in schwachen Positionen nicht im gleichen Masse distinktiv fungieren können wie Phoneme in starken Positionen. Die in der schwachen Position stattfindende Neutralisierung von distinktiven Merkmalen beschränkt die Oppositionsmöglichkeiten der Phoneme. Daraus folgert Avanessov, dass zwischen starken Phonemen mit maximaler distinktiver Funktion in starker Position und schwachen Phonemen mit geringerer funktioneller Belastbarkeit in schwachen Positionen unterschieden werden muss. Diese Unterscheidung soll vor allem erklären, weshalb in schwachen Positionen Varianten auftreten können, die zu mehr als einem Phonem zu zählen sind. So hat /g/ in starker Position () die Variante [g], in schwacher Position dagegen ( und ) die Varianten [k] und [g]. Das Phonem /k/ wird in starker Position () mit [k] und in schwacher Position ( , ) mit [g] bzw. [k'] realisiert.
  3. ... , , , , , . . . , . . ,

, (), . , : , .

  1. - : ( . constitutio , ) ( ). , , : - - - -... - - ... , .

. , /ŋ/ , /h/ - , ( , , ).

FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle

1.Was ist Ihnen aus der Geschichte der Entwicklung von Phonemtheorie bekannt?

2. Welche Allophone repräsentieren in verschiedenen Umgebungen dasselbe Phonem?

3. Wie betrachten die Vertreter der beiden phonologischen Schulen Phoneme in schwachen Positionen?

5. Wodurch unterscheidet sich der Begriff "Phonem" vom Begriff "Laut"?

6. Was ist das Archiphonem?

7. Nach welchen distinktiven Merkmalen unterscheiden sich die deutschen Vokal- und Konsonantenphoneme?

8. Was versteht man unter der komplementären Distribution? Führen Sie Ihre eigenen Beispiele an.


Seminar 3

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Graphik ist ein System der buchstäblichen Bezeichnung der Phoneme in der betreffenden Sprache.

2. Grapheme sind kleinste bedeutungsunterscheidene Einheiten geschriebener Sprache, die ein Phonem bzw. eine Phonemfolge repräsentiert.

3. Unter der Orthographie versteht man die Gesetzmäßigkeiten der Verwendung der Grapheme bei der Schreibung verschiedener Wörter.

4. Laut ist die kleinste klangliche Einheit der menschlichen Rede, die mit einem oder mehreren Buchstaben im Schriftbild dargestellt wird.

5. Buchstabe ist Wiedergabe eines Lautes in der Schrift.

6. Phonetische Transkription gibt graphisch genau die Aussprache, die Phoneme, ihre wichtigsten Schattierungen, manchmal den Einfluss der Umgebung auf die Phoneme wieder.

7. Phonologische Transkription gibt jedes Wort nach seinem Phonembestand wieder ohne Berücksichtigung der Varianten dieser Phoneme in den schwachen Positionen.

AUFGABEN UND ÜBUNGEN

Erfüllen Sie die folgenden Aufgaben:

1. Transkribieren Sie die folgenden Wortpaare und beachten Sie, wie sich der Unterschied in der Transkription widerspiegelt:

ein Eid ein Neid Einakter ein Nackter erstrangig - erst rang ich Wohlleben wohl eben gleicherbig - gleich erb ich parkende - Parkende Weihnachten - Wein achten

2. Transkribieren Sie die folgenden Wortpaare und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Koartikulationserscheinungen. Versuchen Sie sie ausführlich mit Hilfe der phonetischen Transkription und den diakritischen Zeichen wiederzugeben:

Kunst - Kinder Kachel - kichern Kugel - kehren

Kuss Kegel Kabel - Kissen können kennen

Kohl - Kind Kaffee - Kiste Kopf- Kinde

3. Lesen Sie die folgenden Transkriptionen vor. Achten Sie auf die artikulatorischen Feinheiten, geben Sie diese Wörter orthographisch wieder:

[ʃtrumpf] ['gœnɐ] [peri'o:diʃ] [b:d] ['he:riŋ] ['tεmpo] [tεr'mi:n] ['gatin] [frɔølaen] ['gartn] [brae]['dεçɐ] [komm]['ra:tza:m] ['?aŋge:bm]

4. Ergänzen Sie die folgenden Beispiele mit [s] und Regeln (2, 3, 4) im Hinblick auf die neue Rechtschreibung.

Der Laut [s]: Grundregeln der Orthographie:

4.1. Zwischen zwei Vokalen schreibt man_____, wenn der vorangehende Vokal kurz ist.

4.2. Zwischen zwei Vokalen schreibt man_____, wenn der vorangehende Vokal lang oder ein Diphthong ist.

4.3. Am Ende schreibt man_______, wenn das Wort auch in veränderter Form einen [s] - Laut enthält.

4.4. Wörter mit [s] - Laut am Anfang des Wortes schreibt man mit______.

1.5.s, ss, oder ß? Welche Regel passt?

Mau__ (Mäuse): Regel 5: mü_ ___en: Regel___; er mu____ te (müssen), er wu____ te (wissen): Regel; sie lie___ t (lesen): Regel________; Grü____e, Stra___e, drau en: Regel; / Pa (Pässe), er ma_____ ____(messen),

er stie___(stoßen): Regel__.

5. Ergänzen Sie die Regeln:

Beispiele:

doppelt geschriebene Vokale sind____________________

Vokalbuchstabe + h ist_____________________

Vokale vor doppelten Konsonanten sind_________________

i + e ist immer______________________

6. Gestalten Sie die alte Schreibung des folgenden Textes entsprechend der neuen Rechtschreibung um:

Wer ist der nächste?

Ich wußte immer, daß das einmal passieren mußte. Meine beste Freundin Elisabeth beschloß schließlich, ihren Ernst zu heiraten. Sie hatten einander als 7jährige kennengelernt. Beide wohnen in demselben Haus, spazieren in einem Hof. Darüber hinaus lernten Elisabeth und Ernst in derselben Klasse. Das dauerte eine Zeitlang und im großen und ganzen kann man sagen, daß sie einander nicht bemerkten.

Eines Tages, bereits als 15jährige junge Leute trafen sie sich bei einer Party und Ernst sah Elisabeth zum erstenmal ernst an. Sie hatten einander liebgewonnen. Kein einziger zweifelte daran, daß es bald zur Hochzeit kommt. Ich sagte das als erste voraus und bekam recht. Morgen mittag findet das Hochzeitsfest statt. Ich habe schon ein Geschenk für das Brautpaar besorgt: ein Stilleben von einem bekannten Maler. Als Hochzeitsreise beabsichtigen Ernst und Elisabeth, für ein paar Wochen ins Ausland zu fahren. Ernst und Elisabeth sind also nicht mehr alleinstehend. Sie sind glücklich.

Offen gestanden möchte auch das gleiche tun... Wer weiß: vielleicht werde ich die nächste sein?

AUFGABEN UND FRAGEN zur Selbstkontrolle:

1. Aus welchem Grund stimmen die Schreibung und die Aussprache im Deutschen nicht überein?

2. Welche Prinzipien der orthographischen Regeln gelten für die deutsche und ukrainische Sprachen?

3. Was bildet die Grundlage des deutschen, ukrainischen (russischen) Alphabets?

4. Wodurch unterscheidet sich der Laut von einem Buchstaben?

5. Wodurch unterscheidet sich der Buchstabe von einem Graphem?

6. Aus welchen Gründen wurde die Transkription der IPA eingeführt?

7. Welche Rolle spielt das diakritische System?

8. Wozu dient die phonologische Transkription im Vergleich zur phonetischen?

9. Welche Kriterien spielen entscheidende Rolle bei der Groß- und Kleinschreibung?

10. Welche Bedingungen sind bei Getrennt- und Zusammenschreibung zu beachten?

11. In welchen Fällen setzt man einen Bindestrich?

12. Wie trennt man die Wörter am Zeilenende?

13. Welche Satzzeichen gebraucht man bei der Gliederung des Satzes?

Seminar 4

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Vokale sind Laute, bei deren Bildung der Luftstrom auf keinerlei Hindernis im Mundraum stößt. Bei ihrer Bildung entstehen nur klare Klänge mit regelmäßigen Schwingungen. Es sind akustische Klänge, die sich durch ihre Obertöne oder Klangfarbe voneinander unterscheiden.

2. Vokaldreieck (Vokalviereck) zeigt am besten die Zungenstellung der Vokale. Das deutsche Vokalsystem ist dreistufig, und innerhalb der ersten und der zweiten Stufe sind noch Unterstufen. Dank dieser Unterstufen ergeben sich die Unterschiede in der Qualität verbunden mit der Quantität: gespannt, eng (geschlossen) / lang - ungespannt weit (offen) / kurz.

3. Bedeutungsunterscheidende Merkmale der deutschen Vokale sind: Qualität, Quantität, Reihe, Zungenhebung, Labialität.

4. Diphthong (Doppellaut od. Zwielaut): phonetische Kombination zweier Laute, die die sprachliche (phonologische) Funktion eines einfachen Vokals hat. Die beiden Vokale eines Diphthonges sind artikulatorisch untrennbar und können verschiedenen Silben nicht gehören.

5. Die so genannten Triphthonge entstehen durch r-Vokalisationen nach primären phonologischen Diphthongen. Im Gegensatz zu den Diphthongen weisen sie nicht nur eine lineare Veränderung der Vokalqualität sondern eine artikulatorische Bewegung innerhalb ihres Verlaufes.

6. Konsonanten sind Laute, die bei der Überwindung verschiedener Hindernisse im Ansatzrohr entstehen. Sie werden in dem Fall gebildet, wem die Lippen, Zunge und Gaumen oder Gaumensegel einen Verschluss oder eine Enge herstellen so, dass Geräusche und Klänge entstehen.

7. Bedeutungsunterscheidende Merkmale der deutschen Konsonanten sind: Artikulationsart, Artikulatinsstelle, Beteiligung der Stimme.

8. Silbe ist eine minimale prosodische Einheit, die als ein Gestaltungselement des Wortes betrachtet werden kann. Jede Silbe hat einen Schallgipfel, und um diesen Gipfel herum finden sich schallschwächere lautliche Segmente. Die Silbe ist eine rhythmische Einheit, derer Kern von besonderer Wichtigkeit als Träger prosodischer Eigenschaften - z. B. des Akzents - ist.

9. Silbenträger ist ein Laut in gipfelbildender Funktion. Die häufigsten Silbenträger sind die Vokale aber auch Konsonanten, besonders die Sonoren können in dieser Funktion auftreten.

10. Bedeckte Silbe beginnt mit einem Konsonanten oder mit einer Konsonantenverbindung, z. .: sagt, fragt, schrecklich, Klang.

11. Nichtbedeckte Silbe beginnt mit einem Vokal, z. .: aber, unten, immer.

12. Eine Silbe, die mit einem Vokal endet, nennt man offen; eine Silbe, die mit einem oder mehreren Konsonanten endet - geschlossen. Relativ offene Silben sind die Silben, die auf einen oder mehrere Konsonanten enden, deren Vokal aber in anderen Formen desselben Wortes in Endposition stehen kann. Eine bedeckte Silbe fängt mit einem Konsonanten an, eine nichtbedeckte - mit einem Vokal.

13. Drucksilbentheorie. Die Anhänger dieser Theorie behaupten, dass ein Laut oder Lautkomplex dann eine Silbe bildet, wenn er mit einem eigenen Atemschub (Expirationsschub) produziert wird.

14. Schallsilbentheorie. Diese Theorie stützt sich darauf, dass jeder Laut eine spezifische Schallkraft hat. Die Anzahl der Silben in einem Wort hängt von der Zahl der Schallgipfel ab.

15. Strömungssilbentheorie. Nach dieser Theorie fängt die Silbe dort an, wo die Ausatmungsluft zu strömen beginnt, und sie endet, wo die Sprechluft ein Minimum erreicht.

16. Bewegungssilbentheorie. Dieser Theorie zufolge beginnt die Silbe mit einer Öffnungsbewegung des Artikulationsraumes und endet mit der Schließungsbewegung, das heißt, dass die Silbengrenze immer an dem Grenzpunkt zwischen Schließungs - und Öffnungsbewegung verläuft.

FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle:

1. Wie viele Vokale und Konsonanten gibt es im Deutschen?

2. Wann werden Vokale lang und kurz artikuliert?

3. Was ist der Unterschied zwischen ie und ei?

4. Ist die Quantität und Qualität das primäre Merkmal, das Vokale im Deutschen unterscheidet? Welche Faktoren sprechen für die erste, welche für die zweite Lösung? Stellen Sie das System der Vokalphoneme nach beiden Lösungen dar.

5. Tragen Sie alle Vokale des Deutschen und Ukrainischen in ein Vokaldreieck ein.

6. Wie ist die areale (regionale) Variation der /r/ - Aussprache im deutschen Sprachraum?

7. Wodurch unterscheiden sich solche reduzierten Laute wie [ə] und [ɐ]?

8. Wann treten im Deutschen distinktiv lange Konsonanten auf?

9. Warum ist die Zahl der Vokalphoneme im Deutschen viel reicher als die des Ukrainischen?

11. Wodurch unterscheiden sich die deutschen Halbvokale von den Vollvokalen?

12. Definieren Sie den Neueinsatz in der folgenden Liste von Wörtern, formulieren Sie dafür eine Regel:

Bettdecke - Bettecke

Delikatessen - delikat essen

Im Hort - im Ort

Verhalten - veralten

13.Transkribieren Sie die folgenden Sätze. Beachten Sie dabei die Gegenüberstellung von langen und kurzen Vokalen. Formulieren Sie die entsprechenden Regeln. Lesen Sie die Sätze richtig vor.

Hat der Maikäfer Fühler oder Füller?

Wovon ist die Rede? Vom Ruhm des Dichters oder vom Rum des Dichters?

Was meint jemand, der von seinem Rosenbett spricht?

Liegt Nebel in den Tälern oder in den Tellern?

14. Zeichnen Sie Silbenstrukturen für Hand - Hahn, Staat - Stadt.

15. Auf welche Weise kann man phonetische Silbengrenze bestimmen?

16. Nennen Sie alle Regeln der phonetischen Silbentrennung im Deutschen.

17. Welche Silbentheorien sind Ihnen bekannt?

18. Womit sind Begriffe "eingipflig" und "zweigipflig" verbunden?

19. Welche Silbendefinitionen sind ihrem Anfangs- und Endrand nach Ihnen bekannt?

Seminar 5

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Unter dem Wortakzent versteht man die Hervorhebung einer Silbe des Wortes mit Hilfe der phonetischen Mittel.

2. Nach den zur Hervorhebung verwendeten phonetischen Mitteln unterscheidet man dynamischen, musikalischen, qualitativen und quantitativen Akzent. Beim dynamischen Akzent erfolgt die Hervorhebung durch Verstärkung des Atemdrucks, beim musikalischen durch Veränderung der Tonhöhe (z. B. Chinesisch, Schwedisch, Serbokroatisch), beim quantitativen Akzent durch Veränderung der Lautquantität (Längung) und beim qualitativen durch Veränderung der Klangfarbe der Vokale.

3. Nach der Bindung des Wortakzentes an eine bestimmte Stelle unterscheidet man den festen (gebundenen) und den freien (beweglichen) Akzent. Wenn die Betonung an eine und dieselbe Silbe gebunden ist, dann ist sie gebunden (z. B. im Ungarischen und Tschechischen ist die Betonung immer auf der ersten Silbe, im Polnischen auf der vorletzten, im Französischen auf der letzten). Wenn der Akzent auf jeder beliebigen Stelle steht, dann ist er frei. Im Deutschen ist die Betonung morphologisch und nicht phonetisch gebunden.

4. Der bewegliche Akzent steht bei der Wortveränderung und Wortbildung auf verschiedenen Silben ein und desselben Wortes.

  1. Dem Akzentgrad nach unterscheidet man Silben mit Hauptbetonung (Kernsilben), Silben mit Nebenbetonung, unbetonte starke und unbetonte schwache Silben.

6. Ursache der Modifikation ist das unbewusste Bestreben des Sprechenden, die Muskelarbeit beim Sprechen zu erleichtern.

7. Assimilation ist die Angleichung der Laute einer Klasse einander, oder Ausgleich von Artikulationsunterschieden benachbarter Laute in Bezug auf Artikulationsart oder Artikulationsstelle.

8. Nach der Wirkungsrichtung werden progressive (vorauswirkende), regressive (rückwirkende), reziproke (gegenseitige) und doppelseitige Assimilation unterschieden.

  1. Nach dem Grad der Assimilation spricht man von totaler (vollständiger) Assimilation, die zu völliger Gleichheit des assimilierten Lautes mit dem assimilierenden Laut führt, und von partieller (teilweiser) Assimilation, die eine Angleichung in Bezug auf ein bestimmtes Artikulationsmerkmal bewirkt.

10. Assimilation nach der Stimmlosigkeit äußert sich darin, dass ein stimmhafter Konsonannt vor oder nach dem stimmlosen Konsonanten stimmlos oder halbstimmhaft ausgesprochen wird.

11. Assimilation nach der Stimmhaftigkeit entsteht in dem Fall, wenn wir den stimmlosen Konsonanten vor einem stimmhaften stimmhaft aussprechen (Diese Art der Assimilation ist für die ukrainische und russische Sprachen typisch).

12. Kontaktassimilation entsteht zwischen unmittelbar benachbarten Lauten.

13. Fernassimilation findet zwischen nicht unmittelbar benachbarten Lauten statt.

14. Akkomodation charakterisiert die Anpassungsbeziehungen zwischen dem Vokal und dem Konsonanten.

15. Auslautgesetz: Am Ende der phonetischen Silbe werden die stimmhaften Geräuschlaute stimmlos.

16. Unter der Gemination versteht man die Verdoppelung der Konsonanten an Morphem- und Wortgrenzen.

17. Reduktion ist die Abschwächung der Artikulation eines Lautes, die zur Veränderung seiner Quantität und / oder Qualität führt.

18. Mit Elision bezeichnet man den Ausfall von einigen Lauten.





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