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Text 9. Frauen




Ein tieferes Verständnis zwischen westdeutschen und polnischen Frauen dürfte im ersten Anlauf schwerfallen. Während die einen schon jahrelang um Gleichberechtigung kämpften, empfinden die anderen den Beruf oft nur als unerträgliche Last. Wenn die einen es als entwürdigend erleben, als Sexualobjekt begehrt und als Hausfrau mißbraucht zu werden, gefallen sich die anderen, wenn sie die Männer umwerben und als Familienmütter umsorgen können. Zwar entstanden auch in Polen einzelne Frauenorganisationen erst spät, Ende der 80er Jahre , doch blieben sie bis heute ohne größeren Zuspruch. Denn polnische Frauen hinterfragen in der Regel die traditionelle Rollenverteilung noch nicht, sie reiben sich nur an der entnervenden Doppelbelastung im Alltag. [...]

Am nachhaltigsten ist das Verhältnis zwischen den Geschlechtern in Deutschland aber wohl erst durch die Neue Frauenbewegung in den letzten 20 Jahren verändert worden. Immer mehr Frauen suchen bewußt nach Entfaltungsmöglichkeiten im Beruf und erzwingen damit eine Teilung der Arbeit im Haushalt und bei der Kindererziehung. Immer mehr wehren sich gegen eine Diskriminierung weiblicher Eigenschaften und plädieren in einer von Leistungsdruck und zunehmender Spezialisierung gekennzeichneten männlichen Berufswelt für eine solidarischere und ganzheitliche Zusammenarbeit.

Dadurch hat sich nicht nur das Klima im öffentlichen Leben, sondern auch das Gefüge in der Familie nachhaltig verändert. Die Frauen wollen nicht mehr einseitigdrinnenden emotionalen Rückhalt schaffen, damit der Manndraußenleistungsfähig bleibt. Wenn aber beide Partner, erschöpft vom Berufsleben, vom anderen jene Wärme und Zuneigung erwarten, die er/sie selbst nicht mehr geben kann, liegt der enttäuschte Rückzug nahe. Einerseits ziehen immer mehr Frauen [und Männer] in Deutschland und anderen Industriegesellschaften das Single-Dasein einer Paarbeziehung vor. Andere Frauen entscheiden sich umgekehrt, nachdem die Mutterrolle in der Frauenbewegung zunächst als Sackgasse für die persönliche Entwicklung verpönt war, bewußt wieder für Familie und ein Kind: Weniger egalitär soll die Emanzipation bei ihnen aussehen, dafür bewußter die Unterschiede zwischen Mann und Frau akzeptieren, ohne aus ihnen ein hierarchisches Oben und Unten von Geschlechtern, Eigenschaften und Tätigkeiten abzuleiten. [.. ]

Während deutsche Frauen also schon relativ bewußt zwischen verschiedenen Möglichkeiten einer Selbstverwirklichung wählen können, steht den Polinnen der eigentliche Aufbruch in die bisher von Männern dominierte Weltdraußennoch bevor. Denn selbst wenn der sozialistische Staat den Frauen weitgehend gleiche Rechte wie den Männern einräumte und ihnen sogar die Abtreibung zugestand, blieb ihre Emanzipation nur äußerlich. Angesichts der Mangelwirtschaft erwies sich die Doppelbelastung als Alptraum, und das unattraktive, jede Eigeninitiative tötende Berufsleben im Kommunismus ließ die Frauen ins Private als den einzig authentischen Bereich fliehen. Deutlich läßt sich der Trend hin zur Familie seit Anfang der 80er Jahre feststellen.

Wenn aber nun in der neuen Freiheit die Mutterrolle in ihrer national überhöhten Form überflüssig wird, wenn zudem neue Entfaltungsmöglichkeiten außerhalb des familiären Bereichs locken, dann wird ein Identifikationskonflikt unausweichlich. Und nicht zufällig, so scheint es, haben die Polinnen wie 20 Jahre zuvor die deutschen Frauen anläßlich des geplanten Abtreibungsverbots neu über sich nachzudenken begonnen.

 

VI. Besprechen Sie im Plenum zunächst folgende Fragen, und berücksichtigen Sie dabei die Information im Text:

- den russischen Frauen steht der eigentliche Aufbruch in die bisher von Männern dominierte Welt noch bevor.

- viele Frauen in Rußland entscheiden sich bewußt für eine Familie und ein Kind.

- in Rußland entstehen verschiedene Frauenorganisationen, aber sie bleiben ohne größeren Anspruch.

 

VII. Lesen Sie den Text noch einmal und fassen Sie kurz den Inhalt zusammen.

 

 

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