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Das Wunder an der Weser Die Universität Bremen




In gut dreißig Jahren aus dem Nichts unter die Top Ten. Internationale Experten sagen: Die Universität Bremen zählt zu den besten Hochschulen in Deutschland. Die eingeworbenen Fremdmittel machen fast ein Drittel des Haushalts aus.

"Für mich grenzt es schon an eine Sensation, dass wir zu den Universitäten bundesweit gehören, die im Exzellenzwettbewerb der deutschen Hochschulen unter die zehn Ersten gekommen sind." Das sagt der Rektor der Uni Bremen, Wilfried Müller. Mit ihm freuen sich 23.000 Studenten und zweitausend wissenschaftliche Mitarbeiter. Müllers Amtskollege Peter Hommelhoff von der ältesten Universität in Deutschland, der 1398 in Heidelberg gegründeten Ruperto-Carolina, gratuliert zum Aufstieg des "Außenseiters Bremen", einer Hochschule, die 1971 gegründet wurde. Dabei kommt die Platzierung für den Studienstandort in Norddeutschland freilich nicht unbedingt überraschend. Der einflussreiche Stifterverband hatte Bremen, die alte Kaufmannsstadt mit einem Hochseehafen für die Transatlantikschifffahrt, schon zur deutschen "Wissenschaftsstadt 2005" proklamiert, wegen der Universität als Erneuerer für die ganze Region.

In der aktuellen "Exzellenzinitiative" des Bundes und der Länder haben 168 internationale Fachjuroren mehr als siebzig Unis, alle freiwillige Bewerber, auf den Prüfstand gestellt. Es geht in dieser und einer weiteren Ausschreibungsrunde 2006/7 um insgesamt rund zwei Milliarden Euro Sondermittel zur Stärkung des Hochschulstandorts Deutschland. Neben Entwicklungskonzepten für die ganze Uni wurden in der fachlichen Ebene auch jeweils rund vierzig Graduiertenschulen und Forschungsverbünde ("Exzellenzcluster") prämiert. Mit zwei Schulen für Sozialwissenschaften und den globalen Wandel auf den Meeren ("Global change in the Marine Realm") schnitten die Bremer besser ab als viele andere, nur die Technische Universität Aachen hat mit vier Ausbildungszentren für Master und Doktoranden noch mehr. Außerdem hat die Uni Bremen sieben "Sonderforschungsbereiche" (SFBs) der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in denen bis zu zwölf Jahren wegweisende Themen interdisziplinär behandelt werden. Ein weiteres Qualitätsmerkmal: Knapp zwölf Prozent aller Studierenden kommen aus dem Ausland, deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Mehr als hundert Nationen geben sich auf dem Campus ein Stelldichein.

Bremens Erfolg, "das Wunder an der Weser", von dem der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Ernst-Ludwig Winnacker spricht, erklärt sich natürlich mit Personen. Prägend war Jürgen Timm, von 1982 an zwanzig Jahre lang Rektor der Uni. In den ersten zehn Jahren vor ihm hatte sich die Uni in der deutschen Hochschullandschaft ziemlich isoliert, indem sie sich etwa in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften besonders "ideologiekritisch" gab und von den anderen gerade deshalb als "ideologisiert" wahrgenommen wurde. Mit Timm kam neues Denken, eine neue Berufungspolitik ins Haus. Eine seiner großen "Einkäufe" war und ist der Meeresforscher Gerold Wefer. Er kam 1985 nach Bremen, als Dritter auf der Berufungsliste. Nummer Eins und Zwei hatten dankend abgesagt. Heute ist die Uni ein weltweit hoch geschätztes Zentrum der Meereswissenschaften. Aus einem Zweimannbetrieb entwickelte Wefer einen SFB, der seit 2001 ein nationales Forschungszentrum ist eine größere Auszeichnung und noch mehr Geld kann die Deutsche Forschungsgemeinschaft nicht vergeben. Im selben Jahr 2001 verlieh der Stifterverband Wefer auch den "Communicator-Preis" für die allgemeinverständliche Darstellung seiner Wissenschaft.





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