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IV.




 

AB WANN KÖNNEN KINDER SCHLUSSFOLGERND DENKEN?

Karl Bühler vertrat in seinem Werk "Die geistige Entwicklung des Kindes" (1918) die Auffassung: Schon beim 3 - 4jährigen Kind sind im Wesentlichen alle Möglichkeiten des späteren Denkens vorhanden. Demgegenüber war Meumann - seine Bemühungen zielten vor allem darauf ab, Ergebnisse bzw. Einsichten der Psychologie, insbesondere der Gedächtnisforschung für die Schulpraxis nutzbar zu machen - in seinen "Vorlesungen zur Einführung in die experimentelle Pädagogik" (1911) der Ansicht, Kinder unter 14 Jahren könnten keine "regelgerecht ausgeführten Schlüsse überblicken und verstehen geschweige denn selbst vollziehen. William Stern widersprach dieser Behauptung - er führte sie auf eine inadäquate Versuchsanordnung zurück - und setzte seine Erfahrungen dagegen: Echte Akte des Urteilens, Abstrahierens und Schließens, also Denkakte seien schon beim vorschulpflichtigen Kind möglich. Stern postulierte, dass das Kind durch Nicht-Alltägliches, Außergewöhnliches, zum Weiterdenken "gezwungen" würde. Als Belege dienten gelegentliche Beobachtungen, bei denen das Kind in ungewöhnlichen Situationen zu einem sog Sachverhaltsschluß kam; unterstützende Hilfsfragen bildeten dabei vielfach den Ausgangspunkt. Für die Entwicklung der verschiedenen Schlußarten nahm Stern folgende Reihenfolge an: Transduktionsschluß (so bezeichnet er den Analogieschluss), induktiver Schluss, deduktiver Schluss (Syllogismus). Mit ausgeklügelten Tests haben jüngst Entwicklungspsychologen in Greifswald (Krist, 2013) das Denken von Kleinkindern untersucht, und stellen nun die von der Säuglingsforschung in den vergangenen Jahren angenommene Kontinuität in der Entwicklung des Denkens in Frage. In spielerischen Situationen erfasste man dabei das naive alltagsbezogene mathematische, physikalische und psychologische Denken von Kindern im Alter von einem bis sechs Jahren. Im Test "Schweinchen-Theater" wird den Kindern eine Bühne mit einem Schweinchen gezeigt, danach wird der Vorhang heruntergelassen und sichtbar für das Kind von der Seite ein zweites Schweinchen hineingeschoben. Nicht sichtbar wird ein drittes Schweinchen danebengestellt und der Vorhang gehoben. Während Babys mit Verwunderung und langem Blickkontakt auf die drei Schweinchen reagieren, nehmen Dreijährige das Bild mehrheitlich ohne Widerspruch und Verwunderung hin. Die kognitive Entwicklung in den ersten Lebensjahren ist also offensichtlich stärker von Brüchen und weniger Kontinuität gekennzeichnet als bisher angenommen wurde. Das könnte auch zur infantilen Amnesie in Beziehung stehen, also dem späteren Nicht-Erinnern-Können der ersten Lebensjahre, denn Ereignisse in den ersten Jahren werden noch nicht sprachlich abgespeichert und deshalb später auch nicht mehr erinnert. Wenn die Sprache dazu kommt, macht also das intuitive Denken aus dem Säuglingsalter dem bewussten, expliziten Denken Platz, was zunächst zu Fehlern führen kann.

SOZIALPSYCHOLOGIE

Die Sozialpsychologie ist die empirische Wissenschaft vom individuellen und kollektiven Erleben und Verhalten in Abhängigkeit der jeweiligen sozialen Situation. Sie erforscht die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten menschlichen Verhaltens im sozialen Kontext. Auf individueller Ebene beschäftigt sie sich mit der Verarbeitung sozialer Information, der Wirkung sozialen Einflusses, und dem individuellen Verhalten in Dyaden und sozialen Gruppen. Soziales Verhalten wird dabei als Funktion der subjektiv wahrgenommenen sozialen Situation betrachtet, wobei deren subjektive Wahrnehmung durch Merkmale des Individuums als auch durch soziale Prozesse bestimmt wird.

Auf kollektiver Ebene beschäftigt die Sozialpsychologie sich mit der Struktur, der Dynamik und dem Verhalten sozialer Gruppen und dem Entstehen und der Dynamik sozial geteilter Konstrukte (z.B. kollektiv übergreifende Werte und Einstellungen). Sozialpsychologische Forschung beinhaltet deskriptive, korrelative und experimentelle Forschung und bedient sich eines breiten Methodenspektrums, das quantitative und qualitative Erhebungsinstrumente umfasst.

In der Anwendung erforscht die Sozialpsychologie einerseits die Wirkung der durch die spezifischen Anwendungsbereiche gegebenen Randbedingungen und andererseits nutzt sie dieses Wissen zur Intervention. Da sich soziales Verhalten, soziale Urteilsbildung und soziale Interaktion in allen Lebensbereichen abspielt, sind dem Themenspektrum der angewandten Sozialpsychologie kaum Grenzen gesetzt. Klassische Anwendungsgebiete sind die Gesundheitspsychologie (z.B. soziale Unterstützung; Attribution von Ereignissen), die Organisationspsychologie (z.B. Personalauswahl, Leistungsbewertung, Führung, Motivation, Gruppenprozesse oder ökonomische Entscheidungen), die klinische Psychologie (z.B. soziale Störungsbilder wie die soziale Phobie), die Pädagogische Psychologie (z.B. soziales Lernen, Soziometrie), die Rechtspsychologie (z.B. Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen, Wahrnehmung von Gerechtigkeit), die Markt- und Werbepsychologie (z.B. Einstellungsänderung aufgrund von Werbebotschaften), und die politische Psychologie (Beurteilung von Politikern, soziale Bewegungen). Beispielsweise entwickeln Sozialpsychologen Strategien zur Organisation von Gruppenarbeit, zur Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit oder Verminderung aggressiven Verhaltens in der Schule und vieles mehr.

 

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