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Gelbes Edelweiß unterwegs 4




 

Der Vormarsch der 6. - zur Ablösung der an der Liza eingesetzten Teile des Norwegen" konnte am 15. Oktober beginnen!

6. - "" 15 !

 

Ablösung

(Skizze 13 und 14)

( 13 14)

 

Nach der Zurücknahme der 3. - hinter die Liza waren die Fronten wieder erstarrt. Der plötzlich einbrechende Winter hatte Führung und Truppe überrascht. Mitten in die schwersten Kämpfe, in den liegengebliebenen Angriff hinein, fiel der erste Schnee, kam die Kälte und froren Flüsse und Gewässer zu. Der knietiefe Morast, der an der Stelle der Nachschubwege während der Übergangszeit entstanden war, erstarrte zu einer festen Masse.

3. - . . , , , . , , .

 

Die Angriffskämpfe waren abgeschlossen, ohne daß es den angreifenden Verbänden gelungen war, die Angriffsziele zu erreichen und die russische Lizaverteidigung zu Fall zu bringen. Als sichtbare Zeichen eines Erfolges hatte man im Abschnitt der 2-. - die beherrschenden Höhen 263, 314, 200, Zweisteineberg und 173 in den erweiterten Lizabrückenkopf mit einbezogen. Der eigene Angriff war den gegnerischen Angriffsvorbereitungen um Tage zuvorgekommen. Dem Feinde waren so hohe Verluste an Menschen und Material zugefügt worden, daß er seine letzten Reserven in den Kampf werfen mußte und für eine größere Aktion in naher Zukunft nicht mehr fähig zu sein schien.

, . 2-. - 263, 314, 200, 2 173 . . , .

 

Aber auch auf der eigenen Seite waren die Verbände derart dezimiert, daß sie nur mehr für Abwehraufgaben in Frage kamen und eine Ablösung vor Einbruch des Winters dringend erforderlich schien. Der gebrachte Blutzoll war ungeheuer. Das waren keine Kompanien mehr, die vorne in behelfsmäßigen Löchern lagen. Es waren nur noch Haufen von 20 und 30 Leuten, die den schweren Kampf der letzten Wochen überstanden hatten. Inrerhalb weniger Tage waren Kompanien mit einer Gefechtsstärke von 140 Leuten auf 15 und 20 Mann zusammengeschrumpft.

, . . , . 20 30 , . Inrerhalb 140 15 20 .

 

Noch wußte man nicht, wo die neue Hauptkampflinie für den Winter verlaufen sollte. Noch versuchte der Russe in kompaniestarken Vorstößen schwache Stellen in der Hauptkampflinie ausfindig zu machen, um sich vor Wintereinbruch in den Besitz wichtiger Höhenzüge zu setzen, die Einblick in den neuen Brückenkopf der 2-. - gewährten. Die Stimmung war nicht mehr gut. Die unbeschränkte feindliche Luftüberlegenheit zehrte an den Nerven. Den ganzen Tag über tummelten sich Schwärme von feindlichen Flugzeugen in der Luft und stürzten sich auf die Männer, die im ersten Schnee nur geringe Tarnungsmöglichkeiten hatten. Schwere Martinbomber luden ihre verderbenbringende Last über den Brückenstellen, den Troßbiwaks und den vermeintlichen Gefechtsständen und Artilleriestellungen ab. Dieses untätige Zusehenmüssen, wie der Feind seine Stärke demonstrierte, zermürbte den stärksten Mann.

, . , , 2-. - . . . , . , . Zusehenmüssen, , .

 

Die Landser machten einen verwahrlosten Eindruck. Waren das noch Menschen, die aus diesen schmutzigen Erdlöchern herauskrochen? Wochenlang hatten sie sich nicht mehr rasiert. Schwarze Barte umrahmten die eingefallenen Gesichter. Während der Kampfhandlungen hatte man keine Zeit mehr zur Körperpflege gefunden, und wer wollte sich jetzt, bei schneidender Kälte, da man nicht einmal ein festes Dach über dem Kopfe hatte, dieser Prozedur unterziehen? Den meisten war Rasier-und Waschzeug während der Kampfhandlungen verlorengegangen.

. , ? . . , , , , ? .

 

Schuhzeug und Uniformen waren zerrissen. Oft hingen sie nur mehr in Fetzen. vom Leibe herunter. Die zackigen Steine hatten den Stoff beim Herumkriechen aufgerissen. Es gab Leute, die an Stelle der schlechten Schuhe Säcke um die Füße gewickelt hatten. Das war bei Gott keine schlagkräftige Truppe mehr! Manche Kompanie war seit Beginn der Kampfhandlungen nicht mehr in eine Ruhestellung gekommen.

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Als Unterkünfte dienten unterhöhlte Felsblöcke, Stein- und Erdbunker. Woraus sollte man auch winterfeste Unterkünfte bauer^jwo es weit und breit kein Holz gab! Was irgendwie noch auffindig war, wurde zum Aufwärmen des Kaffees oder der Erbstwurstsuppe, oder zum Heizen der wenigen vorhandenen Behelfsbunker verwendet. Das Birkengestrüpp im Telegraphental und längs des Weges zum Munitionsberg war bald abgeholzt. Wie kahlgefressen präsentierte sich die Tundralandschaft. Die ehemaligen russischen Lager am Lizaf jord waren von Suchkommandos auf das letzte Stück Holz abgegrast worden. Manch ein Glücklicher hatte einen Balken ergattert, aus dem er sich ein festes Dach über seinen Steinbunker baute. Die Improvisation der Landser kannte keine Grenzen. Aus Maggibüchsen erstanden Öfen und aus alten Konservendosen die dazugehörigen Rohre. Strahlend wurde das neue Wunder dem nächsten Nachbarn vorgeführt und allgemein bewundert. Und plötzlich sah man es da und dort aus diesen elenden Erdhütten rauchen. Die Ofensetzer" hatten Hochbetrieb. Natürlich waren die Sicherheitsvorkehrungen gegen Feuersgefahr gering, und da und dort gingen die Bunker in loderne Flammen über. Hier half auch die größte Strenge gegen die Unglücklichen nichts, denen die letzte Ausrüstung in ihren Bunkern verbrannte, waren es doch meist die etwas besser geheizten Bunker der Kommandeure, die zuerst niederbrannten.

, - . bauer^jwo ! , - auffindig, Erbstwurstsuppe, . . . Lizaf jord . , . . Maggibüchsen . , , . , . "" . , , loderne . , , , .

 

Ablösung war das geflügelte Wort, das, schon in den Sommermonaten lebhaft diskutiert, jetzt wieder die Runde machte. Die Nachricht vom Eintreffen der 6. - wurde durch einen Melder nach vorne getragen und ging wie ein Lauffeuer von Abschnitt zu Abschnitt. Wohl verbot die Führung den Gebrauch dieses faszinierenden Wortes, um die Truppe bis zum tatsächlichen Ablösungstag noch in Spannung zu halten und eine folgenschwere Sorglosigkeit zu verhindern. Aber mancher Bataillonskommandeur oder Kompaniechef, der mit seinen Landsern vorne im gleichen dreckigen Erdloch hauste, konnte seine Leute nur mit dem Worte Ablösung beschwichtigen und aufmuntern. Noch-hieß es aber bis Mitte Oktober die Front zu halten und dem Nachfolger eine einigermaßen abwehrfähige Stellung zu übergeben.

, , , . 6. Ge birgsdivision . , , . , , . , .

 

Die Kameraden der 6. - konnten später oft nicht verstehen, warum sie die Stellung in einem solch mangelhaften Zustand übernehmen mußten.

6. - , .

 

Ursprünglich verlief die Hauptkampflinie in einer durchgehenden Linie von Schützennestern. Man hatte sich dort schon halbwegs eingerichtet, als der Befehl zum Ausbau der Stützpunkte eintraf. Also hieß es wieder von vorne beginnen. Die Stützpunkte hatten den Vorteil, daß man die Einheiten näher zusammenfassen konnte und sich Mannschaften im Pos,tendienst einsparte. Außerdem gaben sie dem einzelnen Mann das Gefühl der Geborgenheit und der Sicherheit.

. , . . , , tendienst. , .

 

Spärlich traf das erste Stellungsbauholz ein und wurde in langen Trägerkolonnen nach vorne geschafft. Zunächst wurden die Gefechtsstände für die Stäbe" und Beobachtungsstellen errichtet. Für die Soldaten in der vorderen Linie blieb herzlich wenig übrig. Sie mußten sich meist mit dem behelfen, was ihnen die Natur darbot, mit Steinen und gefrorenen Rasenziegeln. Die Hauptbauzeit verfiel nutzlosem Warten auf Holz, als es den Russen gelungen war, die jokibrücke bei Parkkina durch einen Bombenreihenwurf zum Einsturz zu bringen. Nun kam überhaupt nichts mehr nach vorne, weil das gesamte Holz zum Bau der neuen Brücke benötigt wurde.

. " . . , , . , jokibrücke Parkkina . , , , .

 

Als die Regimentskommandeure von der letzten Besprechung zu ihren Gefechtsständen kamen, sickerten die ersten genauen Daten über die bevorstehende Ablösung durch. Anfang November wurde als Ablösungstermin genannt. Für die Landser gab es jetzt nur mehr ein Stichwort Allerheiligen". Die ersten Vorkommandos der 6. - nahmen Verbindung auf.

, . . " ". - 6. - .

 

Die Gefechtstätigkeit beschränkte sich auf das alltägliche Artilleriefeuer, auf gelegentliche Vorstöße russischer Späh- und Stoßtrupps und auf das Feuer der feindlichen Kanonenboote, die unbelästigt im Lizafjord aufkreuzten und mit ihren schweren Brocken das Gelände abstreuten. Noch viel unangenehmer jedoch waren die pausenlosen Fliegerangriffe, die da und dort Lücken rissen.

, , abstreuten. , , , .

 

Es war ein Glück, daß der Russe in der Übergangszeit die gleichen Sorgen hatte, wie der deutsche Soldat. Auch er war fieberhaft damit beschäftigt, winterfeste Unterkünfte zu erstellen, den Nachschub zu organisieren und die Stellungen weiter auszubauen. Von den Beobachtungsstellen sah man Schlittenkolonnen mit Bauholz in Richtung Front marschieren. Einige Überläufer, die um diese Zeit noch die Front wechselten, erklärten, daß der Russe das Eintreffen von Panzern abwarte, um dann noch einmal anzugreifen. Also gab es noch einmal einen Rummel in den höheren Stäben und Nervosität, die sich bis zur vorderen Linie in einer gewissen Alarmpsychose auswirkte. Wie die Russen erklärten, gab es auf ihrer Seite keine Öfen und Beheizungen. Dafür waren die Truppen durchwegs mit Pelzbekleidung ausgerüstet.

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Im rechten Abschnitt, bei der 3. - , waren die Verhältnisse etwas günstiger. Durch das Zurückgehen über die Liza hatte man den unmittelbaren Kontakt mit dem Feinde im Südabschnitt verloren. Der Russe war wohl bis an die Liza, nicht aber über den Fluß nachgefolgt. Durch das Zurücknehmen der Hauptkampflinie im Schutze der vorne stehenden Bataillone konnten die Unterkünfte in Ruhe ausgebaut werden. Es mangelte aber auch hier an Stellungsbauholz und an dem entsprechenden Gerät.

, 3. - , . . , . . , .

 

Ganz traurig waren die Zustände an der Fischerhalsfront. Die Infanteristen des Regiments 388 und des MG-Bataillons 14 waren ausrüstungsmäßig besonders schlecht daran. Mit Knobelbechern und Schiffchenmütze ließ sich kein Krieg in der winterlichen Tundra führen. Auch war die Gliederung der Infanteriebataillone für den Nachschub in dem Wegelosen und bergigen Gelände am Fischerhals wenig geeignet. Erst allmählich konnte hier Abhilfe geschaffen werden. Die Versorgungsschwierigkeiten waren an diesem Frontabschnitt besonders groß, und erst der Einsatz der Gebirgsträgerbataillone schuf eine Besserung.

. 388 14 . . . . , Gebirgsträgerbataillone .

 

Ab 15. Oktober lief die Marschbewegung der 6. - zur bevorstehenden Ablösung an. Schwere Schneestürme mit weiten Verwehungen der Russenstraße hatten den Ablösungszeitpunkt um einige Tage verschoben. Müde bahnten sich die Kolonnen mit ihren Tragtieren und Feldwagen, mit Geschützen und Fahrzeugen ihren Weg durch die angewehten Schneemassen. Neuartig nahmen sich in dieser Gegend die vielen Mulis aus, die von der 6. aus Griechenland mitgebracht worden waren. Viele gingen in der Anfangszeit zugrunde, weniger durch den Klimawechsel, als durch das Fehlen des nötigen Rauhfutters.

15 6. - . . , . Mulis , 6. . , , .

 

Eine schwere Aufgabe stand der 6. - bevor. Sie kam von einem siegreichen Feldzug in Griechenland und kannte den Krieg in der Tundra nur vom Hörensagen, aus Erzählungen von Kameraden und von den zahllosen Gefallenennachrichten. Man konnte sich keine richtige Vorstellung von den Verhältnissen an der Liza machen. Durch ihren Kommandeur General Schörner war sie in einem, unvorstellbaren Stolz und Selbstbewußtsein, das manchmal an Überheblichkeit grenzte, erzogen worden. Schörner wußte, was er damit erreichen wollte. Er war der richtige Mann an dieser exponierten Front, ursprünglich kaum erfreut über diese Abwehraufgabe in einer Stellungsfront, aber bald durchglüht von der neuen Aufgabe. Es war erstmalig und einmalig, daß eine Division kämpfend in ein Nichts, in den arktischen Winter zog. Lange, dunkle Polarnächte standen der Division bevor, mit schweren Schneestürmen und Temperaturen bis zu 60 Grad.

6. - . , . . ظ , , . Schörner , . , , . , , . , , 60 .

 

Eine Winterstellung war noch kaum vorhanden. Sie konnte sich nicht an feste
Unterkünfte anlehnen, sie mußte aus dem Nichts erstehen. Dazu mußte mit einer
Division der Abschnitt von zwei Divisionen übernommen werden. Offene Flanken
boten sich dem Gegner für Partisanenunternehmungen förmlich an. Es bedurfte
schon einer energischen Führung und eines rücksichtslosen Durchgreifens, wollte man
diese Lage meistern.

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, .
2 .
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Mit radikalen Maßnahmen bereitete Schörner seinen Einzug im neuen Abschnitt vor. Mit einem Heer von Feldgendarmen machte er sich an die Organisation der Verkehrsdisziplin, die er für das Um und Auf eines geregelten Nachschubes ansah. Keiner durfte in Richtung Front vorgehen, der nicht etwas Brauchbares für die Fronttruppe, Stellungsbauholz, Brennholz oder Munition nach vorne trug. Die Finnen hatten erklärt, man könnte den Winter in der Lizastellung nicht überstehen. Schörner hämmerte seinen Leuten ein, daß es für einen Gebirgsjäger nichts Unmögliches gäbe. Es müsse der besondere Stolz einer Division sein, dieses Unmögliche zu überwinden. Aus einem unbedeutenden Nebenkriegsschauplatz schuf er für seine Männer eine bedeutende, einmalige Aufgabe. Das war seine Art, die nur jene verstanden, die längere Zeit unter seiner Führung dienten.

Schörner . , . , , , . , . Schörner , . . , . , , .

 

In der Dunkelheit vollzogen sich die eisten Ablösungen. Die Umrisse des Geländes waren nur schattenhaft zu erkennen. Aus den Steinlöchern heraus krochen die abgemagerten und verwahrlosten Gestalten der alten Stellungstruppe. Gelegentlich flammte irgendwo ein Streichholz auf. Man wies den Neuen kurz in die Lage und über den Verlauf der Stellung ein. Aber es war keine Stellung, wie man sie sich erhofft hatte. Es war für die Neuen ein Nichts, was für den Alten ein beschußsicherer Bunker und eine getarnte Feldstellung gewesen war. Das war eben der große Unterschied zwischen den abgehärmten, apathischen und herabgekommenen Stellungssoldaten der 2-. oder 3. - und dem Neuangekommenen der 6.

. . . -. . , . , . , 2-. 3. - 6.

 

Da gab es nur etliche Steinriegel, einige verwehte Stacheldrahthindernisse und Spanische Reiter und einige schwarze, dunkle Erdlöcher. Die Enttäuschung war riesengroß und machte sich in Fluchen und Schimpfen laut. So hatte man sich die Front an der Liza nicht vorgestellt. Was wußten die Neuen von den wochenlangen Strapazen und harten Kämpfen dieser Männer, die jetzt als wilde Gestalten aus den Löchern herauskrochen. Schließlich wurde man doch einig. Es waren ja Gebirgsjäger vom gleichen Stamme, die sich hier ablösten. Gelegentlich gab es noch Streit um einen Ofen, den sich die Stellungstruppe unter vielen Mühen aus Norwegen her beschafft hatte und den sie mit zurücknehmen wollte. Man konnte ja nicht wissen, wie es im neuen Stellungs- oder Unterkunftsbereich aussah. Man war überhaupt mißtrauisch den Neuen gegenüber, und das Verhältnis zwischen 2-. und 3. und der 6. - andererseits war anfangs gar nicht gut.

, , . . . , , . , , . , . , . , . , , 2-. 3. 6. , , - .





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