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Die vier Temperamente in der Manager-Typologie von Maccoby




Einen anderen Weg wählte Michael Maccoby, der eine sozialpsychologische Untersuchung an Managern in amerikanischen Großunternehmen durchführte. So kam er schließlich dazu, vier psychologische Haupttypen in der Technostruktur des Unternehmens zu nennen: den Fachmann, den Dschungelkämpfer, den Firmenmenschen und den Spielmacher. Dies sind Idealtypen in dem Sinne, daß nur wenige Menschen genau auf den Typ passen und die meisten eine Mischung von Typen sind. Aber in praktisch jedem Fall konnten wir uns einigen, mit welchem Typ eine Person am besten zu bezeichnen war, und fast immer stimmten dieser Mensch und seine Kollegen unserer Typisierung zu.

Der Fachmann ist der Typ des rational denkenden, um Qualität und Sparsamkeit bemühten, ruhigen, bescheidenen, praktischen und aufrichtigen Menschen, also jener Typus, der als objektiv-nüchterner und sachlich-wissenschaftlicher Mensch beschrieben wurde, den TAYLOR unterstellt hatte bzw. erzeugen wollte. Er ist der erdige Materialist und rationale Pragmatiker, traditionell der Baumeister, Bauer, Handwerker. (...) Mehr als jeder andere Charaktertyp hat er ein Gefühl für Grenzen des Materials, der Energie, des Wissens und moralischer Zwänge-, die respektiert werden müssen, um ein gutes Leben zu führen. Damit kommt sein saturnischer Charakter zum Ausdruck. Fachleute spielen weder in einer Mannschaftssportart noch sehen sie ihr gerne zu. Sie sehen kaum fern. Sie finden Gefallen daran, etwas zu erfinden, an alten Wagen herumzubasteln, ihr eigenes Haus zu bauen, in den Bergen zu wandern, Ski zu laufen." (Wir verstehen unter diesem Typ die Menschen mit einem melancholischen Charakter).

Der Dschungelkämpfer ist demgegenüber weniger ein Einzelgänger als vielmehr ein Einzelkämpfer. Das Ziel des Dschungelkämpfers ist Macht. Er erfährt das Leben und die Arbeit als einen Dschungel (nicht als Spiel), in dem es heißt, friss oder werde gefressen, und in dem die Sieger die Verlierer vernichten. Es gibt zwei Untertypen des Dschungelkämpfers, den Löwen und den Fuchs. Die Löwen sind die Eroberer, die, wenn sie erfolgreich sind, ein Imperium aufbauen können; die Füchse bauen sich ihr Nest in der Unternehmenshierarchie. Sie kommen verstohlen und durch Schläue vorwärts. Wir sind in der kriegerischen Welt von Mars gelandet. Wie der feurige Choleriker zieht er den Angriff der Verteidigung vor.

Kommen wir nun zum dritten Managertypus. Der Firmenmensch hat große Ähnlichkeiten mit dem sozialen Menschen Scheins. Er ist der Idealtyp des Funktionärs, dessen Identitätsgefühl sich darauf gründet, dass er ein Teil der mächtigen, schützenden Firma ist. Sein stärkster Zug ist die Sorge um die menschliche Seite des Unternehmens, sein Interesse an den Gefühlen der Menschen in seiner Umgebung. Wenn er am schwächsten ist, dann ist er ängstlich und unterwürfig, sogar mehr auf Sicherheit bedacht als auf Erfolg. In den mittleren Managementebenen war er in Maccobys Untersuchung der am häufigsten vertretene Typus. Der Firmenmensch ist notwendig für das Funktionieren großer Unternehmen. Sein Charakter entspricht weitgehend dem wässrigen Temperament des Phlegmatikers, dessen gesellige und nicht sonderlich ehrgeizige Art im Firmenmensch fortbesteht. Im allgemeinen sind Firmenmenschen eher Innenmenschen, die sich außerhalb der Unternehmenskultur einer unfreundlichen Umwelt ausgesetzt sehen. Das macht sie zwar stark vom Unternehmen abhängig, aber es erhöht ihre Empfindungsfähigkeit gegenüber den Gefühlen den emotionalen Höhen und Tiefen der Menschen in ihrer Umgebung und gegenüber den Machenschaften in ihrer eingeengten Welt.

Als vierten Typus führt Maccoby schließlich den Spielmacher ein, der neue Mensch und in dieser Studie wirklich führende Charakter. Er reagiert auf Arbeit und Leben wie auf ein Spiel. Wettbewerb putscht ihn auf, und er überträgt seine Begeisterung, wodurch er andere mit Energie erfüllt. Ihm gefallen neue Ideen, neue Techniken, frische Methoden und Abkürzungen. Er redet und denkt einfach und klar, dynamisch, manchmal spielerisch und blitzartig. Im neuen Spitzenmanager der Kapitalgesellschaft mischen sich viele Züge der Spielmacher mit Aspekten des Firmenmenschen. Er ist ein Mannschaftsspieler, dessen Zentrum das Unternehmen ist. Sein kommunikativer, geistreicher Charakter, seine sanguinische Fähigkeit, machen ihn zum perfekten Vermittler zwischen verschiedenen und stetig sich ändernden Personen, Situationen und Anforderungen. Wie beim stets jugendlichen Sanguiniker überwiegt auch beim Spielmacher die Darstellung als hübscher, modisch gekleideter Jüngling. Unsere Gesellschaft, geblendet vom ewig jugendhaften Charme der Spielmacher und mit ihrem Kampf gegen weniger attraktive Bürokraten sympathisierend, romantisiert sie. Die tödliche Gefahr für die Spielmacher ist, in ewiger Jugend gefangen zu sein. Ein alter und müde gewordener Spielmacher ist eine klägliche Gestalt, vor allem wenn sie einige Wettbewerbe und damit ihre Zuversicht verloren hat. Er vereinigt in sich die anderen Typen und ergänzt sie durch die Fähigkeit zu flexibel-angepasstem Einsatz.

Der erdige Fachmann, der feurige Dschungelkämpfer, der wässrige Firmenmensch und der luftige Spielmacher entpuppten sich in ihrer qualitativen Persönlichkeits-Darstellung als modische Masken der prämodernen vier Temperamente.

Welche Assoziationen rufen diese Menschentypen hervor? Sind sie den traditionalen Psychotypen ähnlich? Äußern Sie Ihre Meinung. Führen Sie eine Diskussion in der Gruppe.

32) Bereiten Sie Berichte zu folgenden Themen und Begriffen:

Metrosexual, wer ist das?

Retrosexual, Übersexual, Dandy, wer sind diese Menschen, wie sehen sie aus und welche Züge sind ihnen Typisch?

Unisex, was ist das? Wie verstehen Sie dieses Wort? Ist das gut oder nein?

33) Lesen Sie einen kleinen Text über Sherlock Holmes.

Sherlock Holmes ist eine vom britischen Autor Sir Arthur Conan Doyle geschaffene Romanfigur, die zur Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts als Detektiv tätig ist.

Besondere Bedeutung für die Kriminalliteratur erlangte Holmes durch seine neuartige forensische Arbeitsmethode, die ausschließlich auf detailgenauer Beobachtung und nüchterner Schlussfolgerung beruht. Er gilt bis heute weithin als Symbol erfolgreichen analytisch-rationalen Denkens und als Stereotyp des Privatdetektivs. Das Werkverzeichnis um den Detektiv umfasst 56 Kurzgeschichten und vier Romane.





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: 2015-11-05; !; : 971 |


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